Benutzer:Vlad/Briefspiel: Unterschied zwischen den Versionen

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=Stützpunkt für Wasserburg=
+
=Hardenstätter Fa­mi­li­en­an­ge­le­gen­heiten=
Gemeinschaftsprojekt mit [[Benutzer:DreiHund|Nico]]
+
Geschichten über die Familie und ihren Weg in der Markgrafschaft
  
==Kurzübersicht der Ereignisse==
+
=Das Land am Arvepass=
* Einstellung neuer Kapitänin (EFF 1042)<br>
+
==Barbarischer Besuch==
* Besprechungen und Planung mit der Flottenakademie (EFF 1042)
+
[...]
''Hier wird beschlossen die Fehde abzuwarten''
 
* Einholen von Geldern, bzw. die Zusicherung dieser Gelder beim Seneschall/Flottenleitung (EFF - BOR 1042)
 
* Kontaktaufnahme mit dem Stadtrat von Wasserburg (PER 1042 BF)
 
* Treffen in Wasserburg - Begehung des ehem. Stützpunktes (PER 1042 BF)
 
* Feinplanung des neuen Stützpunktes durch Dara von Hardenstatt (PER-ING 1042 BF)
 
* Wiedereinzug der Sonderflottille nach Wasserburg (ING 1042 BF)
 
* Beginn der Baumaßnahmen (ING 1042 BF)
 
  
 +
==Kräftemessen==
 +
[...]
  
==Wasserburg: Abzug der Sonderflottille aus Wasserburg==
+
==Vor Praios' Auge==
 +
''Burg Angareth, Markgräflich Arvepass, 2. Efferd 1046 BF''
  
''Kriegshafen der Reichsstadt Perricum - Anfang Rondra 1042 BF''
+
''Praiotin spricht mit Oswin und versucht ihn als ihren Verbündeten zu gewinnen, dieser ist noch unentschlossen (wegen dem Bund der Familien Hardenstatt-Firunslicht und weil beide in der selben Allianz sind''
  
Im Namen der Flottenführung <br>
+
==Im Lichte Praios'==
Im Namen der Admiralin Deirdre Sanin<br>
+
''Im Grenzgebiet zwischen den [[Perricum:Markgräfliche Lande zu Arvepass|markgräflichen Lande zu Arvepass]] und der [[Rabenmark (besetzt)|Rabenmark]], 25. Phex 1046 BF''
  
verkünde Ich, die erste markgräfliche Flusskapitänin<br>
+
[[Perricum:Bärfried von Hardenstatt|Bärfried von Hardenstatt]] ließ seinen Blick schweifen. Sie waren nun tief in den [[Perricum:Trollzacken|Zacken]] angelangt, auf Wegen, die vor ihm wahrscheinlich kein Mittelreicher je gelaufen war. Er atmete tief durch, die Luft der Berge war frisch, kalt und klar. Er hatte schon immer das Gefühl gehabt, dass die Luft sich veränderte je nachdem wo man sich gerade aufhielt. In der [[Perricum:Reichsstadt Perricum|Reichsstadt]] war die Luft meist warm, geschwängert von Gerüchen der Stadtbewohner und ihrem Leben. Hin und wieder konnte man die salzige Note des Perlenmeers aufschnappen und eine Briese brachte eine Umwälzung, die aber nicht lange hielt. Die Luft im nahen [[Garetien:Königreich Garetien|Königreich]] war ihm von anfang an metallisch vorgekommen. Das Eisen und der Stahl der Waffen und Rüstungen, der metallische Geschmack von Blut, sie waren allgegenwärtig gewesen. Es hatte seine Zeit gebraucht, bis Bärfried diesen Geruch einordnen konnte und auch heute noch kamen ihm Erinnerungsbilder aus seiner Zeit in Garetien in den Kopf, wenn er in der Waffenkammer seiner [[Perricum:Burg Angareth|Burg]] stand.
solle folgendes geschehen:<br>
 
  
Zum siebenten Rondra 1042 BF werden alle Schiffe der Sonderflottille Flußwacht auf unbestimmte Zeit aus dem Hafen der Stadt Wasserburg abgezogen.<br>
+
"Wir bald da sein! Die ''Mudran'Nur'' uns hold sind, der Weg anstrengend und kräftezehrend", stellte [[Perricum:Rhadrosh|Rhadrosh]] mit einiger Genugtuung fest während er neben Bärfried trat. Dieser nickte nur knapp, er wusste noch immer nicht wirklich warum, doch Schmerz und große Entbehrungen waren in der Weltsicht seiner neuen... Gefährten? Leibwache? Bärfried war sich nicht ganz sicher was diese fünf Trollzacker für ihn waren, jedenfalls waren diese Dinge für sie erstrebenswert. Das führte wiederum dazu, dass sie beinahe keine Pausen einlegten und ohne wirkliche Rücksicht auf das eigene Leben vorwärts marschierten. Der Landvogt dankte seinem Körper, dass dieser bei dieser entbehrungsreichen Reise mitmachte, doch er wusste, dass das nicht ewig so weiter gehen konnte. Wie würden die Trollzacker auf eine vermeindliche Schwäche reagieren? Da war sich der Einäugige nicht sicher und er wollte es vorerst auch nicht erfahren. Also lief er weiter, ihrer jungen [[Perricum:Fardha|Führerin]] folgend.
  
Zum siebenten Rondra 1042 BF wird alles Personal der Sonderflottille Flußwacht, die schließt Matrosen, Unteroffiziere und Offiziere ein, auf unbestimmte Zeit aus dem Hafen der Stadt Wasserburg abgezogen.
+
Hinter ihm folgten [[Perricum:Garrald Erlgrimman|Garrald Erlgrimman]] und eine handvoll Wachen. Auch in ihren Gesichtern sah man Entschlossenheit. Niemand hier würde Schwäche zeigen, niemand würde nach einer Pause fragen und niemand würde sich zurückfallen lassen. Die Berge waren genauso ihr Zuhause, wie es das der Trollzacker war und keiner von ihnen würde vor dem anderen zurückstecken.   
 
Das Anliegerecht der Sonderflottille Flußwacht im Hafen Wasserburgs bleibt davon unberührt.<br>
 
Diese Anordnung kann jederzeit ohne Ablauf einer Frist von der Flottenleitung widerrufen werden.<br>
 
   
 
So sei es!<br>
 
Gegeben zur Reichsstadt Perricum - Kriegshafen<br>
 
''03. Rondra 1042 BF''<br>
 
'''Yanda von Gerben''' <br>
 
''Stellvertretende Flottillenleitung'' <br>
 
  
 +
Bald schon würden sie sich aufteilen müssen und bis jetzt wusste nur Bärfried, dass sich die Gruppen mischen würden. Diese Experdition war nur scheinbar eine kleine Strafexperdition gegen subversive Kräfte im Grenzgebiet. Tatsächlich hatte er vor, die Zusammenarbeit zwischen seiner Landvogtwache und den Trollzackern zu verbessern. Was gab es da geeigneteres als ein gemeinsames Manöver gegen eine Räuberbande?
  
==Flottillenangelegenheiten: Papierkram==
 
[[Hauptdarsteller ist::Perricum:Dara von Hardenstatt|Dara von Hardenstatt]] saß in ihrem kleinen Zimmer im [[Handlungsort ist::Perricum:Perricumer Kriegshafen|Kriegshafen Perricums]] und laß abermals den Brief ihres [[Nebendarsteller ist::Perricum:Bärfried von Hardenstatt|Bruders]] durch. Hatte dieser einäugige Tunichtgut tatsächlich auf einer seiner Reisen die Kommandantin der [[Gruppennennung ist::Perricum:Sonderflottille_Flußwacht|Sonderflottille]] kennengelernt und es sich nicht nehmen lassen Ihr von seiner Schwester zu erzählen. Und jetzt hielt Dara seine Aufforderung in der Hand, dass sie sich doch mal bitte bei der Kommandantin melden solle.
 
Einerseits war sie gerührt von der Fürsorglichkeit Bärfrieds und sah auch die Möglichkeiten die sich ihr boten, wenn sie in der Sonderflottille Karriere machen würde. Andererseits gefiel es ihr gar nicht, dass sich Bärfried so in ihr Leben einmischte. War es nicht schlimm genug, dass ihr [[Briefspieltext mit::Perricum:Wolfhelm von Hardenstatt|Vater]] sich immer wieder meldete und sie zur Hochzeit drängte?
 
Dara schnaufte verächtlich, griff sich dann Federkiel und Pergament und begann zu schreiben.
 
  
{{Brief
+
{{Trenner Perricum}}
|Adressat=An die Kommandantin der Sonderflottille Flußwacht, Kapitänin [[Hauptdarsteller ist::Perricum:Yanda von Gerben|Yanda von Gerben]]
 
 
 
zur [[Ortsnennung ist::Perricum:Reichsstadt Perricum|Reichsstadt Perricum]]
 
|Text=Geschätzte Kommandantin,
 
 
 
ich schreibe Euch aufgrund meines Bruders, Bärfried von Hardenstatt, der mir davon berichtete dass Ihr noch fähige Offiziere für den Aufbau des Stützpunktes in Wasserburg benötigt.
 
 
 
Schon lange suche ich eine neue Herausforderung, abseits des Galeerengeschwaders II.
 
 
 
Ich möchte darum um einen Termin bitten, bei dem ich bei Euch vorstellig werden kann um einerseits mich vorzustellen und andererseits Euch und eure Pläne für Wasserburg kennen zu lernen
 
 
 
|Absender=Den Zwölfen zum Gruße!
 
Efferd vor!
 
 
 
[[Ortsnennung ist::Perricum:Reichsstadt Perricum|Reichsstadt Perricum]] am 30. Tage der Rondra
 
Dara von Hardenstatt, Kapitänin Galeerengeschwader II
 
}}
 
 
 
==Flottillenangelegenheiten: Die Bewerbung==
 
[[Ortsnennung ist::Perricum:Perricumer_Kriegshafen|Perricumer Kriegshafen]] am 10. Tage des Efferd
 
 
 
Die drei Kapitäne betreten gerade das Geschäftszimmer der Verwaltung der [[Gruppennennung ist::Perricum:Sonderflottille Flußwacht|Sonderflottille]]. <br>
 
Die Wände sind mit Gemälden von Schiffen, dem Darpat und Efferdabbildungen vollgehängt. <br>
 
In einer Ecke steht ein größerer Holzständer auf dem allerlei Unifromteile hängen. <br>
 
In der Anderen steht ein voluminöser Fahnenmast mit übereinanderhängenden Fahnen der Markgrafschaft, der Perlenmeerflotte und der Sonderflotille.
 
 
 
[[Hauptdarsteller ist::Perricum:Yanda von Gerben|Yanda]] und [[Nebendarsteller ist::Perricum:Miria von Gaulsfurt|Miria]] haben fein gestriegelte Uniformen an. Yanda in blau weiß gold. Miria in dunkelblau gold, wie für normale Kapitäne üblich. <br>
 
Yanda wirkt im Gegensatz zu ihrer tief entspannten Kameradin sehr nervös. <br>
 
 
 
[[Hauptdarsteller ist::Perricum:Dara von Hardenstatt|Daras]] Kapitänsuniform, die gleiche welche auch Miria trägt, sitzt perfekt und ist makellos. <br>
 
Ihre strohblonden schulterlangen Haare hat sie zu einem strengen Zopf nach hinten gebunden. <br>
 
Ihre Augen funkeln aufgeregt und fasziniert.
 
 
 
 
 
{{Trenner_Perricum}}
 
 
 
 
 
"Sie dürfen sich setzen Kapitänin."<br>
 
 
 
Yanda deutet auf den Stuhl vor ihrem Schreibtisch, auf den sich Dara setzten kann.<br>
 
 
 
"Habt Dank, Kommandantin."<br>
 
 
 
Antwortet diese nur knapp und obgleich sie es versucht, ist Dara ihre Nervosität anzuhören und -zusehen.<br>
 
 
 
"Ich bin von Gerben, neue Wächterin vom Darpat und das ist meine Stellvertreterin Kapitänin von Gaulsfurt.<br>
 
Wir sind beide seit über 10 Jahren bei der Sonderflottille und haben bereits an jedem der Standorte einige Zeit verbracht."<br>
 
Die Kommandantin der Sonderflottile pausiert kurz, ehe sie fortfährt.<br>
 
 
 
"Wir freuen uns Sie heute ein wenig besser kennenlernen zu dürfen.<br>
 
Es ist ja kein Geheimnis warum Sie heute hier sind und ich schätze es sehr, dass Sie bereits von sich aus vorstellig wurden.<br>
 
Ihren Bruder durfte ich ja vor kurzem bereits kennen lernen."<br>
 
 
 
"Die Freude ist ganz meinerseits und es ist mir eine Ehre solch langgediente Urgesteine der Flotte treffen und kennenlernen zu dürfen."<br>
 
Dara lächelt freundlich und aufrichtig und blickt kurz zwischen Yanda und Mira hin und her.<br>
 
 
 
"Wir suchen ja jemanden um die Führung des momentan leider stillgelegten Leiterpostens in Wasserburg zu besetzen.<br>
 
Stellen Sie sich doch am besten einmal kurz vor."<br>
 
 
 
Dara nickt knapp, räuspert sich kurz und beginnt dann:<br>
 
"Nun, mein Name ist Dara von Hardenstatt. Ich bin das zweite Kind [[Briefspieltext mit::Perricum:Wolfhelm von Hardenstatt|Wolfhelms von Hardenstatt]], dem Ritter zu Hardenfels und [[Briefspieltext mit::Perricum:Isabella von Erlenbruch|Isabella von Erlenbruch]].<br>
 
Ich begann meine Ausbildung zur Offizierin zur See in der kaiserliche Perricumer Flottenakademie und schloss sie mit dem Offizierspatent ab.<br>
 
Danach verpflichtete ich mich bei der Perlenmeerflotte. Diente die ersten Jahre im Stab der Instruktorin [[Briefspieltext mit::Perricum:Maline von Cletzau|Maline von Cletzau]], wechselte aber auf eigenen Wunsch dann in das zweite Galeerengeschwader um mehr Praxiserfahrung sammeln zu können."<br>
 
Yanda nickte zufrieden und machte sich ein paar Notizen.<br>
 
 
 
"Ahh im 2. Galeerengeschwader also. Dann kennen Sie sicherlich [[Briefspieltext mit::Perricum:Siegred von Rauleu|Siegred von Rauleu]]. Der war bei der Übung an der Darpatmündung kurz Ihr Kommandant."<br>
 
 
 
Miria räuspert sich kurz und wirft dazwischen: "Was hält der denn von ihrer Bewerbung hier in der Sonderflottille?"<br>
 
 
 
Dara blickt zu Miria und scheint kurz einige Gedanken im Kopf durchzugehen ehe sie antwortet:<br>
 
"Ja, seine Wohlgeboren von Rauleu ist mir bekannt."<br>
 
 
 
Kurze Pause Seitens Dara.<br>
 
 
 
"Eine kompetente Persönlichkeit, wenngleich ich so meine Probleme mit ihm hatte und habe. <br>
 
Er gab mir sein Einverständnis für diese Bewerbung, obwohl ihm offensichtlich lieber wäre wenn ich im Geschwader verbleiben würde, zumindest wirkte er so."<br>
 
 
 
Merkte Dara an.<br>
 
 
 
Miria und Yanda nicken kurz verstehend, dann ergreift Letztere wieder das Wort:<br>
 
"Wir suchen natürlich für den Leiterinnenposten eine Kapitänin, die ihr Handwerk versteht. Wie Ihnen bestimmt schon berichtet wurde, konnten wir erst kürzlich eine größeres Schmugglerlager in der Perrinmarsch ausheben. Obwohl das ein großer Erfolg für uns war, bereitet es uns aber auch Sorgen, wie viele es davon entlang des Darpats wohl noch gibt. Sie sehen also es gibt viel zu tun."<br>
 
 
 
Dara nickt verstehend, bevor sie noch aufrichtig anhängt:<br>
 
 
 
"Ja dies ist mir bekannt, ich hörte von der Aushebung dieses Nestes, mein Glückwunsch dazu."<br>
 
 
 
"Allerdings nicht nur das. <br>
 
In den ersten Monaten brauchen wir nicht nur eine herausragende Kapitänin, sondern auch eine kompetente Diplomatin, um den Ausbau des Stützpunktes in der Baronie und der Flottenleitung genehmigt zu bekommen. <br>
 
Das sollte selbstverständlich auch in Ihrem Interesse sein. Immerhin ist ein gut ausgebauter Stützpunkt essentiell für die effektive Überwachung und Verwaltung des Zollbereichs.<br>
 
Trauen Sie sich das zu?"<br>
 
 
 
Musternd blickt Yanda die junge Kapitänin an, die antwortet ohne zu zögern:<br>
 
"Nun, Ich bin mir im klaren darüber, dass dieses Unterfangen kein Spaziergang wird. Es wird entbehrungsreich, aufreibend und zermürbend. Vor allem die Gespräche mit dem verschiedenen hohen Stellen. Aber es wäre mir eine Ehre mit Euch daran zu arbeiten und die Sonderflottille wieder aufzubauen. Nicht nur um ihrer selbstwillen, sondern auch weil wir es den Bewohnern am Darpart schuldig sind, dass wir sie mit einer funktionierenden Flottille schützen!"<br>
 
 
 
Yanda nickt zufrieden und macht sich abermals Notizen, spricht dann aber weiter:<br>
 
"Danach wird es allerdings nicht einfacher. Das mit der herausragenden Kapitänin war nicht nur eine Floskel. Wasserburg soll zu einem Teil auch neuer Ausbildungsstützpunkt der Flottenakademie werden, um diesem wieder mehr Leben einzuhauchen. Da ist es wichtig, dass man für die Kadetten eine vorbildliche Offizierin, sowohl in der Führung als auch im Auftreten ist. Viel Verantwortung also. Dafür bekommt man aber nicht nur die Möglichkeit Manöver mit bereits ausgebildeten Matrosen zu fahren, sondern auch die Offiziere von Morgen mit zu formen."<br>
 
 
 
Yanda nickt zufrieden ehe sie noch anhängt:<br>
 
"Ein Doppelposten, mit der entsprechenden großen Bedeutung sozusagen. Trauen Sie sich das zu?"<br>
 
 
 
Dara wird von den beiden Frauen genaustens gemustert. Die Blicke der Kommandantin und ihrer Stellvertreterin scheinen Dara zu durchbohren.
 
