Geschichten:Was ist ein Nabachote? Teil 1: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 4. Juni 2019, 08:20 Uhr

"Und macht mir ja keinen Unsinn, solange ich nicht da bin. Es werden keine Strafexpeditionen in den Raschtulswall unternommen. Ich hoffe, wir haben uns da verstanden?" Irian blickte Peraenjow vom Hügel, den Hauptmann der Gräflichen Landwehr ernst, beinahe schulmeisterlich.

Der Angesprochene schürzte die Lippen. "Wie sie meinen, euer Wohlgeboren."

Mit einem widerwilligen Schnaufen drehte sich der Hauptmann auf dem Absatz um, und stapfte von dann, aber nicht ohne einen zufällig daher kommenden Landwehrmann zusammen zustauchen.

Irian Siegholm von Tannhaus verdrehte nur seufzend die Augen gen Alveran und flüsterte leise: "Möge Hesinde die Weisheit grosszügig über der Waldburg verteilen..."

Eine gute Stunde später standen drei Pferde, davon eines vollbepackt, offensichtlich als Packtier gedacht, im Hof vor dem Tor der Burg bereit. Ugdalf, der Leibdiener des Edlen zurrte gerade noch ein paar Decken hinter seinem Sattel fest. Hinter ihm erklang das markante Klackern von Reitstiefeln auf den steinernen Platten des Hofes.

Irian hatte einfache Reisekleidung angelegt, allerdings würde ihn jeder in der Umgebung sofort an seinem lindgrünen Umhang erkennen, den er stets zu tragen pflegte, besonders wenn er mal wieder mehrere Stunden in seiner Bibliothek verbrachte.

"Bei Hesinde! Meine Mutter wird allmählich wirklich wunderlich. Man könnte meinen, sie sieht in mir noch ihren Sohn im Alter von zehn Götterläufen." Kopfschüttelnd lässt er einen resignierenden Seufzer von sich.

"Euer Wohlgeboren, wohin gedenkt ihr zuerst zu reisen?" Ugdalf blickte seinen Herren neugierig an. Auch er war nicht der Jüngste. Gute fünfzig Sommer hatte er schon kommen und gehen sehen. Und neben einigen tiefen Furchen im Gesicht, hatte im Satinav auch einige seiner kastanienbraunen Haare vom Kopfe gestohlen und auf seltsame Weise in den Ohren wachsen lassen.

"Nun, ich denke, Haselhain wäre naheliegend. Dazu müssten wir auch durch ganz Dürsten-Darrenfurt reisen. Ist doch eine nette Gelegenheit, um einige alte Bekannte in Hirtenheim oder Darrenfurt zu besuchen, nicht wahr? Wenn wir gut voran kommen, können wir vielleicht den Edlen Salvanger in Hügelwacht einen Besuch abstatten."

Ein paar Augenblicke später trabten drei Pferde in gemächlicher Gangart gen Firun davon unter dem wachenden Auge der frühmorgendlich wachenden Praoisscheibe...



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Pra 1026 BF
Was ist ein Nabachote? Teil 1


Kapitel 1

Geschichten aus Dürsten-Darrenfurt
Autor: Roland S.