Geschichten:Bärenauer Bettgeschichten - Frieden: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Garetien:Gut Ibelstein|Gut Ibelstein]], 20. Boron 1031 BF, spät abends
[[Handlungsort ist::Garetien:Gut Ibelstein|Gut Ibelstein]], 14. Boron 1031 BF, spät abends


[[Garetien:Morgana von Helburg|Morgana]] war wie ausgewechselt. Seit der letzten Auseinandersetzung war sie plötzlich zuvorkommend und freundlich zu [[Garetien:Praioslob Udilhelm von Eychgras|Praioslob]]. Er hatte es zwar noch nicht wieder gewagt im gemeinsamen Ehebett zu schlafen, aber mit der positiven Wendung in ihrer Beziehung war er sehr einverstanden. Genau so eine Wendung hatte er selbst nach einer ähnlichen Lehrstunde seines Schwertvaters [[Greifenfurt:Nydam von Kieselburg|Nydam]] vollzogen.  
Fortschritte hatten sie gemacht. Anstatt sich zu ignorieren, haben sie begonnen sich anzugiften. Der Grund war nicht zu übersehen: Morgana gefiel ihr neues zu Hause überhaupt nicht und sie versäumte keine Gelegenheit, es ihrem Ehemann zu sagen. Praioslob war klar, dass Gut Ibelstein noch viel Arbeit bedurfte. Die Kriegswirren der letzten Jahre haben dem Gutshof sehr zugesetzt und nicht nur an einer Stelle war das Dach undicht. Das Bärenauer Wetter tat noch sein übriges Morganas Laune zu verschlechtern.


Als er abends das gemeinsame Schlafgemach betrat, lag Morgana bereits im Bett. Sie beobachtete ihn beim Eintreten und als Praioslob sie anschaute, zog sie die Bettdecke ein wenig einladend zur Seite. Innerlich konnte er sein Glück kaum fassen. Schien nun endlich alles gut zu werden? Den Traviabund mit Morgana hatte er sich nicht ausgedacht, aber ihre Schönheit war unverkennbar. Warum also nicht mal die angenehmen Seiten des Ehelebens auskosten?
Praioslob fragte sich, was ihn wohl heute Abend erwarten dürfte, wenn er in das gemeinsame Schlafgemach eintritt. Wie ihm eine Magd mitgeteilt hat, hatte sich Morgana bereits zur Ruhe begeben. Um so besser,dachte er sich, dann ist sie vielleicht schon eingeschlafen.
Praioslob drückte die Klinke herunter doch die Tür gab nicht nach. Im ersten Augenblick dachte er, die Tür hätte sich verklemmt. Doch das war es nicht. Im Schloss steckte der Schlüssel: Morgana hatte ihn ausgesperrt.


Praioslob trat an das Ehebett heran und Morgana erhob sich, um ihn sanft zu entkleiden. Zärtlich küsste sie dabei seine Schulter und glitt mit ihren Fingern über seine Brust. Sanft aber bestimmt zog sie ihn auf das Bett. Ehe Praioslob wusste, wie ihm geschah, lag sie schon auf ihm. Sie gab ihm einen leidenschaftlichen Kuss, knabberte etwas an seinem Ohr und hauchte ein "An diese Nacht wirst Du Dein Leben denken!".
"Ruhig, Praioslob, es hat keinen Sinn mit ihr zu streiten" ermahnte er sich.
Praioslob konnte sein Glück kaum fassen. Sanft glitten seine Hände über ihren Rücken.
Morgana nahm seinen linken Arm und begann ihn mit einem Schal an den Bettpfosten zu binden. Praioslob schaute sie fragen an, doch von ihr kam nur ein gehauchtes "Vertrau mir!". Freudig erregt wartete er darauf, bis sie auch seinen zweiten Arm am Bettpfosten angebunden hatte.
"Ich bin Dir nun ganz ausgeliefert!" flüsterte Praioslob lüstern seiner Frau zu. "Noch nicht ganz..." hauchte sie zurück und glitt aus dem Bett. Aus einer Schatulle holte sie etwas hervor, verbarg es hinter ihrem Körper und trippelte dann wieder zurück ins Bett.
Praioslob konnte es kaum mehr erwarten. Zärtlich näherten sich Morganas Lippen wieder seinem Hals. Doch weiter unten wurde es plötzlich kalt.


"JETZT bist Du mein!" zischte sie plötzlich. Da wurde ihm gewahr, was da so kalt war. Ein Dolch blitzte direkt neben seinem Allerheiligsten. Verwirrt schaute Praioslob zu seiner Frau auf. All die Zärtlichkeiten waren aus ihrem Blick verschwunden und es starrten zwei kalte Augen auf ihn herab.  
Praioslob klopfte an die Tür. Nichts regte sich. Er klopfte ein weiteres Mal, diesmal etwas lauter. Wieder nichts.