Wie Lanzen einen Sack Getreide aufzuspießen.<br>
 
Dann nickt die junge Kapitänin knapp.<br>
 
 
 
"Auch hier muss ich zustimmen!<br>
 
Die Kadetten von heute sind die Mannschaften und Offiziere von Morgen und es wäre mir eine Ehre bei ihrer Formung mitzuwirken."<br>
 
 
 
Dara blickt zufrieden Yanda an, während Miria abermals eine Frage einwirft:<br>
 
"Wo sehen Sie denn bei sich die größten Schwächen?"<br>
 
 
 
Dara stockt kurz und muss sichtlich schlucken, rafft sich dann zusammen und blickt Miria an:<br>
 
"Nun, Das dürfte wohl mein aufbrausenden Wesen sein.<br>
 
Ich habe gemerkt, dass ich damit nicht nur die Möglichkeit verspiele gute Einfälle anderer zu hören und in meine Entscheidungsfindung einbauen zu können, sondern dass ich damit auch oftmals meinen Kameraden Unrecht tue.<br>
 
Ich arbeite aber seit geraumer Zeit diese aufbrausende Art in konstruktive Bahnen zu lenken."<br>
 
 
 
Yanda macht sich abermals Notizen, die Zwischenfragen Mirias hatten nicht dazubeigetragen dass sich Dara beruhigen konnte, immernoch sichtlich Nervös, wenn auch nicht mehr so stark wie am Anfang des Gesprächs, sitzt die junge Frau in ihrem Stuhl.<br>
 
 
 
"Haben Sie noch Fragen an uns?", fragt Yanda mit einer freundlichen aber bestimmten Stimme.<br>
 
 
 
Dara schüttelt den Kopf.<br>
 
"Danke nein."<br>
 
 
 
Yanda nickt knapp, lächelte sie kurz an,<br>
 
"Dann schon einmal vielen Dank für das Gespräch.
 
Wir melden uns in der nächsten Woche bei Ihnen.
 
Und grüßen Sie mir [[Briefspieltext mit::Perricum:Bärfried von Hardenstatt|Bärfried]] wenn Sie ihn sehen.<br>
 
Miria begleitet sie nach draußen."
 
 
 
==Flottillenangelegenheiten: Schreiben an die [[Gruppennennung ist::Perricum:Kaiserlich_Perricumer_Flottenakademie|Kaiserlich Perricumer Flottenakademie]]==
 
 
 
'''Geschätzter Onkel,'''
 
 
 
sicher wunderst Du dich, warum ich dir schreibe anstatt vorbei zu kommen.
 
<br>
 
Wie ich bereits beim letzten Treffen angedeutet habe, geht es um die Pläne für den Stützpunkt der Sonderflottille in Wasserburg.
 
 
 
Nach dem die Adimirälin Sanin erst in der letzten Versammlung der Admiralität mit meinem Rauswurf gedroht hat, muss ich nun bereits am Ende der nächsten Woche einen detaillierten Plan zur Sicherung der oberen Darpatgewässer vorlegen. <br>
 
Um etwas in der Admiralität vorweisen zu können brauche ich hierfür ein unterzeichnetes Schriftstück, daher bitte ich wie besprochen um förmliche Antwort auf das beiliegende Schreiben. <br>
 
 
 
Ich hoffe vor allem, dass ich mit dieser Maßnahme Kapitän von Teckelwitz auf meine Seite ziehen kann.
 
 
 
''Liebe Grüße<br>
 
'''Yanda'''''
 
 
 
 
 
{{Brief
 
|Adressat=An den Leiter der Kaiserlich Perricumer Flottenakademie für Seekrieg und Entdeckung, Kapitänin [[Hauptdarsteller ist::Perricum:Sebald_von_Gerben|Sebald von Gerben]]
 
 
 
zur [[Ortsnennung ist::Perricum:Reichsstadt Perricum|Reichsstadt Perricum]]
 
|Text='''Geehrter Herr Kommodore von Gerben,'''
 
 
 
<br>
 
 
 
das vor kurzem ausgehobene Schmugglerlager in der Perrinmarsch zieht beunruhigende Schatten nach sich und lässt erahnen, was noch im Dunklen lauert.
 
 
 
<br>
 
 
 
Um weitere Desaster dieser Art zu vermeiden, muss nun der Stützpunkt in Wasserburg massiv ausgebaut und wieder einsatzbereit gemacht werden. <br>
 
Hierfür bin ich bereits auf der Suche nach einer geeigneten Kapitänin.
 
 
 
<br>
 
 
 
Darüber hinaus soll auch die Kaiserliche Flottenakademie mit eingebunden werden. <br>
 
Da der praktische Anteil bereits seit einigen Jahren essentieller Bestandteil der Offiziersausbildung ist, bietet es sich an, einen Ausbildungszug in Wasserburg einzurichten. <br>
 
Dies würde den Kadetten eine weitere Möglichkeit geben die praktische Arbeit eines Offiziers zu erleben und verantwortungsvolle Aufgaben im täglichen Dienst zu übernehmen. <br>
 
 
 
<br>
 
 
 
Wäre die Flottenakademie bereit eine langfristige Kooperation dieser Art mit der Sonderflottille einzugehen?<br>
 
Wie und in welchem Umfang könnte dies in den Ausbildungsplan integriert werden?
 
 
 
<br>
 
 
 
Ich bin der festen Überzeugung, dass dies sowohl für die Akademie, als auch für die Sonderflottille eine große Bereicherung wäre.
 
 
 
<br>
 
 
 
|Absender=Efferd zum Gruß und Praios zur Ehr.
 
 
 
 
 
[[Ortsnennung ist::Perricum:Reichsstadt Perricum|Reichsstadt Perricum]] am 29. Tage des '''EFF''' <br>
 
'''Kapitänin Yanda von Gerben'''
 
''Wächterin vom Darpat''
 
}}
 
 
 
 
 
----
 
 
 
<br>
 
 
 
Meine liebe Nichte,
 
 
 
aller Kritik zum Trotz zolle ich dir meinen größten Respekt!
 
 
 
Das Amt der Wächterin vom Darpat in Deinen Händen zu sehen erfüllt mich nach wie vor mit Stolz!
 
 
 
Noch mehr als ich mitbekam, dass du kraft Deines Amtes bereits einen ersten Erfolg verbuchen konntest.
 
 
 
Der Tatsachenbericht, dass die Sonderflotille einen Schmugglerposten am Darpat ausheben konnte, drang auch bis zur Perricumer Flottenakademie und sollte für alle Adjutanten als jüngstes erfolgreiches Lehrbeispiel dienen, was tüchtige Offiziere der Perlenmeerflotte zu bewerkstelligen imstande sind.
 
 
 
Doch genug mit dem Geplänkel, gerne möchte ich dir in deinem Anliegen mit hoffentlich konstruktivem Rat zur Seite stehen!
 
 
 
Siehe hierzu mein beigefügtes Schreiben.
 
 
 
Herzlichst, <br>
 
'''''Sebald'''''
 
 
 
 
 
{{Brief
 
|Adressat=An die Wächterin des Darpat, Kapitänin [[Hauptdarsteller ist::Perricum:Yanda_von_Gerben|Yanda von Gerben]]
 
 
 
zur [[Ortsnennung ist::Perricum:Reichsstadt Perricum|Reichsstadt Perricum]]
 
|Text='''Sehr geehrte Frau Kommodore von Gerben,'''
 
 
 
aus meinen jüngeren Jahren kenne ich Wasserburg als etwas verschlafenes Nest im oberen Darpat, gelegen auf einer morastigen Insel im Fluss.
 
 
 
Früher nicht der Rede wert,so kann es heute, als nördliches Einfallstor zu unserer Stadt genutzt werden, sofern die Wacht dort vernachlässigt wird. <br>
 
Insofern finde ich es verantwortungsvoll, dass ihr euer Augenmerk auf eine verstärkte Präsenz der Flotte dorthin richtet.
 
 
 
 
 
Jetzt konkret zu eurer Frage bezüglich der Integration der Flottenakademie in euer Vorhaben:
 
 
 
Ich bin bereit dazu, einen Ausbildungszug temporär nach Wasserburg abzukommandieren, sofern Grundlagen dort geschaffen werden, die eine effektive Ausbildung der Kadetten auch fördern. <br>
 
Hierzu gehört aber in meinen Augen auch, dass die Kadetten nicht nur ihre Präsenzzeit in Wasserburg „absitzen“, sondern auch mittels an der Ausbildung angelehnten Dienstplänen dort ihre Ausbildung vorantreiben sollen.
 
 
 
Ich stelle mir das folgendermaßen vor: <br>
 
Für 3 Monate kann ich euch jeweils wechselnde Ausbildungszüge zu je 10 Kadetten zugestehen. <br>
 
Alle 3 Monate wechseln diese Ausbildungszüge, sodass ihr in Wasserburg durchgängig 10 Mann zusätzliches Personal zur Verfügung habt.
 
 
 
Gerne würde ich es sehen, dass den werdenden Offizieren dort vor Ort die praktischen Grundsätze der Flussfahrt näher gebracht werden, die Unterschiede zwischen Meer- und Flussfahrt, sowohl das Führen von Patrouillen-Verbänden auf fließenden Gewässern und natürlich auch das tägliche Geschäft beim Betreiben eines Flusspostens, wie Wasserburg eben einer ist.
 
 
 
Ich sehe in der Kooperation zwischen eurer Sonderflottille, Frau Kommodore, und der Perricumer Flottenakademie viele Vorteile: <br>
 
Zum einen kann die Attraktivität des Postens Wasserburg für künftige Offiziere gesteigert und das Augenmerk der Admiralität und nicht zuletzt des Seneschalls auf die offenkundige Brisanz Wasserburgs in der markgräflichen Verteidigungsinfrastruktur des Darpats gerichtet werden.
 
 
 
Weiterhin wird die Praxisnähe und Aktualität der Ausbildung der Perricumer Flottenakademie, gerade im Hinblick auf die in der jüngsten Vergangenheit stark vernachlässigten Taktiken auf fließenden Gewässern, gesteigert, was ich vor allem aus meiner Warte sehr begrüßen würde.
 
 
 
Denn die nautische Ausbildung hat sich gerade im Hinblick auf die nun wieder verlängerten Ausbildungszeiten spürbar verändert. <br>
 
Und diese Veränderungen möchte ich aktiv mit auch ungewöhnlichen Wegen in der Ausbildung weiterhin mitgestalten. <br>
 
Stillstand ist hierbei Rückschritt und dem Vorbild des Herrn Efferd folgend ist nicht nur das Meer, sondern auch die Ausbildung auf selbigem einem steten Wandel unterworfen.
 
 
 
Mit Wind in den Segeln immer Voraus!
 
 
 
|Absender=In der Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen grüßt Euch
 
 
 
[[Ortsnennung ist::Perricum:Reichsstadt Perricum|Reichsstadt Perricum]] am 2. Tage des '''EFF'''
 
 
 
Mit dem Segen des Meisters der Brandung
 
 
 
Euer Onkel
 
 
 
'''Sebald von Gerben'''
 
''Kapitän zur See <br>
 
Leiter der Kaiserlich Perricumer Flottenakademie für Seekrieg und Entdeckung''
 
}}
 
 
 
==Markgrafschaft: Geld, Mittel und Planung Teil 1==
 
''23. Efferd 1042, [[Handlungsort ist::Perricum:Perricumer Kriegshafen|Kriegshafen Perricums]], [[Ortsnennung ist::Perricum:Reichsstadt Perricum|Reichsstadt Perricum]]''
 
 
 
[[Haupdarstellerin ist::Perricum:Dara von Hardenstatt|:Perricum:Dara von Hardenstatt]] hatte ihre Kapitänsuniform angezogen, ihr Kapitänssäbel umgegürtet und ihre Haare zu einem strengen Zopf nach hinten gebunden. Sie friemelte schon die ganze Zeit an einer Falte an ihrer Jacke herum. Sie war nervös. Schon das zweite Mal in diesem Monat, erst das Bewerbungsgespräch und nun die Vorstellung vor der Admiralität. Dann kam besagte Admiralität auch schon den Gang herunter. Dicht gefolgt vom Flottenstab, diversen Kapitänen und Bürokraten.
 
Bürokraten... Sie waren, in den Augen von Dara, der Grund weswegen immer wieder alles verlangsamt wurde. ''"Aber die Kosten", "nun die andere Oprion wäre aber günstiger", "brauchen sie WIRKLICH ALLE neue Ausrüstung?"'' Es war ein Graus.
 
Dann salutierte die junge Kapitänin den vorbeigehenden Personen, die langsam in den Beratungsraum hineinzogen. Ganz am Ende folgte Dara und schloss die Tür hinter sich. 
 
  
Zuerst wurde die allgemeine Tagesordnung verlesen. Viele von den Punkten interessierte Dara nicht wirklich aber sie musste ein gutes Bild abgeben und würde sich nicht erlauben auch nur einen Moment unkonzentriert oder gelangweilt auszusehen. Sie war hier  einerseits um sich vorzustellen und andererseits die Pläne der [[Akteursnennung ist::Perricum:Sonderflottille_Flußwacht|Sonderflotille Flußwacht]] in [[Ortsnennung ist::Perricum:Stadt Wasserburg|Wasserburg]] vorzustellen und die Admiralität von diesem Vorgehen zu überzeugen.
 
  
Die Besprechung zog sich hin, wenn Dara nicht selbst dabei gewesen wäre, sie hätte vermutet dass es künstlich in die Länge gezogen wurde. Zahlen wurden durch den Raum geworfen. Zahlen über Rationen, Mannstärke, Sollstärke, Iststärke, Schiffzahlen oder über diverse Ausrüstungen. Dann kam endlich die Vorstellung von Dara dran. Sie räusperte sich und stand auf, kerzengerade und begann sich vorzustellen. Ihren Namen und Werdegang und kam dann auf die Pläne der Sonderflotille zu sprechen.
+
[[Perricum:Burg Angareth|Hier]] musste es doch irgendwas geben, was diese Wilden als Ketzer überführte! Irgendein Götzenbildnis, eine Verbindung zu den Mächten des verdorbenen Chaos oder vielleicht zu dem ohne Namen? [[Perricum:Lechmin von Auraleth|Lechmin von Auraleth]] durchstöberte fieberhaft die Truhen und Schränke der Trollzacker, die in einem der Gesindequartiere ihr Lager bezogen hatten. Zwei Zimmer, eines für die drei Männer und eines für die beiden Frauen. Doch außer Leder- und Fellfetzen (die diese Barbaren mit Lederriemen zu Kleidung zusammenbanden) konnte die junge Bannstrahlerin nichts finden. Keine metallene Plastik, keine verdorbene Zeichnung oder andere Paraphernalia für ketzerische Götzen, nichts! Sie blickte sich um und spürte wie gerechter Zorn in ihr aufstieg. Diese Wilden waren Ketzer, dass war ihr und der [[Perricum:Praiodora von Beilunk|Luminiferi]] bewusst. Doch sie brauchten Beweise, die göttliche Ordnung verlangte einen geregelten Ablauf. Willkür war ein Apsekt des von ihr so verschmähten Chaos und Willkür war von IHM gehasst.
"Nun, es ist mir darüberhinaus ein wichtiges Anliegen Euch, der Admiralität der [[Perlenmeerflotte|Perlenmeerflotte]], über die Pläne der Sonderflotille in Wasserburg vorzustellen."
 
Dara pausierte kurz und holte Luft, alle Augen waren auf sie gerichtet. Dann fuhr sie fort, "nun, wir wollen den Stützpunkt in Wasserburg wieder in Benutzung nehmen und damit erste Schritte gegen die gesteigerte Schmuggleraktivitäten einleiten. Wir erhoffen uns alleine durch eine stärkere Präsenz vor Ort die Aktivitäten der Schmuggler zu reduzieren und auf lange Sicht sie gänzlich erliegen zu bringen."
 
Daras Herz schlug schneller, sie fühlte sich wie nach einem langen Dauerlauf, ihr Mund war trocken und sie würde wirklich viel für einen Schluck Wasser geben.
 
Dann erhob einer der Kapitäne das Wort, seine Stimme war kratzig und unangenehm, "das klingt ja alles schön und gut. Aber nur zu hoffen, dass durch bloße Präsenz das Problem sich selbst löst ist doch arg naiv. Aber davon ab, befindet sich die [[Ortsnennung ist::Perricum:Baronie Wasserburg|Baronie]] zurzeit in einer Fehde mit der [[Ortsnennung ist::Perricum:Baronie Sturmfels|Baronie Sturmfels]]. Wir sollten uns da nicht reinziehen lassen und lieber den Ausgang dieser Auseinandersetzung abwarten."
 
Die restlichen Anwesenden im Besprechungsraum stimmten dem Redner durch klopfen auf die Tischplatten zu, ehe für Ruhe gesorgt und verfügt wurde, dass die Umsetzung der Pläne, soweit sie die Baronie oder die Stadt Wasserburg betrafen, auf die Zeit nach der Fehde verschoben werden soll.
 
Dara setzte sich mit einem flauen Gefühl im Magen, sie hatte gehofft mehr erreichen zu können.
 
  
==Markgrafschaft: Geld, Mittel und Planung Teil 2==
+
Lechmin ging zu einem der Betten, bückte sich und blickte darunter. Wieder nichts... Ein geordnetes Verfahren brauchte Beweise, dies war IHM zur Freude. Ohne Beweise konnte man nicht verurteilen, würde man doch Willkür und dem Chaos Tür und Tor öffnen. Doch was, wenn sie keine Beweise finden konnten, weil ihre Feinde zu gerissen waren? Weil sie sich den dunklen Mächten bedienten und ihr Wirken vor dem Lichte PRAios verbargen? Was, wenn sie in den Schatten lauerten, lachend ob des Versagens der Guten, die sich mit ihren moralischen Werten selbst behinderten?! Wenn ihre Feinde ''kreativ'' waren, war es dann nicht geboten, selbst ''kreativ'' zu werden?
''22. Efferd 1042, [[Handlungsort ist::Perricum:Schloss Perringrund|Schloss Perringrund]], [[Ortsnennung ist::Perricum:Markgräflich Perrinmarsch|Markgräflich Perrinmarsch]]''<br><br>
 
  
[[Hauptdarsteller ist::Perricum:Dara von Hardenstatt|Dara]] hatte ihre Kapitänsuniform an, eine dunkelblaue Kapitänsjacke mit goldenen Akzenten, weißes Hemd und dunkelblauer Hose, ebenfalls mit goldenen Einschüben. <br>
+
Langsam erhob sich die junge Frau, ein loderndes Feuer der Gerechtigkeit in ihrem Blick. Sie musste der Luminiferi berichten.
Die schwarzen Stulpenstiefeln waren auf hochglanz poliert. <br>
 
An ihrer Seite hing ihr Säbel in einer weißen Lederscheide.
 
