Benutzer:Gorbon/Briefspiel: Unterschied zwischen den Versionen

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==Teil 8==
 
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Rhenaya klopfte vorsichtig an die Tür. "Tretet ein!" erklang es aus dem Zimmer. Rhenaja betrat das Arbeitszimmer: "Euer Hochgebohren, dies wurde uns aus Xavolosch überbracht", sie reichte dem Baron eine lederne Botenrolle. Er erhob sich von seinem aktenüberladenen Tisch und öffnete die Rolle. Vorsichtig schüttete er den Inhalt in seine Hand, was neben dem Brief drei Kleinodien hervorbrachte: Einen erbsengroßen Rubin, ein Stückchen Kupfererz und ein Stück Kohle.
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Rhenaya klopfte vorsichtig an die Tür. "Tretet ein!" erklang es aus dem Zimmer. Rhenaja betrat das Arbeitszimmer: "Euer Hochgeboren, dies wurde uns aus Xavolosch überbracht", sie reichte dem Baron eine lederne Botenrolle. Er erhob sich von seinem aktenüberladenen Tisch und öffnete die Rolle. Vorsichtig schüttete er den Inhalt in seine Hand, was neben dem Brief drei Kleinodien hervorbrachte: Einen erbsengroßen Rubin, ein Stückchen Kupfererz und ein Stück Kohle.
 
Erstaunt lass der Baron den Brief
 
Erstaunt lass der Baron den Brief
 
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wie uns seine Hochgeboren Gorbon, Sohn des Gorsch freundlichst unterrichtete, interessiert Ihr Euch für das Schaffen und Tun in unserer Binge. Anbei erhaltet ihr einen roten Korund, eine Probe des von uns geförderten Kupfererzes und ein Exempel der von uns aus dem Abraum geförderten Kohle.
 
wie uns seine Hochgeboren Gorbon, Sohn des Gorsch freundlichst unterrichtete, interessiert Ihr Euch für das Schaffen und Tun in unserer Binge. Anbei erhaltet ihr einen roten Korund, eine Probe des von uns geförderten Kupfererzes und ein Exempel der von uns aus dem Abraum geförderten Kohle.
 
Wir versichern Euch, das unsere Arbeiten auf angroschgefällige Weise durchgeführt und von Baron Gorbon überwacht werden.  
 
Wir versichern Euch, das unsere Arbeiten auf angroschgefällige Weise durchgeführt und von Baron Gorbon überwacht werden.  
Wie ihr sicher Euren Unterlagen entnehmen werdet, wurden bereits unter Baron Praiodan von Hahnentritt um 901 BF Prospektoren in Eure Lande ausgesandt um die Güte Eurer Bodenschätze zu begutachten. Wie wir unseren Unterlagen entnehmen konnten werden diese in die Abbaukategorie D-III eingestuft, was jeglichen Aufwand für einen Abbau unwirschaftlich macht. Ihr könnt daher versichert sein, das weder jetzt noch in Zukunft das Fremmelsfelder Land für uns von Interesse ist.  
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Wie ihr sicher Euren Unterlagen entnehmen werdet, wurden bereits unter Baron Praiodan von Hahnentritt um 901 BF Prospektoren in Eure Lande ausgesandt um die Güte Eurer Bodenschätze zu begutachten. Wie wir unseren Unterlagen entnehmen konnten werden diese in die Abbaukategorie D-III eingestuft, was jeglichen Aufwand für einen Abbau unwirtschaftlich macht. Ihr könnt daher versichert sein, das weder jetzt noch in Zukunft das Fremmelsfelder Land für uns von Interesse ist.  
 
Desweiteren konnten magische Konvergenzen in Eurer Baronie festgestellt werden, die uns unliebsam und hinderlich beim Abbau wären.
 
Desweiteren konnten magische Konvergenzen in Eurer Baronie festgestellt werden, die uns unliebsam und hinderlich beim Abbau wären.
 
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[[Ramox, Sohn des Rullum]]
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[[Ramox, Sohn des Rullum]] <!--kein Verweis auf die Bulle?-->
 
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der Baron blickte zweifeld auf das Papier in seinen Händen.
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der Baron blickte zweifelnd auf das Papier in seinen Händen.
 
"So, so", er hob den Rubin gegen das Licht, wie er es oft gesehen hatte, wenn jemand die Qualität eines Edelsteins begutachten wollte. "Nun, wir werden sehen ..."
 
