Geschichten:Streben nach Höherem - Raubritter: Unterschied zwischen den Versionen
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"Ich glaube nicht, dass Hochgeboren [[Garetien:Treumunde von Eychgras|Treumunde]] das gutheißen würde und der Hohe Herr Praioslob wohl erst Recht nicht!" hatte er eingeworfen, aber der Junker blieb hart. "Das müssen die gar nicht wissen. Essen werden die es trotzdem. Mit Rondras Tugenden alleine kann man keine Truppen durch Feindesland bringen. Treumunde sieht alles hier etwas zu glorreich. Wir werden noch einige Zeit hier in Bärenau verbringen, da heißt es Vorsorgen!" | "Ich glaube nicht, dass Hochgeboren [[Briefspieltext mit::Garetien:Treumunde von Eychgras|Treumunde]] das gutheißen würde und der Hohe Herr Praioslob wohl erst Recht nicht!" hatte er eingeworfen, aber der Junker blieb hart. "Das müssen die gar nicht wissen. Essen werden die es trotzdem. Mit Rondras Tugenden alleine kann man keine Truppen durch Feindesland bringen. Treumunde sieht alles hier etwas zu glorreich. Wir werden noch einige Zeit hier in Bärenau verbringen, da heißt es Vorsorgen!" | ||
Darian kannte seinen Herrn, er wusste von dessen militärischen Erfahrung. Aber er konnte sich vorstellen, dass solche Plünderungen (und auch wenn Lahor es "den Zehnt eintreiben" nannte, es waren Plünderungen) langfristig das Volk aufhetzen würden. | Darian kannte seinen Herrn, er wusste von dessen militärischen Erfahrung. Aber er konnte sich vorstellen, dass solche Plünderungen (und auch wenn Lahor es "den Zehnt eintreiben" nannte, es waren Plünderungen) langfristig das Volk aufhetzen würden. |
Version vom 4. März 2011, 22:48 Uhr
"Darian, wir müssen uns um die Versorgung der Truppe kümmern." war alles, was der Junker seinem treuen Hauptmann über ihre Mission erzählt hatte. Danach waren sie mit ein paar Bewaffneten aufgebrochen und hatten die entlegeneren Güter abgeklappert.
"Ich glaube nicht, dass Hochgeboren Treumunde das gutheißen würde und der Hohe Herr Praioslob wohl erst Recht nicht!" hatte er eingeworfen, aber der Junker blieb hart. "Das müssen die gar nicht wissen. Essen werden die es trotzdem. Mit Rondras Tugenden alleine kann man keine Truppen durch Feindesland bringen. Treumunde sieht alles hier etwas zu glorreich. Wir werden noch einige Zeit hier in Bärenau verbringen, da heißt es Vorsorgen!"
Darian kannte seinen Herrn, er wusste von dessen militärischen Erfahrung. Aber er konnte sich vorstellen, dass solche Plünderungen (und auch wenn Lahor es "den Zehnt eintreiben" nannte, es waren Plünderungen) langfristig das Volk aufhetzen würden.
Die Truppen luden alles auf den Wagen, was sie in dem entlegenen Bauernhof finden konnten. Lahor stützte sich auf seinen Zweihänder. Diese Bärenauer sind Feiglinge. Man reitet mit ein paar Bewaffneten vor, und sie rücken ein paar Vorräte raus. Sie haben sich schon zu sehr an den Krieg gewöhnt.
Schwerer Gallop riss ihn aus seinen Gedanken. Ein Ritter hoch zu Ross hielt auf den Hof zu und hielt in gebührendem Abstand an. Während er das Visier öffnete, rief er schon laut "Hoher Herr von Dragenfels. Als Ritter fordere ich Euch ob Eurer Raubzüge hier und heute zum Duell!" Hinter dem Gerüsteten folgte nur ein Knappe. Warum sagten die Edlen des Reiches eigentlich dem Dragenfelser nach, er wäre ein Dummkopf.
Lahor setzte den Schaller auf und gab Darian hinter dem Rücken ein Zeichen, dann rief er "Zu Fuß, mit dem Zweihänder" und stapfte auf den Ritter zu. Da nennt einer den Dragenfelser "Held von Puleth" und schon halten ihn alle Hartsteener für einen Ritter.
Der andere saß ab und nahm ebenfalls Helm und Zweihänder vom Sattel. Lahor würde ihn hinhalten müssen, bis der Knappe gefangen war. Die ersten Schläge fuhren nieder. Lahors Gegner war nicht schlecht, aber kein Infanterist. Schnell merkte Lahor, dass sein Gegenüber nicht gut in der Rüstung stand und auch mit dem Zweihänder schwach kämpfte. Mit so einer wuchtigen alten Weidener Waffe hätte er besser auch im Weidener Stil gekämpft, aber als guter Garete kämpfte er lieber schnell, fast fuchtelig.
Er würde hier auf jeden Fall etwas neues lernen. Als der Ritter wieder einmal bei einer zu schnellen Bewegung kurz das Gleichgewicht verlor, parierte Lahor, in dem er mit der rechten Panzerhand seinem Gegner in die Klinge griff und mit einer ruckartigen Körperdrehung daran zog. Hätte der Ritter losgelassen, hätte er ohne Schwierigkeiten Lahor von den Beinen reißen können, aber so war es umgekehrt. Der Sturkopf hielt sich an seiner Waffe fest und diese riss ihn an Lahor vorbei.
Als dieser sich gefangen hatte und mit dem Zweihänder herumwirbelte, hatte sich die Waffe seines Gegners schon tief in die Spalte unter seiner Rückenplatte gegraben. Der eigene Hieb dagegen wurde bereits am Arm von der Schulter des Junkers gebremst, der mit dem Schwung seines eigenen Hiebes in den verdutzten Ritter hineingelaufen war. Diesmal fiel der Ritter hin und Lahor hörte einen schrillen Pfiff hinter sich. Darian hatte Erfolg gehabt.
Dann konnte das Spiel beginnen. Lahor trat zurück. Nickend dankte ihm der liegende Ritter und stützte sich auf, um aufzustehen. Dieser Moment war immer der wehrloseste. Lahor trat seinem Gegner mit Schwung gegen den Helm, dann schwang er seinen Zweihänder über dem Kopf und ließ in krachend zwischen Helm und Halsberge niedersinken. "Mit Grüßen von der schweren Infanterie, hoher Herr!" Ein zweiter, langsamer Tritt brach das Genick, er hatte tapfer gekämpft und verdiente einen schnellen Tod.
Lahor drehte sich zu den erschrockenen Bauern und dem gefangenen Knappen um. "Hier herrscht nun die Familie Eychgras. Steckt Eure Hoffnungen nicht in die alten Ritter. So wie ich Euch diesen Schmarotzer vom Hals gehalten habe, werde ich es auch mit Söldner und Dämonen tun.", er deutete auf den Wagen, "Für diesen Schutz zahlt Ihr meiner Frau Euren Zehnt, so wahr ich Euer aller Wehrvogt bin!"
Von VolkoV