Ihre blonden Haare hatte sie zu einem strengen Pferdeschwanz gebunden. <br>
 
Sie saß auf einem schön gearbeiteten und gepolsterten Stuhl.
 
Vor ihr stand ein kleiner mit gold verzierter Tisch aus Edelholz auf dem ihr Kapitänshut lag.<br>
 
  
Neben ihr, am Fenster, stand ein Mann in einfacheren Gewändern. Er hatte seinen Hut unter den linken Arm geklemmt, seine rechte Hand war in seinen Gürtel gesteckt und er blickte aus besagtem Fenster, [[Nebendarsteller ist::Perricum:Ubertus Perainestig|Ubertus Perainestig]] Hauptbootsmann im II. Darpartschwadron. <br>
 
Er sollte Dara unterstützen bei diesem Treffen, denn die [[Briefspieltext mit::Perricum:Yanda von Gerben|Kommandantin]] hatte zeitgleich ein anderes wichtiges Treffen, welches sie persönlich wahrnehmen musste.
 
  
Eine große Flügeltür, gearbeitet aus feinstem Edelholz, verziert mit vergoldeten Schnitzereien, schwang auf und ein Diener bat die Wartenden hinein.
+
''Bärfried ist mit den Trollzackern in den... Trollzacken (höhö) unterwegs, auf Burg Argareth durchsuchen die Praioten die Gemächer der Barbaren nach Hinweise darauf, dass diese Ketzer sind''
  
{{Trenner_Perricum}}
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=Borons Ritter=
 +
[...]
  
Der Raum hatte große Fenster, welche fast vom Boden bis zur Decke gingen, eine hohe Decke, welche mit Stuckarbeiten verziert waren und an der mehrere Kronleuchter hingen, einen großen, wuchtigen Tisch, welcher aus dunkelbraunen Edelholz besteht, der mit aufwändigen Schnitzereien verziert wurde. Zwischen den Fenstern, in den Ecken und seitlich der Türen standen ziervolle Rüstungen, an den Wänden hingen hübsche Gemälde, Landschaftsbilder und Portraits.
+
=Bärfried auf dem Großfürstenturnier=
An dem Tisch saßen bereits mehrere Personen, Dara erkannte unteranderem [[Nebendarsteller ist::Perricum:Lefke von Bregelsaum|Lefke von Bregelsaum]], die Vorsteherin des markgräflichen Skriptoriums, [[Nebendarsteller ist::Perricum:Ramanion von Zillingen|Ramanion von Zillingen]], der zweite Schreiber, [[Nebendarstellerin ist::Perricum:Aldessia von Zackenberg|Aldessia von Zackenberg]], die Kämmerin am markgräflichen Hof, [[Nebendarsteller ist::Perricum:Salia von Altmark|Salia von Altmark]] aber auch einen Mann, den Dara nicht zuordnen konnte. <br>
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Bärfried auf dem Großfürstenturnier beim Hoftag im Tra 1046 BF, wie er sich schlägt und ein Mysterium aufdecken versucht
Er hatte braunes Haar, welches er zu einem strengen Zopf nach hinten gebunden hatte und wodurch die Geheimratsecken noch mehr hervorstachen. Seine Gesichtszüge hatte etwas exotisches, fast unnahbares was für Dara schwer zu fassen war.
 
  
"Ihre Wohlgeboren Dara von Hardenstatt, Kapitänin der [[Briefspieltext mit::Perricum:Sonderflottille Flußwacht|Sonderflottille Flußwacht]]!"
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==Eine Herzenssache==
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''[[Garetien:Schloss Auenwacht|Schloss Auenwacht]], [[Garetien:Kaiserlich Gerbaldsmark|Kaiserlich Gerbaldsmark]], Anfang Travia 1046 BF''
  
Donnerte der Diener, welcher sie in den Raum hinein geführt hatte.
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[[Perricum:Bärfried von Hardenstatt|Bärfried von Hardenstatt]] blickte auf die Turniertafel und kratzte sich nachdenklich am Kinn. Ein goldener Baum auf blauem Grund, das war das Wappen seines Kontrahenten. Wenn er jetzt noch wüsste zu welcher Familie oder besser welcher Person dieses Wappen gehörte. Aus der Markgrafschaft sicher nicht, da war sich der Einäugige beinahe sicher. Also aus dem Königreich? Wäre er doch nur besser in der Heraldik doch das war ein Feld, dass er gänzlich anderen überlies. Sein Gedächtnis brachte andauernd die Farben, Symbole und Namen durcheinander…
  
Die anwesenden Personen nickten Dara anerkennend zu und der Mann am oberen Ende des Tischs bedeutet der Gesandtschaft der Sonderflottille sich zu setzen.
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„[[Garetien:Morena von Herzgrund|Morena von Herzgrund]], mein Herr“, meldete sich die vertraute Stimme [[Perricum:Garrald Erlgrimman|Garralds]] neben ihm. Der Landvogt vom Arvepass blickte überrascht zum Hauptmann seiner Wache. Ein Schmunzeln huschte über die sonst so ernsten Gesichtszüge des Bürgerlichen, der nun hinter sich deutete. „Hab zufällig zwei Garetier sich darüber unterhalten hören“, offenbarte er die Quelle seines heraldischen Wissens; woraufhin der Hardenstätter verstehend nickte und sich abwandte. Er hatte noch etwas Zeit ehe er in die Schranke reiten musste und wollte diese für ein Gespräch mit seinem [[Perricum:Salix von Hardenstatt|Bruder]] nutzen. Dieser weilte bereits seit geraumer Zeit in Auenwacht und hatte sogar eines der begehrten Zimmer im Schloss ergattern können. Die Frage wie es Salix schaffte solche Annehmlichkeiten zu erhalten brannte Bärfried, seit dem er davon erfahren hatte, unter den Fingern.
  
Als sich Dara gesetzt hatte begann der Mann mit seuselnder Stimme zu sprechen: <br>
 
"Nun Euer Wohlgeboren, ihr seid hergekommen um für den Stützpunkt der Sonderflottille in Wasserburg zu werben. Was könnt Ihr uns dazu sagen?"
 
  
Dara war etwas überrumpelt fasste sich aber schnell wieder.
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{{Trenner Garetien}}
  
"Nun, der Stützpunkt in Wasserburg war - seit er gegründet wurde - eine wichtige Stütze im Schutz des Darpats. <br>
 
Das Fehlen dieser Stütze wiegt schwer und öffnet Tür und Angel für Schmuggler und anderlei zwielichtiges Gesindel."
 
  
Dara ließ diese Worte kurz sacken. <br>
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Er drehte sein Pferd und blickte zur Herzgrund, die sich bereits aufrappelte nachdem Bärfried sie aus dem Sattel hievte. ''Was für ein Ritt'', dachte sich der Einäugige und konnte seinen Erfolg immer noch nicht ganz glauben! Die erste Runde hatte alles andere als gut ausgesehen und er rechnete bereits damit hier aus dem Turnier auszuscheiden. Doch die Götter waren mit ihm gewesen und so fand, in der zweiten Runde, seine Lanze den Weg am Schild Morenas vorbei in die Mitte ihres Körpers. Der Aufprass hatte das Holz splittern lassen doch es war noch genug Kraft darin gewesen, um die Fuhrmeisterin des Großfürstenhofs aus dem Sattel zu schleudern!
Sie erzielten bei den meisten der Anwesenden ihre Wirkung, nur der Mann am Kopfende blickte noch kritisch.
 
  
"Wir möchten den Stützpunkt nun ausbauen um so die Präsenz der Flottille zu stärken. <br>
+
Er schob das Visier seines Gestechhelms auf und hob seine Rechte zur Siegesgeste gen Himmel. Seiner Kontrahentin schenkte er dabei ein anerkennendes Nicken, was diese mit einem ebenso anerkennenden Lächeln quittierte. Wahrlich, das Turnier des Großfürsten stand gänzlich im Zeichen der aufrechten Ritterschaft! Beinahe war es ihm, als ob die letzten Götterläufe unter der Strahlkraft des neuen Oberhaupts verblassten und keiner mehr an die blutigen und verbissenen Kämpfe dachte. Wenn da nicht diese Gruppe von Adliger aus dem Schlund gewesen wäre, die ihn daran erinnert hatten, dass sein Wirken während der Fehde in diesem Teil Garetiens nicht vergessen war.
Wir sind im Gespräch mit der Flottenakademie und werden wohl einen eigenen Ausbildungszug der Akademie bei uns aufnehmen können um die Kadetten praxisorientiert ausbilden zu können."
 
  
Der Braunhaarige unterbrach die junge Kapitänin, während diese eine kurze Atempause brauchte und sprach mit seiner charakteristisch seuselnden Stimme: <br>
+
Er schüttelte diese bedrückenden Gedanken ab und begab sich zur seiner Seite des Turnierfelds, wo bereits Garrald und zwei Waffenknechte darauf warteten ihrem Landvogt vom Pferd zu helfen.
"Das klingt ja schön und gut aber was soll das alles kosten? >br>
 
Und wie verhält sich der Ausbau des Stützpunkts mit der Fehde in Wasserburg? <br>
 
Wir sollten nicht den Eindruck erwecken, dass die Markgrafschaft oder die Flotte sich einer Seite verschrieben hätte."
 
  
Dara nickte kurz, die direkte und unverblümte Art des Braunhaarigen warf sie immer wieder aus der Bahn.
 
  
Dann sammelte sie sich schnell und sprach mit klarer Stimme: <br>
+
{{Trenner Garetien}}
"Die Admiralität hat beschlossen die Fehde abzuwarten, bis wir offiziell den Stützpunkt wieder in Betrieb nehmen. <br>
 
Zu den Kosten kann ich bislang nur sagen dass wir an verschiedenen Stellen versuchen Geldmittel zu erhalten. So wird die Flottenakademie sicherlich ihren Teil dazubeitragen. <br>
 
Nach Ende der Fehde werden wir uns auch um ein Treffen mit dem [[Briefspiel mit::Perricum:Zordian von Tikras|Baron]] von Wasserburg bemühen und versuchen von diesem ebenfalls Mittel gestellt zu bekommen. <br>
 
Und natürlich hoffen wir, dass die markgräfliche Administrative unser Vorhaben auch mit Geldmittel unterstützt. <br>
 
Die genaue Summe können wir natürlich erst beziffern wenn wir eine Ortsbesichtigung abgeschlossen haben."
 
  
Dara nickte zufrieden und fokussierte sich auf den Braunhaarigen. Dieser schmunzelte etwas und rieb sich die Stirn, ehe er ansetzte: <br>
 
"Das sind viele ''wenns'' und ''abers'', wenig festes und greifbares. <br>
 
  
Ich sehe auch bislang keinen Zusammenhang zwischen der steigenden Anzahl an ''zwielichtigen Gesindel'' und dem nicht in Betrieb stehenden Stützpunkt. <br>
+
Die Fuhrmeisterin blickte dem einäugigen Perricumer amüsiert hinterher und trank den Rest des Weines in ihrem Glas aus. Was für eine interessante Persönlichkeit der Landvogt vom Arvepass doch war. Er hatte das Angebot eines kleinen Umtrunks, zwischen den Runden, gerne angenommen und war doch völlig unvorbereitet auf ihre Avancen gewesen. Bärfried war sich ihnen anfänglich auch gar nicht bewusst und erst später war der Groschen gefallen - so kam es Morena jedenfalls vor. Immerhin hatte er, als er ihre Intentionen verstanden hatte, etwas mitgespielt. Ihm war das Wissen dieser Art von Lanzengang (trotz seines Ehebnudes) ganz offensichtlich nicht gänzlich abhandengekommen. Ob der so integer auftretende Ritter doch nicht so streng nach Travias Geboten lebte, wie es den Schein hatte?
Oder sagen wir es anders, ich sehe noch nicht wie ein in Betrieb stehender Stützpunkt diese Problematik Abhilfe leisten sollte. <br>
 
Ist es nicht auch möglich, dass die Schiffe der Sonderflottille aus den anderen Stützpunkten auslaufen und während der ''Manöver'' an den vorhanden Flusshäfen anlegen?"
 
  
Dara schwieg, darauf war sie nicht vorbereitet. <br>
+
Sie würde jedenfalls beim Ball versuchen einen Tanz mit dem Perricumer zu ergattern und ihr kleines Spielchen fortsetzen. Wer wusste schon was diese Verbindung bringen könnte? Immerhin stand dieser Bergtroll von einem Mann recht hoch im Ansehen des [[Perricum:Rondrigan Paligan|Kaiserinnengemahls]] und hatte - soviel wusste Morena - auch darüberhinaus die ein oder anderen Kontakte, die ihr sicherlich nützlich sein konnten. Mit einem hintergründigen Lächeln goss sie sich ein weiteres Glas ein.
Sie hatte nach dem Treffen mit der Admiralität erwartet Gegenwind zu bekommen aber ein solcher Orkan? <br>
 
Darauf war sie nicht vorbereitet.  
 
  
Der erfahrene Hauptbootsmann ergriff das Wort, als er merkte, dass die Kapitänin ins Stocken geriet:
 
"Es geht bei dem Ausbau vor allem darum Waren abzufangen, die ab Wasserburg auf dem Land weitertransportiert werden.
 
Die anderen Stützpunkte fahren schon so viele Manöver wie möglich, aber ohne direkten Verdacht kann man kein Schiff einfach während der Fahrt anhalten.
 
Abgesehen von den Genehmigungen, die dafür notwendig sind ist der Darpat an vielen Stellen nicht breit genug für drei Schiffe. Das heißt während der Durchsuchung der Sonderflottille würde der ganze Schiffsverkehr aufgehalten.
 
Da ist ein Zusammenstoß vorprogrammiert."
 
  
So lief das Gespräch noch einige Zeit weiter, die anderen Teilnehmer brachten sich hin und wieder ein, der braunhaarige Zopfträger aber dominierte das Gespräch und ließ kein gutes Haar an dem Vorhaben.
+
Zusammenfassung:
 +
''Erster Ritt Bärfrieds gegen [[Garetien:Morena von Herzgrund|Morena von Herzgrund]]''<br>
  
Dara müsste Yanda zum zweiten Mal eine Absage übermitteln. <br>
+
==Die Blaue Ritterin==
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''[[Garetien:Schloss Auenwacht|Schloss Auenwacht]], [[Garetien:Kaiserlich Gerbaldsmark|Kaiserlich Gerbaldsmark]], Anfang Travia 1046 BF''
  
Die Vertreter der Sonderflottille stiegen in die Kutsche. <br>
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"Damit steht auch die nächste Siegerin fest! Die blaue Ritterin gewinnt ihren Ritt gegen [[Garetien:Jalgor Drost von Böckelburg|Jalgor von Böckelburg]]!", rief die Turnierheroldin aus und die Menge schenkte der unbekannten Ritterin ihre Gunst in Form von Jubelrufen. [[Perricum:Bärfried von Hardenstatt|Bärfried von Hardenstatt]] klatschte ebenfalls anerkennend von seinem Sitzplatz aus. Er hatte mit großem Interesse die Runden der unbekannten Ritterin verfolgt und war sicherlich nicht der Einzige der sich fragte wer unter der dunkelblauen Rüstung mit goldenen Applikationen steckte. Sehr souverän hatte sich die Ritterin durch die Runden geschlagen und durch ihr ritterliches Verhalten ihrer Kontrahenten gegenüber die Beliebtheit des Publikums gesichert.
"Hauptbootsmann sagen Sie mal: Kennen Sie diesen braunhaarigen Typen. Ich habe ihn vorher noch nie gesehen.  
 
  
"Nein. Er hat sich auch nicht vorgestellt. Sehr unhöflicher Mann. <br>
+
Ein Umstand von dem sich Bärfrieds Vetter [[Perricum:Ilmar von Hardenstatt|Ilmar]] eine Scheibe abschneiden könnte. Dieser war bereits in der ersten Runde gegen die blaue Ritterin ausgeschieden und hatte sich wie ein Kind, dem man sein Lieblingsspielzeug genommen hatte, vom Feld geschlichen. Dabei gab es keinen Grund für Gram, wie Bärfried befand, war seine Kontrahentin doch wahrlich geübt im Umgang mit der Turnierlanze. Das hatte auch der Böckelburger feststellen müssen, gewann sie gegen diesen doch ziemlich souverän nach Punkten ohne selbst getroffen zu werden. Ritterlich hatte sie sich vom Böckelburger verabschiedet und sich dann in ihr Turnierzelt zurückgezogen. Sie scheute die Öffentlichkeit und niemand schien zu wissen, wer genau unter dem Helm steckte. Manch einer vermutete [[Garetien:Bartel Helmdahl von Stolzenfurt|Bartel von Stolzenfurt]], doch dieser weilte angeblich derzeit in Tobrien. Bärfrieds Neugier war jedenfalls geweckt und so stand er auf und überlies seinen Platz einer ihm unbekannten Edlen aus Waldstein. Er würde versuchen herauszufinden, wer die ''Blaue Ritterin'' wirklich war.
Um ehrlich zu sein, verkehre ich aber auch nicht so oft in solchen Kreisen. <br>
 
Vielleicht fragen Sie einmal die Kommandantin."
 
  
Ja von dem braunhaarigen Zopfträger würde sie ihr berichten. Vielleicht könnte Von Gerben etwas Licht in diese Sache bringen.
 
  
==Makrgrafschaft: Intermezzo - Geld, Mittel & Planung==
+
{{Trenner Garetien}}
  
''7. Boron 1042, [[Handlungsort ist::Perricum:Perricumer Kriegshafen|Kriegshafen Perricums]], [[Ortsnennung ist::Perricum:Reichsstadt Perricum|Reichsstadt Perricum]]''
 
  
 +
Sein Blick ging zur geheimnisvollen Ritterin, die ganz in seiner Nähe stand und ebenfalls die Verkündung der nächsten Rundenpaare gelauscht hatte. Ihr Kopf mit dem geschlossenen Gestechshelm drehte sich und schien jemanden oder etwas zu suchen. Als sie in Bärfried Richtung blickte verharrte sie kurz und dem Einäugigen war beinahe so, als ob sie ihm zunickte. Unwillkürlich erwiederte er die Geste mit einem Lächeln, sie würden sich in der nächsten Runde auf der Tjostbahn gegenüberstehen. Etwas mulmig war ihm schon zumute wenn er an ihre vorherigen Runden dachte.
  