"So, so", er hob den Rubin gegen das Licht, wie er es oft gesehen hatte, wenn jemand die Qualität eines Edelsteins begutachten wollte. "Nun, wir werden sehen ..."
  
 
<!-- 11. Tsa. -->
 
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Gorbon hatte einige Tage auf die Ankunft seiner Pioniere warten müssen, aber Hauptmann Muragosch, Sohn des Igrim hatte seine Befehle ausgeführt und war mit der Gefangenen rechtzeitig eingetroffen. Sie war von der Reise ziemlich ausgemergelt und hatte einige Blessuren, was einer angemessenen Behandlung für eine Verräterin gleichkam.  
 
Gorbon hatte einige Tage auf die Ankunft seiner Pioniere warten müssen, aber Hauptmann Muragosch, Sohn des Igrim hatte seine Befehle ausgeführt und war mit der Gefangenen rechtzeitig eingetroffen. Sie war von der Reise ziemlich ausgemergelt und hatte einige Blessuren, was einer angemessenen Behandlung für eine Verräterin gleichkam.  
Sie lag zusammengekauert in einer Ecke des Kerkers der Feste Zagbar, als Gorbon das feuchte, unheimliche Verliess betrat. "Nun, habt ihr Eure Besinnung wiedergefunden?", Gorbon streichelte lächeld seine eherne Linke. Grimmig blickte die Angesprochene den Baron an. "Ihr werdet mir doch nun sicher den Grund Eures Aufenthalts in Fremmelsfelde erklären, oder irre ich?" Die gefesselte wand sich um mehr Bewegungsfreiheit zu gewinnen. "Gebt euch keine Mühe", ein Blick des Barons genügte damit die Wachen die Gefangene an den Armen packten um sie auf die Pritsche an der Wand zu werfen. Ächzend krümmte sie sich. "Gestattet die Frage, wen Ihr in der Höhle erwartet habt." Die Gefangene antwortete nicht. "Nun denn, Ihr zieht es vor eine andere Art der Befragung durchzuführen. Ich werde gern Eurem Wunsch nachkommen." Ein Wink es Barons genügte um die Wachen anzuweisen die Gefangene erneut zu ergreifen und auf einen Holzklotz zu werfen, der üblicherweise als Schemel diente. Viel zu oft hatten die Wachen schon diese Art der Befragung mitgemacht. Was nun folgte war die Art von Befragung, die sie nachts nicht ruhig schlafen lies. "Ich bitte Euch ein letztes Mal mir die Namen dere zu nennen, die mit Euch zusammen an diesem Komplott beteiligt sind." Ungläubiges und ängstliches Schweigen blickte Gorbon entgegen. Ein stilles Nicken des Barons und die Wachen fixierten die Linke auf dem Klotz. Bedächtig griff Gorbon zu seiner Axt.  
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Sie lag zusammengekauert in einer Ecke des Kerkers der Feste Zagbar, als Gorbon das feuchte, unheimliche Verlies betrat. "Nun, habt ihr Eure Besinnung wiedergefunden?", Gorbon streichelte lächelnd seine eherne Linke. Grimmig blickte die Angesprochene den Baron an. "Ihr werdet mir doch nun sicher den Grund Eures Aufenthalts in Fremmelsfelde erklären, oder irre ich?" Die Gefesselte wand sich, um mehr Bewegungsfreiheit zu gewinnen. "Gebt euch keine Mühe", ein Blick des Barons genügte damit die Wachen die Gefangene an den Armen packten, um sie auf die Pritsche an der Wand zu werfen. Ächzend krümmte sie sich. "Gestattet die Frage, wen Ihr in der Höhle erwartet habt?" Die Gefangene antwortete nicht. "Nun denn, Ihr zieht es vor eine andere Art der Befragung durchzuführen. Ich werde gern Eurem Wunsch nachkommen." Ein Wink es Barons genügte, um die Wachen anzuweisen, die Gefangene erneut zu ergreifen und auf einen Holzklotz zu werfen, der üblicherweise als Schemel diente. Viel zu oft hatten die Wachen schon diese Art der Befragung mitgemacht. Was nun folgte war die Art von Befragung, die sie nachts nicht ruhig schlafen lies. "Ich bitte Euch ein letztes Mal mir die Namen derer zu nennen, die mit Euch zusammen an diesem Komplott beteiligt sind." Ungläubiges und ängstliches Schweigen blickte Gorbon entgegen <!--Schweigen kann nicht blicken-->. Ein stilles Nicken des Barons und die Wachen fixierten die Linke auf dem Klotz. Bedächtig griff Gorbon zu seiner Axt.  
  
