Geschichten:Kaiserturnier 1041 BF - Die beiden "Schröter"

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Vater und Sohn – Thankmar von Nadoret und Wunnemar von Galebfurten-Bienenturm, der mit zweitem Namen ebenfalls Thankmar geheißen ward – kamen gemeinsam zu der Festlichkeit. Der Baronet ertrug die Gegenwart einer Frau an seiner Seite nicht und für den Großen Schröter gab es nur die eine, Wunnemars Mutter, Madabirga. Sie waren dem Herzen nach Darpatier: Thankmar aus ritterlicher Überzeugung, der jüngere auch aus Erziehung. Werte und Menschen änderten sich nicht zwangsweise, nur weil Reiche zerschlagen und neue gegründet wurden.

Für beide war das Bankett eher nebensächlich, auch wenn sie neugierig auf die Kaiserin waren und sie die politische Komponente nicht leugnen konnten, doch in erster Linie wollten Vater und Sohn sich austauschen und die kostbare Zeit miteinander nutzen. Beiden war klar, dass sie nach dem Turnier wieder getrennte Wege gehen mussten, denn Pflichtbewusstsein stand über allem.

Vater und Sohn trugen Surcotten aus edlen Stoffen, welche sich nur in Farbe und Schnitt unterschieden. Wunnemar zeigte sein eigenes Vereinigungswappen und das seines Dienstherrn, des Barons von Hlutharswacht, auf der Brust. Thankmar die springenden, einander zugewandten Hirsche der Baronie Tälerort und das des Hauses Galebfurten und somit ebenfalls das seiner Dienstherrin, der Baronin Aldara von Fold-Galebfurten nebst dem seiner Frau. Und während der Sohn eine tief-rote Gewandung gewählt hatte, war die des Großen Schröters in dunklem moosgrün gehalten. Der Baronet trug zusätzlich neben der Spore, dem Erkennungszeichen des Ogilsbundes der Nordmarken auch den Flusskönigsorden des Herzogtums.

Als es zum Eröffnungstanz kam forderte Wunnemar Ira von Plötzbogen auf, seine Bundesgenossin. Einer anderen Frau würde er nicht zu nahe kommen wollen aus eigenem Antrieb, das verbat ihm sein Gelübde. Mit der jungen Ritterin jedoch verband ihm seit dem Feldzug gen Mendena und den Dingen, die sie bislang miteinander erlebt und durchgemacht hatten, ein tiefes freundschaftliches, wenn nicht sogar fast schon geschwisterliches Band.

Der Große Schröter sollte sich im Laufe des Abends trotz seiner Figur als überaus talentierter Tänzer präsentieren.

Wunnemar hingegen nutzte die Gelegenheit sich bei den Vertretern der Rommyliser- und der Rabenmark vorzustellen und Bekanntschaften zu schließen. Enttäuscht musste er dabei feststellen, dass Gernot von Mersingen nicht gekommen war. Dessen Bruder jedoch, seine hochgeborene Exzellenz Welfert von Mersingen, Heermeister der Rabenmark war zugegen und auch wenn dieser kein wirklicher Menschenfreund war, bat Wunnemar ihn, dem Marktgrafen Grüße zu bestellen.




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Texte der Hauptreihe:
1. Pra 1041 BF zur abendlichen Phexstunde
Die beiden "Schröter"
Travingo Rizzi auf dem Bankett


Kapitel 67

Nolor und Ruada auf dem Bankett