Es ist kalt geworden.
+
Er hatte es bislang auch nicht geschafft etwas über die Herkunft oder Identität der Frau herauszufinden, dabei suchte er sogar den Rat seines Vetters. Bärfried hoffte, dass diesem vielleicht etwas aufgefallen war, als er mit der Unbekannten in die Schranke ritt. Doch dieser hatte abgewunken und sein Ausscheiden in der ersten Runde mit seiner Verwirrung ob der unbekannten Identität seiner Kontrahentin begründet. Auch andere Personen konnten leider nur die Schultern zucken oder Mutmaßungen anstellen. Das alles hatte den Landvogt nicht weitergebracht, vielleicht würde er ja nun in seinem Ritt gegen sie mehr erfahren?
  
Die Sonne war bereits seit einigen Tagen hinter einer dicken, grau-weißen Wolkendecke verschwunden. Nur mühsam tauchte sie den hellen mehrstöckigen Stammsitz der Familie Gerben in Mitten der brach liegenden Felder in ein kühles aber sanftes Zwielicht. <br>
 
  
Die Fenster waren fest verrammelt und nur der dunkle Rauch aus dem Kamin zeugte vom Feuer, das in der Stube brennen musste.
+
{{Trenner Garetien}}
  
Wären die weitläufigen Felder zu dieser Jahreszeit nicht so menschenleer hätte man bereits aus einiger Entfernung die aufgebrachte Frauenstimme aus dem Inneren hören können.
 
  
“Du musst darüber Bescheid wissen.
+
Der vorletzte Ritt dieser Runde sollte der seinige sein. Den ersten Zusammenstoß hatte er ruhig angehen lassen, mehr als ein kurzes abtasten und traktieren war nicht in seinem Sinne gewesen. Doch das hatte seiner Kontrahentin gereicht und ihr Lanze traf ihn in der Schulter. Der Aufprall war heftig und presste für kurze Zeit die Luft aus seinen Lungen. Die Perricumer auf der Tribüne versuchten den Einäugigen mit ihrem Rufen zu motivieren. Doch sie mussten gegen die Front des Schlunds anrufen, welche ihrerseits Bärfried mit eindeutigen Worten zu verstehen gaben was sie von ihm hielten. Er atmete tief durch und versuchte das auszublenden, doch so wirklich gelingen wollte es ihm nicht. Abgelenkt von den Rufen oder doch von der Frage wer sich hinter dem dunkelblauen Gestechhelm verbarg ritt er abermals in die Schranke und...
  
Mit einem Satz war Yanda aus dem Lehnsessel vor der offenen Feuerstelle aufgesprungen.
+
Wurde getroffen! Aus den Reihen der Schlunder vernahm man ein, "''nieder mit dem Schlächter!''". Das war es nun gewesen, der Landvogt war nach Punkten ausgeschieden doch aus irgendeinem Grund ärgerte ihn dies nicht wie sonst, wenn er vor dem Finale ausschied (was öfters geschah, als ihm recht war). Seine Kontrahentin erbot ihm die ritterliche Ehre, welche er ihr selbstredend ebenfalls zuteil werden lies, ehe beide vom Felde ritten. Für den Perricumer war das Turnier als Reiter gelaufen doch die blaue Ritterin würde weiterreiten. Der Einäugige hatte vor, sich einen guten Platz zu suchen, um den ihren Fortgang zu verfolgen. Vielleicht würde er ja noch herausfinden, mit wem er hier in die Schranke geritten war?
  
Gorond von Gerben ließ sich von der aufbrausenden Art seiner Tochter nicht beeinflussen. Mit einem langsamen Knarzen des Sessels drehte er sich zu seiner Tochter.
+
==Blaue gegen Pfortenritterin==
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''[[Garetien:Schloss Auenwacht|Schloss Auenwacht]], [[Garetien:Kaiserlich Gerbaldsmark|Kaiserlich Gerbaldsmark]], Anfang Travia 1046 BF''
  
“Ich habe Dir doch schon gesagt, dass ich nicht weiß wer dieser neue Mann ist.<br>
+
Mit großem Interesse hatte [[Perricum:Bärfried von Hardenstatt|Bärfried von Hardenstatt]] den Fortgang des Turniers verfolgt. Der Ritt, an den sich die Meisten hier noch in einigen Götterläufen erinnern würden, war der zwischen [[Perricum:Korhilda von Sturmfels|Korhilda von Sturmfels]] und ihrem Bundesbruder [[Greifenfurt:Ardo von Keilholtz|Ardo von Keilholtz]] gewesen! Beide ritten auf hohem Niveau und zeigten den teils noch unerfahrenen Turnierneulingen was es hieß ''ritterlich in die Schranke zu gehen''. Ein Augenschmauß, das gestand der Einäugige ihnen zu und erwischte sich dabei wie er voller Inbrunst die Baronin zu Wasserburg angefeuert hatte. Im politischen Geflecht der Markgrafschaft gehörte sie wohl zu seinen Kontrahenten, doch hier und jetzt waren sie beides Perricumer und standen zusammen! Entsprechend jubelte er als Korhilda in das Vietrelfinale einzog.
Aber was geht es mich auch an. <br>
 
Der Seneschall kann sich doch nach belieben neue Berater an seinen Hof bestellen. <br>
 
Kind das ist nun wirklich nichts ungewöhnliches.”<br>
 
  
Yanda schaute sich demonstrativ in der geräumigen Stube um. Die Wände hingen mit allerlei Trophäen und Urkunden voll. <br>
+
Mit einer Neugier, die nicht die selbe wie bei Korhilda war, verfolgte der Landvogt jedoch auch den Fortgang der ''Blauen Ritterin''. Gegen [[Greifenfurt:Mirande von Mersingen|Mirande von Mersingen]] bestand sie knapp und er hatte, mit so einigen anderen, die unbekannte Ritterin mit der dunkelblauen Rüstung samt Goldapplikationen bejubelt. Schließlich fegte sie auch [[Garetien:Brindia von Stolzenfurt|Brindia von Stolzenfurt]], von der einige vermuteten dass sie einst in die Fußstapfen des Vaters treten würde, aus dem Turnier. Doch nun stand sie der wasserburger Baronin gegenüber und der Einäugige wusste nicht wem er die Daumen drücken sollte. Also bat er Rondra darum die Bessere gwinnen zu lassen und lies den göttlichen Fuchs aus dieser Runde raus.
Die zwei Miniaturschiffe, die von der Decke hingen, schwangen leicht hin und her.<br>
 
  
“Und dass dieser Mann eine Schmugglerbande...
+
Als die Pfortenritterin und ihre Kontrahentin aufeinander prallten merkte man, dass Korhilda die Oberhand hatte. War bei der Unbekannten etwa nun die Luft raus? Abermals ritten sie an und Bärfried stockte der Atem! Dann prallte Holz auf Stahl und Splitter flogen! Korhilda siegte souverän und zeigte welche Fähigkeiten sie ihr Eigen nennen konnte. Beide Frauen waren formvollendet ritterlich und auch wenn es nicht die Qualität des Ritts ''Ardo gegen Korhilda'' hatte, so zeigten sich doch beide von ihrer ritterlichsten Seite. Verdient schenkte die Menge den Frauen den ihr zustehender Jubel, ehe sie vom Feld ritten. Nur einer jubelte nicht, der Platz an dem der Landvogt vom Arvepass saß war verweist. Dieser war nämlich zügig aufgestanden und von dannen gegangen, als festgestanden hatte wer die Siegerin dieser Begegnung war. Für ihn gab es auf dem Feld nichts mehr was ihn hielt, doch vielleicht würde sein Auge ja an anderer Stelle mehr sehen können.
  
“Du hast doch selbst gesagt, dass du ihn nur bei Nacht gesehen hast. Nachts sind alle Katzen grau. Manche Leute schauen sich eben sehr ähnlich. <br>
+
{{Trenner Garetien}}
Wieso sollte der Seneschall denn überhaupt Geschäfte mit irgendwelchen Schmugglern machen?”<br>
 
  
Das Familienoberhaupt hievte sich langsam aus seinem Platz und ging langsam zum Holzhaufen neben der Feuerstelle.
+
Mit zwei Flaschen [[Garetien:Uslenrieder Rotbier|ulsenrieder Rotbier]] und Bechern stand Bärfried vor dem Zelt der ''Blauen Ritterin'' und wartete dort auf ihr Erscheinen. Mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen begrüßte er seine ehemalige Kontrahentin, "den Zwölfen zum Gruße! Ihr habt eine ritterliche Leistung im Turnier hingelegt, ich dachte wir könnten darauf anstoßen, nun da das Turnier für uns beide ja zu Ende ist...?". Wie zur Bestätigen hob er die Bierflaschen. Die Ritterin blieb kurz stehen, ihr Visier war noch immer heruntergeklappt und gab keinen Blick auf das Gesicht dahinter frei. Sie schien den Landvogt zu mustern, band dann ihre Pferd an und ging wortlos an dem Mann vorbei in ihr Zelt, nicht ohne die Plane offenzulassen. Bärfried blickte etwas verduzt drein ehe ihn die Neugier packte und der Frau ins Zelt folgte.
  
“Daran hatte ich auch schon gedacht, als mir Dara von dem Mann erzählt hatte. Ich wollte nicht direkt voreilige Schlüsse ziehen. Also habe ich letzte Woche noch ein Treffen auf Schloss Perringrund einberaumt, um mir diesen Mann mal etwas genauer ansehen. <br>
+
Drinnen war es sehr schlicht eingerichtet. Ein einfaches Feldbett, eine Kiste ohne Verzierungen sowie ein leerer Rüstungsständer samt Waffenhalter waren hier drinnen zur Wacht versammelt. Komplementiert wurde die Einrichtung von einem schlichten Tisch sowie passenden Stühlen. Nichts deutete auf die Identität der Bewohnerin hin, kein Familienwappen, keine Wimpfel mit dem Wappen einer Baronie oder eines Guts. Nicht einmal das Wappen des Königreichs oder einer der Marken war zu sehen. Die ''Blaue Ritterin'' hatte tatsächlich keinerlei Hinweise hinterlassen wer in der Rüstung steckte. Der Einäugige schürzte die Lippen und musterte nun seinerseits die Ritterin, wie sie in ihrer schwerem Gestechstüstung am Tisch platz genommen hatte.
Und sobald er den Mund aufgemacht hatte, wusste ich, dass er es war.<br>
 
Er versucht uns seither ständig zu sabotieren und schlecht zu reden.”<br>
 
  
Yanda krallte sich mit ihren Fingern in die lederne Lehne, als müsste sie sich abreagieren.
+
Das Blau der Rüstung war von solch dunklem Ton, dass es leicht als Schwarz hätte durchgehen können. Die feingearbeiteten goldenen Applikationen verliehen der schlichten Rüstung etwas herrschaftlich elegantes. Die Ritterin deutete stumm auf den Platz vor sich und Bärfried verstand die Einladung. Er platzierte die Flaschen und beide Becher vor sich und blickte zu seiner ''"Gastgeberin"''. "Also... Da das Turnier für beide von uns vorbei ist könntet Ihr ja das Geheimnis um Eure Person lüften?", schlug der Perricumer freimütig vor. Der Kopf seiner Gegenüber legte sich etwas schief und Bärfried spürte wie ihr Blick auf ihm ruhte. Dann hob sie ihre Hände mit den Panzerhandschuhen und bedeutete ihm, ihr aus diesen herauszuhelfen.
  
“Und er wusste genau wer ich war. <br>
+
==Ein Zusammentreffen der besonderen Art==
Das habe ich an seinem süffisanten Grinsen sofort ablesen können.”
+
''[[Garetien:Schloss Auenwacht|Schloss Auenwacht]], [[Garetien:Kaiserlich Gerbaldsmark|Kaiserlich Gerbaldsmark]], Anfang Travia 1046 BF''
  
“Ich denke du reagierst etwas über, mein Kind.
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[[Perricum:Salix von Hardenstatt|Salix von Hardenstatt]] schenkte sich und seinem [[Perricum:Bärfried von Hardenstatt|Bruder]] etwas von dem guten ''Perricumer Roten'', den er dem [[Perricum:Yerodin von Alxertis|großfürstlichen Weinschenk]] abschwatzen konnte, ein und reichte ihm eines der Gläser. "Lass uns anstoßen, [[Perricum:Ilmar von Hardenstatt|Ilmar]] hat ausrichten lassen, dass er sich verspätet.", er hob das Glas und stieß mit seinem älteren Bruder an. Nachdem beide einen Schluck vom Wein genommen hatten und ihn auf sich wirken liesen blickte Salix zu seinem Gegenüber und ein hintergründiges Lächeln stahl sich auf seine Gesichtszüge. "Jetzt wo wir unter uns sind muss ich doch fragen: konntest du deine dir selbstauferlegte Queste zu einem würdigen Abschluss bringen?". Gespannt lehnte sich der Jüngere der Brüder zurück und lies seinen Blick auf Bärfried ruhen.
  
“Hör auf mich so zu nennen!<br>
+
Der atmete tief durch und begann breit zu grinsen, "wenn du auf die Sache mit der unbekannten ''Blauen Ritterin'' anspielst". Er machte eine kurze Pause und gönnte sich beinahe melodramatisch einen weiteren Schluck vom Wein ehe er fortfuhr. "Dann ist meine Antwort: Ja! Ich habe diese Aufgabe tatsächlich zu einem mich zufriedenstellenden Abschluss bringen können". Sein Blick wanderte zum Weinglas und er musste an die Begegnung mit der unbekannten Ritterin denken.  
Ich bin kein Kind mehr." <br>
 
  
Yanda schlug mit der Faust auf die Lehne.
+
''Wie er ihr aus den schweren Plattenhandschuhen half, damit sie ihrerseits sich den Gestechhelm abnehmen konnte. Er wusste noch, dass ihm kurz der Atem stockte, als er dachte nun endlich das Gesicht der Unbekannten sehen zu dürfen. Doch zu seiner Enttäuschung war dieses unter einer Haube versteckt. Nur die Augen und der Mund waren freigeblieben. Am liebsten hätten er ihr damals die Haube vom Kopf gerissen, doch er konnte sich beherrschen, hatte sogar gekonnt das [[Garetien:Uslenrieder Rotbier|Ulsenrieder]] in die Holzbecher geschenkt und mit ihr angestoßen.''
  
"Ich reagiere also über?<br>
+
"Dann weißt du wer sich unter der blauen Rüstung versteckt?", die Frage von Salix holte den Landvogt beinahe unsanft in das Hier und Jetzt zurück. Einige Augenblicke musste er sich sammeln, um zu verstehen dass er nicht mehr in dem Zelt der Unbekannten war. Dann nickte er langsam, "in der Tat, sie ist für mich kein Geheimnis mehr...", Bärfried blickte beinahe verträumt drein als er die Worte sprach. Abermals schweiften seine Gedanken zurück an den vergangene Tag, der Begegnung mit ''ihr''.
Dieser Mistkerl ist dafür verantwortlich dass mein Adjutant fast zu Boron gegangen wäre.<br>
 
Obendrein ist eine Verschwörung bereits am Hof des Markgrafen angekommen und nicht einmal mein eigener Vater scheint etwas dagegen unternehmen zu wollen.
 
  
Beim letzten Satz hielt Gorond, dem man die ersten Zeichen des Alters bereits deutlich ansah, kurz inne, bevor er einen weiteren Holzscheit vorsichtig ins Feuer legte. <br> Anscheinend traf ihn das Gesagte und er überlegte wie er darauf reagieren sollte.
+
''Zuerst hatten sie sich angeschwiegen, doch Schweigen war noch nie Bärfrieds Stärke gewesen. Irgendwann hatte er es nicht mehr ausgehalten und begonnen auf die Ritterin einzureden. Zuerst mit unverfänglichen Themen, die Turnierleistung der einzelnen Teilnehmer. Dem Auftreten der Pulethaner und Pfortenritter, die Teilnahme der Almadanerin und ihres Landmannes. Die anderen Festlichkeiten, wie Bankette, Tänze oder anderen Unterhaltungen. Irgendwann taute sie auf, sprach erst wenig und mit leiser Stimme, dann aber immer gefasster. Sie verstanden sich großartig und die beiden Biere waren alsbald geleert, weshalb Bärfried tatsächlich noch mal loszog und Nachschub besorgte. Mit der zweiten Runde Bier fuhr man dort fort, wo man mit der ertsen aufgehört hatte und tatsächlich kam das Gespräch irgendwie auf Bärfried und seiner Person. Sie unterhielten sich über das vergangene Jahr und welche Veränderungen es gebracht hatte. Schließlich, nachdem sie die Rolle des Einäugigen im Fuchsaufstand erläutert hatten, kamen sie auch auf die Identität der'' Blauen Ritterin ''zu sprechen.''
  
Yanda war außer sich und durchmaß die Breite des Raumes mit großen Schritten, wie ein eingesperrtes Tier.
+
Salix klopfte auf den Tisch und zog abermals Bärfrieds Aufmerksamkeit aus der Vergangenheit zu sich. "Dann...? Sag schon, wer ist es? Wer steckt hinter der geheimnisvollen unbekannten Ritterin in Blau?", mit einem neugierigen Funkeln blickte er seinem Bruder entgegen. Der aber hob beinahe beschwichtigend die Hände, "das kann ich nicht. Ich musste bei der Sturmleuin und dem Land schwören dieses Geheimnis niemandem anzuvertrauen". Salix Augenbraue hob sich misstrauisch, doch Bärfrieds Gedanken schweiften bereits wieder ab.
  
