Benutzer:Vlad/Briefspiel: Unterschied zwischen den Versionen

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=Hardenstätter unter sich=
 
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Geschichten über die Familie und ihren Weg in der Markgrafschaft
 
Geschichten über die Familie und ihren Weg in der Markgrafschaft
 
==Der wankende Turm==
 
''[[Perricum:Wehrturm Hardenfels|Wehrturm Hardenfels]], [[Perricum:Herrschaft Hardenfels|Herrschaft Hardenfels]], Mitte Rahja 1043 BF''<br>
 
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[[Perricum:Wolfhelm von Hardenstatt|Wolfhelm von Hardenstatt]] saß in seinem Arbeitszimmer und blickte auf das Familienschwert Fides. Den alten Mann plagte seit geraumer Zeit eine innere Unruhe. Eine Unruhe, die einen ergriff, wenn man nicht zufrieden war mit dem was man hat und gleichzeitig keinen Weg sah diesen Zustand zu ändern.<br>
 
Natürlich ging es dem Ritter nicht um irgendwelchen weltlichen Besitz. Die Herrschaft Hardenfels war mehr als genug für ihn, Land, Titel und Dukaten waren nichts was er zum Selbstzweck sammeln würde. Die Dukate sammelte er, um seinem [[Perricum:Zivko von Zackenberg-Bennstedt|Baron]] und der Kirche den ihnen zustehenden Teil der Abgaben zu zahlen, den Titel hatte er damit er sich um das Land und seine Bewohner kümmerte und diesen gleichsam ein Schwert als auch Schild zu sein. Davon abgesehen reichte ein Lehn vollkommen aus, um ausgelastet zu sein. Nein ihn trieb der Gedanke um, wer nach seinem Ableben die Geschicke seiner Familie lenken und das Familienschwert tragen sollte.<br>
 
Er seufzte und blickte aus einem der offenen Fenster auf die Trollzacken, die sich direkt vor seiner Nase erhoben.<br>
 
Sein [[Perricum:Bärfried von Hardenstatt|Erstgeborener]] hatte selbstredend das nötige Zeug dazu. Er hatte eine ritterliche Ausbildung genossen und hatte sehr viel Einblick in die Abläufe innerhalb des Lehns gehabt. Wäre da nur nicht die Tatsache, dass er sich in den Dienst des Markgrafen stellen musste und nun selbst ein [[Perricum:Junkertum Bergesruh|Lehn]] fern ab Zackenbergs zu führen hatte.<br>
 
Jetzt versauerte er am Arvepass und würde sich noch nicht einmal selbst um sein neues Junkertum, geschweige denn um die Herrschaft hier in Zackenberg kümmern können! Ein Lehnsnehmer hatte gefälligst in seinem ihm anvertrauten Land zu sein, davon war Wolfhelm überzeugt!<br>
 
An seine [[Perricum:Dara von Hardenstatt|Tochter]] wollte er nicht einmal denken, die hatte sich schon vor Götterläufen aus den Belangen der Familie verabschiedet und floh in die Reichsstadt, um dort Offizierin in der Perlenmeerflotte zu werden. Nun hatte sie das Kommando über einen Stützpunkt in einem Teil der Flotte, der für Bürgerliche gedacht war und lebte in Wasserburg. Selbst wenn sie ihren Dienst quittieren würde, sie hatte doch keine Ahnung wie man sich um ein Lehn kümmern, geschweige denn eine Familie führen sollte.<br>
 
Der Alte war aufgestanden und zu dem offenen Fenster gegangen, um einen besseren Blick zu haben. Da hinten, hinter den Baumwipfeln, lag die [[Perricum:Burg Trollwacht|Burg Trollwacht]], der Herrschaftssitz der Barone von Zackenberg und derzeitiger Wohnort seines [[Perricum:Salix von Hardenstatt|jüngsten Sprosses]]. Der Ritter konnte nur den Kopf schütteln, Salix hatte Ahnung von Verwaltungsaufgaben, davon hatte er sich in der Zeit überzeugt, als dieser das nahegelegene Dorf geführt hatte. Auch war er als einziger seiner Kinder in der Baronie verblieben und diente direkt der Herrscherfamilie. Eigentlich ein guter Kandidat, wäre da nicht das Problem, dass der Junge besser keine Waffe anfassen sollte, es sei denn sein Ziel wäre die Selbstverstümmelung, dass er kein ausgebildeter Ritter war und schlussendlich seine Kinder die Namen der Zackenbergs annehmen würden. So jemand konnte niemals die Familie anführen. Wie sollte das denn auch gehen, wenn schon dessen eigenen Kinder gar nicht mehr den Namen Hardenstatt trugen.
 