"Aber Morgana... was..." - "Halts Maul! Ich habe Dir geschworen, dass Du den Tag noch bereuen wirst! Ein Schnitt und mit dem kleinen Praioslob ist es vorbei! Nenn mir einen Grund, warum ich es nicht tun soll!" Langsam aber sicher wurde Praioslob klar, was hier gespielt wurde. Und er hat sich auch noch so leicht übertölpeln lassen.
"Morgana, lässt Du mich bitte hinein. Ich hatte einen anstrengenden Tag."
"Ma-mach nichts unüberlegtes! I-ich habe übertrieben, ich gebs ja zu! Aber Du hattest den Bogen auch überspannt!" - "Vor allen hast Du mich gedemütigt! Vor dem Gesinde! Dafür wirst Du bezahlen." brüllte sie ihn an und drückte den Dolch zur Unterstreichung ihrer Worte etwas stärker an seinen Unterleib.


Aus Praioslobs Angst wurde Wut. "Es tut mir leid! Was willst Du denn noch von mir? Der Traviabund war nicht meine Idee. Wenn Du wütend bist, dann auf unsere beiden Familien. Die haben uns das eingebrockt. Ich habe mir mein Leben auch anders vorgestellt. Aber warum tu ich mir das an? Weil es von meiner Familie so erwartet wird. Was würde Dein Bruder jetzt denken? Hast Du nicht auch Pflichten gegenüber Deiner Familie?" Wütend blitze Morgana ihn an. Sie fing an etwas zu erwidern doch verstummte sie wieder. Praioslob hatte wohl Phex sei Dank einen wunden Punkt getroffen.
"Ich denke gar nicht daran! Schlaf meinetwegen bei den Pferden. Da gehörst Du auch hin, Du Möchtegern Ritter. Noch nichtmal im eigenen Hause hast Du etwas zu sagen!" verhöhnte sie ihn.


"Du wirst Deine dreckigen Finger von mir lassen, du wirst mich nie wieder demütigen und du wirst dich nicht in meine Angelegenheiten einmischen. Verstanden?" Zur Unterstreichung dieser Punkte rammte sie den Dolch zwischen seine Beine und verließ das Zimmer.
Praioslob merkte wie die Wut in ihm heraufkroch. Sie wollte ihn nur wieder bis aufs Mark reizen. Mühsam unterdrückte er den Ärger.


Zum Glück war dies nur eine Warnung, denn der Dolch steckte bloß im Bett. Da hatte er ja nochmal Glück gehabt. Als er erstmal ordentlich durchgeatmet hatte, fiel ihm auf, dass er immer noch in einer misslichen Lage steckte. Zum Glück hatte sie seine Beine nicht gefesselt. Mit ein paar gezielten Tritten konnte er das Fußende des Bettes aus den Holmen drücken und das Bett krachte zusammen. Praioslob befreite seine Arme gerade von den kaputten Bettpfosten als mehrere Mägde und Knechte hereingestürmt kamen, um zu schauen, was solchen Lärm verursacht hatte, nachdem die Hausherrin das Gemach verlassen hat.
"Ich bitte Dich ein letztes Mal. Du öffnest mir immer noch nicht?"
"Raus! Alle miteinander!" brüllte der junge Ritter und die Dienerschaft verließ fluchtartig das Zimmer.


'Diese Runde geht an Dich, Morgana. Diese Runde geht an Dich...' dachte er sich und zog sich wieder an.
Keine Antwort.


[[Benutzer:Praioslob|Tim L.]]
Na gut, dachte er sich, Dir werde ich es zeigen.


{{Geschichtsleiste
Praioslob ließ sich ein Seil bringen und kletterte den Turm bis ganz nach oben. An einer Zinne über dem Schlafgemachsfenster band er das Seil fest. Zum Glück für ihn hatte Morgana vergessen die Fensterläden komplett zu schließen. Sie waren nur angelehnt.
|Kategorie= [[:Kategorie:Geschichten Hartsteen|Hartsteen]]
Praioslob nahm das Seil und schwang sich über die Zinnen zu dem Fenster hinunter. Es dauerte nicht lange, da hat er es erreicht. Mit seinem Fuß trat er die Fensterläden zur Seite und war schließlich im Zimmer.
|Reihe=[[Garetien:Briefspiel in Hartsteen#Bärenauer Bettgeschichten|Bärenauer Bettgeschichten]]
 