“Ich werde dem Markgrafen einen Brief schreiben. <br>
+
''Die Ritterin hatte tatsächlich daraufbestanden, dass Bärfried bei seiner Ehre, der göttlichen Sturmleuin und dem Land schwören sollte, dass er unter keinen Umständen ihre Persönlichkeit verraten würde. Er hatte einige Momente gebraucht, war dann ihrer Bitte aber tatsächlich nachgekommen. Erst dann hatte sie die Kopfhaube abgezogen. Er wusste noch genau wie perplex er schaute, als er das erste Mal in ihr Gesicht, das nicht mehr von einer Haube verborgen wurde, sah. Das Haar war zu einem Dutt zusammengebunden und ihre Augen schienen zu funkeln. Die Gesichtszüge waren fein und markant, doch er hätte bei den Zwölfen nicht sagen können wen er da vor sich gehabt hatte. Erst als sie sich ihm vorstellte verstand er den Grund ihrer Geheimhaltung, dieser Scharade.''
Ich will von ihm wissen wo er diesen Kerl her kennt und wer er ist. <br>
 
Das ist ein Skandal. <br>
 
Und wenn ich auch nur den kleinsten Beweis in die Finger bekomme, dass der Seneschall da mit drin steckt, dann…<br>
 
Dann schreibe ich dem Markgrafen höchstpersönlich, jawohl!”<br>
 
  
Sichtlich zufrieden mit ihrem Plan unterbrach Yanda ihren Dauerlauf.
+
''Er wäre beinahe aus dem Zelt gestürmt, doch abermals beherrschte er seine Impulse. Zu seiner Überraschung gab es keinen Streit, keine Vorwürfe, nicht von ihr und nicht von ihm. Wahrscheinlich, das kam dem Einäugigen später, weil sie beide die Hoffnung verband, durch einen ritterlichen Turniersieg - oder zumindest durch ihre ehrenvolle Teilnahme - sich rehabilitieren zu können. Sie unterhielten sich einfach weiter und Bärfried fühlte sich geehrt, dass sie ihm soviel Vertrauen schenkte. Die Ritterlichkeit, welche sie auf dem Turnierfeld gezeigt hatte war aufrichtig. Mit der selben Ritterlichkeit saß sie ihm gegenüber, zeigte ihm wer sie war und unterhielt sich mit dem Landvogt vom Arvepass. Sie hatten sich tatsächlich viel zu erzählen und irgendwann bat sie ihn darum, ihr aus der schweren Gestechsrüstung herauszuhelfen. Immerhin war diese alles andere als bequem und bei einem solchen Zusammentreffen waren leichte Kleider der schweren Platte vorzuziehen.''
  
Blitzschnell richtete sich Gorond auf und ging noch während er zum sprechen ansetzte einige Schritte auf seine Tochter zu.
+
Salix schnaubte gekünstelt und schüttelte den Kopf, "einen Schwur auf Rondra und dem Land kann man natürlich nicht brechen". Beide Brüder nickten, ganz so als würden sie diese Worte gesondern bestätigen müssen. Gerade wollte Salix ansetzen, da trat ein hochgewachsener, blonder Rittersmann ein. "Den Zwölfen zum Gruß verehrte Vetter! Wie ich sehe habt ihr bereits ohne mich angefangen?", polterte Ilmar los, zog einen Stuhl von der Seite zum Tisch und setzte sich. Bärfried, der abermals unsanft aus seinen Gedanken gerissen wurde, blickte seinen Verwandten kurz perplex an und hob dann die Hand zum Gruß. Salix hatte indess bereits das dritte Glas mit Wein gefüllt und schob es ihrem Vetter zu.
  
“Bist du jetzt komplett übergeschnappt?<br>
+
Dieser hob es zum Anstoßen an und nachdem alle drei ihre Kehle benetzt hatten wandte sich Ilmar dem Familienoberhaupt zu. Ein schelmisches Grinden breitete sich auf seinen Lippen aus, "sag Bärfried, was hast du mit der [[Garetien:Morena von Herzgrund|großfürstlichen Fuhrmeisterin]] zu tun? Oder war das nicht sie, mit der ich dich gestern auf dem Ball lange tanzen hab sehen? Es schien als ob ihr euch ganz gut verstehen würdet". Salix Blick wanderte mit Neugier zu seinem Bruder, der nun schwach lächelnd vom einen zum anderen blickte und abwehrend die Hände hob.
Das wäre unser Untergang. <br>
 
Wir könnten nie wieder einen Fuß nach Perricum setzen.<br>
 
Du musst den Verstand verloren haben.”<br>
 
  
Er schlug die Hände über dem Kopf zusammen und kam wenige Spann vor Yandas Gesicht zum Stehen.<br>
+
==Nicht alles ist Gold==
Langsam hob er den Zeigefinger wie eine Armbrust und richtete ihn direkt auf Yandas Kinn.<br>
+
''[[Garetien:Schloss Auenwacht|Schloss Auenwacht]], [[Garetien:Kaiserlich Gerbaldsmark|Kaiserlich Gerbaldsmark]], Anfang Travia 1046 BF''
  
“Wenn du das tust...<br>
+
[[Perricum:Bärfried von Hardenstatt|Bärfried von Hardenstatt]] saß vor seinem Zelt und blickte auf den Rüstungsständer, der nahe des Eingangs stand. Die dicken Platten der Gestechsrüstung waren matt, mit Kratzern überzogen und an der ein oder anderen Stelle sah man deutlich, dass sie schon öfters ausgebeult worden war. Er seuzte und lehnte sich in seinem Stuhl zurück, während er seinen Blick über das Zeltlager schweifen lies. Überall waren bunte Wimpel und Fahnen, Banner liesen daraufschließen wer in welchem Zelt wohnte. Überall waren Adlige in ihrer Turniergarderobe zu sehen, die einen in Kleidern aus Stoff, die anderen trugen tatsächlich Stahl am Körper. Nicht nur bei der Art der Kleidung unterschieden sich die LEute, sondern auch in dem Zustand ihrer Rüstungen. Da gab es die reichen Barone, die stinkreichen Junkerinnen und die armen Ritter. Wenn er sich so seine Gestechsrüstung ansah zählte er wohl zu letzeren.
enteigne ich dich, auf der Stelle.<br>
 
Dann musst du dich hier nie wieder blicken lassen.
 
  
“Ach ja jetzt nimmst du also schon Schmuggler in den Schutz und drohst dafür sogar deiner eigenen Tochter.
+
Vor wenigen Götterläufen hatte er zumindest noch eine ordentliche Platte, die sogar [[Geschichten:Angespült - Ankunft auf Burg Trollwacht|in der Sonne funkelte]].
  
Beide blieben wie in Stein gemeißelt stehen während sie sich gegenseitig musterten.
 
  
“So weit ist es in diesem Haus schon gekommen.<br>
+
Bärfried schaut sich seine verbeulte Gestechsrüstung an. Seine Turnierausrüstung ist über die Zeit arg in Mitleidenschaft gezogen worden, seine finanzielle Lage verbietet es ihm allerdings, diese durch eine bessere zu ersetzen. Er fragt sich, wie man das beheben könnte, resigniert dann jedoch weil er merkt, dass nicht mal Salix ihm hier helfen kann. Immerhin ist er bereits jetzt (hoch?) verschuldet.
Praios bewahre.”<br>
 
  
Yanda brach als erstes aus der Starre aus und wandte sich zum Portal, das zum Gang mit der Haustür führte.
+
=Den Drachen zähmen=
 +
Geschichtsreihe (1047 BF) über den Kampf zwischen den Familien [[Garetien:Familie Malagant|Malagant]] und [[Garetien:Familie Monserval|Monserval]] um die Herrschaft über die [[Garetien:Ritterherrschaft Drachengrund|Ritterherrschaft Drachengrund]].
  
 +
==Ein Glücklicher Zufall==
 +
''[[Garetien:Hesinde-Tempel Sankt Cereborn zu Falkenstein|Hesinde-Tempel Sankt Cereborn zu Falkenstein]]]], [[Garetien:Baronie Falkenstein|Baronie Falkenstein]], Anfang Praios 1047 BF''
  
Mit weicherer Stimme setzte Gorond nach: “Ich will doch nur das Beste für unsere Familie. <br>
+
[[Garetien:Elida von Zackenberg|Elida von Zackenberg]] saß an einem der hinteren Tische, die von den Hesinde-Geweihten im ganzen Raum verteilt worden waren und die Suchenden bei ihrer Arbeit unterstützen sollten. Zwar hatte der Hesinde-Tempel sich mehr auf das Wissen rund um den Raschtullswall spezialisiert, doch die königliche Kämmerin am Hofe zu Monvaldorn hoffte dennoch hier auch Informationen zu alten Sagen und Legenden aus der näheren Umgebung zu finden, die nichts mit dem Wall zu tun hatten. Immerhin war die Informationslage in der [[Garetien:Königlich Monvaldorn|königlichen Vogtei]] doch mehr als nur etwas ausgedünnt und das wenige was es noch an Aufzeichnungen gab war nicht gerade hilfreich. Sie hätte es auch im nahen [[Garetien:Innocensier-Kloster Marmonte|Travia-Kloster]] versucht, doch die familiäre Feindschaft zwischen den [[Garetien:Familie Monserval|Monservals]] und [[Garetien:Familie Malagant|Malagants]] verwehrte ihr eine solche Suche. Ganz davon abgesehen wollte sie sowieso nicht, dass die Konkurrenten ihres Gatten genau wussten, wonach sie suchte.
Wir sind so nah an einem Lehen wie nie. Man kennt uns wieder in der Stadt - auch Dank Dir.
 
  
Direkt im Bogen blieb Yanda stehen und drehte sich nochmal zu ihrem Vater um.
+
Die Geweihten hatten tatsächlich einiges an Wissen hier versammelt und es war nicht einfach unter der Flut an Informationen das zu filtern, was sie suchte. Doch zu ihrer Zufriedenheit hatte sie einige Aufzeichnungen zu Monvaldorn, was damals noch Höllenwall genannt wurde, gefunden. Eine genaue Aufzeichnung der [[Höllenwaller Ränke — Briefspielreihe|Geschehnisse]] im Jahr 1028 BF war es zwar nicht, jedoch eine grobe Zusammenfassung aus Sicht der unbeteiligten Hesinde-Geweihten. Schließlich hatten einige Querverweise auf den [[Garetien:Silvandorn|Silvandorn]] und einem [[Garetien:Höllenwaller Märchen|dazugehörigen Märchen]] ihre Aufmerksamkeit geweckt und die Junkerin zum tieferen "graben" veranlasst. Elida atmete durch, als sie den alten Folianten zur Seite schob und eine Sammlung aus Pergamentblättern zu sich zog.
  
“Nur noch ein paar hundert Dukaten Bestechungsgelder und schon haben wir das was wir immer wollten, oder? <br>
+
Zu ihrer Überraschung behandelten die Pergamentstücke alte Rechtssätze, Richtsprüche und Aufzeichnungen von Gerichtsfällen auf dem Gebiet des heutigen Monvaldorns. [Will es gerade weglegen, findet dann Zufallsfund]
Du denkst immer nur an dich.”
 
  
Gorond kam ihr noch ein paar Schritte hinterher, blieb aber am Rand des warmen Feuerscheins stehen.
+
[[Garetien:Elida von Zackenberg|Elida von Zackenberg]] stolpert bei Recherchearbeiten über das Monster im [[Garetien:Silvandorn|Silvandorn]] über eine alte Sage/Gesetz bzgl. der Ritterherrschaft und dem Turm, zeigt diese ihrem Gatten in der Annahme, dass dieser sich sehr dafür interessieren könnte. Dieser hat tatsächlich Interesse und bricht am nächsten Tag mit Rondrigo zu seinem Bruder auf.
  
“Das ist nicht wahr! <br>
+
==Lex Priori==
Ich denke an uns. <br>
+
Lucian stellt den Text seinem Bruder Damian vor und zeigt diesem, dass dies der von Damian lang ersehnte Schlüssel zur Herrschaft über die Ritterherrschaft ist. ''Der Herrschaft über den Turm ist untrennbar mit der über das Land verbunden, solange das Blut nicht geht'' (oder so). Einschränkung könnte ein Problem sein, doch die Brüder sind sich einig einen Versuch zu unternehmen.
Ich will das Beste für unsere Familie.<br>
 
Versprich mir, dass du den Seneschall dort nicht mit rein ziehst!”<br>
 
  
Die Stimme des Grauhaarigen nahm einen flehenden Ton an.
+
==???==
 +
Gesetzestext wird Kronvögtin vorgestellt, diese nimmt sich der Sache an und wird nach der Familie Monserval schicken lassen.
  
“Ich spreche noch einmal mit ihm wegen der Finanzierung des Stützpunktes. <br>
+
Die Monserval werden den Text nicht anerkennen und juristisch prüfen wollen. Calderina macht Diplomatendinge, Monserval bitten um Bedenkzeit und überprüfen den Text. Erkennen dass er ausgelegt werden kann, dass die Herrschaft nur solange gilt, wie der Lehnsnehmer auf dem Land weilt, Damian war aber öfters nicht da, denken hier einen Hebel zu haben.
Vielleicht kann ich ihn noch mit ein wenig... nachdrücklicheren Argumenten überreden, wenn du verstehst was ich meine.
 
  
Yanda schaute ihrem Vater direkt in die Augen.
+
[Folgt]
 
 
“Du widerst mich an. <br>
 
Macht doch weiter euer kleines scheinheiliges Spielchen, wenn ihr es nicht lassen könnt. <br>
 
Als Wächterin vom Darpat werde ich weiterhin das Tun, was für die Markgrafschaft und vor den Göttern richtig ist.<br>
 
Das ist das letzte Mal, dass du mich hier sehen wirst.”
 
 
 
Yanda warf sich den Mantel über und öffnete die Haustür.
 
 
 
“Mögen die Götter deiner Seele gnädig sein, wenn du einst vor sie trittst.<br>
 
Auf nimmer wiedersehen!”
 
 
 
 
 
 
 
Mit einem Ruck schloss sie die schwere Holztür hinter sich.<br>
 
 
 
Die Kälte kroch ihr bereits in den Mantel bevor sie diesen bis zum Kinn schließen konnte. <br>
 
Es würde ein langer Fußmarsch werden bis in die Stadt. <br>
 
Den hatte sie jetzt auch nötig. <br>
 
Runter kommen. <br>
 
Einfach in die kalte Boronsnacht hinein laufen.<br>
 
 
 
So stapfte sie, den morastigen Stellen im Weg ausweichend, den schmalen Stieg zum Hügel hinauf, hinter dem die Reichsstraße in einer kleinen Senke nach Osten Richtung Perricum verläuft.
 
 
 
Mit jedem tiefen Atemzug stieß die Kapitänin eine Säule von weißen Dampf aus. <br>
 
Schon als Kind war sie davon fasziniert, als sie im Schnee hier auf den Ländereien herumtobte und Firunsmänner baute. <br>
 
 
 
Yanda wurde immer langsamer bis sie schließlich am höchsten Punkt der Anhöhe stehen blieb.
 
 
 
Von diesem Hügel aus hatte sie immer zurückgeblickt auf ihr Elternhaus. <br>
 
Jedes einzelne Mal wenn sie wieder zur Ausbildung in die Flottenakademie aufgebrochen war. <br>
 
Ihr Vater stand dann immer im Hof und hatte ihr gewunken bis sie in der Senke verschwunden war.
 
 
 
Doch dieses letzte Mal würde sie sich nicht umdrehen.<br>
 
Dort hinten gab es nichts mehr für sie. <br>
 
 
 
Ein leichtes Stechen durchzog ihren ganzen Körper.<br>
 
Ihr Stiefel klatschte in den nassen Dreck.<br>
 
 
 
{{Trenner_Perricum}}
 
 
 
Gorond fasste sich an die Brust als er Yanda hinter dem Hügel verschwinden sah. <br>
 
Mit zittriger Hand zog er die schwere Holztür zu.
 
 
 
 
 
 
 
==Wasserburg: Brief an den Wasserburger Stadtrat==
 
{{Brief
 
|Adressat=An den Stadtrat der Stadt Wasserburg, z.Hd. Ratsmeisterin [[Hauptdarsteller ist::Perricum:Arwide_Darpathaus|Arwide Darpathaus]]
 
 
 
zur [[Ortsnennung ist::Perricum:Stadt_Wasserburg|Stadt Wasserburg]]
 
|Text= Geehrte Ratsmeisterin, <br>
 
verehrte Ratsmitglieder, <br>
 
 
 
nach den aufregenden und schwierigen Zeiten der Fehde in Wasserburg haben sich die Dinge hoffentlich etwas normalisiert.
 
 
 
Zuerst einmal will ich der neu eingesetzten Stadtverwaltung Praios Segen im neuen Amt wünschen.
 
 
 
Da auch meine Erhebung zur Wächterin vom Darpat erst vor wenigen Monden erfolgt ist, bereitet sich nun eine großartige Gelegenheit die Verbindung zwischen der Sonderflottille und der Stadt Wasserburg neu aufleben zu lassen, die ich nicht verstreichen lassen möchte.
 
 
 
Dies ist der Grund warum ich die Leitung der Sonderflottille gerne zu einem Treffen in Wasserburg anmelden möchte. <br>
 
Ein wichtiger Punkt, den es dringend zu besprechen gilt, ist der geplante Ausbau des Stützpunktes. <br>
 
 
 
Erst kürzlich konnte ich mit dem Junker von Schönbartheim und dem Ritter von Hardenstatt ein großes Schmugglerlager in der Perrinmarsch ausheben. <br>
 
Das diese Verbrecher sich bereits in so großen Mengen in der Baronie Wasserburg und der Markgrafschaft aufhalten, zeigt uns einmal mehr, dass dringender Handlungsbedarf in der Überwachung der oberen Darpatgewässer besteht.
 
 
 
Dabei möchte ich allerdings betonen, dass dieser Anstieg der rechtswidrigen Verbringung von Waren kein Versäumnis einer Einzelperson oder einer einzelnen Stadt ist. <br>
 
Auf Grund der Fehde, war es leider notwendig die markgräflichen Schiffe vom Stützpunkt abzuziehen und die Folgen der politischen Unruhen in der Baronie abzuwarten.
 
 
 
Umso mehr fühle ich mich, nun da sich das Blatt dank der Götter zum Guten gewendet hat, in der Pflicht dieses Versäumnis als neue Wächterin des Darpats aus der Markgrafschaft und Eurer schönen Stadt zu schaffen.
 
 
 
Dies muss zwingend einen Ausbau des Sonderflottillenstützpunktes in der Stadt Wasserburg nach sich ziehen, dessen Umfang und Ablauf allerdings keinesfalls ohne den ehrenwerten Stadtrat geschehen kann und soll. <br>
 
Die bisher von der Flottenführung geplanten Maßnahmen werden für mehr Sicherheit und mehr Leben in der Stadt sorgen. <br>
 
Das kann ich bereits jetzt garantieren. <br>
 
 
 
Ich will mich daher zusammen mit der neuen Leiterin des ''Darpatschwadrons Wasserburg'' '''Dara von Hardenstatt''' ''am 20. PER 1042B.F.'' in Wasserburg einfinden.
 
 
 
Ich freue mich auf ein baldiges Kennenlernen!
 
 
 
 
 
|Absender=Hochachtungsvoll, <br>
 
 
 
 
 
[[Ortsnennung ist::Perricum:Reichsstadt Perricum|Reichsstadt Perricum]] am 05. Tage des PER <br>
 
'''Kapitänin Yanda von Gerben''' <br>
 
''Wächterin vom Darpat''
 
}}
 
 
 
==Wasserburg: Reaktion des Wasserburger Stadtrats==
 
 
 
Kaminzimmer, Wasserburg - 9. PER 1042 BF
 
 
 
„Leg es zum Feuerholz“. Arwide, die Ratsmeisterin übergabt ihrem Sekretär die neueste Ausgabe der Perricumer Postille.
 