Rondrala erlebte die folgenden Sekunden als hätte Satinav die Zeit angehalten. Sie sah die blitzende Axt des Barons auf ihre linke Hand herniedersausen und ehe sie begriff das ihre Hand am Boden der Zelle lag wurde sie sich bewußt, das sie bereits aus voller Kehle schrie. Gorbon zeigte keine Gefühlsregung, er hatte dieserlei Befragungen schon oft durchführen müssem und war auf diese Weise immer zu seinen Informationen gelangt.
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Rondrala erlebte die folgenden Sekunden als hätte Satinav die Zeit angehalten. Sie sah die blitzende Axt des Barons auf ihre linke Hand hernieder sausen und ehe sie begriff, dass ihre Hand am Boden der Zelle lag, wurde sie sich bewusst, dass sie bereits aus voller Kehle schrie. Gorbon zeigte keine Gefühlsregung, er hatte dieserlei Befragungen schon oft durchführen müssen und war auf diese Weise immer zu seinen Informationen gelangt.
"Seid ihr zu einer Entscheidung gelangt?" fragte der Baron. Tränenüberströmt blickte die Almadanerin in das Gesicht des Barons: "Igen, Sohn des Ogrim, ein Zwerg aus Tokoschim sollte mir Rubine für eine angemessene Menge Goldes übergeben." Die Selbstbeherrschung der Reiterin war gebrochen. "Und?" forschte der Baron weiter und hob dabei drohend seine Axt. "Salvestro Honorio Pipote, ein Händler aus Ragath hatte mich damit beauftragt. Ich arbeitete häufig für Ihn und er bot mir dafür 75 Dukaten, ein fairer Preis für einen einfachen Handel. Für wen er arbeitet weis ich nicht, doch soll er über vielerlei Kontakte zum almadischen Adel besitzen."  Zitternd brach die Befragte zusammen.
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"Seid ihr zu einer Entscheidung gelangt?" fragte der Baron. Tränenüberströmt blickte die Almadanerin in das Gesicht des Barons: "Igen, Sohn des Ogrim, ein Zwerg aus Tokoschim sollte mir Rubine für eine angemessene Menge Goldes übergeben." Die Selbstbeherrschung der Reiterin war gebrochen. "Und?" forschte der Baron weiter und hob dabei drohend seine Axt. "Salvestro Honorio Pipote, ein Händler aus Ragath hatte mich damit beauftragt. Ich arbeitete häufig für Ihn und er bot mir dafür 75 Dukaten, ein fairer Preis für einen einfachen Handel. Für wen er arbeitet weiß ich nicht, doch soll er über vielerlei Kontakte zum almadischen Adel besitzen."  Zitternd brach die Befragte zusammen.
 
"Wir werden die Befragung wohl später fortsetzen müssen", enttäuscht zog sich der Baron zurück. "Und versorgt ihren Stumpf" wies er die Wachen beim verlassen an.
 
"Wir werden die Befragung wohl später fortsetzen müssen", enttäuscht zog sich der Baron zurück. "Und versorgt ihren Stumpf" wies er die Wachen beim verlassen an.
  
Drego von Kupfergrab war übel gelaunt. Seit zwei Tagen wartete er schon auf Botschaft aus dem Zagrosch. "Verfluchte Hunde. Wenn man sich nicht um alles selber kümmert." Der Junker zäumte wütend sein Pferd auf. Celissa kam des Weges. "Wohin Bruderherz, reitest du so spät noch aus?" "Erwartet mich nicht vor übermorgen zurück" Zornig gab er seinem Pferd die Sporen und eilte vom Gut. Celissa sah ihn schulterzuckend in die Abendsonne reiten.
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Drego von Kupfergrab war übel gelaunt. Seit zwei Tagen wartete er schon auf Botschaft aus dem Zagrosch. "Verfluchte Hunde. Wenn man sich nicht um alles selber kümmert." Der Junker zäumte wütend sein Pferd auf. Celissa kam des Weges. "Bruderherz, wohin reitest du so spät noch aus?" "Erwartet mich nicht vor übermorgen zurück." Zornig gab er seinem Pferd die Sporen und ritt eiltig vom Gut. Celissa sah ihn schulterzuckend in die Abendsonne reiten. <!--ich stell mir das grad bildlich vor. er reitet schulterzuckend. lol-->
  
 
<!-- vorerst Ende: Die Binge und den ursprünglichen Grund würde ich nun sein lassen, Yeto wird nach dem rechten sehen und evtl. auf Brasibert stoßen, der ihn über alles informiert. -->
 
<!-- vorerst Ende: Die Binge und den ursprünglichen Grund würde ich nun sein lassen, Yeto wird nach dem rechten sehen und evtl. auf Brasibert stoßen, der ihn über alles informiert. -->

Version vom 1. März 2007, 17:01 Uhr

Streit im Zagrosch

Teil 6.