Er atmete hörbar aus und wandte sich vom Fenster ab, gedankenversunken verließ er sein Arbeitszimmer und wanderte durch den Wehrturm, bis er in den Ritterraum kam. Dort blieb er vor den Portraits seiner Vorgänger stehen. Die Herren und Damen der Familie Hardenstatt, welche vor ihm die Geschicke des Lehens und der Familie lenkten. Über die Zeit wurden die Gemälde immer kleiner, vordergründig um Platz - tatsächlich jedoch um Geld - zu sparen. Man konnte sehen in welchen Generationen das Geld knapper wurde und welche Generationen mehr übrighatten. Sein eigenes Portrait war nicht besonders klein oder groß, es fügte sich in das Gesamtgefüge ein, ohne besonders hervorzustechen. Das passte dem alten Ritter am besten, er war ein Diener seines Barons, stoisch, wie der Wehrturm selbst, hatte er bis heute seine Aufgaben erfüllt, die von ihm als Lehnsnehmer und Familienoberhaupt gefordert wurde und niemals würde er daran denken daraus besonderen Gewinn zuziehen. Das brachte ihn wiederum zu seinem Neffen [[Perricum:Ilmar von Hardenstatt|Ilmar]]. Er hatte, gleich wie Bärfried, eine ritterliche Ausbildung genossen. Das war noch genau nach Wolfhelms Geschmack. Was ihm weniger schmeckte war jedoch, dass auch Ilmar sich aus der Baronie verabschiedet hatte und nun mit einer Landvögtin in [[Perricum:Baronie Vellberg|Vellberg]] lebte. Während der Wohnort sich sicherlich anpassen lassen würde, wäre jeder Versuch an Ilmars Persönlichkeit zu schrauben zum Scheitern verurteilt. Heißspornig, vor allem auf den persönlichen Vorteil bedacht und – das musste Wolfhelm gestehen – nicht unbedingt die hellste Kerze auf dem Leuchter. So jemanden konnte er nicht ruhigen Gewissens seine Nachfolge als Oberhaupt der Familie antreten lassen. Nein, das konnte er ihnen nicht antun! Dann blieb noch Bran.<br>
 
[[Perricum:Bran von Hardenstatt|Bran von Hardenstatt]] war ein besonnener junger Mann, der einige Jahre fern der Heimat verbracht hatte und einiges an Erfahrung sammeln konnte. So war er nach dem Feldzug gen Mendena lange Zeit in den ehemaligen Schwarzen Landen verblieben, um die Überbleibsel der Verdorbenen zu jagen. Leider lag genau dort eines der Probleme, die Wolfhelm auch mit Bran hatte. Wann immer der Junge hier war, war er eine wertvolle Stütze für den Alten. Allerdings verweilte Bran auch gerne lange im fernen Tobrien. Das allein könnte man ihm sicherlich austreiben, doch er war ebenfalls kein Ritter, sondern lediglich ein Schwertgeselle! Wolfhelm schüttelte abermals enttäuscht den Kopf, er hatte an allen potenziellen Nachfolgern etwas auszusetzen. An manchen mehr an manchen weniger, doch perfekt waren sie in seinen Augen alle nicht. Was sollte er tun? Er würde auch nicht jünger werden und allein Boron wusste, wann er sich von dieser Welt verabschieden musste. Zuvor sollten die Formalitäten und Angelegenheiten jedoch geklärt sein. Der Turm, so hatte man ihn in seiner Jugend genannt, wankte. Was sollte er tun? War es vielleicht an der Zeit die Herrschaft über das Lehn und die Führung der Familie in zwei unterschiedliche Hände zu geben?
 