 
 
„Korhilda hier, Korhilda da… diese Schmutzfink von Bernstein, weiß wohl nicht, was gute Presse ist.“
 
 
 
„Die Leute lesen es gerne…“
 
 
 
„Ja, ich weiß der Absatz der Perricumer Postille steigt. Mehr phexgefällig als dem Herrn Praios und der Wahrheit dienend.“
 
 
 
„Ein Schreiben von der Wächterin vom Darpat ist eingegangen.“
 
 
 
Die Ratsmeisterin nahm das Schriftstück entgegen. <br>
 
„Tststs… sie beglückwünscht mich zur Ernennung… <br>
 
Wieder so ein Neuling mit wenig Ahnung. <br>
 
Mich gibt es hier schon länger, als die letzten Barone…“
 
 
 
„Und was ist ihr Begehr?“
 
 
 
„Sie möchte den Sonderstützpunkt ausbauen. Das kann sie von mir aus tun, wenn die Markgräfliche Marine das bezahlt.“
 
 
 
„So einfach Herrin?“
 
 
 
„Mein Guter, wir sind eine Stadt mit Stapelrecht. Wenn ich der Marine mehr Platz am Hafen und in der Stadt gewähre, dann sinken unsere Einnahmen durch die reisenden Schiffer und ihre Waren.
 
 
 
Lass unseren Kämmerer eine Rechnung erstellen, was die Flotte ihr Anliegen kosten würde.
 
 
 
Und schlag noch einen phexgefälligen Aufschlag drauf.“
 
 
 
 
 
==Wasserburg: Wer Wind sät, kriegt Sturmenten==
 
 
 
Dienstzimmer der Sonderflottillenleitung - Perricumer Kriegshafen 14. PER 1042 BF
 
 
 
“Das ist ja unerhört! Was erlauben die sich?”
 
 
 
Miria von Gaulsfurt schlug den Brief so laut auf den massiven Schreibtisch der Flottillenleitung, dass die Kapitänin neben ihr kurz zusammenzuckte und pikiert den Kopf schüttelte.
 
 
 
“Und meinen die wir sind auf der Brennsuppe dahergeschwommen?<br>
 
Ich fahre seit zwanzig Götterläufen auf dem Darpat und kenne die Liegepreise an jedem Hafen von hier bis Rommilys. <br>
 
Was die verlangen grenzt an Hochverrat!”
 
 
 
"Das mag sein aber was sollen wir machen, die Stadt Wasserburg untersteht nur noch dem Markgrafen... Die können die Preise hochsetzen wie sie wollen..."
 
Besorgt rieb sich Dara von Hardenstatt die Stirn. Schon einige Male hatte sie sich in den letzten Monaten gefragt ob sie die richtige Entscheidung getroffen hatte diesen Posten anzunehmen.
 
 
 
Auffordernd wandte sich die stellvertretende Flottillenleiterin an die Kommandantin.
 
 
 
“Jetzt Sag doch auch mal was dazu, Yanda!<br>
 
Was gibt es denn da überhaupt zu Grinsen?<br>
 
Es geht hier um dein Amt!”
 
 
 
Die Angesprochene richtete sich langsam von der Lektüre eines weiteren Schreibens auf und lächelte die beiden Damen selbstgefällig an.
 
 
 
“Nun ich habe auch lange darüber nachgedacht wie es jetzt weitergehen soll. <br>
 
Und ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich es satt habe mir von allen auf der Nase herumtanzen zu lassen. <br>
 
Wenn wir es nicht freundschaftlich mit Wasserburg durchsetzen können, dann wird es jetzt eben auf die ungemütliche Art gemacht.”
 
 
 
Dara blickte ihre Vorgesetzte fragend an. <br>
 
Diese Seite kannte sie an Yanda noch nicht.
 
 
 
“Der Wiedereinzug der Sonderflottille Flußwacht in Wasserburg wird sobald wie möglich erfolgen. <br>
 
Wie schnell können Sie Ihre Schiffe und Mannschaften verlegefertig machen, von Hardenstatt?”
 
 
 
Etwas überrascht von der Frage stockte die junge Kapitänin anfangs leicht: <br>
 
“Ähm, naja. Einige Vorbereitungen laufen ja bereits... Ich denke in drei Tagen wären wir soweit, wenn wir sofort anfangen.”
 
 
 
“Das klingt hervorragend. Eindeutig zu wenig Zeit um zu reagieren. <br>
 
Sie bekommen noch fünf Matrosen von unserem Stützpunkt als Verstärkung zugeteilt. Die Unterstützung werden sie gebrauchen können.”
 
 
 
Sie machte eine kurze Pause und erwiderte Blicke mit der verwundert dreinblickenden, gestriegelten Zopfträgerin.
 
 
 
“Ihr neuer Auftrag wird es sein jedes... einzelne.. Schiff, dass in Wasserburg anlegt aufs penibelste zu untersuchen.
 
 
 
Nicht genug Waren deklariert?  - Strafzoll<br>
 
Waren nicht richtig beschriftet? - Strafzoll<br>
 
Zu viele Passagiere an Bord? - Strafzoll<br>
 
Zwei Flaschen Schnaps in den Kajüten nicht angegeben? - Strafzoll<br>
 
Und die Untersuchungen dürfen dann auch gerne einmal einen weiteren Tag andauern, wenn Sie verstehen was ich meine.”<br>
 
 
 
Yanda ließ die Worte kurz wirken.<br>
 
Jetzt begann auch Miria von Gaulsfurt zu grinsen und klatschte in die Hände.<br>
 
 
 
“Endlich mal wieder ein wenig Trubel hier. Sehr gut!”
 
 
 
Yanda fuhr fort: “Ich garantiere Euch, in einem Mond wird kein Schiff mehr freiwillig in Wasserburg anlegen. <br>
 
Unseren Anteil der Strafzölle verwenden wir dann natürlich für den Ausbau des Stützpunktes in Wasserburg.<br>
 
Und so zahlt der Stadtrat doch noch einen großzügigen Anteil für unseren Ausbau, ob er will, oder nicht.<br>
 
Den weiteren Liegeplatz am Hafen können wir dann auch darüber finanzieren.<br>
 
 
 
Ich besorge noch heute die Erlaubnis von der Flottenleitung wieder nach Wasserburg verlegen zu dürfen.<br>
 
Und außerdem beantrage ich eine Sonderdurchsuchungsgenehmigung auf Grund des begründeten Verdachts auf erhöhte Schmuggleraktivitäten.
 
So können wir sogar vorweisen, dass wir die Mahnung der Flottenleitung ernst nehmen.<br>
 
 
 
Der Stadtrat hätte mit einer kleinen symbolischen Spende ihr Wohlwollen zu unserem Vorhaben zeigen und sich eine Menge Ärger sparen können.<br>
 
Aber wir sind kein Spaßverein und wir lassen uns auch nicht so schäbig abwimmeln. <br>
 
Jetzt wählen sie den wirklich teuren Weg.<br>
 
 
 
Mal sehen ob sie dann bei unserer Anreise am 20. Peraine zu Gesprächen bereit sind.”
 
 
 
Sichtlich zufrieden erhob sich die Kommandantin und setzte den Hut auf ihre kurzen Haare.
 
 
 
“Also drei Tage, von Hardenstatt. <br>
 
Dann legen Sie ab!”<br>
 
 
 
Die Kommandantin verließ gutgelaunt das Dienstzimmer.
 
 
 
Dara spürte eine gewisse Zufriedenheit, sie würden endlich nicht mehr passiv bleiben sondern sich aktiv wehren! Das gefiel Dara und doch war da eine gewisse Unbehagtheit die sie nicht loslies.
 
Diese Kontrollen würden die Stadträte zwar treffen aber auch die Handelskapitäne. Und dieses Vorgehen würde Dara sicherlich nicht allzubeliebt in Wasserburg machen. Sie hätte wohl in kürzester Zeit die Handelkapitäne als auch den Großteil der Stadt gegen sich. Dara hoffte dass sie sich hier nicht alle verzettelten. Andererseits hatte die Stadt die Möglichkeit gehabt ohne große Umstände durchzuwinken. Nun würden sie die Antwort für ihre Arroganz erhalten. Mögen sie uns hassen, wenn sie uns nur fürchten. Dara richtete sich auf, strich ihre Uniform glatt und blickte zuversichtlich nach vorne, vor ihr lag eine große Aufgabe und sie hatte nicht vor zu versagen!
 
 
 
=Wo die Liebe hinfällt=
 
Strauchdiebe jagen ist nicht die seltsamste Art seinen Seelenverwandten kennen zu lernen.
 
 
==Räuber und andere Halsabschneider==
 
''5. Hesinde 1042 BF, [[Handlungsort ist::Perricum:Wehrturm Holten|Wehrturm Holten]], [[Ortsnennung ist::Perricum:Markgräflich Kupferklamm|Markgräflich Kupferklamm]]''
 
 
 
[[Hauptdarsteller ist::Perricum:Ilmar von Hardenstatt|Ilmar]] preschte mit seinem Pferd auf dem kleinen Weg von Burg Trollkamm zum Wehrturm Holten entlang. Er hatte ein einfaches Kettenhemd über einem dunkelgrünen Leinenhemd an und überalles einen grün-weißen Wappenrock mit dem Wappen der Familie Hardenstatt geworfen. Seine braune Hose steckte in hohen schwarzen Stulpenstiefeln und alles war mit einer dicken Staubschicht bedeckt.
 
In der Ferne sah er einen Turm sich vom Hintergrund abheben, wie lang war er schon unterwegs? Es musste schon eine gewisse Zeit sein... Er war sich nicht einmal mehr sicher ob er immer noch auf dem richtigen Weg war oder ob er nicht schon längst sein Ziel verloren hatte.
 
Er zügelte das Pferd und wurde langsamer, wenn er in dieser Geschwindigkeit an der Zollstation ankommen würde, würden die Menschen dort sonst was von ihm denken und vielleicht könnten sie ihm helfen?
 
 
 
{{Trenner Perricum}}
 
  
Die wenigen Männer, die an der Zollstation ihren Dienst taten sahen den Reiter schon von weitem. Als er dann bei ihnen ankam richtete sich einer der Zöllner auf und stellten sich ihm in den Weg, mit erhobener Hand und geschulterte Hellebarde rief einer der Männer, "stehen geblieben!"
 
Ilmar stoppte sein Pferd und blieb vor dem Mann mit der Hellebarde stehen, hinter ihm saßen zwei seiner Kameraden an einem kleinen Tisch auf dem Karten verteilt waren und Becher, sowie eine Flasche stand, ihre Hellebarden lehnten neben ihnen und ein jeder hatte eine, mehr oder minder, korrekt sitzende Uniform der markgräflichen Truppen an. Ilmar hob die Hand zum Gruß, "den Zwölfen zum Gruß! Praios vor!" aber ehe der Ritter weitersprechen konnte fiel ihm der Zöllner ins Wort, "den Zwölfen zum Gruß, steigt bitte von eurem Pferd ab wir führen eine allgemeine Zollkontrolle durch. Habt ihr etwas anzumelden?" Ilmar blickte kurz etwas verwirrt, schüttelte dann aber den Kopf und fasste sich wieder. In leicht genervtem Ton erhob er das Wort, "nein ich habe nichts dergleichen dabei und damit auch nichts anzumelden."
 
Der Zöllner blickte an Ilmar herab, sah sein Schwert und die Satteltaschen und deutete dann auf beides, "ich muss dennoch in eure Taschen sehen und dieses Schwert... Scheint recht lang, könnte fast zu lang sein als dass man es einfach so mit sich herumführen dürfte." Ilmar blickte auf sein Schwert und begriff langsam was dieser Zöllner vorhatte, erzürnt richtete er sich in seinem Sattel auf, "was glaubt ihr eigentlich wen ihr hier vor euch habt?! Ich bin weder ein dummer Bauer noch ein leichtgläubiger Abenteurer! Ihr sprecht hier mit Ilmar von Hardenstatt! Ritter und Neffe des Herrn von Hardenfels aus der Baronie Zackenberg! Und ich weiß GANZ GENAU was für Schwerter ich mit mir führen darf! Und nun holt mir euren Kommandanten!", während Ilmar immer lauter wurde und auf das Wappen auf seiner Brust deutete wurde der Zöllner vor ihm immer bleicher und auch seine Kameraden waren aufgestanden.
 
Plötzlich öffnete sich eine Türe aus dem Wehrturm und ein junger Mann, der leicht als Korporal auszumachen war, trat heraus. "Was ist das denn für ein Lärm?" rief [[Nebendarsteller ist::Perricum:Wenzel Prokop|Wenzel Prokop]] und lief zu den Zöllnern und Ilmar.
 
"Eure Männer versuchen hier unrechtsmäßiger Weise mein Schwert zu konfiszieren! Und wer weiß was sie noch vorhaben!", rief Ilmar erbost und zornig. Der Korporal hob beschwichtigend die Hände, "aber bitte bitte! SIcherlich bloß ein dummes Missverständnis! Ein Fehler Seitens des Zöllners! Nicht wahr?" fordernd blickte Wenzel seinen Mann an, der nun noch mal auf das Schwert blickte, dann zögerlich grinste und verlegen lachte, "Ähm.. Ja... Jetzt... Ja jetzt sehe ich es auch, sah von... Sah vorhin aus wie eine zu große... Also aber als Ritter..." verlegen trat der Zöllner den Rückzug an.
 
Ilmar blickte ihm geringschätzig nach und wandte sich dann dem Korporal zu. Dieser blickte freundlich zu ihm hoch, "seht Ihr? Nur ein dummes Missverständnis hoher Herr! Darf ich Euch vielleicht in mein Arbeitszimmer einladen? Ihr schaut aus als könntet ihr einen Happen und einen Tropfen vertragen?"
 
Ilmar schürzte kurz die Lippen, dachte nach und nickte dann während er vom Pferd stieg, einer der Zöllner nahm es ihm ab und kümmerte sich drum während Ilmar und sein VOrgesetzter in dem Wehrturm verschwand.
 
Das Arbeitszimmer selbst war klein, dunkel und recht karg. Ein wuchtiger Tisch, an dem zwei Stühle standen, teilte das Zimmer, die Wände waren größtenteils verdeckt von Regalen in denen allerlei Kram lag, vor allem jedoch Wein und Bierflaschen. Nachdem sich die beiden Männer gesetzt hatten kam auch schon ein Zöllner herein und stellte zwei Teller mit Kleinigkeiten ab, der Korporal hatte unterdessen zwei Tonbecher und eine Flasche Wein aus einem Tischfach geholt und seinem Gast und sich eingeschenkt.
 
"Nun eure Wohlgeboren, was bringt Euch in diese verlassene Gegend? Seid ihr auf der Durchreise nach Hengesforst?" fragte der Korporal mit ehrlicher Neugier.
 
"Nein, nicht direkt! Ich verfolge eine vierköpfige Bande von Strauchdieben! Ihre Spur hat mich hier hergebracht, Ihr habt sie nicht zufällig gesehen? Einfache Kleidung, dafür grobe Knüppel." Ilmar nahm den Tonbecher zu sich und prostete seinem Gegenüber zu.
 
Dieser erwiederte den Prost, schüttelte jedoch den Kopf. "Nein tut mir leid, so eine Gruppe wäre uns aufgefallen. Wahrscheinlich haben sie sich in den Wald hier in der Umgebung versteckt. Ihr solltet zur [[Hauptdarsteller ist::Perricum:Veriya von Aarenhaupt|Landvögtin]]. Die wird Euch sicherlich helfen beim Aufsuchen dieser Verbrecher und sie hat auch mehr Männer übrig."
 
Ilmar nickte verstehend und nachdem er einen Bissen gegessen hatte sprach er, "dann bringt mich zu ihr!"
 
  
==Jagdfieber==
+
=Katzengejammer=
''5. Hesinde 1042 BF, [[Handlungsort ist::Perricum:Markgräflich Kupferklamm|Markgräflich Kupferklamm]], [[Ortsnennung ist::Perricum:Baronie Vellberg|Baronie Vellberg]], ''
+
[[Garetien:Cyberian von Malagant|Cyberian von Malagant]] versucht wieder Fuß in seiner Familie zu fassen.
  
==Abendliche Gespräche==
+
==Informationsbeschaffung und ihre Probleme==
''6. Hesinde 1042 BF, 22:00 Uhr, [[Handlungsort ist::Perricum:Dorf Sterkrade|Dorf Sterkrade]], [[Ortsnennung ist::Perricum:Markgräflich Kupferklamm|Markgräflich Kupferklamm]]''
+
''veröffentlicht''
  
==Hochzeitsglocken in Sterkrade==
+
==Beerdigung einer Mutterkatze==
''1. Rondra 1043 BF, [[Handlungsort ist::Perricum:Dorf Sterkrade|Dorf Sterkrade]], [[Ortsnennung ist::Perricum:Markgräflich Kupferklamm|Markgräflich Kupferklamm]]''
+
Beerdigung Ortensias, alle Katzen kommen zusammen und betrauern den Tod der Mutter. Cyberian drückt seine Trauer aus und kann [[Garetien:Arvinella von Malagant|Arvinella von Malagant]] für sich gewinnen.
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[[Garetien:Ilayda von Malagant|Ilayda von Malagant]] rätselt indes mit ihrem Bruder Lucian über die wahren Umstände des Todes ihrer Mutter.
  
=Hardenstatter Nachwuchs=
+
==???==
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[[Garetien:Ilayda von Malagant|Ilayda von Malagant]] reist an zum Wyrmberger Junkergut und sucht nach dem wahren Grund, weshalb ihre Mutter dort war.
  