Klapperndes Geschirr weckte Gorbon. "Wenn es Euro Hochgeboren beliebt - meine Frau hat das Frühstück bereitet." Gorbon kleidete sich an und nahm am Kopf der Tafel platz. Argon konnte sich glücklich schätzen mit Cadrima verheiratet zu sein. Der Tisch war rechlich gefüllt und trotz der einfachen Speisen waren diese wohlschmeckend bereitet. Ohne seine Zufriedenheit über das Mahl zu zeigen, erhob sich der Baron und verließ wortlos das Haus. Argon blickte ihm beschämt und enttäuscht nach. Der Baron liebte es mit dem schlechten Gewissen seiner Untertanen zu spielen und mußte ein Schmunzeln unterdrücken.

Gorbon suchte das Haus des Igen auf, um die beiden Frauen zu verhören. Wie er vermutet hatte, berichteten die Wachen von keinerlei Vorkommnissen. Die Frauen hatten sich gefaßt, waren aber noch immer nicht gesprächig. Gorbon wurde mürrisch: "Sagt mir, wo sich eure Angroscho aufhalten und ich will euch nicht länger behelligen. Zieht ihr es aber vor zu schweigen, lasse ich euch in den Kerker der Schwarzen Feste werfen. Die Gardisten werden euch schon zum Reden bringen." "Sie sind nach Fremmelsfelde aufgebrochen, um sich mit einem Händler zu treffen", offenbarte plötzlich die Ältere. "Wann sind sie aufgebrochen und wohin, wieviele sind es und was wollten sie von diesem Händler?" "Vor anderthalb Tagen etwa. Sie sind zu zweit: Mein Sohn Igen und mein Enkel Ulgosch. Sie wollten in den Süden - mehr weiß ich nicht." Gorbon blickte die Alte zornig und ungläubig an, doch diese widerstand dem durchbohrenden Blick. "Sollte mir zu Ohren kommen, dass ihr die Beiden deckt oder ihnen Hilfe zukommen lasst, seht ihr mich schneller wieder als euch lieb ist. Dann werdet ihr die Kerkerzellen der Schwarzen Feste kennelernen. Der Baron wandte sich zur Tür. "Die beiden Wachen bleiben bis auf weiteres hier. Sorgt für ihre Verpflegung und Unterkunft" wies er die Frauen beim Verlassen der Hütte an.

Ein schriller Pfiff ließ die Pioniere antreten und der Trupp setzte sich in Richtung Südosten in Gang. Gegen Mittag erreichte der Baron die Grenze seiner Baronie und rief zum Sammeln. Nachdenklich setzte er sich auf den Grenzstein. "Wir haben Spuren gefunden. Es müssen mehr als zehn Mann sein. Sie kamen aus Fremmelsfelde und scheinen hier kurz verweilt zu haben. Leider können wir aufgrund des Schneefalls nicht mehr sagen." meldete der Hauptmann. Gorbon blickte nachdenklich in den Schnee. "Irgendetwas stimmt hier ganz und gar nicht". Er erhob sich und schaute über die Hügel der Baronie Fremmelsfelde. In der Ferne sah man hinter einem kleinen Wald Rauchfahnen aufsteigen, das mußte Gippelstein sein. "Vorschläge?" Der Baron sah den Hauptmann fragend an. "Wir sollten den Weg nach Süden fortsetzen. Der Spur nach Zagbar zurück zu folgen, hat wenig Aussicht auf Erfolg. Bei diesem Wetter werden wir sie schnell verlieren." "Wir teilen uns!" entschied der Baron. "Ihr werdet mit zehn Mann der Spur folgen, solange es eben geht. Verliert ihr sie, werdet ihr euch nach Süden durchschlagen. Treffen wir nicht wieder aufeinander oder erreicht ihr die Grenze Almadas ohne etwas zu entdecken, kehrt zurück nach Tokoschim, wo wir uns wieder treffen werden. "Erste Rotte, angetreten! Folgt mir!" kommandierte der Hauptmann. Gorbon folgte mit seinem Blick dem kleinen Trupp. "Der Rest mir nach!" Er schlug einen Weg über die Äcker, Richtung Hahnendorf ein.

