Geschichten:Reaktionen auf dem Dragenfels: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 20. Juni 2007, 10:36 Uhr

Treumunde raffte die Kleider zusammen und schritt die lange Wendeltreppe zum alten Sternenturm hinauf. Keuchend von den vielen Stufen erreichte sie endlich das letzte Geschoss, eine wackelige Holzkonstruktion. Von Ihrem keuchenden Atem aufgeschreckt suchten ein paar Raben krächzend das weite, während sie, ganz unfraulich im die Leiter hinaufstieg. Auf der Plattform auf einer kleinen Bank saß Lahor, gänzlich in Gedanken versunken als genösse er die laue Nachtluft, die vom Wall herunterstrich.

"Liebster Lahor, wo bleibst Du? Mein Bett ist so kalt...", sie kniete sich vor ihn auf den Boden, an der Stelle wo früher das Fernrohr stand. "...aber was hast Du denn?", fragte sie besorgt, als sie die tränenbenetzten Augen sah.

"Ach, eigentlich ist es dumm...", antwortete er nach längerem Schweigen, "Das Volk hungert überall in Garetien genau wie auch hier und wendet sich verständlicher Weise an den Adel. Nur der kann doch auch nicht mehr geben. Das wenige was ich noch habe, muss ich für den Tempel sparen."

"Nun, so hungrig bist du doch auch nicht.", sagte sie sanft, und nahm seine Hände zwischen ihre.

"Darum geht es auch nicht, nur wurde mir heute zugetragen, das sich der Pöbel vor Hunger aufgelehnt hat, und der Adel auf dem Turnier hat sich verständlicherweise gegen sie gewandt. Ich hatte doch selber überlegt, zu dem Turnier zu reiten, und so froh ich bin, nicht mein gutes Schwert mit dem Blut von Hungerleidenden zu beflecken, ich hätte es getan mit Tränen in den Augen, wie jetzt."

Er stand auf und lehnte sich an die Brüstung.

"Was hätte Hagen wohl gemacht? Oder die gute Giselda? Oder dein Vater? Selbst der nette Herr von Gallstein hat sich beteiligt, und der hat viel mehr Ahnung von Politik und solchen Sachen. Ich habe Angst, dass meine Leute das gleiche tun. Letze Woche haben sie fast den guten Soldat Tizian Hinterfelder aus dem Dorf geprügelt, als er für unsern Hof das nötigste einziehen wollte. Und dabei kommt der doch selbst aus dem Dorf..."


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Autor: V. Strunk


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