Benutzer:VolkoV/Briefspiel: Unterschied zwischen den Versionen
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"Du bist Reichsvogt, Du heiratest jemand mit Einfluss in Perricum. Korhilda wäre ohne Deine Schenkung noch immer landlose Ritterin, sie müsste schon perricumer Baronin sein, um mich umzustimmen" waren Giseldas Worte. "Die Hochzeit wird im Ingerimm verkündet!" | "Du bist Reichsvogt, Du heiratest jemand mit Einfluss in Perricum. Korhilda wäre ohne Deine Schenkung noch immer landlose Ritterin, sie müsste schon perricumer Baronin sein, um mich umzustimmen" waren Giseldas Worte. "Die Hochzeit wird im Ingerimm verkündet!" | ||
Drei sture Ochsen hatten den Saal wutschnaubend verlassen und Helmine mit Korhilda und den Kindern in der Halle gelassen. Nur Bunsenhold versuchte sich am großen Kamin so unbeteiligt wie möglich zu stellen. | Drei sture Ochsen hatten den Saal wutschnaubend verlassen und Helmine mit Korhilda und den Kindern in der Halle gelassen. Nur Bunsenhold versuchte sich am großen Kamin so unbeteiligt wie möglich zu stellen. Seine Kinder sind der nächsten, die Giselda vermählen würde, das war so klar wie das Wasser des kalten Bachs. | ||
==Der Herr auf Ox - Gegen den Giganten== | ==Der Herr auf Ox - Gegen den Giganten== |
Version vom 18. Mai 2010, 15:15 Uhr
Der Herr auf Ox - Stierkampf
Helmine schüttelte den Kopf - soviel Gift hatte Giselda selten versprüht. Erst hatte sie ihren kleinen Bruder Leobrecht nach Burg Ox gelockt um dessen Ernennung zum Reichsvogt im Familienkreise zu feiern (und nicht die Schiffsreise auf die Efferdstränen auf sich zu nehmen). Selbst Vetter Bunsenhold war aus der Wildermark gekommen. Traditionell gab es ein Menü vom Ochsen, das mit mit "Mardrasbrycker Oxenhirn" belegten Broten gekrönt wurde, dem Geheimrezept des Hauses. Natürlich war Helmines Base Korhilda an Leobrechts Seite und natürlich konnten beide wieder kaum verbergen, dass sie schon seit Jahren ein Paar waren - inklusive Bastarde.
Beim letzten Bissen Oxenhirn warf die alte Giselda dann das rote Tuch, wie die Ochsens zu sagen pflegten, und danach hörte Helmine sowohl Giselda als auch Leobrecht und Anaxios nur noch schreien: "Mein lieber Anaxios, mein lieber Leobrecht, als neues Oberhaupt der Familie habe ich mir erlaubt Eure baldige Eheschließung zu arrangieren - Anaxios wird Ayana von Sturmfels, Korhildas Nichte und Leobrecht Chaliba von Brendiltal heiraten." - Helmine hätte die Stille genießen sollen, das erste Geräusch dass sie nach einigen Augenblicken hörte, war Korhildas Schluchzen, dann warf Leobrecht beim Aufspringen den Tisch um.
Was hatten sie geschrieen und gezankt, selbst der sonst so ruhige Anaxios hatte vor Wut einen Pokal an die Wand geworfen. Es war natürlich klar: Anaxios wollte keine Ritterin heiraten sondern jemanden mit Bildung. Und Leobrecht - tja Leobrecht hatte immer darauf gehofft das Rahja hier vor Praios stünde.
"Du bist Reichsvogt, Du heiratest jemand mit Einfluss in Perricum. Korhilda wäre ohne Deine Schenkung noch immer landlose Ritterin, sie müsste schon perricumer Baronin sein, um mich umzustimmen" waren Giseldas Worte. "Die Hochzeit wird im Ingerimm verkündet!"
Drei sture Ochsen hatten den Saal wutschnaubend verlassen und Helmine mit Korhilda und den Kindern in der Halle gelassen. Nur Bunsenhold versuchte sich am großen Kamin so unbeteiligt wie möglich zu stellen. Seine Kinder sind der nächsten, die Giselda vermählen würde, das war so klar wie das Wasser des kalten Bachs.
