Geschichten:Die Prophezeiung Teil 1: Unterschied zwischen den Versionen
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Es war ein warmer Frühlingsabend. Eigentlich war dieser Feuertag ein ganz gewöhnlicher Tag wie jeder andere auch, nur hatte dieser Tag eine ganz besondere Bedeutung für zwei Menschen, die beschlossen hatten sich die Hände zum Traviabund zu reichen. [[Briefspieltext mit::Garetien:Tsaiane von Talbach|Tsaiane von Talbach]], Junkerin zu [[Garetien:Junkertum Talbach|Talbach]] und Rittsmeisterin der [[Garetien:Reichsforster Liga|Reichsforster Liga]] und Junker [[Briefspieltext mit::Garetien:Hernan von Untergras|Hernan von Untergras]] aus der benachbarten Baronie [[Garetien:Gräflich Rubreth|Rubreth]] wurden an diesem Abend vermählt. | |||
Die Hochzeit fand nach einigem Hin und Her in Talbach in Hirschfurten statt, welches aber nur einen guten Tagesritt von Untergras entfernt lag. Zu Gast bei der fröhlichen Feier war unter anderem Baron [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Nimmgalf von Hirschfurten|Nimmgalf von Hirschfurten]], der als Tsaianes Lehnsherr und kommandierender Offizier dem Bund als Trauzeuge beiwohnen durfte. | |||
Groß waren die Augen der Anwesenden, als Nimmgalf im Anschluss an den feierlichen Teil der Zeremonie verkündet hatte, dass er just beschlossen habe, den alten und guten Brauch des „Ius primae noctis“, dem Recht der ersten Nacht, wieder einzuführen. Für einige Augenblicke herrschte ungläubiges Schweigen, und viele Hochzeitsgäste blickten ihn mit großen Augen an. Doch als er sich ein Lächeln nicht mehr verkneifen konnte, und die Hochzeitsgesellschaft erkannte, dass sie einem Scherz des Barons aufgesessen waren, hatte er die Lacher auf seiner Seite. Die Erleichterung bei den Anwesenden war groß, wenn auch einige feinsinnige Beobachter meinten, einen Anflug von Enttäuschung in Tsaianes Gesichtszügen lesen zu können. | Groß waren die Augen der Anwesenden, als Nimmgalf im Anschluss an den feierlichen Teil der Zeremonie verkündet hatte, dass er just beschlossen habe, den alten und guten Brauch des „Ius primae noctis“, dem Recht der ersten Nacht, wieder einzuführen. Für einige Augenblicke herrschte ungläubiges Schweigen, und viele Hochzeitsgäste blickten ihn mit großen Augen an. Doch als er sich ein Lächeln nicht mehr verkneifen konnte, und die Hochzeitsgesellschaft erkannte, dass sie einem Scherz des Barons aufgesessen waren, hatte er die Lacher auf seiner Seite. Die Erleichterung bei den Anwesenden war groß, wenn auch einige feinsinnige Beobachter meinten, einen Anflug von Enttäuschung in Tsaianes Gesichtszügen lesen zu können. | ||
Der Abend nahm einen feucht-fröhlichen Verlauf. Der Baron hatte sich alsbald schon mit dem Junker aus der Nachbarbaronie angefreundet. So viel es ihm mit fortschreitendem Weingenuss auch nicht schwer ihm mitzuteilen, dass er auf die hervorragenden Dienste seiner Frischvermählten in der nächsten Zeit auf gar keinen Fall verzichten könne, was dieser mit einigem Missmut aufnahm. Jedoch war dem Junker nur allzu gut bewusst, worauf er sich mit dem Traviabund mit einer Offizierin eingelassen hatte. Im Laufe des Abends ließ Nimmgalf es sich nicht nehmen, mit der frischvermählten Tsaiane, aber auch mit der ein oder anderen der anwesenden Edeldamen den ein oder anderen | Der Abend nahm einen feucht-fröhlichen Verlauf. Der Baron hatte sich alsbald schon