Nachdem der Trupp bis zum Abend reiste und nichts fand außer verschneitem Land, wies Gorbon an das Nachtlager zu errichten. Ein Lager wurde errichtet und am Feuer besprach der Baron mit seinen Leuten das Vorgehen für den nächsten Tag. "Wir werden morgen nach Westen aufbrechen, wir sind schon zu tief in Fremmelsfelder Land eingedrungen. Die beiden werden nicht über die offenen Hügel gereist sein, sondern im Schutz des Waldes. Zwei Mann halten Wache damit wir nicht von Fremmelsfelder Truppen überrascht werden. Ich möchte mich nicht erklären müssen. Und haltet das Feuer klein, selbst wenn es kalt ist." Der Baron lehnte sich gegen einen Baum. Die Kälte war für Gorbon das kleinere Übel, aber unter freiem Himmel schlafen zu müssen ein echter Graus.

Früh brach man das Lager ab, denn an Schlaf war kaum zu denken. Der Trupp setzte sich Richtung der westlichen Wälder in Bewegung und schon bald erreichten sie den dortigen Waldrand. "Ausschwärmen in Linie, bleibt in Sichtweite!" befahl Gorbon. Die kahlen Bäume ermöglichten es manchmal, den Wald auf einer Breite von bis zu einer Meile zu durchkämmen, aber erst am späten Nachmittag geschah etwas. Ein Söldner hatte etwas bemerkt und brachte dem Baron eilig Nachricht: "Eine Höhle euer Hochgeboren, keine 500 Schritt von hier. Ein Pferd ohne Sattel steht davor." "Sammeln!" Zwei Söldner eilten los um ihre anderen Kumpanen möglichst lautlos heranzuholen. Ohne großes Aufsehen waren bald alle Angroschim wieder versammelt. Der kleine Trupp näherte sich der Höhle. "Unsere Freunde aus Fremmelsfelde scheinen auch schon hiergewesen zu sein, der Schnee vor der Höhle ist zertrampelt wie von einer Viehherde. Tabuk, habt ihr an der Grenze Pferdespuren gefunden?" "Nein Herr" antwortetet der Gefragte. Gorbon überlegte kurz, "Zu den Waffen! Wir gehen rein! Lasst keinen entkommen!" Der Trupp näherte sich dem Höhleneingang. "Wer da?" tönte eine Stimme als Gorbon mit den ersten Zwergen die Höhle betrat. "Baron Gorbon, Sohn des Gorsch und wer seid ihr?" "Rondrala Nocturna Trapani" klang es zögerlich. Nur die Fackel der Frau erhellte die kleine Höhle und gab den Blick auf eine schwarzhaarige Enddreißigerin preis. "Angrosch zum Gruße", Gorbon schritt selbstbewußt auf die Frau zu. "Ihr erlaubt die Frage, was ihr auf garetischem Land zu suchen habt?" Die Schwarzhaarige war mit der Situation überfordert. Zum einen konnte sie keine Antwort auf die Frage geben, zum anderen kam ihr der Baron gefährlich nahe - viel zu nah um noch rechtzeitig ... Der Griff zum Schwert hatte sie verraten. Noch ehe der blanke Stahl die Scheide verlassen konnte war der Baron mit einem Satz bei ihr. Ein metallisches Blitzen näherte sich von rechts bevor alles schwarz wurde.

Der Baron polierte mit seinem seidenen Tuch die eherne Prothese, "Wer Angrosch nicht grüßt, den grüßt Angrosch!" Schelmisch grinste der Baron als er die Fackel aufhob. "Durchsucht und bindet sie!" Die Pioniere taten, was ihnen befohlen. Außer dem Schwert konnten sie ein Messer am Bein der Gefesselten finden und die Durchsuchung ihrer Taschen förderte neben einigen Silber- und Kupfermünzen ein Papier mit almadischem Siegel zu Tage. Die Mine des Barons verfinsterte sich, während er das Papier studierte. "Es muß hier ein Kampf stattgefunden haben", meldete einer der Pioniere. Gorbon untersuchte die bezeichnete Stelle. "Angroschim", stellte der Baron fest, "die Einschläge im Boden stammen von einer Zwergenaxt." Im Schein der Fackel konnte er Blutspuren erkennen, als plötzlich etwas aufblitzte. "Was haben wir den da?" Gorbon betrachtete den Stein im Fackelschein. "Ein roter Korund, recht rein, geradezu ein typischer Vertreter des Zagrosch." Gorbons Stirn legte sich in Falten. "Scheint so, dass die Fremmelsfelder hier mit den Almadanern einen lukrativen Edelstein-Handel betreiben."