Der Herr auf Ox - Gegen den Giganten
Die Kinder waren zu Bett gegangen und Leobrecht hielt Korhilda im Arm, während er über die Zinnen von Burg Ox auf die fernen Gipfel des Raschtulswalles schaute. Sie hatten den Felsen ein paar mal hin und her gerollt, wie die Schlunder Hügelzwerge zu sagen pflegten.
"Ich sehe nur diese eine Möglichkeit", unterbrach Korhilda die Stille, "Giselda hat gesagt ich müsse schon Perricumer Baronin sein und Du weißt, in welchem Zorn auch immer sie es dahin sagt, sie steht zu ihrem Wort."
Leobrecht atmete tief den leichten Tannenduft ein, den er auf den Efferdstränen so vermisste, "Können wir denn nicht einfach gucken, ob es in die Königin Dir irgendeinen Posten als Vögtin zuschanzst und dann schauen, ob wir Giselda umstimmen?"
"Du weißt selbst, wie lange wir benötigt haben, um Dich endlich dahin zu bringen, wo Du heute bist. Und wie gesagt, Giselda steht zu ihrem Wort: Keine Baronin - kein Traviabund.", Korhilda wischte trotzig eine Träne beiseite, "wir beide haben uns vor Rahja die Liebe geschworen und ich werde notfalls dafür sterben. Mein Entschluss steht fest."
Leobrecht dachte daran wie Korhilda sich dem Kampf mit dem Giganten stellen würde, wie sie stürzen würde wie sein Neffe Tabur im Winter von eben dieser Mauer auf der sie standen. Aber sie hatte natürlich recht - eine solche Gelegenheit würde so schnell nicht wieder kommen. Und sie beide hatten am Arvepass und darüber hinaus schon öfter dem Raben ins Auge geblickt.
Leobrecht spuckte missmutig von der Mauer, "Es gefällt mir nicht - aber es ist wirklich die einzige Möglichkeit. Und sie wird Anaxios gefallen, denn wenn ich eine Sturmfels heirate, so muss Giselda für ihn eine Andere finden."
Der Herr auf Ox - Familienzuwachs
(Verlautbarung des Hauses Ochs)
Das Haus Ochs zu Burg Ox tut kund und zu wissen:
Nach dem tragischen aber heldenhaften Tode des Barons Tabur von Ochs auf der Viehwiesen bei der winterlichen Inspektion seiner Wehranlagen, haben Königin und Graf seinen Bruder Anaxios zum neuen Baron auf der Viehwiesen ernannt. Wegen seines madaverfluchten Blutes wird die treue Burgvögtin von Mardrabrück, Helmine von Hartwalden-Hartsteen als Vögtin an seiner statt die Baronie regieren.
Die Praiostreue eines alten Hauses verbietet es, einen Madaverfluchten zu seinem Oberhaupt zu machen, weshalb abweichend von der Tradition nicht der Herr auf Burg Ox, sondern seine Muhme, die Kronvögtin Giselda von Ochs auf der Mardershöh die Familie führen wird.
Um den tragischen Verlust eines Familienmitglieds zu verschmerzen, hat Ihro Hochgeboren deshalb sofort zwei neue Familienmitglieder willkommen geheißen. Chaliba von Brendiltal wird im nächsten Travia den ehemaligen Wehrvogt, jetzigen Reichsvogt und Bruder Giseldas, Leobrecht von Ochs ehelichen und Ayana von Sturmfels am gleichen Tage den neuen Baron auf der Viehwiesen.
Der Herr auf Ox - Spenden
Giselda seufzte, langsam wurde ihr klar, warum ihr Gast Tsa- und nicht Hesinde-Geweihter geworden war. "Nein, nochmal: Das Haus Ochs finanziert den Bau eines bedeutenden Tempels und nicht irgendeine wunderschöne neue Idee. Wir wollen ein Zeichen setzen und erwarten, dass in diesem neuen Tempel für den Erhalt des Hauses Ochs gebetet wird."
Viel zu übertrieben verdrehte der Geweihte die Augen. "Könnten wir nicht wenigstens etwas neues, außergewöhnliches bauen?"