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"Ich fürchte Euer Baron überstürzt das Ganze ein wenig", unterbrach Drego den Junker von Hahnentritt. "Er bringt Dinge ins rollen, die schwerlich wieder aufzuhalten sind."
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"Ich fürchte Euer Baron überstürzt das Ganze ein wenig", unterbrach [[Drego von Kupfergrab]] den [[Brasibert von Hahnentritt|Junker von Hahnentritt]]. "Er bringt Dinge ins Rollen, die schwerlich wieder aufzuhalten sind."
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"Ich denke das liegt in Unserem Interesse." warf Brasibert ein.
 
"Ich denke das liegt in Unserem Interesse." warf Brasibert ein.
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Drego erhob sich erzürnt: "Mir gefällt nicht, dass der Graf bald ein wachsames Auge auf Zagbar richten wird. Das bedeutet nur noch mehr Scherereien!"
 
Drego erhob sich erzürnt: "Mir gefällt nicht, dass der Graf bald ein wachsames Auge auf Zagbar richten wird. Das bedeutet nur noch mehr Scherereien!"
"Ohne mich wüsstet Ihr noch nicht einmal etwas davon. So seid Ihr eurem Baron sogar noch einen Schritt voraus." Braibert lächtelte schelmisch.
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Drego wandte sich von seinem Gast ab um ihm nicht zu zeigen wie sehr ihn dieser Einwurf erboste. Ja, er war dankbar für die Nachrichten, doch glitt ihnen das ganze langsam aus den Händen und schuld daran war zu einem nicht unerheblichen Teil dieser von Hahnentritt.
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"Ohne mich wüsstet Ihr noch nicht einmal etwas davon. So seid Ihr eurem Baron sogar noch einen Schritt voraus." Brasibert lächelte schelmisch.
"Noch hat er keine handfesten Beweise" fuhr Drego fort.
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"Das wird auch nicht nötig sein. Mein [[Darulf von Corish und von Praill|Baron]] verfügt über vielerlei gute Bekanntschaften, wenn ihr versteht was ich meine. Es wird sich schon etwas finden, wenn man nur lange genug sucht." Brasibert konnte sich einen provozierenden Unterton nicht verkneifen.
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Drego wandte sich von seinem Gast ab, um ihm nicht zu zeigen, wie sehr ihn dieser Einwurf erboste. Ja, er war dankbar für die Nachrichten, doch glitt ihnen das Ganze langsam aus den Händen und schuld daran war zu einem nicht unerheblichen Teil dieser von Hahnentritt.
Leise glitt das Schwert Dregos aus der Scheide. In einer plötzlichen Wende fegte er damit das Geschirr vom Tisch. Der Baron von Fremmelsfelde zuckte erschrocken zurück.  
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Über die Spitze seiner Klinge visierte Drego den Junker an. "Ich fürchte nur auch Euch beliebt es nicht, wenn dabei Unsere Geschäfte ans Praioslicht gelangen." Drego blickte ihn noch immer zornig an. der Vogt von Fremmelsfelde benötigte einige Augenblicke um sich zu sammeln. "Und genau da kommt Ihr ins Spiel." begann er zögerlich. Dregos Zorn wich einer Nachdenklichkeit, weshalb sich Brasibert ermutigt sah fortzufahren: "Sollten wir dem Grafen nicht Beweise liefern, die den Reichsverrat bestätigen, der dem Zagbarer von meinem Baron unterstellt wird?"  
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"Noch hat euer Baron keine handfesten Beweise." fuhr Drego fort.
"Ich hoffe ihr habt Phex reichlich dafür belohnt, euch auf solche Ideen zu bringen." entgegnete Drego fragend.
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"Ich weiss, dass Graf [[Siegeshart von Ehrenstein]] in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Er ist auf den Zehnt der Zagbarer angewiesen ..." Brasibert ließ den Gedankengang bewußt offen.
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"Das wird auch nicht nötig sein. [[Darulf von Corish und von Praill|Baron Darulf]] verfügt über vielerlei gute Verbindungen in höchste Kreise, wenn ihr versteht was ich meine. Es wird sich schon etwas finden, wenn man nur lange genug sucht." ,Brasibert konnte sich einen provozierenden Unterton nicht verkneifen.
"Ihr verlangt von mir ..." Drego konnte es nicht fassen. Dieser Hahnentritt besaß die Frechheit ihn für seine Zwecke zu mißbrauchen. Die Klinge des Junkers richtete sich auf die Kehle des Fremmelfelders. "Das ist Reichsverrat!" Drego musste sich sammeln.
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Leise glitt das Schwert Dregos aus der Scheide. In einer plötzlichen Wende drehte er sich um und fegte damit das Geschirr vom Tisch. Der Vogt von [[Baronie Fremmelsfelde]] zuckte erschrocken zurück.  
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Über die Spitze seiner Klinge visierte Drego den Junker an. "Ich fürchte nur, auch Euch beliebt es nicht, wenn dabei Unsere Geschäfte ans Praioslicht gelangen. Wenn man mir ans Leder will, ziehe ich Euch mit rein." Drego blickte ihn noch immer zornig an. Der Vogt von Fremmelsfelde benötigte einige Augenblicke um sich zu sammeln.  
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"Sollten wir dem Grafen nicht Beweise liefern, die den Reichsverrat bestätigen, der dem Zagbarer von meinem Baron unterstellt wird?", murmelte Brasibert halblaut.
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"Ich hoffe, ihr habt Phex reichlich dafür belohnt, euch auf solche Ideen zu bringen." entgegnete Drego ungläubig.
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"Ich weiss, dass Graf [[Siegeshart von Ehrenstein]] in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Er ist auf den Zehnt der Zagbarer angewiesen ...", Brasibert ließ den Gedankengang bewusst offen, "... und wenn die Zahlung ausbleibt..."
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"Ihr verlangt von mir ...", Drego konnte es nicht fassen. Dieser Hahnentritt besaß die Frechheit, ihn für seine Zwecke zu missbrauchen. Die Klinge des Junkers richtete sich auf die Kehle des Fremmelfelders. "Das ist Reichsverrat!", Drego musste sich sammeln.
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"Nicht, wenn ihr erfolgreich seid. Als zukünftiger Baron von Zagbar wäre es ja an Euch den Zehnt zu begleichen." entgegnete Brasibert nüchtern.
 
"Nicht, wenn ihr erfolgreich seid. Als zukünftiger Baron von Zagbar wäre es ja an Euch den Zehnt zu begleichen." entgegnete Brasibert nüchtern.
  