"Dies haben wir in der Satteltasche gefunden, die die Reiterin in der Höhle versteckt hatte." Tabuk präsentierte eine verschlossene Schatulle. Gorbon wog die kleine, eiserne Truhe prüfend in der Hand. "Schön, schön." Prüfend betrachtete der Baron das Schloß, nickte und verstaute das Kästchen wieder im Sattel. "Zäumt das Pferd auf", wies er Tabuk an, "wir können hier wohl nichts mehr ausrichten." Zu den anderen gewandt: "Überführt die Gefangene nach Tokoschim, trefft dort auf den Rest der Truppe und bringt mir das Weibsstück im Ganzen nach Zagbar." "Ja, Herr" klang es aus mehreren Mündern gleichzeitig. Gorbon verließ die Höhle. "Helft mir auf!" Tabuk tat sein Möglichstes, um den Baron in den Sattel zu befördern, was sich jedoch als schwierige Aufgabe entpuppte. "Ich erwarte euch in drei Tagen zurück in der Schwarzen Feste." Gorbon setzte den Hengst in Bewegung. Er war kein besonders guter Reiter und keinen festen Boden unter den Füßen zu haben, gefiel ihm nicht sehr, aber noch eine weitere Nacht bei dieser Kälte auf offenem Feld würde er nicht ertragen. Die Aussicht in einem Tag wieder im Feuersaal sitzen zu können, beflügelte seinen Ritt. Alex S.

Teil 7

Am Abend des 7.Tsa erreichte der Trupp um Vogt Brasibert von Hahnentritt und Offizierin Rhenaya von Perainidal die Stadt Hahnendorf. Da es noch immer stark schneite, waren nur wenige Menschen auf den Strassen, so dass kaum jemand mitbekam, dass die Büttel des Vogtes zwei gefesselte Zwerge auf Burg Hahnenfels brachten.

Der Vogt lies die Gefangenen in den Keller des Wehrturmes der Burg sperren, teilte zwei Wachen ein und suchte den Baron auf.

Baron Darulf von Corish und von Praill sass natürlich über seinen Akten, als der Vogt das Arbeitszimmer betrat. "Ah, Ihr seid zurück.", begrüsste der Baron seinen Vogt, ohne dabei den Blick zu heben. "Was habt ihr herausgefunden?" "Wir haben zwei zwergische Schmuggler aufgegriffen", antwortete der Vogt. Der Baron schaute auf. "Einer der Beiden wurde dabei-" , der Vogt machte eine kurze Pause, als suche er nach den richtigen Worten. "- nun, er wurde dabei ein wenig verletzt". Der Baron machte eine abwinkende Bewegung. "Was haben sie geschmuggelt?" Brasibert von Hahnentritt trat an den Schreibtsich des Barons und legte die Lederbeutel darauf, die er den Zwergen abgenommen hatte. "Öffnet die Beutel", wies der Baron an. Der Vogt öffnete die ledernen Bänder und zog die Beutel auf. Die Augen des Barons weiteten sich vor Erstaunen. Vorsichtig griff er in einen der Beutel, zog einen der Edelsteine hervor und betrachtete ihn vor einer Kerze. "Erstaunlich" "Die Zwerge haben sich geweigert, ihre Namen oder ihre Herkunft zu nennen" Der Baron nickte. "Ich habe sie in den Wehrturm sperren lassen. Ihr könnt morgen mit dem Verhör beginnen." Der Baron verzog das Gesicht. "Nein, nein, diese ehrenvolle Aufgabe überlasse ich euch. Bringt mir nur in Erfahrung, ob diese Burschen aus Zagbar kommen. Und wem sie diese Steine verkaufen wollten." Vogt Brasibert nickte. "Ihr könnt dann gehen.", entlies er den Vogt. Brasibert von Hahnentritt nickte kurz, drehte sich um und verlies den Raum. Vor der Tür griff er in eine Tasche seines Wamses, holte eine Handvoll Edelsteine hervor und betrachtete sie lächelnd im Schein einer Fackel.