'''Bärfried und Ariana'''
+
=Einfluss mehren=
*Jasina, 16. PHX 1043BF ''aufgeweckt, lacht viel, neugierig, kräftige kleine Finger'' (Ausbildung in der Armee?)
+
Lucian von Malagant erkennt, dass der Einfluss seiner Familie am Grafenhof auf tönernen Füßen steht. Er beruft seine Schwester [[Garetien:Ambora von Malagant|Ambora von Malagant]] sowie seine Tante [[Garetien:Syliffa von Malagant|Syliffa von Malagant]] im Sommer 1046 BF zu sich, um diesen Umstand zu beseitigen.
*Rhodena, 16. PHX 1043BF ''ruhiges Kind, blickt gerne in die Ferne'' (Rondra-Geweihte, magisches Potential?)
+
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Er wird über die Tochter des Grafen Einfluss spielen lassen, um Ambora als Nachfolgerin Syliffas zu installieren. Die Familie verliert zwar den Posten der Erzieherin sichert sich jedoch ihren Einfluss im gräflichen Skriptorium.
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Irgendein weiterer Nachteil?
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Aktuelle Version vom 26. Juni 2024, 15:52 Uhr

Hardenstätter Fa­mi­li­en­an­ge­le­gen­heiten

Geschichten über die Familie und ihren Weg in der Markgrafschaft

Das Land am Arvepass

Barbarischer Besuch

[...]

Kräftemessen

[...]

Vor Praios' Auge

Burg Angareth, Markgräflich Arvepass, 2. Efferd 1046 BF

Praiotin spricht mit Oswin und versucht ihn als ihren Verbündeten zu gewinnen, dieser ist noch unentschlossen (wegen dem Bund der Familien Hardenstatt-Firunslicht und weil beide in der selben Allianz sind

Im Lichte Praios'

Im Grenzgebiet zwischen den markgräflichen Lande zu Arvepass und der Rabenmark, 25. Phex 1046 BF

Bärfried von Hardenstatt ließ seinen Blick schweifen. Sie waren nun tief in den Zacken angelangt, auf Wegen, die vor ihm wahrscheinlich kein Mittelreicher je gelaufen war. Er atmete tief durch, die Luft der Berge war frisch, kalt und klar. Er hatte schon immer das Gefühl gehabt, dass die Luft sich veränderte je nachdem wo man sich gerade aufhielt. In der Reichsstadt war die Luft meist warm, geschwängert von Gerüchen der Stadtbewohner und ihrem Leben. Hin und wieder konnte man die salzige Note des Perlenmeers aufschnappen und eine Briese brachte eine Umwälzung, die aber nicht lange hielt. Die Luft im nahen Königreich war ihm von anfang an metallisch vorgekommen. Das Eisen und der Stahl der Waffen und Rüstungen, der metallische Geschmack von Blut, sie waren allgegenwärtig gewesen. Es hatte seine Zeit gebraucht, bis Bärfried diesen Geruch einordnen konnte und auch heute noch kamen ihm Erinnerungsbilder aus seiner Zeit in Garetien in den Kopf, wenn er in der Waffenkammer seiner Burg stand.

"Wir bald da sein! Die Mudran'Nur uns hold sind, der Weg anstrengend und kräftezehrend", stellte Rhadrosh mit einiger Genugtuung fest während er neben Bärfried trat. Dieser nickte nur knapp, er wusste noch immer nicht wirklich warum, doch Schmerz und große Entbehrungen waren in der Weltsicht seiner neuen... Gefährten? Leibwache? Bärfried war sich nicht ganz sicher was diese fünf Trollzacker für ihn waren, jedenfalls waren diese Dinge für sie erstrebenswert. Das führte wiederum dazu, dass sie beinahe keine Pausen einlegten und ohne wirkliche Rücksicht auf das eigene Leben vorwärts marschierten. Der Landvogt dankte seinem Körper, dass dieser bei dieser entbehrungsreichen Reise mitmachte, doch er wusste, dass das nicht ewig so weiter gehen konnte. Wie würden die Trollzacker auf eine vermeindliche Schwäche reagieren? Da war sich der Einäugige nicht sicher und er wollte es vorerst auch nicht erfahren. Also lief er weiter, ihrer jungen Führerin folgend.

Hinter ihm folgten Garrald Erlgrimman und eine handvoll Wachen. Auch in ihren Gesichtern sah man Entschlossenheit. Niemand hier würde Schwäche zeigen, niemand würde nach einer Pause fragen und niemand würde sich zurückfallen lassen. Die Berge waren genauso ihr Zuhause, wie es das der Trollzacker war und keiner von ihnen würde vor dem anderen zurückstecken.

Bald schon würden sie sich aufteilen müssen und bis jetzt wusste nur Bärfried, dass sich die Gruppen mischen würden. Diese Experdition war nur scheinbar eine kleine Strafexperdition gegen subversive Kräfte im Grenzgebiet. Tatsächlich hatte er vor, die Zusammenarbeit zwischen seiner Landvogtwache und den Trollzackern zu verbessern. Was gab es da geeigneteres als ein gemeinsames Manöver gegen eine Räuberbande?


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Hier musste es doch irgendwas geben, was diese Wilden als Ketzer überführte! Irgendein Götzenbildnis, eine Verbindung zu den Mächten des verdorbenen Chaos oder vielleicht zu dem ohne Namen? Lechmin von Auraleth durchstöberte fieberhaft die Truhen und Schränke der Trollzacker, die in einem der Gesindequartiere ihr Lager bezogen hatten. Zwei Zimmer, eines für die drei Männer und eines für die beiden Frauen. Doch außer Leder- und Fellfetzen (die diese Barbaren mit Lederriemen zu Kleidung zusammenbanden) konnte die junge Bannstrahlerin nichts finden. Keine metallene Plastik, keine verdorbene Zeichnung oder andere Paraphernalia für ketzerische Götzen, nichts! Sie blickte sich um und spürte wie gerechter Zorn in ihr aufstieg. Diese Wilden waren Ketzer, dass war ihr und der Luminiferi bewusst. Doch sie brauchten Beweise, die göttliche Ordnung verlangte einen geregelten Ablauf. Willkür war ein Apsekt des von ihr so verschmähten Chaos und Willkür war von IHM gehasst.

Lechmin ging zu einem der Betten, bückte sich und blickte darunter. Wieder nichts... Ein geordnetes Verfahren brauchte Beweise, dies war IHM zur Freude. Ohne Beweise konnte man nicht verurteilen, würde man doch Willkür und dem Chaos Tür und Tor öffnen. Doch was, wenn sie keine Beweise finden konnten, weil ihre Feinde zu gerissen waren? Weil sie sich den dunklen Mächten bedienten und ihr Wirken vor dem Lichte PRAios verbargen? Was, wenn sie in den Schatten lauerten, lachend ob des Versagens der Guten, die sich mit ihren moralischen Werten selbst behinderten?! Wenn ihre Feinde kreativ waren, war es dann nicht geboten, selbst kreativ zu werden?

Langsam erhob sich die junge Frau, ein loderndes Feuer der Gerechtigkeit in ihrem Blick. Sie musste der Luminiferi berichten.


Bärfried ist mit den Trollzackern in den... Trollzacken (höhö) unterwegs, auf Burg Argareth durchsuchen die Praioten die Gemächer der Barbaren nach Hinweise darauf, dass diese Ketzer sind

Borons Ritter

[...]

Bärfried auf dem Großfürstenturnier

Bärfried auf dem Großfürstenturnier beim Hoftag im Tra 1046 BF, wie er sich schlägt und ein Mysterium aufdecken versucht

Eine Herzenssache

Schloss Auenwacht, Kaiserlich Gerbaldsmark, Anfang Travia 1046 BF

Bärfried von Hardenstatt blickte auf die Turniertafel und kratzte sich nachdenklich am Kinn. Ein goldener Baum auf blauem Grund, das war das Wappen seines Kontrahenten. Wenn er jetzt noch wüsste zu welcher Familie oder besser welcher Person dieses Wappen gehörte. Aus der Markgrafschaft sicher nicht, da war sich der Einäugige beinahe sicher. Also aus dem Königreich? Wäre er doch nur besser in der Heraldik doch das war ein Feld, dass er gänzlich anderen überlies. Sein Gedächtnis brachte andauernd die Farben, Symbole und Namen durcheinander…

Morena von Herzgrund, mein Herr“, meldete sich die vertraute Stimme Garralds neben ihm. Der Landvogt vom Arvepass blickte überrascht zum Hauptmann seiner Wache. Ein Schmunzeln huschte über die sonst so ernsten Gesichtszüge des Bürgerlichen, der nun hinter sich deutete. „Hab zufällig zwei Garetier sich darüber unterhalten hören“, offenbarte er die Quelle seines heraldischen Wissens; woraufhin der Hardenstätter verstehend nickte und sich abwandte. Er hatte noch etwas Zeit ehe er in die Schranke reiten musste und wollte diese für ein Gespräch mit seinem Bruder nutzen. Dieser weilte bereits seit geraumer Zeit in Auenwacht und hatte sogar eines der begehrten Zimmer im Schloss ergattern können. Die Frage wie es Salix schaffte solche Annehmlichkeiten zu erhalten brannte Bärfried, seit dem er davon erfahren hatte, unter den Fingern.


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Er drehte sein Pferd und blickte zur Herzgrund, die sich bereits aufrappelte nachdem Bärfried sie aus dem Sattel hievte. Was für ein Ritt, dachte sich der Einäugige und konnte seinen Erfolg immer noch nicht ganz glauben! Die erste Runde hatte alles andere als gut ausgesehen und er rechnete bereits damit hier aus dem Turnier auszuscheiden. Doch die Götter waren mit ihm gewesen und so fand, in der zweiten Runde, seine Lanze den Weg am Schild Morenas vorbei in die Mitte ihres Körpers. Der Aufprass hatte das Holz splittern lassen doch es war noch genug Kraft darin gewesen, um die Fuhrmeisterin des Großfürstenhofs aus dem Sattel zu schleudern!

Er schob das Visier seines Gestechhelms auf und hob seine Rechte zur Siegesgeste gen Himmel. Seiner Kontrahentin schenkte er dabei ein anerkennendes Nicken, was diese mit einem ebenso anerkennenden Lächeln quittierte. Wahrlich, das Turnier des Großfürsten stand gänzlich im Zeichen der aufrechten Ritterschaft! Beinahe war es ihm, als ob die letzten Götterläufe unter der Strahlkraft des neuen Oberhaupts verblassten und keiner mehr an die blutigen und verbissenen Kämpfe dachte. Wenn da nicht diese Gruppe von Adliger aus dem Schlund gewesen wäre, die ihn daran erinnert hatten, dass sein Wirken während der Fehde in diesem Teil Garetiens nicht vergessen war.

Er schüttelte diese bedrückenden Gedanken ab und begab sich zur seiner Seite des Turnierfelds, wo bereits Garrald und zwei Waffenknechte darauf warteten ihrem Landvogt vom Pferd zu helfen.


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Die Fuhrmeisterin blickte dem einäugigen Perricumer amüsiert hinterher und trank den Rest des Weines in ihrem Glas aus. Was für eine interessante Persönlichkeit der Landvogt vom Arvepass doch war. Er hatte das Angebot eines kleinen Umtrunks, zwischen den Runden, gerne angenommen und war doch völlig unvorbereitet auf ihre Avancen gewesen. Bärfried war sich ihnen anfänglich auch gar nicht bewusst und erst später war der Groschen gefallen - so kam es Morena jedenfalls vor. Immerhin hatte er, als er ihre Intentionen verstanden hatte, etwas mitgespielt. Ihm war das Wissen dieser Art von Lanzengang (trotz seines Ehebnudes) ganz offensichtlich nicht gänzlich abhandengekommen. Ob der so integer auftretende Ritter doch nicht so streng nach Travias Geboten lebte, wie es den Schein hatte?

Sie würde jedenfalls beim Ball versuchen einen Tanz mit dem Perricumer zu ergattern und ihr kleines Spielchen fortsetzen. Wer wusste schon was diese Verbindung bringen könnte? Immerhin stand dieser Bergtroll von einem Mann recht hoch im Ansehen des Kaiserinnengemahls und hatte - soviel wusste Morena - auch darüberhinaus die ein oder anderen Kontakte, die ihr sicherlich nützlich sein konnten. Mit einem hintergründigen Lächeln goss sie sich ein weiteres Glas ein.


Zusammenfassung: Erster Ritt Bärfrieds gegen Morena von Herzgrund

Die Blaue Ritterin

Schloss Auenwacht, Kaiserlich Gerbaldsmark, Anfang Travia 1046 BF

"Damit steht auch die nächste Siegerin fest! Die blaue Ritterin gewinnt ihren Ritt gegen Jalgor von Böckelburg!", rief die Turnierheroldin aus und die Menge schenkte der unbekannten Ritterin ihre Gunst in Form von Jubelrufen. Bärfried von Hardenstatt klatschte ebenfalls anerkennend von seinem Sitzplatz aus. Er hatte mit großem Interesse die Runden der unbekannten Ritterin verfolgt und war sicherlich nicht der Einzige der sich fragte wer unter der dunkelblauen Rüstung mit goldenen Applikationen steckte. Sehr souverän hatte sich die Ritterin durch die Runden geschlagen und durch ihr ritterliches Verhalten ihrer Kontrahenten gegenüber die Beliebtheit des Publikums gesichert.

Ein Umstand von dem sich Bärfrieds Vetter Ilmar eine Scheibe abschneiden könnte. Dieser war bereits in der ersten Runde gegen die blaue Ritterin ausgeschieden und hatte sich wie ein Kind, dem man sein Lieblingsspielzeug genommen hatte, vom Feld geschlichen. Dabei gab es keinen Grund für Gram, wie Bärfried befand, war seine Kontrahentin doch wahrlich geübt im Umgang mit der Turnierlanze. Das hatte auch der Böckelburger feststellen müssen, gewann sie gegen diesen doch ziemlich souverän nach Punkten ohne selbst getroffen zu werden. Ritterlich hatte sie sich vom Böckelburger verabschiedet und sich dann in ihr Turnierzelt zurückgezogen. Sie scheute die Öffentlichkeit und niemand schien zu wissen, wer genau unter dem Helm steckte. Manch einer vermutete Bartel von Stolzenfurt, doch dieser weilte angeblich derzeit in Tobrien. Bärfrieds Neugier war jedenfalls geweckt und so stand er auf und überlies seinen Platz einer ihm unbekannten Edlen aus Waldstein. Er würde versuchen herauszufinden, wer die Blaue Ritterin wirklich war.


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Sein Blick ging zur geheimnisvollen Ritterin, die ganz in seiner Nähe stand und ebenfalls die Verkündung der nächsten Rundenpaare gelauscht hatte. Ihr Kopf mit dem geschlossenen Gestechshelm drehte sich und schien jemanden oder etwas zu suchen. Als sie in Bärfried Richtung blickte verharrte sie kurz und dem Einäugigen war beinahe so, als ob sie ihm zunickte. Unwillkürlich erwiederte er die Geste mit einem Lächeln, sie würden sich in der nächsten Runde auf der Tjostbahn gegenüberstehen. Etwas mulmig war ihm schon zumute wenn er an ihre vorherigen Runden dachte.

Er hatte es bislang auch nicht geschafft etwas über die Herkunft oder Identität der Frau herauszufinden, dabei suchte er sogar den Rat seines Vetters. Bärfried hoffte, dass diesem vielleicht etwas aufgefallen war, als er mit der Unbekannten in die Schranke ritt. Doch dieser hatte abgewunken und sein Ausscheiden in der ersten Runde mit seiner Verwirrung ob der unbekannten Identität seiner Kontrahentin begründet. Auch andere Personen konnten leider nur die Schultern zucken oder Mutmaßungen anstellen. Das alles hatte den Landvogt nicht weitergebracht, vielleicht würde er ja nun in seinem Ritt gegen sie mehr erfahren?


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Der vorletzte Ritt dieser Runde sollte der seinige sein. Den ersten Zusammenstoß hatte er ruhig angehen lassen, mehr als ein kurzes abtasten und traktieren war nicht in seinem Sinne gewesen. Doch das hatte seiner Kontrahentin gereicht und ihr Lanze traf ihn in der Schulter. Der Aufprall war heftig und presste für kurze Zeit die Luft aus seinen Lungen. Die Perricumer auf der Tribüne versuchten den Einäugigen mit ihrem Rufen zu motivieren. Doch sie mussten gegen die Front des Schlunds anrufen, welche ihrerseits Bärfried mit eindeutigen Worten zu verstehen gaben was sie von ihm hielten. Er atmete tief durch und versuchte das auszublenden, doch so wirklich gelingen wollte es ihm nicht. Abgelenkt von den Rufen oder doch von der Frage wer sich hinter dem dunkelblauen Gestechhelm verbarg ritt er abermals in die Schranke und...

Wurde getroffen! Aus den Reihen der Schlunder vernahm man ein, "nieder mit dem Schlächter!". Das war es nun gewesen, der Landvogt war nach Punkten ausgeschieden doch aus irgendeinem Grund ärgerte ihn dies nicht wie sonst, wenn er vor dem Finale ausschied (was öfters geschah, als ihm recht war). Seine Kontrahentin erbot ihm die ritterliche Ehre, welche er ihr selbstredend ebenfalls zuteil werden lies, ehe beide vom Felde ritten. Für den Perricumer war das Turnier als Reiter gelaufen doch die blaue Ritterin würde weiterreiten. Der Einäugige hatte vor, sich einen guten Platz zu suchen, um den ihren Fortgang zu verfolgen. Vielleicht würde er ja noch herausfinden, mit wem er hier in die Schranke geritten war?

Blaue gegen Pfortenritterin

Schloss Auenwacht, Kaiserlich Gerbaldsmark, Anfang Travia 1046 BF

Mit großem Interesse hatte Bärfried von Hardenstatt den Fortgang des Turniers verfolgt. Der Ritt, an den sich die Meisten hier noch in einigen Götterläufen erinnern würden, war der zwischen Korhilda von Sturmfels und ihrem Bundesbruder Ardo von Keilholtz gewesen! Beide ritten auf hohem Niveau und zeigten den teils noch unerfahrenen Turnierneulingen was es hieß ritterlich in die Schranke zu gehen. Ein Augenschmauß, das gestand der Einäugige ihnen zu und erwischte sich dabei wie er voller Inbrunst die Baronin zu Wasserburg angefeuert hatte. Im politischen Geflecht der Markgrafschaft gehörte sie wohl zu seinen Kontrahenten, doch hier und jetzt waren sie beides Perricumer und standen zusammen! Entsprechend jubelte er als Korhilda in das Vietrelfinale einzog.

Mit einer Neugier, die nicht die selbe wie bei Korhilda war, verfolgte der Landvogt jedoch auch den Fortgang der Blauen Ritterin. Gegen Mirande von Mersingen bestand sie knapp und er hatte, mit so einigen anderen, die unbekannte Ritterin mit der dunkelblauen Rüstung samt Goldapplikationen bejubelt. Schließlich fegte sie auch Brindia von Stolzenfurt, von der einige vermuteten dass sie einst in die Fußstapfen des Vaters treten würde, aus dem Turnier. Doch nun stand sie der wasserburger Baronin gegenüber und der Einäugige wusste nicht wem er die Daumen drücken sollte. Also bat er Rondra darum die Bessere gwinnen zu lassen und lies den göttlichen Fuchs aus dieser Runde raus.