mit dem Junker aus der Nachbarbaronie angefreundet. So viel es ihm mit fortschreitendem Weingenuss auch nicht schwer ihm mitzuteilen, dass er auf die hervorragenden Dienste seiner Frischvermählten in der nächsten Zeit auf gar keinen Fall verzichten könne, was dieser mit einigem Missmut aufnahm. Jedoch war dem Junker nur allzu gut bewusst, worauf er sich mit dem Traviabund mit einer Offizierin eingelassen hatte. Im Laufe des Abends ließ Nimmgalf es sich nicht nehmen, mit der frischvermählten Tsaiane, aber auch mit der ein oder anderen der anwesenden Edeldamen den ein oder anderen Tanz zu wagen. Auch [[Nebendarsteller ist::Garetien:Melina von Ehrenstein|Melina von Ehrenstein]], die Vögtin zu gräfl. Rubreth und Lehnsherrin von Tsaianes Gatten war anwesend, und nahm die Gelegenheit wahr, mit ihrem Bundesbruder und heimlichen Schwarm ein wenig auf Tuchfühlung zu gehen. Nimmgalf war weder in Begleitung seiner neuen Verlobten [[Briefspieltext mit::Garetien:Ederlinde von Luring|Ederlinde von Luring]], noch seiner Geliebten Junkerin [[Briefspieltext mit::Garetien:Aidaloê von Gorsingen|Aidaloê]], die derzeit bei ihrem neuen Gemahl in den Nordmarken weilte, und erst recht nicht seiner ehemaligen Gattin, der Comtessa [[Briefspieltext mit::Garetien:Simiona di Silastide-Marvinko|Simiona]], auf die der Baron aus ihr unbekannten Gründen in letzter Zeit gar nicht mehr gut zu sprechen war. Somit war die Gelegenheit so günstig wie nie zuvor. Sie lachten und scherzten teilweise gar recht ausgelassen miteinander. Kam das Gespräch zunächst auf Nimmgalfs hervorragendes Abschneiden bei der jüngst stattgefundenen Angbarer Fürstenturnei, ging es mit fortschreitendem Abend vornehmend um die Heldentaten der Reichsforster Liga in der Schlachten bei Gareth und Puleth, und die Gefahren, die noch aus der Wildermark drohten. Melina hatte ebenso wie der Baron dem Wein ein wenig zugesprochen und rückte so entgegen ihrer ansonsten recht zurückhaltenden Art immer näher an Nimmgalf heran, ließ in ihr betörendes Parfum tief einatmen und streichelte über seine Hand und seinen Arm, als er über die Verluste der letzten Zeit erzählte, was dieser sichtlich zu genießen schien. Später erzählten sie sich gegenseitig noch kleine Anekdoten über Melinas Vater [[Briefspieltext mit::Garetien:Hal von Ehrenstein|Hal von Ehrenstein]], die sie das ein oder andere mal zum Lachen aber auch zum Schwärmen brachten. Zu weit fortgeschrittener Stunde, als sich die Hochzeitsgesellschaft schon weitgehend aufgelöst hatte und sich nur noch kleinere miteinander parlierende Pärchen oder Grüppchen gebildet hatten, wagte es Melina, nachdem sie sich noch einmal über Nimmgalfs Witz kurz nach der Trauung amüsiert hatten, ihm mit einem amüsierten Unterton zuzuflüstern: „Weißt Du, Nimmgalf, ich wäre ja nur allzu gerne bereit gewesen, meine künftige Lehnsfrau bei der Erfüllung des „Ius primae noctis“ würdig zu vertreten…“ | ||
Die Sonne stand schon hell am Himmel, als Nimmgalf in seinem Gästequartier im Herrenhaus zu Talbach erwachte. Er spürte einen weichen weiblichen Körper an seine Seite geschmiegt. Das Bett sah reichlich zerwühlt aus und seine Sachen sowie die feinen Gewänder einer Edeldame lagen im Zimmer verstreut herum. Er überlegte einen Moment lang wo er denn war und vor allem wer die Dame war, doch dann fiel ihm wieder alles ein. Vorsichtig schob er ihren Arm, der auf seiner Brust lag, zur Seite und versuchte aufzustehen. In diesem Moment erwachte Melina. Sie erschrak. „Was? Wo bin… oh nein! Haben wir das getan, was ich denke?“ | |||