Drego konnte es nicht fassen. Er hatte geahnt, dass die Reise des Fremmelsfelder Barons unter keinen guten Sternen stand, aber nun hieß es alles oder nichts. Entweder würden seine Geschäfte aufgedeckt oder zumindest durch die Spitzel des Grafen erschwert oder er würde eine Intrige gegen den Baron beginnen, die ihn entweder selbst zum Herren über Zagbar machte oder ihn den Kopf kosten würde. Regungslos verharrte Drego in Gedanken verloren. Vorsichtig schob der Junker von Hahnentritt seinen Stuhl zurück und erhob sich langsam. "Ich sehe ihr seid noch unschlüssig ..." Der Junker schickte sich an zu gehen. "... lasst es mich wissen, wenn Ihr eine Entscheidung für euch getroffen habt." und verließ Drego von Kupfergrab.
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Drego konnte es nicht fassen. Er hatte geahnt, dass die Reise des Fremmelsfelder Barons unter keinem guten Stern stand, aber nun hieß es alles oder nichts. Entweder würden seine Geschäfte aufgedeckt oder zumindest durch die Spitzel des Grafen erschwert, oder er würde eine Intrige gegen den eigenen Baron beginnen, die ihn entweder selbst zum Herren über Zagbar machte oder ihn den Kopf kosten würde.  
Die Tür schloss sich und wütend schmetterte Drego das Schwert seinem unliebsamen Gast  
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hinterher, so dass es polternd gegen das Holz flog.
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Regungslos verharrte Drego in Gedanken versunken. Vorsichtig schob der Junker von Hahnentritt seinen Stuhl zurück und erhob sich langsam. "Ich sehe ihr seid noch unschlüssig ...", der Junker schickte sich an zu gehen, "... lasst es mich wissen, wenn Ihr eine Entscheidung für euch getroffen habt.", und verließ Drego von Kupfergrab.
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Die Tür schloss sich und wütend schmetterte Drego das Schwert seinem unliebsamen Gast hinterher, so dass es polternd gegen das Holz flog.
  
 
<!-- Abend des 18. Tsa -->
 
<!-- Abend des 18. Tsa -->
 
Graf [[Siegeshart von Ehrenstein]] musterte nachdenklich seinen Schreiber, der  
 
Graf [[Siegeshart von Ehrenstein]] musterte nachdenklich seinen Schreiber, der  
den Brief des Barons von Fremmelsfelde verlas. "Was erlaubt Er sich? Sollte sich besser um seine Belange kümmern, die Steuern der Fremmelsfelder lassen zu Wünschen übrig." "Aber Er verfügt über kaiserliche Beziehung, Euer Hochwohlgeboren." entgegnete der Truchsess. "So richtet dem Baron ein Gemach. Wir werden Ihn selbst hören, um über seine Vorwürfe wider dem Zagbarer zu richten." Der Truchsess verließ den gräflichen Saal um wie befohlen die Gemächer für Baron Darulf von Corish und von Praill zu bereiten.
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den Brief des Barons von Fremmelsfelde verlas. "Was erlaubt Er sich? Sollte sich besser um seine Belange kümmern, die Steuern der Fremmelsfelder lassen zu Wünschen übrig."
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"Aber Er verfügt über Verbindungen zum Kaiserhaus, Euer Hochwohlgeboren." gab der Truchsess zu bedenken.
  
Drego hatte sich entschieden: Nichts zu tun würde ihn sicher in Bedrängnis bringen, also hatte er sich zur Flucht nach vorn entschieden. Die Verlockung war groß: Drego von Kupfergrab zu Zagbar - gedankenverloren träumte er schon davon in blitzender Rüstung seinen Lehenseid vor dem Grafen zu zitieren.
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Der Graf schaute seinen Truchsess nachdenklich an, "So richtet dem Baron ein Gemach. Wir werden Uns seine Vorwürfe wider dem Zagbarer anhören." Der Truchsess verließ den gräflichen Saal, um wie befohlen die Gemächer für Baron [[Darulf von Corish und von Praill]] zu bereiten.
"Also bleibt es dabei? Am 1. Phex vor Gallfels?" Drego wurde aus seinen Gedanken gerissen. "Ja und vergesst nicht, der Baron sorgt immer für ein Dutzend guter Kämpfer!" Drego musterte unsicher seinen Trupp. Es war mutig diese Leute auf die Schatzgarde des Barons loszulassen und noch mutiger anzunehmen, dass dieses Unterfangen ohne überlebende Zeugen ablaufen konnte, doch es grenzte nahezu an Übermut dies auf der Strecke nach Gallfels zu erledigen. Ein paar Bäume entlang der [[Drommsel]] waren die einzige Deckung. Mit Edelsteinen ließen sich keine Kämpfer anwerben und sein Gold reichte nicht um sich weitere Abenteurer anzuwerben, so würde alles von Phexens Hilfe abhängen.<!-- möchte noch einiges im Dunkeln lassen, zum Beispiel ist daher nicht angedeutet, das es sich um die Steuerlieferung der Baronie an den Grafen handelt. Es ist angedacht, das die Kutsche wegenen einer sabbotierten Achse erst verspätet loskommt und der Überfall dann in der Nacht erfolgreich verläuft-->
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Drego hatte sich entschieden: Nichts zu tun würde ihn sicher in Bedrängnis bringen, also hatte er sich zur Flucht nach vorn entschieden. Die Verlockung war groß: Drego von Kupfergrab zu Zagbar - gedankenverloren träumte er schon davon in blitzender Rüstung seinen Lehnseid vor dem Grafen zu zitieren.
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"Also bleibt es dabei? Am 1. Phex vor Gallfels?" Drego wurde aus seinen Gedanken gerissen. "Ja und vergesst nicht, der Baron sorgt immer für ein Dutzend guter Kämpfer!"  
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Drego musterte unsicher seinen Trupp. Es war mutig diese Leute auf die Schatzgarde des Barons loszulassen und noch mutiger anzunehmen, dass dieses Unterfangen ohne überlebende Zeugen ablaufen konnte, doch es grenzte nahezu an Übermut dies auf der Strecke nach Gallfels zu erledigen. Ein paar Bäume entlang der [[Drommsel]] waren die einzige Deckung. Aber es bot sich kein anderer Ort an.
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Mit Edelsteinen ließen sich keine Kämpfer anwerben <!wieso nicht?-->und sein Gold reichte nicht um sich weitere Abenteurer anzuwerben, so würde alles von Phexens Hilfe abhängen.<!-- möchte noch einiges im Dunkeln lassen, zum Beispiel ist daher nicht angedeutet, das es sich um die Steuerlieferung der Baronie an den Grafen handelt. Es ist angedacht, das die Kutsche wegen einer sabotierten Achse erst verspätet loskommt und der Überfall dann in der Nacht erfolgreich verläuft-->
  
