Geschichten:Sonnendämmerung - Einschätzungen aus Efferdsblick I.

Aus GaretienWiki
Version vom 31. Oktober 2019, 18:03 Uhr von Robert O. (D | B)
(U) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (U) | Nächstjüngere Version → (U)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Fehdegefahr im Osten Perricums?

Es berichtet Salman Alferan für die Perricumer Postille.


Burg Efferdsblick: Nach der überaus erfolgreichen Berichterstattung meiner geschätzten Kollegin Calira Bernstein aus den Walllanden, richtet sich der Blick unserer ehrenwerten Postille nun gen Osten an die Küste der Perrinlande. Glaubte ein jeder mit dem weisen Friedensschluss unseres geliebten Markgrafen im Jahre 1040 BF würde Ruhe in die Baronien Herdentor und Sebarin kommen, so droht nun neues Ungemach.

Wir erinnern uns: Nach dem Mord an Eslam von Brendiltal im Rondra 1039 BF kam es zu einem Streit um dessen Nachfolge. Im Norden der Baronie Brendiltal ergriff Eslams Bastard Martok von Brendiltal-Sturmfels die Macht, während der Süden von Al'Arik von Korbrunn erobert wurde. Nach auf beiden Seiten mit äußerster Brutalität geführter Fehde konnte keiner der Kontrahenten als klarer Sieger hervorgehen. So entschied Markgraf Rondrigan Paligan in seiner Weisheit die überaus große Baronie Brendiltal zu teilen und ernannte im Phex 1040 BF Martok zum Baron von Nord-Brendiltal – nunmehr Herdentor genannt – und Al'Arik zum Baron von Süd-Brendiltal – nunmehr Sebarin genannt. Mit diesem Schritt wuchs die Hoffnung, dass im Osten unserer schönen Markgrafschaft nun wieder Frieden einkehren würde.

Doch blieb die Region ein Unruheherd. Besonders nach der publikumswirksamen Verblendung von Baron Martok im Boron 1041 BF während der alljährlichen Sonnenprozession, nahem die Spannungen zwischen Herdentor und Sebarin wieder deutlich zu. Lautstark erhob ein Neffe des großen Eslam Ansprüche auf die Führung der Familie Brendiltal und den Thron von Herdentor. Das dieser besagte Neffe, Irian II. von Brendiltal mit Namen, ausgerechnet vom verhassten Nachbarn aus dem Süden agierte und von dort auch Unterstützung empfing, goss nur noch mehr Hylailer Feuer auf schon schwelende Kohlen.

Um einen tieferen Einblick in die Gesamtlage zu erhalten, habe ich Wohlgeboren Loran von Efferdsand zu einem Gespräch gebeten.

S.A.: Wohlgeboren, Ihr seid sozusagen Auge und Ohr des Markgrafen in Sebarin. Wie schätzt Ihr die Lage vor Ort ein?

L.v.E.: Nun, mit der Teilung der nunmehr historischen Baronie Brendiltal wurde die Fehde um das Erbe des großen Eslam von Brendiltal beendet. Diese Taktik war ein grandioser Erfolg. In Herdentor konnte Martok von Brendiltal seine Macht festigen und in Sebarin Al'Arik von Korbrunn. Für den Markgrafen was das eine zweifache Gewinnsituation. Zum einen konnte er friedensstiftend auf seine Vasallen einwirken und dem Blutvergießen seiner Untertanen Einhalt gebieten. Zum andenen war es ihm so möglich die großte und mächtigste Baronie seiner Lande zu teilen. So sollte eine Gleichgewicht der Mächte am Golf entstehen.

S.A.: Was ist nun also schief gelaufen?

L.v.E.: Keiner konnte ahnen, dass sich Baron Martok schon kurz nach Beginn seiner Herrschaft in den Sphären des Götterfürsten entrückte und Herdentor quasi kopflos hinterließ.

