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==Überraschung==
Abtritt Miria und Anfrage an Dara
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[[Perricum:Miria von Gaulsfurt|Miria von Gaulsfurt]] blickte auf das Schreiben, welches vor ihr auf dem Tisch lag. Darin sie den Antrag gestellt, von ihrem Posten als stellvertretenden Flottillenkommandantin entbunden zu werden und einen Stabsposten zugeteilt zu werden. Die Angst, der Schrecken während der Auseinandersetzung an der Brücke hatte sie gelähmt. Sie war nicht mehr dazu fähig ein Schiff, eine Mannschaft zu führen, als Kapitänin oblag ihr das Wohlergehen aller Männer und Frauen unter ihrem Kommando. Doch dieses konnte sie nicht mehr gewährleisten.
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Vielleicht, eines Tages wenn genug Zeit vergangen war, würde sie wieder das Kommando über ein Schiff übernehmen können. Doch dieser Tag würde wohl nicht allzu bald kommen und bis dahin war es für alle beteiligten besser, wenn sie in den Stabsstuben ihren Dienst verrichtete. [[Perricum:Yanda von Gerben|Yanda]] würde das verstehen, sie war eine gute Kommandantin und – was viel wichtiger war – eine gute Freundin. Miria atmete tief durch, packte dann das Schreiben in einen Umschlag, welchen sie versiegelte und erhob sich.
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Diese schüttelte nur den Kopf, „da gibt es nichts zu überlegen. Mein Zustand wird sich auch nicht in den nächsten zwei Wochen verändern, ich bitte dich doch nur um Verständnis, dass ich mir so nicht zutraue die Verantwortung für ein ganzes Schiff samt Mannschaft zu übernehmen oder die Aufgaben als deine Stellvertreterin wahrzunehmen“.
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Die Kommandantin der [[Akteursnennung ist::Perricum:Sonderflottille Flußwacht|Sonderflottille]] seufzte, stand dann auf und nahm ihre Freundin in den Arm, „du hast mein Verständnis, Miria. Bitte denke nichts anderes, ich will dich doch nicht vergrämen“. Sie blickte der blonden Frau ins Gesicht und versuchte ein aufmunterndes Lächeln. „Wenn es dein Wunsch ist, einen Stabsposten zu übernehmen dann werde ich ihn dir gewähren“, kurz schien Yanda mit den Worten zu ringen, doch fügte sie schließlich noch hinzu, „wenn es irgendetwas gibt, wobei ich dir sonst helfen kann, zögere bitte nicht mir Bescheid zu sagen!“.
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Mit bedauern muss ich mitteilen, dass Kapitänin von Gaulsfurt sich auf einen Stabsposten hat versetzen lassen.<br>
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Mit ihrem Rücktritt als Kapitänin der Blutrochen wird nicht nur dieser Posten frei, sondern ebenfalls das Amt als stellvertretende Kommandantin der Sonderflottille.<br>
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In Eurer Zeit als Stützpunktskommandantin von Wasserburg habt ihr einen entscheidenden Beitrag für das Erblühen der Sonderflottille geleistet und Euch im Kampf um den Darpat verdient gemacht. Eine solche Leistung und eine Frau mit eurem Können will und muss belohnt werden!<br>
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Ich möchte Euch deshalb das frei gewordene Amt der stellvertretenden Kommandantin anbieten und Euch das Kommando über die Blutrochen übertragen. Nach reichlicher Überlegung denke ich, dass unsere Flottille durch Eure Übernahme profitieren würde.<br>
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Eure baldige Antwort erwartend,
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Reichsstadt Perricum am 5. Tage des PHE 1043 BF
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==Umbruch in der Flottille – Neuanfang==
 