Am nächsten Morgen betrat Vogt von Hahnentritt den Keller des Wehrturmes. Die Burgoffizierin Rhenaya hatte er zu Fuß nach Gippelstein geschickt, die Pferde zu holen. Eine Erniedrigung, die diese ohne mit der Wimper zu zucken hingenommen hatte. Brasibert von Hahnentritt war wütend. Wenn sie doch wenigstens das Gesicht verzogen hätte, ihm einen Anlass geboten hätte...

"Guten Morgen, die Herren Zwerge", begrüsste der Vogt kalt lächelnd die beiden Gefangenen. Die Zwerge, denen man die Fesseln abgenommen hatte, kauerten in einer Ecke des Raumes. Der jüngere der Beiden, den der Vogt verletzt hatte, sass an die Wand des Verlieses gelehnt und zitterte. Der Ältere hatte den Verletzten in die Felle gewickelt, die man den Beiden gelassen hatte und zitterte ebenfalls. Allerdings vor Kälte. "Es ist recht frisch hier unten", bemerkte der Vogt,"Ich hoffe, ihr habt eine robuste Gesundheit" "Mein Bruder ist krank", antwortete der Zwerg,"er braucht dringend einen Medicus" Vogt von Hahnenfeld blickte lächelnd zu den Beiden herab. "Einen Medicus? Soso. Hat der Herr sonst noch einen Wunsch?", säuselte er. Der Zwerg verzog das Gesicht. "Was wollt ihr von uns? Ihr wisst, dass ihr nicht über uns richten dürft. Das darf nur der Bergkönig" Der Vogt lächelte ungerührt weiter. "Ihr sprecht bereits von richten. Ihr habt also etwas getan, was gerichtet und bestraft werden muss?" Der Zwerg schaute wieder auf seinen zitternden Bruder. "Nun gut. Genug der Spielchen. Wenn Ihr mir eure Namen nennt, sagt, woher ihr kommt, und wem ihr die Edelsteine verkaufen wolltet, dann bekommt ihr auch einen Medicus." Der Zwerg senkte den Kopf, "Das kann ich nicht" "Nun, dann sprechen wir uns morgen wieder. Mal sehen, wie es eurem Bruder dann geht." Der Vogt drehte sich um und schritt zur Treppe. "Wartet", rief der Zwerg. Der Vogt hielt inne, grinste kurz und drehte sich dann wieder zurück. "Ich werde eure Fragen beantworten, wenn ihr mir versprecht, danach sofort einen Medicus zu holen" Der Vogt nickte.

Christian L.

Teil 8

Rhenaya klopfte vorsichtig an die Tür. "Tretet ein!" erklang es aus dem Zimmer. Rhenaja betrat das Arbeitszimmer: "Euer Hochgeboren, dies wurde uns aus Xavolosch überbracht", sie reichte dem Baron eine lederne Botenrolle. Er erhob sich von seinem aktenüberladenen Tisch und öffnete die Rolle. Vorsichtig schüttete er den Inhalt in seine Hand, was neben dem Brief drei Kleinodien hervorbrachte: Einen erbsengroßen Rubin, ein Stückchen Kupfererz und ein Stück Kohle. Erstaunt lass der Baron den Brief

Binge zu Xavolosch - 6 Tsa 1029 BF

An Euro Hochgeboren

Darulf von Corish und von Praill zu Fremmelsfelde,

wie uns seine Hochgeboren Gorbon, Sohn des Gorsch freundlichst unterrichtete, interessiert Ihr Euch für das Schaffen und Tun in unserer Binge. Anbei erhaltet ihr einen roten Korund, eine Probe des von uns geförderten Kupfererzes und ein Exempel der von uns aus dem Abraum geförderten Kohle. Wir versichern Euch, das unsere Arbeiten auf angroschgefällige Weise durchgeführt und von Baron Gorbon überwacht werden. Wie ihr sicher Euren Unterlagen entnehmen werdet, wurden bereits unter Baron Praiodan von Hahnentritt um 901 BF Prospektoren in Eure Lande ausgesandt um die Güte Eurer Bodenschätze zu begutachten. Wie wir unseren Unterlagen entnehmen konnten werden diese in die Abbaukategorie D-III eingestuft, was jeglichen Aufwand für einen Abbau unwirtschaftlich macht. Ihr könnt daher versichert sein, das weder jetzt noch in Zukunft das Fremmelsfelder Land für uns von Interesse ist. Desweiteren konnten magische Konvergenzen in Eurer Baronie festgestellt werden, die uns unliebsam und hinderlich beim Abbau wären. gezeichnet,

Ramox, Sohn des Rullum

der Baron blickte zweifelnd auf das Papier in seinen Händen. "So, so", er hob den Rubin gegen das Licht, wie er es oft gesehen hatte, wenn jemand die Qualität eines Edelsteins begutachten wollte. "Nun, wir werden sehen ..."