 
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Am fühen Mittag erreichte die kleine berittene Gruppe des Barons von Fremmelsfelde das [[Schloss Gerbaldsberg|gräfliche Schloss]] und wärend sich Knechte um die Pferde der Gäste kümmerten betrat der Baron die Residenz des Grafen.
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Am frühen Mittag erreichte der kleine berittene Trupp des Barons von Fremmelsfelde das [[Schloss Gerbaldsberg|gräfliche Schloss]] und während sich Knechte um die Pferde der Gäste kümmerten, betrat der Baron die Residenz des Grafen.
"Baron Darulf von Corish und von Praill erbittet eine Audienz bei seiner Hochwohlgebohren." begann der Baron förmlich. Der Truchsess verwies mit einladender Handbewegung auf die geöffneten Türen des Saals, "Seine Hochwohlgeboren erwarten Euch bereits."
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Der Baron zögerte nicht lang und schritt in den großen Ballsaal. "Habt Dank für die mir gewährte Audienz, Eure Hochwohlgebohren." Mit der letzen Silbe seiner Ansprache erreichte er den Grafen und kniete nach althergebrachter Weise vor dem Grafen nieder. Graf Siegeshart schätzte diese Art der Ehrerbittung, wenngleich sie ihm etwas antiquiert und lächerlich erschien. Gnädig reichte er seine Hand die der Baron zum Zeichen der Dankbarkeit flüchtig küsste.  
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"Baron Darulf von Corish und von Praill erbittet eine Audienz bei seiner Hochwohlgebohren." kündigte der Zeremonienmeister den Gast förmlich an. Der Truchsess verwies mit einladender Handbewegung auf die geöffneten Türen des Saals, "Seine Hochwohlgeboren erwarten Euch bereits."
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Der Baron zögerte nicht lang und schritt in den großen Ballsaal. "Habt Dank für die mir gewährte Audienz, Eure Hochwohlgebohren." Mit der letzen Silbe seiner Ansprache erreichte er den Grafen und kniete mit leisem Ächzen nach althergebrachter Weise vor dem Grafen nieder. Graf Siegeshart schätzte diese Art der Ehrerbittung, wenngleich sie ihm etwas antiquiert und lächerlich erschien. Gnädig reichte er seine Hand die der Baron zum Zeichen der Dankbarkeit flüchtig küsste.
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"Erhebt Euch Baron von Fremmelsfelde und nehmt Platz." Der Graf verwies mit einladender Geste auf die samtbepolsterten Stühle.
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"Ihr äußert harte Anschuldigungen gegen Euren Nachbarn", begann der Graf ohne irgendwelche Umschweife. "Ich hoffe Ihr habt dafür ausreichend Grund."
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"Mein Graf! Bei Praios! Ich denke doch, dass ein Verrat dieser Art, wie er von [[Gorbon, Sohn des Gorsch|Gorbon von Zagbar]] begangen wird, Grund genug ist, um im Interesse unserer Kaiserin solchem Treiben Einhalt zu gebieten." Nicht ganz ohne Grund verwies der Baron auf die Kaiserin, hoffte er doch den Grafen damit auf seine guten Kontakte hinzuweisen und ein wenig Druck von oben auszuüben.
  
"Erhebt Euch Baron von Fremmelsfelde und nehmt Platz." Der Graf verwies mit einladender Geste auf die samtbepolsterten Stühle. "Ihr äußert harte Anschuldigungen gegen Euren Nachbarn", begann der Graf ohne irgendwelche Umschweife. "Ich hoffe Ihr habt dafür ausreichend Grund."
 
"Mein Graf! Bei Praios! Ich denke doch, dass ein Verrat dieser Art, wie er von [[Gorbon, Sohn des Gorsch|Gorbon von Zagbar]] begangen wird, Grund genug ist um im Interesse unserer Kaiserin solchem Treiben Einhalt zu gebieten." Nicht ganz ohne Grund verwies der Baron auf die Kaiserin, hoffte er doch den Grafen damit auf seine guten Kontakte hinzuweisen und ein wenig Druck von oben auszuüben.
 
 
"Ihr sprecht von Schmuggel und von Reichsverrat, sollte mich das nicht betrüben?" der Graf betrachtete gelangweilt die Gemälde.
 
"Ihr sprecht von Schmuggel und von Reichsverrat, sollte mich das nicht betrüben?" der Graf betrachtete gelangweilt die Gemälde.
"Wir haben Beweise, dass der Sohn des Gorsch Edelsteine und wer weiss was noch bei den Almadanern verschachert." Der Baron verlohr ein wenig die Beherrschung wegen der ihm entgegen gebrachten Ignoranz und übernahm sich dabei mit der Behauptung, dass er Beweise hätte, doch bei dem Wort "Almadaner" erwachte im Grafen plötzlich ein Funke von Interesse.
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"Almadaner? Das erklärt die neuerlichen Überfälle auf die Eslamsgrunder." Nachdenklich streichte der Graf über sein Kinn. "Wir werden Uns darum kümmern." beschloß der Graf. "Gebt dem Schreiber Eure Anklage zu Protokoll. Seid mein Gast für diesen Abend, ich hoffe Ihr werdet mir die nötigen Details beim Abendessen erläutern." Der Graf verließ den Saal über den Balkon Richtung Garten.
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"Wir haben Beweise, dass der Sohn des Gorsch Edelsteine und wer weiß was noch bei den Almadanern verschachert." Der Baron verlor ein wenig die Beherrschung wegen der ihm entgegen gebrachten Ignoranz und übernahm sich dabei mit der Behauptung, dass er Beweise hätte, doch bei dem Wort "Almadaner" erwachte im Grafen plötzlich ein Funke von Interesse.
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"Almadaner? Das erklärt die neuerlichen Überfälle auf die Eslamsgrunder." Nachdenklich streichte der Graf über sein Kinn. "Wir werden Uns darum kümmern." beschloss der Graf. "Gebt dem Schreiber Eure Anklage zu Protokoll. Seid mein Gast für diesen Abend, ich hoffe Ihr werdet mir die nötigen Details beim Abendessen erläutern." Der Graf verließ den Saal über den Balkon Richtung Garten.
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Baron Darulf von Corish und von Praill blickte etwas verdutzt, irritiert durch die plötzliche Unterbrechung des Gesprächs. Dennoch war er sich nun sicher, das es dem Zagbarer an den Kragen gehen würde.
 
Baron Darulf von Corish und von Praill blickte etwas verdutzt, irritiert durch die plötzliche Unterbrechung des Gesprächs. Dennoch war er sich nun sicher, das es dem Zagbarer an den Kragen gehen würde.
  
 
<!-- 20. Tsa -->
 
<!-- 20. Tsa -->
Nach der Abreise des Barons hatte der Graf nach dem Schreiber rufen lassen. "Ihr wünscht?" "Beruft den Baron von Zagbar zu mir. Gebt an, es würde sich um eine Steuerprüfung handeln." "Sehr wohl, euer Hochgebohren!" "Und sagt dem Boten, es gäbe keinen besonderen Grund zur Eile!" "Wie Euer Hochgebohren wünschen." Der Schreiber verließ den Saal.
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Nach der Abreise des Barons hatte der Graf nach dem Schreiber rufen lassen. "Ihr wünscht?"
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"Beruft den Baron von Zagbar zu mir. Gebt an, es würde sich um eine Steuerprüfung handeln."  
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"Sehr wohl, euer Hochwohlgebohren!"
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"Und sagt dem Boten, es gäbe keinen besonderen Grund zur Eile!" <!--wieso keine Eile?-->
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"Wie Euer Hochwohlgebohren wünschen." Der Schreiber verließ den Saal.
  