Version vom 8. Februar 2022, 08:53 Uhr

Umbruch in der Flottille

Die Veränderungen innerhalb der Sonderflottille nach dem Darpat-Zwischenfall

Bootssegen

Perricumer Kriegshafen, Reichsstadt Perricum, 4. Tsa 1043, zur 14. Stunde

Wie immer herrschte reges Treiben im Westteil des Kriegshafens. Doch heute war ein ganz besonderer Tag, denn heute würde das neue Schiff der Sonderflottille gesegnet werden. Die Blutrochen, eine Flussgaleere welche die untergegangene Wolfjäger ersetzen sollte. Prächtig stand sie da, noch im Trockendock, über und unter war sie mit Kreidezeichnungen von Fischen und Delphinen belegt, Netze hingen an ihrer Seite und waren gefüllt mit den unterschiedlichsten Fundstücken aus dem Perlenmeer.
Yanda von Gerben, die Wächterin vom Darpat stand herausgeputzt und zufrieden an der Seite und betrachtete sich das neue Schiff, welches der Markgraf schneller als erwartet genehmigte und bauen ließ. Neben ihr stand die stellvertretende Kommandantin, Miria von Gaulsfurt, ebenfalls in ihrer Paradeuniform angetan und blickte mit ausdrucksloser Miene auf das Schiff, welches bald unter ihrem Kommando stehen sollte.

„Welch wundervolle Arbeit, die Blutrochen wird den Verlust der Wolfsjäger nicht nur ausreichend kompensieren, sondern zugleich auch unsere Schlagkraft merklich erhöhen!“, konstatierte die Wächterin und verschränkte ihre Hände hinter dem Rücken.

Miria nickte nur stumm, zwar war sie wieder auf den Beinen und konnte ihren Dienst versehen, doch immer wieder kreisten ihre Gedanken um das Geschehen an jenem unheilvollen Tag. Vor allem wenn sie sich mit dem Gedanken auseinandersetzte, abermals ein Schiff zu betreten, dann packte sie ein ungutes Gefühl. Es war wie ein Tropfen, der beständig auf einen Stein herabging. Sie war sich sicher, dass dieses Gefühl sich legen würde, sobald sie auf der Blutrochen stand.

„Miria, ist etwas? Du wirkst so abwesend?“, riss Yanda ihre Freundin aus den Gedanken. Diese setzte ein zuversichtliches Lächeln auf und nickte, „aber natürlich! Ich war in Gedanken schon auf der Jungfernfahrt, entschuldige bitte“.

Trenner Perricum.svg


Die versammelte Menge, bestehend aus Seesoldaten, Matrosinnen, Angehörige der markgräflichen Administration sowie Stabsmitglieder der Sonderflottille stimmten den Choral Du regnest an, während Efferdan dylli Turakis begann das Schiff zu segnen. Von Bug bis Heck benetzte er die es mit geweihtem Wasser und sprach dabei mit tosender Stimme, die über den Choral hinwegschwappte,

„Efferd, großer Gebieter der Meere, Herr über Wind und Wellen! Trage dieses Schiff über die Wasser und behüte all hene, die auf ihm fahren!“

Daraufhin folgten noch einige gemeinsame Gebete und Bitten, welche im Wechsel mit den Anwesenden wiederholt wurden.
Als diese rituellen Formeln rezitiert waren ergriffen Miria von Gaulsfurt und ihre Mannschaft die dicken Taue, welche an der Blutrochen befestigt waren und zogen sie gemeinsam in das Wasser.

Für einen kurzen Moment schien die Gemeinde ihren Atem anzuhalten, als das neue Schiff bedrohlich in das Becken glitt und hin und her schwankte. Doch als es dann im Wasser lag und sich auch nicht mit Wasser vollsog atmeten die Anwesenden hörbar aus. Efferd hatte dem neusten Schiff der Sonderflottille seinen Segen gewährt!

An der Brücke I - II

Schäumende Wasser - An der Brücke I
Schäumende Wasser - An der Brücke II

Geschichte 4

Abtritt Miria und Anfrage an Dara

Geschichte 5

Dara im Amt, Miria im Stab und Alafir in Wasserburg

Hardenstätter unter sich

Geschichten über die Familie und ihren Weg in der Markgrafschaft