Nimmgalf war die Sache ebenfalls peinlich. „Naja, sieht ganz so aus. Ich denke mal, es wird am besten sein, wenn die Sache unter uns bleibt.“ Melina war einverstanden und nickte. Sie sammelte rasch ihre Sachen ein und ging dann zur Türe, um schnell und möglichst unbemerkt in ihr Zimmer zu huschen. Sie drehte sich noch einmal kurz ein und lächelte ihn an: „Es war wunderschön.“ Nimmgalf schmunzelte. „Sehe ich genauso. Doch nun gehst Du besser.“ Melina schlich vorsichtig aus der Türe. Nimmgalf ließ sich noch einmal auf das Bett fallen und dachte nach. Die Nacht war wirklich herrlich gewesen. Hoffentlich würde sein kleines rahjagefälliges Tete a Tete keine unangenehmen Folgen haben. Er kannte zumindest einige Personen, die nicht sehr amüsiert wären, wenn sie davon erfahren würden. | Nimmgalf war die Sache ebenfalls peinlich. „Naja, sieht ganz so aus. Ich denke mal, es wird am besten sein, wenn die Sache unter uns bleibt.“ Melina war einverstanden und nickte. Sie sammelte rasch ihre Sachen ein und ging dann zur Türe, um schnell und möglichst unbemerkt in ihr Zimmer zu huschen. Sie drehte sich noch einmal kurz ein und lächelte ihn an: „Es war wunderschön.“ Nimmgalf schmunzelte. „Sehe ich genauso. Doch nun gehst Du besser.“ Melina schlich vorsichtig aus der Türe. Nimmgalf ließ sich noch einmal auf das Bett fallen und dachte nach. Die Nacht war wirklich herrlich gewesen. Hoffentlich würde sein kleines rahjagefälliges Tete a Tete keine unangenehmen Folgen haben. Er kannte zumindest einige Personen, die nicht sehr amüsiert wären, wenn sie davon erfahren würden. | ||
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Aktuelle Version vom 28. Februar 2014, 16:48 Uhr
Dörfchen Talbach, Baronie Hirschfurten, Ende Ingerimm 1029
Es war ein warmer Frühlingsabend. Eigentlich war dieser Feuertag ein ganz gewöhnlicher Tag wie jeder andere auch, nur hatte dieser Tag eine ganz besondere Bedeutung für zwei Menschen, die beschlossen hatten sich die Hände zum Traviabund zu reichen. Tsaiane von Talbach, Junkerin zu Talbach und Rittsmeisterin der Reichsforster Liga und Junker Hernan von Untergras aus der benachbarten Baronie Rubreth wurden an diesem Abend vermählt.
Die Hochzeit fand nach einigem Hin und Her in Talbach in Hirschfurten statt, welches aber nur einen guten Tagesritt von Untergras entfernt lag. Zu Gast bei der fröhlichen Feier war unter anderem Baron Nimmgalf von Hirschfurten, der als Tsaianes Lehnsherr und kommandierender Offizier dem Bund als Trauzeuge beiwohnen durfte.
Groß waren die Augen der Anwesenden, als Nimmgalf im Anschluss an den feierlichen Teil der Zeremonie verkündet hatte, dass er just beschlossen habe, den alten und guten Brauch des „Ius primae noctis“, dem Recht der ersten Nacht, wieder einzuführen. Für einige Augenblicke herrschte ungläubiges Schweigen, und viele Hochzeitsgäste blickten ihn mit großen Augen an. Doch als er sich ein Lächeln nicht mehr verkneifen konnte, und die Hochzeitsgesellschaft erkannte, dass sie einem Scherz des Barons aufgesessen waren, hatte er die Lacher auf seiner Seite. Die Erleichterung bei den Anwesenden war groß, wenn auch einige feinsinnige Beobachter meinten, einen Anflug von Enttäuschung in Tsaianes Gesichtszügen lesen zu können.