Der Hauptmann der [[Zagbarer Pioniere]] war von einigen frischen Wunden überzogen. "Mich dünkt, Ihr hattet einige Schwierigkeiten im Zagrosch" begann Baron [[Gorbon, Sohn des Gorsch]] das Gespräch.
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Der Hauptmann der [[Zagbarer Pioniere]] hatte einige frischen Wunden, als er vor seinen Baron trat. "Mich dünkt, Ihr hattet einige Schwierigkeiten im [[Zagrosch]]" begann Baron [[Gorbon, Sohn des Gorsch]] das Gespräch.
"Euro Hochgeboren ahnen nicht wie sehr. Wir zogen zuacht los um uns an den südlichen Grenzen eures Reiches wie befohlen umzuschauen und den Schmugglern auf die Spur zu kommen. Bei Angrosch, hätte ich gewußt was uns erwartet ich hätte wenigstens nochmal soviele mitgenommen, und selbst dann wären wir ihnen zahlenmäßig wohl noch unterlegen gewesen." <!-- das ist eine Übertreibung, sie wurden von 12 Almadanern angegriffen-->
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"Ihnen? Hauptmann, kommt zum Grund der Dinge!" Gorbons Miene began sich zu verfinstern.
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"Euro Hochgeboren ahnen nicht wie sehr. Wir zogen zu acht los, um uns an den südlichen Grenzen eures Reiches wie befohlen umzuschauen und den Schmugglern auf die Spur zu kommen. Bei Angrosch, hätte ich gewusst was uns erwartet, ich hätte wenigstens nochmal so viele mitgenommen, und selbst dann wären wir ihnen zahlenmäßig wohl noch unterlegen gewesen." <!-- das ist eine Übertreibung, sie wurden von 12 Almadanern angegriffen-->
"Almadaner! Angrosch allein weiss wie diese Verfluchten bis in den Zagrosch vordringen konnten. Sie waren zufuß und überfielen unser Lager. Zwei meiner Brüder habe ich verloren, zwei weitere sind schwer verletzt. Drei von Ihnen konnten wir zu Boron schicken, doch zuguterletzt blieb uns nur die Flucht.  
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"Ihnen? Hauptmann, kommt zum Grund der Dinge!" Gorbons Miene begann sich zu verfinstern.
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"Almadaner! Angrosch allein weiß wie diese Verfluchten bis in den Zagrosch vordringen konnten. Sie waren zu Fuß und überfielen unser Lager. Zwei meiner Brüder habe ich verloren, zwei weitere sind schwer verletzt. Drei von Ihnen konnten wir zu Boron schicken, doch zuguter letzt blieb uns nur die Flucht."
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"Kein Almadaner wagt es ungestraft in meiner Baronie die Waffe gegen mich zu erheben!" Man konnte Gorbons Geduldsfäden zerreißen hören. "Sohn des Nerix, ruft die Pioniere zu den Waffen und führt sie in den Zagrosch. Kein Almadaner soll die Grenze zu unserem Land überqueren! Kein Almadaner soll je wieder das Schwert gegen einem Zagbarer erheben! Macht ihnen das deutlich!"
 
"Kein Almadaner wagt es ungestraft in meiner Baronie die Waffe gegen mich zu erheben!" Man konnte Gorbons Geduldsfäden zerreißen hören. "Sohn des Nerix, ruft die Pioniere zu den Waffen und führt sie in den Zagrosch. Kein Almadaner soll die Grenze zu unserem Land überqueren! Kein Almadaner soll je wieder das Schwert gegen einem Zagbarer erheben! Macht ihnen das deutlich!"
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"Ka Angrosch garaschmox!" Diesmal klang es schon weniger kraftvoll, doch man konnte die Lust auf Rache in des Hauptmanns Augen blitzen sehen.  
 
"Ka Angrosch garaschmox!" Diesmal klang es schon weniger kraftvoll, doch man konnte die Lust auf Rache in des Hauptmanns Augen blitzen sehen.  
  
"Xagul, Sohn des Nerix, was haltet ihr davon?" der Baron blickte seinen gerade zurückgekehrten Berater fragend an. "Wie ich schon erwähnte scheint dieser Salvestro Honorio Pipote über Verbindungen nach ganz oben zu verfügen. Die Schmuggler scheinen ihre Lieferungen stark zu vermissen, wenn sie solche Eskorten zu deren Transport schicken."  
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"Xagul, Sohn des Nerix, was haltet ihr davon?", der Baron blickte seinen gerade zurückgekehrten Berater fragend an.  
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"Wie ich schon erwähnte scheint dieser Salvestro Honorio Pipote über Verbindungen nach ganz oben zu verfügen. Die Schmuggler scheinen ihre Lieferungen stark zu vermissen, wenn sie solche Eskorten zu deren Transport schicken."  
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"Und es gibt keine Verbindungen zu Eslamsgrundern?" forschte der Baron nach.
 
"Und es gibt keine Verbindungen zu Eslamsgrundern?" forschte der Baron nach.
"Nun dieser Händler scheint über ein beträchtliches Ausmaß an Beziehungen zu verfügen. Zu viele um einen bestimmten Verdacht zu schüren. Besonders mit den angrenzenden Baronien [[Baronie Höllenwall|Höllenwall]] und [[Pfalzgrafschaft Schlundgau|Schlundgau]] soll er gute Beziehungen pflegen. Doch trotz der angespannten politischen Lage sollen diese alle legal sein."
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"Nun dieser Händler scheint über ein beträchtliches Ausmaß an Beziehungen zu verfügen. Zu viele um einen bestimmten Verdacht zu schüren. Besonders mit den angrenzenden Baronien [[Baronie Höllenwall|Höllenwall]] und [[Pfalzgrafschaft Schlundgau|Schlundgau]] soll er gute Beziehungen pflegen. Doch trotz der angespannten politischen Lage sollen diese alle legal sein." <!--Schlundgau hat keine Grenze nach Almada-->
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"Was ratet ihr mir?" Gorbon erhoffte sich Bestätigung.
 