Als die Pfortenritterin und ihre Kontrahentin aufeinander prallten merkte man, dass Korhilda die Oberhand hatte. War bei der Unbekannten etwa nun die Luft raus? Abermals ritten sie an und Bärfried stockte der Atem! Dann prallte Holz auf Stahl und Splitter flogen! Korhilda siegte souverän und zeigte welche Fähigkeiten sie ihr Eigen nennen konnte. Beide Frauen waren formvollendet ritterlich und auch wenn es nicht die Qualität des Ritts Ardo gegen Korhilda hatte, so zeigten sich doch beide von ihrer ritterlichsten Seite. Verdient schenkte die Menge den Frauen den ihr zustehender Jubel, ehe sie vom Feld ritten. Nur einer jubelte nicht, der Platz an dem der Landvogt vom Arvepass saß war verweist. Dieser war nämlich zügig aufgestanden und von dannen gegangen, als festgestanden hatte wer die Siegerin dieser Begegnung war. Für ihn gab es auf dem Feld nichts mehr was ihn hielt, doch vielleicht würde sein Auge ja an anderer Stelle mehr sehen können.

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Mit zwei Flaschen ulsenrieder Rotbier und Bechern stand Bärfried vor dem Zelt der Blauen Ritterin und wartete dort auf ihr Erscheinen. Mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen begrüßte er seine ehemalige Kontrahentin, "den Zwölfen zum Gruße! Ihr habt eine ritterliche Leistung im Turnier hingelegt, ich dachte wir könnten darauf anstoßen, nun da das Turnier für uns beide ja zu Ende ist...?". Wie zur Bestätigen hob er die Bierflaschen. Die Ritterin blieb kurz stehen, ihr Visier war noch immer heruntergeklappt und gab keinen Blick auf das Gesicht dahinter frei. Sie schien den Landvogt zu mustern, band dann ihre Pferd an und ging wortlos an dem Mann vorbei in ihr Zelt, nicht ohne die Plane offenzulassen. Bärfried blickte etwas verduzt drein ehe ihn die Neugier packte und der Frau ins Zelt folgte.

Drinnen war es sehr schlicht eingerichtet. Ein einfaches Feldbett, eine Kiste ohne Verzierungen sowie ein leerer Rüstungsständer samt Waffenhalter waren hier drinnen zur Wacht versammelt. Komplementiert wurde die Einrichtung von einem schlichten Tisch sowie passenden Stühlen. Nichts deutete auf die Identität der Bewohnerin hin, kein Familienwappen, keine Wimpfel mit dem Wappen einer Baronie oder eines Guts. Nicht einmal das Wappen des Königreichs oder einer der Marken war zu sehen. Die Blaue Ritterin hatte tatsächlich keinerlei Hinweise hinterlassen wer in der Rüstung steckte. Der Einäugige schürzte die Lippen und musterte nun seinerseits die Ritterin, wie sie in ihrer schwerem Gestechstüstung am Tisch platz genommen hatte.

Das Blau der Rüstung war von solch dunklem Ton, dass es leicht als Schwarz hätte durchgehen können. Die feingearbeiteten goldenen Applikationen verliehen der schlichten Rüstung etwas herrschaftlich elegantes. Die Ritterin deutete stumm auf den Platz vor sich und Bärfried verstand die Einladung. Er platzierte die Flaschen und beide Becher vor sich und blickte zu seiner "Gastgeberin". "Also... Da das Turnier für beide von uns vorbei ist könntet Ihr ja das Geheimnis um Eure Person lüften?", schlug der Perricumer freimütig vor. Der Kopf seiner Gegenüber legte sich etwas schief und Bärfried spürte wie ihr Blick auf ihm ruhte. Dann hob sie ihre Hände mit den Panzerhandschuhen und bedeutete ihm, ihr aus diesen herauszuhelfen.

Ein Zusammentreffen der besonderen Art

Schloss Auenwacht, Kaiserlich Gerbaldsmark, Anfang Travia 1046 BF

Salix von Hardenstatt schenkte sich und seinem Bruder etwas von dem guten Perricumer Roten, den er dem großfürstlichen Weinschenk abschwatzen konnte, ein und reichte ihm eines der Gläser. "Lass uns anstoßen, Ilmar hat ausrichten lassen, dass er sich verspätet.", er hob das Glas und stieß mit seinem älteren Bruder an. Nachdem beide einen Schluck vom Wein genommen hatten und ihn auf sich wirken liesen blickte Salix zu seinem Gegenüber und ein hintergründiges Lächeln stahl sich auf seine Gesichtszüge. "Jetzt wo wir unter uns sind muss ich doch fragen: konntest du deine dir selbstauferlegte Queste zu einem würdigen Abschluss bringen?". Gespannt lehnte sich der Jüngere der Brüder zurück und lies seinen Blick auf Bärfried ruhen.

Der atmete tief durch und begann breit zu grinsen, "wenn du auf die Sache mit der unbekannten Blauen Ritterin anspielst". Er machte eine kurze Pause und gönnte sich beinahe melodramatisch einen weiteren Schluck vom Wein ehe er fortfuhr. "Dann ist meine Antwort: Ja! Ich habe diese Aufgabe tatsächlich zu einem mich zufriedenstellenden Abschluss bringen können". Sein Blick wanderte zum Weinglas und er musste an die Begegnung mit der unbekannten Ritterin denken.

Wie er ihr aus den schweren Plattenhandschuhen half, damit sie ihrerseits sich den Gestechhelm abnehmen konnte. Er wusste noch, dass ihm kurz der Atem stockte, als er dachte nun endlich das Gesicht der Unbekannten sehen zu dürfen. Doch zu seiner Enttäuschung war dieses unter einer Haube versteckt. Nur die Augen und der Mund waren freigeblieben. Am liebsten hätten er ihr damals die Haube vom Kopf gerissen, doch er konnte sich beherrschen, hatte sogar gekonnt das Ulsenrieder in die Holzbecher geschenkt und mit ihr angestoßen.

"Dann weißt du wer sich unter der blauen Rüstung versteckt?", die Frage von Salix holte den Landvogt beinahe unsanft in das Hier und Jetzt zurück. Einige Augenblicke musste er sich sammeln, um zu verstehen dass er nicht mehr in dem Zelt der Unbekannten war. Dann nickte er langsam, "in der Tat, sie ist für mich kein Geheimnis mehr...", Bärfried blickte beinahe verträumt drein als er die Worte sprach. Abermals schweiften seine Gedanken zurück an den vergangene Tag, der Begegnung mit ihr.

Zuerst hatten sie sich angeschwiegen, doch Schweigen war noch nie Bärfrieds Stärke gewesen. Irgendwann hatte er es nicht mehr ausgehalten und begonnen auf die Ritterin einzureden. Zuerst mit unverfänglichen Themen, die Turnierleistung der einzelnen Teilnehmer. Dem Auftreten der Pulethaner und Pfortenritter, die Teilnahme der Almadanerin und ihres Landmannes. Die anderen Festlichkeiten, wie Bankette, Tänze oder anderen Unterhaltungen. Irgendwann taute sie auf, sprach erst wenig und mit leiser Stimme, dann aber immer gefasster. Sie verstanden sich großartig und die beiden Biere waren alsbald geleert, weshalb Bärfried tatsächlich noch mal loszog und Nachschub besorgte. Mit der zweiten Runde Bier fuhr man dort fort, wo man mit der ertsen aufgehört hatte und tatsächlich kam das Gespräch irgendwie auf Bärfried und seiner Person. Sie unterhielten sich über das vergangene Jahr und welche Veränderungen es gebracht hatte. Schließlich, nachdem sie die Rolle des Einäugigen im Fuchsaufstand erläutert hatten, kamen sie auch auf die Identität der Blauen Ritterin zu sprechen.

Salix klopfte auf den Tisch und zog abermals Bärfrieds Aufmerksamkeit aus der Vergangenheit zu sich. "Dann...? Sag schon, wer ist es? Wer steckt hinter der geheimnisvollen unbekannten Ritterin in Blau?", mit einem neugierigen Funkeln blickte er seinem Bruder entgegen. Der aber hob beinahe beschwichtigend die Hände, "das kann ich nicht. Ich musste bei der Sturmleuin und dem Land schwören dieses Geheimnis niemandem anzuvertrauen". Salix Augenbraue hob sich misstrauisch, doch Bärfrieds Gedanken schweiften bereits wieder ab.

Die Ritterin hatte tatsächlich daraufbestanden, dass Bärfried bei seiner Ehre, der göttlichen Sturmleuin und dem Land schwören sollte, dass er unter keinen Umständen ihre Persönlichkeit verraten würde. Er hatte einige Momente gebraucht, war dann ihrer Bitte aber tatsächlich nachgekommen. Erst dann hatte sie die Kopfhaube abgezogen. Er wusste noch genau wie perplex er schaute, als er das erste Mal in ihr Gesicht, das nicht mehr von einer Haube verborgen wurde, sah. Das Haar war zu einem Dutt zusammengebunden und ihre Augen schienen zu funkeln. Die Gesichtszüge waren fein und markant, doch er hätte bei den Zwölfen nicht sagen können wen er da vor sich gehabt hatte. Erst als sie sich ihm vorstellte verstand er den Grund ihrer Geheimhaltung, dieser Scharade.

Er wäre beinahe aus dem Zelt gestürmt, doch abermals beherrschte er seine Impulse. Zu seiner Überraschung gab es keinen Streit, keine Vorwürfe, nicht von ihr und nicht von ihm. Wahrscheinlich, das kam dem Einäugigen später, weil sie beide die Hoffnung verband, durch einen ritterlichen Turniersieg - oder zumindest durch ihre ehrenvolle Teilnahme - sich rehabilitieren zu können. Sie unterhielten sich einfach weiter und Bärfried fühlte sich geehrt, dass sie ihm soviel Vertrauen schenkte. Die Ritterlichkeit, welche sie auf dem Turnierfeld gezeigt hatte war aufrichtig. Mit der selben Ritterlichkeit saß sie ihm gegenüber, zeigte ihm wer sie war und unterhielt sich mit dem Landvogt vom Arvepass. Sie hatten sich tatsächlich viel zu erzählen und irgendwann bat sie ihn darum, ihr aus der schweren Gestechsrüstung herauszuhelfen. Immerhin war diese alles andere als bequem und bei einem solchen Zusammentreffen waren leichte Kleider der schweren Platte vorzuziehen.

Salix schnaubte gekünstelt und schüttelte den Kopf, "einen Schwur auf Rondra und dem Land kann man natürlich nicht brechen". Beide Brüder nickten, ganz so als würden sie diese Worte gesondern bestätigen müssen. Gerade wollte Salix ansetzen, da trat ein hochgewachsener, blonder Rittersmann ein. "Den Zwölfen zum Gruß verehrte Vetter! Wie ich sehe habt ihr bereits ohne mich angefangen?", polterte Ilmar los, zog einen Stuhl von der Seite zum Tisch und setzte sich. Bärfried, der abermals unsanft aus seinen Gedanken gerissen wurde, blickte seinen Verwandten kurz perplex an und hob dann die Hand zum Gruß. Salix hatte indess bereits das dritte Glas mit Wein gefüllt und schob es ihrem Vetter zu.

Dieser hob es zum Anstoßen an und nachdem alle drei ihre Kehle benetzt hatten wandte sich Ilmar dem Familienoberhaupt zu. Ein schelmisches Grinden breitete sich auf seinen Lippen aus, "sag Bärfried, was hast du mit der großfürstlichen Fuhrmeisterin zu tun? Oder war das nicht sie, mit der ich dich gestern auf dem Ball lange tanzen hab sehen? Es schien als ob ihr euch ganz gut verstehen würdet". Salix Blick wanderte mit Neugier zu seinem Bruder, der nun schwach lächelnd vom einen zum anderen blickte und abwehrend die Hände hob.

Nicht alles ist Gold

Schloss Auenwacht, Kaiserlich Gerbaldsmark, Anfang Travia 1046 BF

Bärfried von Hardenstatt saß vor seinem Zelt und blickte auf den Rüstungsständer, der nahe des Eingangs stand. Die dicken Platten der Gestechsrüstung waren matt, mit Kratzern überzogen und an der ein oder anderen Stelle sah man deutlich, dass sie schon öfters ausgebeult worden war. Er seuzte und lehnte sich in seinem Stuhl zurück, während er seinen Blick über das Zeltlager schweifen lies. Überall waren bunte Wimpel und Fahnen, Banner liesen daraufschließen wer in welchem Zelt wohnte. Überall waren Adlige in ihrer Turniergarderobe zu sehen, die einen in Kleidern aus Stoff, die anderen trugen tatsächlich Stahl am Körper. Nicht nur bei der Art der Kleidung unterschieden sich die LEute, sondern auch in dem Zustand ihrer Rüstungen. Da gab es die reichen Barone, die stinkreichen Junkerinnen und die armen Ritter. Wenn er sich so seine Gestechsrüstung ansah zählte er wohl zu letzeren.

Vor wenigen Götterläufen hatte er zumindest noch eine ordentliche Platte, die sogar in der Sonne funkelte.


Bärfried schaut sich seine verbeulte Gestechsrüstung an. Seine Turnierausrüstung ist über die Zeit arg in Mitleidenschaft gezogen worden, seine finanzielle Lage verbietet es ihm allerdings, diese durch eine bessere zu ersetzen. Er fragt sich, wie man das beheben könnte, resigniert dann jedoch weil er merkt, dass nicht mal Salix ihm hier helfen kann. Immerhin ist er bereits jetzt (hoch?) verschuldet.

Den Drachen zähmen

Geschichtsreihe (1047 BF) über den Kampf zwischen den Familien Malagant und Monserval um die Herrschaft über die Ritterherrschaft Drachengrund.

Ein Glücklicher Zufall

Hesinde-Tempel Sankt Cereborn zu Falkenstein]], Baronie Falkenstein, Anfang Praios 1047 BF

Elida von Zackenberg saß an einem der hinteren Tische, die von den Hesinde-Geweihten im ganzen Raum verteilt worden waren und die Suchenden bei ihrer Arbeit unterstützen sollten. Zwar hatte der Hesinde-Tempel sich mehr auf das Wissen rund um den Raschtullswall spezialisiert, doch die königliche Kämmerin am Hofe zu Monvaldorn hoffte dennoch hier auch Informationen zu alten Sagen und Legenden aus der näheren Umgebung zu finden, die nichts mit dem Wall zu tun hatten. Immerhin war die Informationslage in der königlichen Vogtei doch mehr als nur etwas ausgedünnt und das wenige was es noch an Aufzeichnungen gab war nicht gerade hilfreich. Sie hätte es auch im nahen Travia-Kloster versucht, doch die familiäre Feindschaft zwischen den Monservals und Malagants verwehrte ihr eine solche Suche. Ganz davon abgesehen wollte sie sowieso nicht, dass die Konkurrenten ihres Gatten genau wussten, wonach sie suchte.

Die Geweihten hatten tatsächlich einiges an Wissen hier versammelt und es war nicht einfach unter der Flut an Informationen das zu filtern, was sie suchte. Doch zu ihrer Zufriedenheit hatte sie einige Aufzeichnungen zu Monvaldorn, was damals noch Höllenwall genannt wurde, gefunden. Eine genaue Aufzeichnung der Geschehnisse im Jahr 1028 BF war es zwar nicht, jedoch eine grobe Zusammenfassung aus Sicht der unbeteiligten Hesinde-Geweihten. Schließlich hatten einige Querverweise auf den Silvandorn und einem dazugehörigen Märchen ihre Aufmerksamkeit geweckt und die Junkerin zum tieferen "graben" veranlasst. Elida atmete durch, als sie den alten Folianten zur Seite schob und eine Sammlung aus Pergamentblättern zu sich zog.

Zu ihrer Überraschung behandelten die Pergamentstücke alte Rechtssätze, Richtsprüche und Aufzeichnungen von Gerichtsfällen auf dem Gebiet des heutigen Monvaldorns. [Will es gerade weglegen, findet dann Zufallsfund]

Elida von Zackenberg stolpert bei Recherchearbeiten über das Monster im Silvandorn über eine alte Sage/Gesetz bzgl. der Ritterherrschaft und dem Turm, zeigt diese ihrem Gatten in der Annahme, dass dieser sich sehr dafür interessieren könnte. Dieser hat tatsächlich Interesse und bricht am nächsten Tag mit Rondrigo zu seinem Bruder auf.

Lex Priori

Lucian stellt den Text seinem Bruder Damian vor und zeigt diesem, dass dies der von Damian lang ersehnte Schlüssel zur Herrschaft über die Ritterherrschaft ist. Der Herrschaft über den Turm ist untrennbar mit der über das Land verbunden, solange das Blut nicht geht (oder so). Einschränkung könnte ein Problem sein, doch die Brüder sind sich einig einen Versuch zu unternehmen.

???

Gesetzestext wird Kronvögtin vorgestellt, diese nimmt sich der Sache an und wird nach der Familie Monserval schicken lassen.

Die Monserval werden den Text nicht anerkennen und juristisch prüfen wollen. Calderina macht Diplomatendinge, Monserval bitten um Bedenkzeit und überprüfen den Text. Erkennen dass er ausgelegt werden kann, dass die Herrschaft nur solange gilt, wie der Lehnsnehmer auf dem Land weilt, Damian war aber öfters nicht da, denken hier einen Hebel zu haben.

[Folgt]


Katzengejammer

Cyberian von Malagant versucht wieder Fuß in seiner Familie zu fassen.

Informationsbeschaffung und ihre Probleme

veröffentlicht

Beerdigung einer Mutterkatze

Beerdigung Ortensias, alle Katzen kommen zusammen und betrauern den Tod der Mutter. Cyberian drückt seine Trauer aus und kann Arvinella von Malagant für sich gewinnen. Ilayda von Malagant rätselt indes mit ihrem Bruder Lucian über die wahren Umstände des Todes ihrer Mutter.

???

Ilayda von Malagant reist an zum Wyrmberger Junkergut und sucht nach dem wahren Grund, weshalb ihre Mutter dort war.

Einfluss mehren

Lucian von Malagant erkennt, dass der Einfluss seiner Familie am Grafenhof auf tönernen Füßen steht. Er beruft seine Schwester Ambora von Malagant sowie seine Tante Syliffa von Malagant im Sommer 1046 BF zu sich, um diesen Umstand zu beseitigen.