==Umbruch in der Flottille – Neuanfang==

Version vom 17. Februar 2022, 19:32 Uhr

Umbruch in der Flottille

Die Veränderungen innerhalb der Sonderflottille nach dem Darpat-Zwischenfall

Bootssegen

Perricumer Kriegshafen, Reichsstadt Perricum, 4. Tsa 1043, zur 14. Stunde

Wie immer herrschte reges Treiben im Westteil des Kriegshafens. Doch heute war ein ganz besonderer Tag, denn heute würde das neue Schiff der Sonderflottille gesegnet werden. Die Blutrochen, eine Flussgaleere welche die untergegangene Wolfjäger ersetzen sollte. Prächtig stand sie da, noch im Trockendock, über und unter mit Kreidezeichnungen von Fischen und Delphinen belegt, Netze hingen an ihrer Seite und waren gefüllt mit den unterschiedlichsten Fundstücken aus dem Perlenmeer.
Yanda von Gerben, die Wächterin vom Darpat, stand herausgeputzt und zufrieden an der Seite und betrachtete sich das neue Schiff, welches der Markgraf schneller als erwartet genehmigte und bauen ließ. Neben ihr stand ihre Stellvertreterin, Miria von Gaulsfurt, ebenfalls in ihrer Paradeuniform angetan und blickte mit ausdrucksloser Miene auf das Schiff, welches bald unter ihrem Kommando stehen sollte.

„Welch wundervolle Arbeit, die Blutrochen wird den Verlust der Wolfsjäger nicht nur ausreichend kompensieren, sondern zugleich auch unsere Schlagkraft merklich erhöhen!“, konstatierte die Wächterin und verschränkte ihre Hände hinter dem Rücken.

Miria nickte nur stumm, zwar war sie wieder auf den Beinen und konnte ihren Dienst versehen, doch immer wieder kreisten ihre Gedanken um das Geschehen an jenem unheilvollen Tag. Vor allem wenn sie sich mit dem Gedanken auseinandersetzte, abermals ein Schiff zu betreten. Es war wie ein Tropfen, der beständig auf einen Stein herabging. Sie war sich sicher, dass dieses Gefühl sich legen würde, sobald sie auf der Blutrochen stand.

„Miria, ist etwas? Du wirkst so abwesend?“, riss Yanda ihre Freundin aus den Gedanken. Diese setzte ein zuversichtliches Lächeln auf und nickte, „aber natürlich! Ich war in Gedanken schon auf der Jungfernfahrt, entschuldige bitte“.

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Die versammelte Menge, bestehend aus Seesoldaten, Matrosinnen, Angehörige der markgräflichen Administration sowie Stabsmitglieder der Sonderflottille stimmten den Choral "Du regnest" an, während Efferdan dylli Turakis damit begann das Schiff zu segnen. Von Bug bis Heck benetzte er die Blutrochen mit geweihtem Wasser und sprach dabei mit tosender Stimme, die über den Choral hinwegschwappte,

„Efferd, großer Gebieter der Meere, Herr über Wind und Wellen! Trage dieses Schiff über die Wasser und behüte all jene, die auf ihm fahren!“

Daraufhin folgten noch einige gemeinsame Gebete und Bitten, welche im Wechsel mit den Anwesenden wiederholt wurden.
Als diese rituellen Formeln rezitiert waren ergriffen Miria von Gaulsfurt und ihre Mannschaft die dicken Taue, welche an der Blutrochen befestigt waren und zogen sie gemeinsam in das Wasser.

Für einen kurzen Moment schien die Gemeinde ihren Atem anzuhalten, als das neue Schiff langsam in das Becken glitt und bedrohlich hin und her schwankte. Doch als es dann im Wasser lag und sich auch nicht mit diesem vollsog atmeten die Anwesenden spürbar aus. Efferd hatte dem neusten Schiff der Sonderflottille seinen Segen gewährt!

An der Brücke I - II

Schäumende Wasser - An der Brücke I
Schäumende Wasser - An der Brücke II

Überraschung

5. Phex 1043, Perricumer Kriegshafen, Reichsstadt Perricum

Miria von Gaulsfurt blickte auf das Schreiben, welches vor ihr auf dem Tisch lag. Darin sie den Antrag gestellt, von ihrem Posten als stellvertretenden Flottillenkommandantin entbunden zu werden und einen Stabsposten zugeteilt zu werden. Die Angst, der Schrecken während der Auseinandersetzung an der Brücke hatte sie gelähmt. Sie war nicht mehr dazu fähig ein Schiff, eine Mannschaft zu führen, als Kapitänin oblag ihr das Wohlergehen aller Männer und Frauen unter ihrem Kommando. Doch dieses konnte sie nicht mehr gewährleisten.