"Was ratet ihr mir?" Gorbon erhoffte sich Bestätigung.
"Da eure [[Zagbarer Pioniere|Pioniere]] nun im [[Zagrosch]] Stellung beziehen, solltet Ihr Eure Truppen verstärken. Schickt einen Herold los, der neue loyale Kämpfer einberuft." Das wollte Gorbon hören: "So sei es! Veranlasst das notwendige."
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Gorbon blickte wie so oft gedankenverloren aus dem Fenster des Feuersaals. Ein ungutes Gefühl machte sich im Bauch des Barons breit. Ein Gefühl, dass bald nichts mehr so wäre, wie es war. "Zagrosch, Heimat meiner Ahnen - du stellst mich vor harte Prüfungen." wehmütig blickte er über die Ausläufer des Gebirges, während er sich über die eherne Linke streifte.
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"Da eure [[Zagbarer Pioniere|Pioniere]] nun im [[Zagrosch]] Stellung beziehen, solltet Ihr Eure Truppen verstärken. Schickt einen Herold los, der neue loyale Kämpfer einberuft."  
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Das wollte Gorbon hören: "So sei es! Veranlasst das Notwendige."
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Gorbon blickte wie so oft gedankenverloren aus dem Fenster des Feuersaales. Ein ungutes Gefühl machte sich im Bauch des Barons breit. Ein Gefühl, dass bald nichts mehr so wäre, wie es war. "Zagrosch, Heimat meiner Ahnen - du stellst mich vor harte Prüfungen.", wehmütig blickte er über die Ausläufer des Gebirges, während er sich über die eherne Linke streifte.
  
 
[[Benutzer:Gorbon|Alex S.]] 02:04, 23. Apr 2007 (MEST)
 
[[Benutzer:Gorbon|Alex S.]] 02:04, 23. Apr 2007 (MEST)

Version vom 23. April 2007, 08:58 Uhr

Streit im Zagrosch

Teil 10.

"Was soll das heißen? Der Junker von Kupfergrab war nicht zugegen?" wütend stützte sich der Baron von Zagbar auf seinen Arbeitstisch. Der Bote fuhr zögernd fort: "Celissa von Kupfergrab unterrichtete mich, dass der Junker erst morgen wieder auf dem Gut zu erwarten ist, womöglich sei er nach Obendruf unterwegs, um dort nach dem Rechten zu schauen." "Xagul, holt mir den Hauptmann, er soll sich um die Sache kümmern." kopfschüttelnd setzte sich der Baron wieder. "Wenn man diesen Nichtsnutz schon einmal braucht ..."

"Franka, noch mehr Met!" Die Magd tat wie ihr geheißen. Drego beabsichtigte, die Zunge seines neuen Teilhabers ein wenig zu lösen. Offensichtlich war dieser über die Geschehnisse besser informiert als er. Nur selten kam er in die Verlegenheit, dass sein Herr seine Dienste in Anspruch nahm - viel zu selten. Offensichtlich traute dieser den Menschen nicht, denn selbst seine Schwester, die über viel Verhandlungsgeschick verfügte, konnte das Vertrauen des Barons nicht erringen. Wenn dieser Junker von Gippelstein wirklich über solche Machtbefugnisse in der Baronie Fremmelsfelde verfügte wie er angab, konnte dies für ihn nur von Nutzen sein. Sie beide verband, dass ihnen von ihren Herren nicht der nötige Respekt entgegengebracht wurde. Die Investition in Burg Gippelstein könnte sich bewähren, so er diesen Junker zu seinem rechtmäßigen Erbe verhelfen konnte. Schon bald könnte dann Gippelstein seine eigene Residenz werden.

Drego schmunzelte. "Nun mein Freund, welche Art von Beteiligung hat euch denn vorgeschwebt?" "Gemäß der Waren die Eure beiden Bediensteten bei sich trugen, würde ich sagen: Ein Drittel!" Brasibert war sich nicht sicher, wie weit er mit dem Junker gehen könnte. Neugierig wartete er auf die Reaktion seines Gesprächspartners. "Nur lässt es sich recht schwer mit Rubinen eine Burg aufbauen." Beide grinsten. "Dann werden wir wohl weiterhin Eure Beziehungen nach Almada benutzen müssen." "Das bringt euch Zwanzig von Hundert in Gold und Silber." Dregos Blick wurde ernst und starr. "Fünfundzwanzig" entgegnete Brasibert. "Ihr scherzt" entgegnete Drego. "Lasst uns unsere neue Freundschaft nicht auf die Probe stellen, schließlich muss ich mich um neue Händler kümmern. Sollten unsere nächsten drei Lieferungen ohne Zwischenfall verlaufen, werde ich sehen, was ich noch für Euch tun kann." Drego setzte das Glas an den Mund - für ihn schien die Verhandlung beendet zu sein. Brasibert überlegte, ob er es wagen sollte den Junker weiter unter Druck zu setzen. Zwar könnte er Drego an den Zagbarer Baron verraten, doch würde das den Aufbau Gippelsteins auch nicht voran treiben. Andererseits waren Zwanzig Prozent für ein paar Informationen und das Verlegen von ein paar Bütteln ein nicht zu unterschätzendes Angebot. "Ich nehme Euch beim Wort." Brasibert erhob sein Glas und streckte es dem Junker entgegen. Beide lachten, als die Gläser scheppernd zusammenprallten. "Franka, mehr Met!"

Der Hauptmann der Zagbarer Pioniere betrat den Feuersaal. Xagul, Sohn des Nerix und Baron Gorbon von Zagbar standen schweigend vor dem Kamin des Zimmers. "Es tut mir leid euch mit dieser Sache zu behelligen" begann Gorbon, "doch der Junker von Gorgan, den ich gern mit dieser lästigen Aufgabe betraut hätte, scheint derzeit Wichtigeres zu tun zu haben." "Wie kann ich euch dienen Euro Hochgeboren?" salutierte der Hauptmann. "Nehmt euch einen kleinen Trupp der Pioniere und begebt euch zurück nach Tokoschim. Stellt sicher, dass dort keinerlei unerlaubter Handel über die Grenzen von Zagbar hinaus stattfindet. Ich glaube nicht, dass wir die Bande so schnell in die Flucht geschlagen haben." "Ka Angrosch garaschmox!" Der Hauptmann schulterte seine Axt und verließ den Saal. "Sohn des Nerix, findet heraus, wer dieser Salvestro Honorio Pipote ist und welcherlei Beziehungen er zum Garethischen Adel pflegt. Ich möchte herausfinden, wer hinter diesen Machenschaften steckt." Der weißbärtige Zwerg blickte den Baron gelassen und mit schelmigem Lächeln an. "Ich denke das wird leicht herauszufinden sein. Kann ich noch etwas für Euch tun, Euro Hochgeboren?" "Ja, schickt mir den Schreiber." entgegnete der Baron barsch, wegen der anmaßenden Gleichgültigkeit.