Gorbon hatte einige Tage auf die Ankunft seiner Pioniere warten müssen, aber Hauptmann Muragosch, Sohn des Igrim hatte seine Befehle ausgeführt und war mit der Gefangenen rechtzeitig eingetroffen. Sie war von der Reise ziemlich ausgemergelt und hatte einige Blessuren, was einer angemessenen Behandlung für eine Verräterin gleichkam. Sie lag zusammengekauert in einer Ecke des Kerkers der Feste Zagbar, als Gorbon das feuchte, unheimliche Verlies betrat. "Nun, habt ihr Eure Besinnung wiedergefunden?", Gorbon streichelte lächelnd seine eherne Linke. Grimmig blickte die Angesprochene den Baron an. "Ihr werdet mir doch nun sicher den Grund Eures Aufenthalts in Fremmelsfelde erklären, oder irre ich?" Die Gefesselte wand sich, um mehr Bewegungsfreiheit zu gewinnen. "Gebt euch keine Mühe", ein Blick des Barons genügte damit die Wachen die Gefangene an den Armen packten, um sie auf die Pritsche an der Wand zu werfen. Ächzend krümmte sie sich. "Gestattet die Frage, wen Ihr in der Höhle erwartet habt?" Die Gefangene antwortete nicht. "Nun denn, Ihr zieht es vor eine andere Art der Befragung durchzuführen. Ich werde gern Eurem Wunsch nachkommen." Ein Wink es Barons genügte, um die Wachen anzuweisen, die Gefangene erneut zu ergreifen und auf einen Holzklotz zu werfen, der üblicherweise als Schemel diente. Viel zu oft hatten die Wachen schon diese Art der Befragung mitgemacht. Was nun folgte war die Art von Befragung, die sie nachts nicht ruhig schlafen lies. "Ich bitte Euch ein letztes Mal mir die Namen derer zu nennen, die mit Euch zusammen an diesem Komplott beteiligt sind." Ungläubiges und ängstliches Schweigen blickte Gorbon entgegen . Ein stilles Nicken des Barons und die Wachen fixierten die Linke auf dem Klotz. Bedächtig griff Gorbon zu seiner Axt.

Rondrala erlebte die folgenden Sekunden als hätte Satinav die Zeit angehalten. Sie sah die blitzende Axt des Barons auf ihre linke Hand hernieder sausen und ehe sie begriff, dass ihre Hand am Boden der Zelle lag, wurde sie sich bewusst, dass sie bereits aus voller Kehle schrie. Gorbon zeigte keine Gefühlsregung, er hatte dieserlei Befragungen schon oft durchführen müssen und war auf diese Weise immer zu seinen Informationen gelangt. "Seid ihr zu einer Entscheidung gelangt?" fragte der Baron. Tränenüberströmt blickte die Almadanerin in das Gesicht des Barons: "Igen, Sohn des Ogrim, ein Zwerg aus Tokoschim sollte mir Rubine für eine angemessene Menge Goldes übergeben." Die Selbstbeherrschung der Reiterin war gebrochen. "Und?" forschte der Baron weiter und hob dabei drohend seine Axt. "Salvestro Honorio Pipote, ein Händler aus Ragath hatte mich damit beauftragt. Ich arbeitete häufig für Ihn und er bot mir dafür 75 Dukaten, ein fairer Preis für einen einfachen Handel. Für wen er arbeitet weiß ich nicht, doch soll er über vielerlei Kontakte zum almadischen Adel besitzen." Zitternd brach die Befragte zusammen. "Wir werden die Befragung wohl später fortsetzen müssen", enttäuscht zog sich der Baron zurück. "Und versorgt ihren Stumpf" wies er die Wachen beim verlassen an.

Drego von Kupfergrab war übel gelaunt. Seit zwei Tagen wartete er schon auf Botschaft aus dem Zagrosch. "Verfluchte Hunde. Wenn man sich nicht um alles selber kümmert." Der Junker zäumte wütend sein Pferd auf. Celissa kam des Weges. "Bruderherz, wohin reitest du so spät noch aus?" "Erwartet mich nicht vor übermorgen zurück." Zornig gab er seinem Pferd die Sporen und ritt eiltig vom Gut. Celissa sah ihn schulterzuckend in die Abendsonne reiten.