Vielleicht, eines Tages wenn genug Zeit vergangen war, würde sie wieder das Kommando über ein Schiff übernehmen können. Doch dieser Tag würde wohl nicht allzu bald kommen und bis dahin war es für alle beteiligten besser, wenn sie in den Stabsstuben ihren Dienst verrichtete. Yanda würde das verstehen, sie war eine gute Kommandantin und – was viel wichtiger war – eine gute Freundin. Miria atmete tief durch, packte dann das Schreiben in einen Umschlag, welchen sie versiegelte und erhob sich.

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Yanda starrte ihre Freundin ungläubig an, „das kommt einem Rücktritt gleich“.
Miria, welche immer noch vor dem Schreibtisch stand nickte nur knapp, „es geht nicht anders“. Die Wächterin vom Darpat schluckte und griff nach dem Papier und wog es in den Händen.

„Wenn du Zeit brauchst, kann ich dir diese geben. Nehm dir zwei Wochen und überdenke deine Schritte noch mal, es wird niemand unangenehme Fragen stellen, wenn du etwas Zeit für dich brauchst“, versuchte Yanda ihre Stellvertreterin zu überzeugen.

Diese schüttelte nur den Kopf, „da gibt es nichts zu überlegen. Mein Zustand wird sich auch nicht in den nächsten zwei Wochen verändern, ich bitte dich doch nur um Verständnis, dass ich mir so nicht zutraue die Verantwortung für ein ganzes Schiff samt Mannschaft zu übernehmen oder die Aufgaben als deine Stellvertreterin wahrzunehmen“.

Die Kommandantin der Sonderflottille seufzte, stand dann auf und nahm ihre Freundin in den Arm, „du hast mein Verständnis, Miria. Bitte denke nichts anderes, ich will dich doch nicht vergrämen“. Sie blickte der blonden Frau ins Gesicht und versuchte ein aufmunterndes Lächeln. „Wenn es dein Wunsch ist, einen Stabsposten zu übernehmen dann werde ich ihn dir gewähren“, kurz schien Yanda mit den Worten zu ringen, doch fügte sie schließlich noch hinzu, „wenn es irgendetwas gibt, wobei ich dir sonst helfen kann, zögere bitte nicht mir Bescheid zu sagen!“.

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An die Kommandantin des II. Darpatschwadron, Kapitänin Dara von Hardenstatt

zur Stadt Wasserburg, Schloss Tikaris
 
 
 
 
Den Zwölfen zum Gruße, Kommandantin von Hardenstatt!

Mit bedauern muss ich mitteilen, dass Kapitänin von Gaulsfurt sich auf einen Stabsposten hat versetzen lassen.
Mit ihrem Rücktritt als Kapitänin der Blutrochen wird nicht nur dieser Posten frei, sondern ebenfalls das Amt als stellvertretende Kommandantin der Sonderflottille.
In Eurer Zeit als Stützpunktskommandantin von Wasserburg habt ihr einen entscheidenden Beitrag für das Erblühen der Sonderflottille geleistet und Euch im Kampf um den Darpat verdient gemacht. Eine solche Leistung und eine Frau mit eurem Können will und muss belohnt werden!

Ich möchte Euch deshalb das frei gewordene Amt der stellvertretenden Kommandantin anbieten und Euch das Kommando über die Blutrochen übertragen. Nach reichlicher Überlegung denke ich, dass unsere Flottille durch Eure Übernahme profitieren würde.

Eure baldige Antwort erwartend,
 
 
 
 
Kapitänin Yanda von Gerben
Wächterin vom Darpat

Reichsstadt Perricum am 5. Tage des PHE 1043 BF

Umbruch in der Flottille – Neuanfang

15. Ingerimm 1043, Perricumer Kriegshafen, Reichsstadt Perricum

Dara von Hardenstatt strich ihre Kapitänsjacke glatt. Die Abzeichen der Perlenmeerflotte sowie der Sonderflottille saßen perfekt, die weiße Hose mit dunkelblauen seitlichen Streifen, steckte ohne Falten zu werfen in den schwarzen Lederstiefeln. Ihre Uniform glich nun fast der von Yanda von Gerben. Die blonden Haare waren zu einem strengen Zopf gebunden, zuversichtlich blickte sie in den Spiegel vor sich.