Gegeben zur Schwarzen Feste von Zagbar am 13 Tsa. 1029 BF

an Baron Darulf von Corish und von Praill zu Fremmelsfelde

Euer Hochgeboren,

nach meinen gründlichen Untersuchungen konnten Wir die Verantwortlichen für die Schmugglerei an der Grenze unserer Ländereien ausfindig machen. Der Kopf der Bande ist ein gewisser Igen, Sohn des Ogrim, der jedoch noch auf freiem Fusse zu sein scheint. Unsere Untersuchungen deuten ferner darauf hin, dass Almadaner an diesem Handel beteiligt zu sein scheinen und ihre Geschäfte in Eurer Baronie verrichten.

Wir schlagen daher vor, Euch selbst um diese Belange Eurer Baronie zu kümmern, da Uns die nötige Zuständigkeit fehlt und Wir diese nur ungern von Unserem Lehnsherren einfordern möchten. Wir sind Uns jedoch sicher, dass Ihr diese Angelegenheit selbst bewältigen werdet.

Angrosch zum Gruße,

Baron Gorbon, Sohn des Gorsch von Zagbar

Teil 11

Baron Darulf von Corish und von Praill schleuderte das Schreiben des Zagbarer Barons wütend in die Ecke.

"Was erlaubt sich dieser Kerl?", schrie er. "Macht gemeinsame Sache mit den Almadanern und will uns diese Schmuggelei anhängen?"

Rhenaya von Perainidal, die dem Baron das Schreiben überbracht hatte, stand regungslos neben den Schreibtisch des Barons und versuchte, keine Miene zu verziehen.

"Und dieser verfluchte von Hahnentritt ist nicht einmal in der Lage vernünftige Beweise vorzulegen. Bin ich den nur von unfähigen Idioten umgeben?".

Rhenaya verkniff sich eine Bemerkung und blieb weiter reglos. Der Baron drehte sich zu ihr um.

"Ist der Vogt auf der Burg?", fragte er.

Die Burgvögtin schüttelte den Kopf, "Er ist nicht auf der Burg."

Der Baron schaute sie nachdenklich an, "Nun, ich denke, der Vogt wird mir in dieser Angelegenheit ohnehin keine große Hilfe sein. Ich denke, ich werde andere Wege beschreiten müssen."

Baron Darulf schaute zu Boden und schwieg. Rhenaya war die Situation unangenehm.

Nach etlichen Minuten schien der Baron seine Überlegungen abgeschlossen zu haben. Er ging schnellen Schrittes zu seinem Schreibtisch, setzte sich und zog einen leeren Briefbogen hervor.

"Besorge Sie zwei Boten, die noch heute aufbrechen sollen.", wies er an.

Rhenaya nickte und verließ das Zimmer des Barons. Baron Darulf schrieb eilig einen Brief an den Grafen.

Gegeben zu Burg Hahnenfels in Fremmelsfelde am 15.TSA 1029BF

An Siegeshart von Ehrenstein, Graf zu Eslamsgrund

Euer Hochwohlgeboren,

Es betrübt Uns sehr, Euch mit einer bedenklichen Angelegenheit zu belästigen. Wie Uns zu Ohren gekommen ist, gibt es auf dem Gebiet Eurer Grafschaft hinterlistige Schmuggeleien. Wertvolle Edelsteine und Rohstoffe werden von Zagbarer Zwergen über Fremmelsfelder Gebiet nach Almada verbracht. Wir waren aufs Äußerste entsetzt, als Wir erfuhren, dass Baron Gorbon von Zagbar in diese schändlichen Begebenheiten verstrickt ist.

Wir hofften, den Baron auf einen PRAiosgefälligen Weg zurückführen zu können, doch Er weigerte sich nicht nur seine Schuld einzugestehen, sondern in Seiner Unverfrorenheit wagte er es sogar, die Fakten zu verdrehen und Uns eine Beteiligung an den schändlichen Schmuggeleien vorzuwerfen.

Ein solches Verhalten können Wir nicht tolerieren und fordern daher eine strenge Untersuchung der Vorgänge. Wahrscheinlich werden Wir nicht umhin können, den Baron von Zagbar wegen Reichsverrat anzuklagen. Seine Taten besudeln nicht nur die Ehre der Kaiserin und die Eure, sondern auch die aller praiosgefälligen Eslamsgrunder Barone. Einem solchen Verhalten muss unbedingt schnellstens Einhalt geboten werden, so dass Wir Euch ersuchen, den Zagbarer Baron zu einer Befragung in Eure gräfliche Residenz vorzuladen.

Wir selbst werden ebenfalls unverzüglich nach Eslamsgrund aufbrechen, um Euch in dieser Situation zur Seite zu stehen.

PRAios zum Gruße,

Darulf von Corish und von Praill, Baron zu Fremmelsfelde.

Nachdem er den Brief gesiegelt hatte, zog er einen zweiten Briefbogen hervor und begann zu schreiben.

Nur wenig später erschien Burgvögtin Rhenaya mit den Botenreitern. Baron Darulf beendete den zweiten Brief und siegelte auch diesen.

"Dieser hier geht an den Eslamsgrunder Grafen.", wies er einen der Boten an. "Und dieser geht nach Gareth zur Reichskanzlei. Ihr müsst nicht auf Antwort warten."

Die Boten nickten und verließen das Zimmer des Barons.

"Burgvögtin! Ich werde noch heute nach Eslamsgrund aufbrechen. Bereitet eine kleine Bedeckung vor.", wies Baron an. Rhenaya nickte und verlies die Schreibstube des Barons.

Nur wenig später brach der kleine Trupp auf.


Als Vogt Brasibert von Hahnentritt am Abend des gleichen Tages auf Burg Hahnenfels eintraf, war die Burg wie ausgestorben. Mit gerunzelter Stirn wandte er sich an eine der Torwachen, "Was ist hier los? Wo ist der Baron, wo ist die Burgvögtin?"

Die Wache zuckte mit den Schultern, "Der Baron hat vor einer Weile die Burg verlassen, die Vögtin begleitete ihn."

"Und wohin wollen sie?", fragte Vogt Brasibert.

"Nach Eslamsgrund", antwortete die Wache, "zumindest erwähnte die Vögtin so etwas. Und vorher hat der Baron zwei Boten losgeschickt. Einen nach Eslamsgrund und einen nach Gareth."

Vogt von Hahnentritt starrte in den Burghof. Dann warf er der Wache eine Münze zu und ging eiligen Schrittes davon. Wenige Stunden und viele Schmeicheleien später hatte Vogt Brasibert alles erfahren, was die Schwägerin des Barons zu wissen meinte. Baron Darulf hatte ihr kurz seine Aufwartung gemacht und ihr mitgeteilt, dass er nach Eslamsgrund zu reisen gedenke, um dem verdammten Zagbarer Baron endgültig das Handwerk zu legen. Allerdings hatte die Edle Faduhenne sich nicht für die weitreichenden Folgen dieser Reise interessiert. Sie hatte sich nur darüber beschwert, dass der Baron ihr die Mitreise verweigert habe, wo sie doch so dringend einen Luftwechsel nötig gehabt hätte.