Der Abend nahm einen feucht-fröhlichen Verlauf. Der Baron hatte sich alsbald schon mit dem Junker aus der Nachbarbaronie angefreundet. So viel es ihm mit fortschreitendem Weingenuss auch nicht schwer ihm mitzuteilen, dass er auf die hervorragenden Dienste seiner Frischvermählten in der nächsten Zeit auf gar keinen Fall verzichten könne, was dieser mit einigem Missmut aufnahm. Jedoch war dem Junker nur allzu gut bewusst, worauf er sich mit dem Traviabund mit einer Offizierin eingelassen hatte. Im Laufe des Abends ließ Nimmgalf es sich nicht nehmen, mit der frischvermählten Tsaiane, aber auch mit der ein oder anderen der anwesenden Edeldamen den ein oder anderen Tanz zu wagen. Auch Melina von Ehrenstein, die Vögtin zu gräfl. Rubreth und Lehnsherrin von Tsaianes Gatten war anwesend, und nahm die Gelegenheit wahr, mit ihrem Bundesbruder und heimlichen Schwarm ein wenig auf Tuchfühlung zu gehen. Nimmgalf war weder in Begleitung seiner neuen Verlobten Ederlinde von Luring, noch seiner Geliebten Junkerin Aidaloê, die derzeit bei ihrem neuen Gemahl in den Nordmarken weilte, und erst recht nicht seiner ehemaligen Gattin, der Comtessa Simiona, auf die der Baron aus ihr unbekannten Gründen in letzter Zeit gar nicht mehr gut zu sprechen war. Somit war die Gelegenheit so günstig wie nie zuvor. Sie lachten und scherzten teilweise gar recht ausgelassen miteinander. Kam das Gespräch zunächst auf Nimmgalfs hervorragendes Abschneiden bei der jüngst stattgefundenen Angbarer Fürstenturnei, ging es mit fortschreitendem Abend vornehmend um die Heldentaten der Reichsforster Liga in der Schlachten bei Gareth und Puleth, und die Gefahren, die noch aus der Wildermark drohten. Melina hatte ebenso wie der Baron dem Wein ein wenig zugesprochen und rückte so entgegen ihrer ansonsten recht zurückhaltenden Art immer näher an Nimmgalf heran, ließ in ihr betörendes Parfum tief einatmen und streichelte über seine Hand und seinen Arm, als er über die Verluste der letzten Zeit erzählte, was dieser sichtlich zu genießen schien. Später erzählten sie sich gegenseitig noch kleine Anekdoten über Melinas Vater Hal von Ehrenstein, die sie das ein oder andere mal zum Lachen aber auch zum Schwärmen brachten. Zu weit fortgeschrittener Stunde, als sich die Hochzeitsgesellschaft schon weitgehend aufgelöst hatte und sich nur noch kleinere miteinander parlierende Pärchen oder Grüppchen gebildet hatten, wagte es Melina, nachdem sie sich noch einmal über Nimmgalfs Witz kurz nach der Trauung amüsiert hatten, ihm mit einem amüsierten Unterton zuzuflüstern: „Weißt Du, Nimmgalf, ich wäre ja nur allzu gerne bereit gewesen, meine künftige Lehnsfrau bei der Erfüllung des „Ius primae noctis“ würdig zu vertreten…“
Die Sonne stand schon hell am Himmel, als Nimmgalf in seinem Gästequartier im Herrenhaus zu Talbach erwachte. Er spürte einen weichen weiblichen Körper an seine Seite geschmiegt. Das Bett sah reichlich zerwühlt aus und seine Sachen sowie die feinen Gewänder einer Edeldame lagen im Zimmer verstreut herum. Er überlegte einen Moment lang wo er denn war und vor allem wer die Dame war, doch dann fiel ihm wieder alles ein. Vorsichtig schob er ihren Arm, der auf seiner Brust lag, zur Seite und versuchte aufzustehen. In diesem Moment erwachte Melina. Sie erschrak. „Was? Wo bin… oh nein! Haben wir das getan, was ich denke?“
Nimmgalf war die Sache ebenfalls peinlich. „Naja, sieht ganz so aus. Ich denke mal, es wird am besten sein, wenn die Sache unter uns bleibt.“ Melina war einverstanden und nickte. Sie sammelte rasch ihre Sachen ein und ging dann zur Türe, um schnell und möglichst unbemerkt in ihr Zimmer zu huschen. Sie drehte sich noch einmal kurz ein und lächelte ihn an: „Es war wunderschön.“ Nimmgalf schmunzelte. „Sehe ich genauso. Doch nun gehst Du besser.“ Melina schlich vorsichtig aus der Türe. Nimmgalf ließ sich noch einmal auf das Bett fallen und dachte nach. Die Nacht war wirklich herrlich gewesen. Hoffentlich würde sein kleines rahjagefälliges Tete a Tete keine unangenehmen Folgen haben. Er kannte zumindest einige Personen, die nicht sehr amüsiert wären, wenn sie davon erfahren würden.