Es war schon mehr als ein Mond vergangen, seitdem sie in die Reichsstadt gekommen war und das Amt der stellvertretenden Flottillenkommandantin angetreten hatte. Sie hatte sich langsam eingelebt und die schiere Anzahl an neuen Aufgaben hatte Dara davon abgehalten in dunkle Gedanken abzugleiten und dem Geist der Flasche nachzuhängen.

Die junge Frau begutachtete sich noch einmal im Spiegel, befand dass alles korrekt saß, schnappte sich noch einen Stapel Papiere vom Schreibtisch und trat dann aus ihrem Quartier heraus. Eine Besprechung mit der Wächterin vom Darpat stand an und die neue stellvertretende Kommandantin wollte nicht zu spät kommen.

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Alafir Leuwangen saß an dem wuchtigen Tisch der ihm, sowie seiner Vorgängerin, als Schreibtisch zu diensten stand. Er konnte es immer noch nicht glauben, dass er nun das Kommando über den wasserburger Stützpunkt hatte.

Eines Tages stand ein Bote in Dergelmund und überreichte ihm ein Schreiben aus der Reichsstadt. Darin erklärte die Wächterin vom Darpatmund, dass der Posten als Stützpunktkommandant zu Wasserburg frei werden würde, und sie gedachte ihm die freie Stelle zu geben. Er solle mit der nächsten Patrouille nach Wasserburg aufbrechen und dort sodann das Kommando übernehmen.

In Wasserburg angekommen hatte Dara von Hardenstatt ihn in sein neues Amt eingeführt und auf die Besonderheiten des Stützpunktes aufmerksam gemacht. Die besondere Beziehung zur Stadtvögtin und dem Stadtrat, aber auch dass er nun auch für Rekruten verantwortlich war. Er sich also so schnell wie möglich in die Dokumente einlesen sollte, welche die Ausbildung in Wasserburg behandelten.

Als er dann Dara verabschiedet hatte, meinte er in ihren Augen so etwas wie Bedauern gesehen zu haben. Jetzt, nachdem er einige Zeit hier war, verstand er auch weshalb. Die Arbeit war selbstredend aufregend und abwechslungsreich aber der Umstand, dass die Stützpunktkommandantur in Schloss Tikaris angesiedelt und sein Arbeitszimmer wohl einst ein prächtiger Protzsaal war, hatte etwas für sich. In so viel Protz und Prunk zu sitzen war ein Privileg, welches nicht mal die Flottenführung im Oktagon hatte. Immerhin war das Oktagon nicht von einem protzsüchtigen Baron erbaut worden.

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Miria von Gaulsfurt saß entspannt auf einer der marmornen Bänke, welche hier im Garten zuhauf standen. Seit sie wusste, dass sie nicht mehr die Verantwortung über ein Schiff samt Mannschaft hatte, ging es ihr wesentlich besser. Die Momente, wo Panik sie ergriff und die Kehle zuschnürte, waren seltener geworden und auch die Arbeit im Stab war wesentlich entspannter als ihre ehemalige Stelle.

Sie hatte nun auch wesentlich mehr Zeit für sich und ihr Privatleben. Immer wieder erwischte sie sich bei dem Gedanken, dass es langsam Zeit wäre sich einen Partner zu suchen und potenzielle Anwerber gab es hier in der Reichsstadt mehr als ausreichend. Wenngleich Miria zugeben musste, auf diesem Gebiet bislang wenig Erfahrung gesammelt zu haben.

Doch in ruhigen Momenten, wenn sie am Abend im Bett lag oder am Mittag kurz ihre Füße hochlegte, meinte sie ein vertrautes Summen vernehmen zu können. Eines, das sie einst hörte und dessen Gefühl von Einheit sie seither nicht mehr losließ.

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