Brasibert von Hahnentritt dachte nicht lange nach. Er liess sein Pferd satteln und machte sich trotz fortgeschrittener Stunde auf den Weg Richtung Gippelstein und dann weiter gen Westen. Es galt, einem Verbündeten wichtige Informationen zu überbringen...

Alex S., Goswin


Teil 12

"Ich fürchte Euer Baron überstürzt das Ganze ein wenig", unterbrach Drego von Kupfergrab den Junker von Hahnentritt. "Er bringt Dinge ins Rollen, die schwerlich wieder aufzuhalten sind."

"Ich denke das liegt in Unserem Interesse." warf Brasibert ein.

Drego erhob sich erzürnt: "Mir gefällt nicht, dass der Graf bald ein wachsames Auge auf Zagbar richten wird. Das bedeutet nur noch mehr Scherereien!"

"Ohne mich wüsstet Ihr noch nicht einmal etwas davon. So seid Ihr eurem Baron sogar noch einen Schritt voraus." Brasibert lächelte schelmisch.

Drego wandte sich von seinem Gast ab, um ihm nicht zu zeigen, wie sehr ihn dieser Einwurf erboste. Ja, er war dankbar für die Nachrichten, doch glitt ihnen das Ganze langsam aus den Händen und schuld daran war zu einem nicht unerheblichen Teil dieser von Hahnentritt.

"Noch hat euer Baron keine handfesten Beweise." fuhr Drego fort.

"Das wird auch nicht nötig sein. Baron Darulf verfügt über vielerlei gute Verbindungen in höchste Kreise, wenn ihr versteht was ich meine. Es wird sich schon etwas finden, wenn man nur lange genug sucht." ,Brasibert konnte sich einen provozierenden Unterton nicht verkneifen.

Leise glitt das Schwert Dregos aus der Scheide. In einer plötzlichen Wende drehte er sich um und fegte damit das Geschirr vom Tisch. Der Vogt von Baronie Fremmelsfelde zuckte erschrocken zurück.

Über die Spitze seiner Klinge visierte Drego den Junker an. "Ich fürchte nur, auch Euch beliebt es nicht, wenn dabei Unsere Geschäfte ans Praioslicht gelangen. Wenn man mir ans Leder will, ziehe ich Euch mit rein." Drego blickte ihn noch immer zornig an. Der Vogt von Fremmelsfelde benötigte einige Augenblicke um sich zu sammeln.

"Sollten wir dem Grafen nicht Beweise liefern, die den Reichsverrat bestätigen, der dem Zagbarer von meinem Baron unterstellt wird?", murmelte Brasibert halblaut.

"Ich hoffe, ihr habt Phex reichlich dafür belohnt, euch auf solche Ideen zu bringen." entgegnete Drego ungläubig.

"Ich weiss, dass Graf Siegeshart von Ehrenstein in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Er ist auf den Zehnt der Zagbarer angewiesen ...", Brasibert ließ den Gedankengang bewusst offen, "... und wenn die Zahlung ausbleibt..."

"Ihr verlangt von mir ...", Drego konnte es nicht fassen. Dieser Hahnentritt besaß die Frechheit, ihn für seine Zwecke zu missbrauchen. Die Klinge des Junkers richtete sich auf die Kehle des Fremmelfelders. "Das ist Reichsverrat!", Drego musste sich sammeln.

"Nicht, wenn ihr erfolgreich seid. Als zukünftiger Baron von Zagbar wäre es ja an Euch den Zehnt zu begleichen." entgegnete Brasibert nüchtern.

Drego konnte es nicht fassen. Er hatte geahnt, dass die Reise des Fremmelsfelder Barons unter keinem guten Stern stand, aber nun hieß es alles oder nichts. Entweder würden seine Geschäfte aufgedeckt oder zumindest durch die Spitzel des Grafen erschwert, oder er würde eine Intrige gegen den eigenen Baron beginnen, die ihn entweder selbst zum Herren über Zagbar machte oder ihn den Kopf kosten würde.

Regungslos verharrte Drego in Gedanken versunken. Vorsichtig schob der Junker von Hahnentritt seinen Stuhl zurück und erhob sich langsam. "Ich sehe ihr seid noch unschlüssig ...", der Junker schickte sich an zu gehen, "... lasst es mich wissen, wenn Ihr eine Entscheidung für euch getroffen habt.", und verließ Drego von Kupfergrab.

Die Tür schloss sich und wütend schmetterte Drego das Schwert seinem unliebsamen Gast hinterher, so dass es polternd gegen das Holz flog.

Graf Siegeshart von Ehrenstein musterte nachdenklich seinen Schreiber, der den Brief des Barons von Fremmelsfelde verlas. "Was erlaubt Er sich? Sollte sich besser um seine Belange kümmern, die Steuern der Fremmelsfelder lassen zu Wünschen übrig."

"Aber Er verfügt über Verbindungen zum Kaiserhaus, Euer Hochwohlgeboren." gab der Truchsess zu bedenken.

Der Graf schaute seinen Truchsess nachdenklich an, "So richtet dem Baron ein Gemach. Wir werden Uns seine Vorwürfe wider dem Zagbarer anhören." Der Truchsess verließ den gräflichen Saal, um wie befohlen die Gemächer für Baron Darulf von Corish und von Praill zu bereiten.

Drego hatte sich entschieden: Nichts zu tun würde ihn sicher in Bedrängnis bringen, also hatte er sich zur Flucht nach vorn entschieden. Die Verlockung war groß: Drego von Kupfergrab zu Zagbar - gedankenverloren träumte er schon davon in blitzender Rüstung seinen Lehnseid vor dem Grafen zu zitieren.

"Also bleibt es dabei? Am 1. Phex vor Gallfels?" Drego wurde aus seinen Gedanken gerissen. "Ja und vergesst nicht, der Baron sorgt immer für ein Dutzend guter Kämpfer!"

Drego musterte unsicher seinen Trupp. Es war mutig diese Leute auf die Schatzgarde des Barons loszulassen und noch mutiger anzunehmen, dass dieses Unterfangen ohne überlebende Zeugen ablaufen konnte, doch es grenzte nahezu an Übermut dies auf der Strecke nach Gallfels zu erledigen. Ein paar Bäume entlang der Drommsel waren die einzige Deckung. Aber es bot sich kein anderer Ort an.

Mit Edelsteinen ließen sich keine Kämpfer anwerben <!wieso nicht?-->und sein Gold reichte nicht um sich weitere Abenteurer anzuwerben, so würde alles von Phexens Hilfe abhängen.

Am frühen Mittag erreichte der kleine berittene Trupp des Barons von Fremmelsfelde das gräfliche Schloss und während sich Knechte um die Pferde der Gäste kümmerten, betrat der Baron die Residenz des Grafen.

