Geschichten:Aidaloê - Teil 9: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 26. Juli 2008, 10:56 Uhr

Es dauerte noch fast eine Sanduhr, bis Ritter Trautmann gefolgt von vier Schützen, von denen einer ein reiterloses Pferd am Zügel führte. Aidaloê schlug die Hände vors Gesicht, konnte dies doch nur eines bedeuten: Schütze Radulf war tot!

„Trautmann, was ist geschehen? Erzähle mir alles, bitte!“

Die Reiter saßen ab von ihren Pferden, steif, hielten sich Arme, Schultern oder die Hüfte – dort hatten sie teilweise böse Verwundungen erlitten, scharfe Säbelhiebe. Aidaloê schämte sich, dass sie nicht sofort reagiert hatte, sondern ihr Geleit erst einmal ausfragte.

Bevor Trautmann so zu einer Erklärung angesetzt hatte, war die Junkerin schon wieder in ihrer Kutsche verschwunden und zerrte unter einer Sitzbank ein hölzernes Kistchen hervor. Darin hatte sie Verbandszeug und Ringelblumen- und Wirselsalbe verstaut. Und mit diesen würden sie sich nun um die Verletzungen der Kämpfer kümmern. Während Odana und Aidaloê mit zarten Frauenfingern und Kutscher Ferdan mit kräftigen Kutscherhänden die bösen und dreckigen Verletzungen der Schützen und Trautmanns versorgten, auf dass nicht noch der Wundbrand ausbrach, erzählte Ritter Trautmann.

Eine Schar Wegelagerer war aus dem Gesträuch am Wegesrand gesprungen und hatte sich mit zähem Mut oder in düsterem Blutdurst auf die Equipage gestürzt. Sieben an der Zahl hatten sie gezählt und es war ein ein harter unerbittlicher Kampf gewesen. Die Schützen hatten mit Schwertern gekämpft und das Gezücht abgewehrt, doch offenbar hatten es die Banditen auf die vermeintlichen Reichtümer in der Kutsche abgesehen. Nachdem die Kutsche geflohen war, waren die Schützen und der Ritter mit erbarmungsloser Leidenschaft vorgegangen und hatten einen um anderen niedergestreckt. Radulf Wehringer aus Maarblick jedoch war von zweien der Rechtlosen vom Pferd gerissen und getötet worden. Doch letzten Endes hatte der Mut des Rechtschaffenen gesiegt und die Wegelagerer getötet.

Aidaloê seufzte angesichts dieser Schreckensnachricht. „Und was sollen wir jetzt tun? Was mir mit Radulf?“

Trautmann sah zum nicht sehr weit entfernten Weiler, zu dem ein gefestigter Pfad von der Kronstraße abbog. „Wir werden nach Weißenhain reiten“, erklärte er mit fester Stimme. „Dort werden wir die Nacht verbringen, die Pferde können sich ausruhen und dort gibt es auch einen Geweihten der Peraine. Ich kenne den Edlen von Weißenhain. Seine Wohlgeboren Rudegar von Immenhort zu Weißenhain wird uns sicher aufnehmen und sich auch um die Räuberplage kümmern.“

Erneut seufzte Aidaloê, diesmal jedoch erleichtert und warf einen Blick auf das nicht sehr weit entfernte Dorf. Der dem Baron von Schwarztannen untergebene Edle von Weißenhain aus altem Hause war wie ein Hoffnungsschimmer nach diesem tätlichen Angriff barbarischer Krieger.

Langsam und mit elfischer Grazie erhob sich die Junkerin und nahm dabei das Holzkästchen an sich. „Dann reiten wir also nach Weißenhain? Schaffen die Pferde das denn, Ritter Trautmann?“

Nervös betrachtete sie die Pferde, deren schweißnasse Flanken bebten unter dem schweren Atmen der erschöpften Tiere. Sie machten nicht den Eindruck, als seien sie zu großartigen Leistungen in der Lage. Die Pferde wirkten sehr erschöpft. Doch Trautmann war zuversichtlich, zumal Weißenhain ohnehin nicht weit entfernt war. Und so brachen sie nach Weißenhain auf, gemächlich im Schritt dahin schwebend.


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