S.A.: Was zweifelsohne Begehrlichkeiten aus dem Süden weckte?

L.v.E.: Beide Seiten wollten den Frieden nicht, er wurde ihnen durch ein Machtwort des Markgrafen 'von oben' aufgezwungen. Die alte Feindschaft glühte also im verborgenen weiter und nun, da der Norden Schwäche zeigt, sieht der Süden seine Zeit für gekommen.

S.A.: Der Korbunner wird doch aber nicht allen Ernstes glauben, er könne Herdentor erobern und annektieren, das wäre ein Affront gegen den Markgrafen.

L.v.E.: Der Baron von Sebarin ist klug genug zu wissen wem er sein Amt verdankt und wird sich daher stets Markgrafen treu geben. Zu einer offen geführten Fehde wird es meiner Meinung nach nicht kommen. Seine Ambitionen sind anders gelagert.

S.A.: Erhellt uns, Wohlgeboren.

L.v.E.: Dazu lohnt es sich einen genauen Blick auf die Machtstrukturen in Sebarin zu werfen. Denn, die wichtigsten Burgen in Sebarin werden nicht von Al'Arik beherrscht. Mantikorszahn und Efferdsblick gehören zu den Sieben Waisen und unterstehen dem markgräflichen Banner, Geyersruh wird gar von einem erklärten Gegner des Barons gehalten. Was ich damit sagen will, Al'Arik hätte auch gar nicht die Kapazitäten für eine militärische Intervention in Herdentor.

S.A.: Denn den Augenblick würden seine Feinde innerhalb Sebarins nutzen ...

L.v.E.: Sehr richtig. Sebarin versucht daher einen, sagen wir mal ... sanfteren Machtwechsel in Herdentor zu bewirken, um dort eine Mirhamonette auf den Thron zu hiefen. Die dort herrschenden Brendiltaler sind zutiefst gespalten. Seit Martoks Verblendung brechen die alten Machtkämpfe innerhalb der Familie wieder auf. Besonders Irian II. von Brendiltal tut sich da besonders lautstark hervor und kann eine immer größer werdenen Gefolkschaft hinter sich bringen – auch innerhalb Herdentors.

S.A.: Dies scheint Irian II. zumindest mit dem Wohlwollen Sebarins zu tun, schließlich agiert er von dort aus. Doch der Favorit Sebarins scheint ein anderer zu sein ...

L.v.E.: Der junge Darian von Brendiltal, ein Enkel Eslams. Al'Arik unterstützt nunmehr offen den Anspruch des Jungen auf den Thron Herdentors. Er hat vor, ihn mit einer Tochter zu verheiraten und ihn zu einem treuen Gefolgsmann Sebarins zu machen. Meine Quellen berichten mir von einem geheimen Kontrakt, wonach Sebarin die direkte Herrschaft über Ebengard und Etiliashaven als Dank für die Unterstützung erhalten würde. Ein durchaus lohnendes Geschäft.

S.A.: Was für Möglichkeiten bleibt der Entourage um Martoks Erben um sich an der Macht in Herdentor zu halten?

L.v.E.: Sie müssen sich potente Verbündete holen. Der alte Sturmfels hat viel auf das Bündnis mit den Ochsen gesetzt, doch nunmehr ist es fraglich ob das ausreicht. Vögtin Mara von Sturmfels hat nicht annähernd das Format ihres verstorbenen Vaters. Ihr könnten strategische Fehler unterlaufen. Martoks Erben werden untergehen wenn sich nicht bald was tut.

S.A.: Ein durchaus ernstzunehmender Machtfaktor sind die altaranischen Familien um das Haus Aimar-Gor. Wie werden die sich positionieren?

L.v.E.: Da wage ich keine Prognose. Landjunkerin Sulamith spielt ihr eigenes Spiel. Sie ist immer für eine Überraschung gut.

S.A.: Wohlgeboren, ich bedanke mich für das Gespräch!

L.v.E.: Sehr gerne.