"Baron Darulf von Corish und von Praill erbittet eine Audienz bei seiner Hochwohlgebohren." kündigte der Zeremonienmeister den Gast förmlich an. Der Truchsess verwies mit einladender Handbewegung auf die geöffneten Türen des Saals, "Seine Hochwohlgeboren erwarten Euch bereits."

Der Baron zögerte nicht lang und schritt in den großen Ballsaal. "Habt Dank für die mir gewährte Audienz, Eure Hochwohlgebohren." Mit der letzen Silbe seiner Ansprache erreichte er den Grafen und kniete mit leisem Ächzen nach althergebrachter Weise vor dem Grafen nieder. Graf Siegeshart schätzte diese Art der Ehrerbittung, wenngleich sie ihm etwas antiquiert und lächerlich erschien. Gnädig reichte er seine Hand die der Baron zum Zeichen der Dankbarkeit flüchtig küsste.

"Erhebt Euch Baron von Fremmelsfelde und nehmt Platz." Der Graf verwies mit einladender Geste auf die samtbepolsterten Stühle.

"Ihr äußert harte Anschuldigungen gegen Euren Nachbarn", begann der Graf ohne irgendwelche Umschweife. "Ich hoffe Ihr habt dafür ausreichend Grund."

"Mein Graf! Bei Praios! Ich denke doch, dass ein Verrat dieser Art, wie er von Gorbon von Zagbar begangen wird, Grund genug ist, um im Interesse unserer Kaiserin solchem Treiben Einhalt zu gebieten." Nicht ganz ohne Grund verwies der Baron auf die Kaiserin, hoffte er doch den Grafen damit auf seine guten Kontakte hinzuweisen und ein wenig Druck von oben auszuüben.

"Ihr sprecht von Schmuggel und von Reichsverrat, sollte mich das nicht betrüben?" der Graf betrachtete gelangweilt die Gemälde.

"Wir haben Beweise, dass der Sohn des Gorsch Edelsteine und wer weiß was noch bei den Almadanern verschachert." Der Baron verlor ein wenig die Beherrschung wegen der ihm entgegen gebrachten Ignoranz und übernahm sich dabei mit der Behauptung, dass er Beweise hätte, doch bei dem Wort "Almadaner" erwachte im Grafen plötzlich ein Funke von Interesse.

"Almadaner? Das erklärt die neuerlichen Überfälle auf die Eslamsgrunder." Nachdenklich streichte der Graf über sein Kinn. "Wir werden Uns darum kümmern." beschloss der Graf. "Gebt dem Schreiber Eure Anklage zu Protokoll. Seid mein Gast für diesen Abend, ich hoffe Ihr werdet mir die nötigen Details beim Abendessen erläutern." Der Graf verließ den Saal über den Balkon Richtung Garten.

Baron Darulf von Corish und von Praill blickte etwas verdutzt, irritiert durch die plötzliche Unterbrechung des Gesprächs. Dennoch war er sich nun sicher, das es dem Zagbarer an den Kragen gehen würde.

Nach der Abreise des Barons hatte der Graf nach dem Schreiber rufen lassen. "Ihr wünscht?" "Beruft den Baron von Zagbar zu mir. Gebt an, es würde sich um eine Steuerprüfung handeln." "Sehr wohl, euer Hochwohlgebohren!" "Und sagt dem Boten, es gäbe keinen besonderen Grund zur Eile!" "Wie Euer Hochwohlgebohren wünschen." Der Schreiber verließ den Saal.

Der Hauptmann der Zagbarer Pioniere hatte einige frischen Wunden, als er vor seinen Baron trat. "Mich dünkt, Ihr hattet einige Schwierigkeiten im Zagrosch" begann Baron Gorbon, Sohn des Gorsch das Gespräch.

"Euro Hochgeboren ahnen nicht wie sehr. Wir zogen zu acht los, um uns an den südlichen Grenzen eures Reiches wie befohlen umzuschauen und den Schmugglern auf die Spur zu kommen. Bei Angrosch, hätte ich gewusst was uns erwartet, ich hätte wenigstens nochmal so viele mitgenommen, und selbst dann wären wir ihnen zahlenmäßig wohl noch unterlegen gewesen."

"Ihnen? Hauptmann, kommt zum Grund der Dinge!" Gorbons Miene begann sich zu verfinstern.

"Almadaner! Angrosch allein weiß wie diese Verfluchten bis in den Zagrosch vordringen konnten. Sie waren zu Fuß und überfielen unser Lager. Zwei meiner Brüder habe ich verloren, zwei weitere sind schwer verletzt. Drei von Ihnen konnten wir zu Boron schicken, doch zuguter letzt blieb uns nur die Flucht."

"Kein Almadaner wagt es ungestraft in meiner Baronie die Waffe gegen mich zu erheben!" Man konnte Gorbons Geduldsfäden zerreißen hören. "Sohn des Nerix, ruft die Pioniere zu den Waffen und führt sie in den Zagrosch. Kein Almadaner soll die Grenze zu unserem Land überqueren! Kein Almadaner soll je wieder das Schwert gegen einem Zagbarer erheben! Macht ihnen das deutlich!"

"Ka Angrosch garaschmox!" Diesmal klang es schon weniger kraftvoll, doch man konnte die Lust auf Rache in des Hauptmanns Augen blitzen sehen.

"Xagul, Sohn des Nerix, was haltet ihr davon?", der Baron blickte seinen gerade zurückgekehrten Berater fragend an.

"Wie ich schon erwähnte scheint dieser Salvestro Honorio Pipote über Verbindungen nach ganz oben zu verfügen. Die Schmuggler scheinen ihre Lieferungen stark zu vermissen, wenn sie solche Eskorten zu deren Transport schicken."

"Und es gibt keine Verbindungen zu Eslamsgrundern?" forschte der Baron nach.

"Nun dieser Händler scheint über ein beträchtliches Ausmaß an Beziehungen zu verfügen. Zu viele um einen bestimmten Verdacht zu schüren. Besonders mit den angrenzenden Baronien Höllenwall und Schlundgau soll er gute Beziehungen pflegen. Doch trotz der angespannten politischen Lage sollen diese alle legal sein."

"Was ratet ihr mir?" Gorbon erhoffte sich Bestätigung.

"Da eure Pioniere nun im Zagrosch Stellung beziehen, solltet Ihr Eure Truppen verstärken. Schickt einen Herold los, der neue loyale Kämpfer einberuft."

Das wollte Gorbon hören: "So sei es! Veranlasst das Notwendige."

Gorbon blickte wie so oft gedankenverloren aus dem Fenster des Feuersaales. Ein ungutes Gefühl machte sich im Bauch des Barons breit. Ein Gefühl, dass bald nichts mehr so wäre, wie es war. "Zagrosch, Heimat meiner Ahnen - du stellst mich vor harte Prüfungen.", wehmütig blickte er über die Ausläufer des Gebirges, während er sich über die eherne Linke streifte.

Alex S. 02:04, 23. Apr 2007 (MEST)