|Vor=[[Geschichten:Bärenauer Bettgeschichten - Stellungsspiele|Stellungsspiele]]
"Musste sich der kleine Praioslob die Hände schmutzig machen?" höhnte Morgana vom Bett aus.
|Zurück=[[Geschichten:Bärenauer Bettgeschichten - Frieden|Frieden]]
 
|Titel=[[Geschichten:Bärenauer Bettgeschichten - Verpflichtungen|Verpflichtungen]]
Praioslob ignorierte ihre Sticheleien und ging zielstrebig zur Tür. Er schloss die Tür auf und öffnete sie komplett. Dann nahm er die Decke von seinem Sessel und ging zum Bett.
 
"Ich warne Dich, das ist mein Bett und Du wirst schön auf Deinem Sessel schlafen." giftete ihn Morgana an.
 
Bevor sie wusste, was los war, schmiss Praioslob die Decke über sie und warf sich seine Gattin über die Schulter. Morgana schrie das ganze Haus zusammen und wehrte sich wie ein verletztes Tier. Praioslob stöhnte auf, als sie ihn schlug und biss. Doch die Schreie waren wie Musik in seinen Ohren. Jetzt konnte er sich bei ihr für die schönen letzten Tage vernünftig bedanken.
 
Im Hof ging Praioslob zur Zisterne und ließ Morgana zetternd und um sich schlagend in das Wasser fallen. Prustend tauchte sie auf und schrie ihn wieder an. Da drückte er kurzer Hand ihren Kopf erneut unter das Wasser. Wieder tauchte sie auf und wollte ihn schlagen, da tauchte er sie ein weiteres mal unter.
 
"Morgana, Du wirst Deinen Ärger hinunterschlucken müssen, wenn Du hier wieder hinauswillst." sprach er ruhig auf sie ein.
 
 
"Das könnte Dir so passen! Mich so bloßzustellen!"
"Gleiches mit gleichem. Können wir uns darauf einigen, dass wir uns ab sofort wie erwachsene Menschen benehmen? Der Traviabund war nicht meine Idee und ich bin darüber so glücklich wie Du!"
 
"Hol mich hier raus, dann wirst Du sehen, was Dir blüht."
 
Praioslob drückte sie wieder unter Wasser. Bisher hat das noch bei jedem gewirkt. Praioslob konnte sich noch gut daran erinnern, wie ihn einst sein Ritter Nydam der selben Prozedur unterzog. Prustend tauchte Morgana wieder auf.
 
"Friede?"
 
Morgana biss sich auf die Zunge. "Friede!" Sie erkannte, dass ihre Situation auswegslos war. Mit Blicken die einen töten konnten, half ihr Praioslob aus der Zisterne. Wütend riss sie sich von seinem Arm los.
 
Praioslob schaute zum Haus. Natürlich waren alle herausgekommen und hatten dem Treiben zugesehen.
 
"Was glotzt ihr so? Macht Feuer in der Stube und bringt trockene Kleidung!" befahl er ärgerlich und alle verschwanden schnell wieder im Haus.
 
Er wusste, dass er für diese Aktion noch zu bezahlen hatte. Doch im Augenblick genügte ihm der Triumph des Augenblicks.
 
 
{{Briefspielindex
|Titel=Frieden
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[[Kategorie:Geschichten Hartsteen|Ibelstein]]
[[Kategorie:Geschichten 1031 BF|1031-05-20]]

Aktuelle Version vom 28. Februar 2014, 16:38 Uhr

Gut Ibelstein, 14. Boron 1031 BF, spät abends

Fortschritte hatten sie gemacht. Anstatt sich zu ignorieren, haben sie begonnen sich anzugiften. Der Grund war nicht zu übersehen: Morgana gefiel ihr neues zu Hause überhaupt nicht und sie versäumte keine Gelegenheit, es ihrem Ehemann zu sagen. Praioslob war klar, dass Gut Ibelstein noch viel Arbeit bedurfte. Die Kriegswirren der letzten Jahre haben dem Gutshof sehr zugesetzt und nicht nur an einer Stelle war das Dach undicht. Das Bärenauer Wetter tat noch sein übriges Morganas Laune zu verschlechtern.

Praioslob fragte sich, was ihn wohl heute Abend erwarten dürfte, wenn er in das gemeinsame Schlafgemach eintritt. Wie ihm eine Magd mitgeteilt hat, hatte sich Morgana bereits zur Ruhe begeben. Um so besser,dachte er sich, dann ist sie vielleicht schon eingeschlafen. Praioslob drückte die Klinke herunter doch die Tür gab nicht nach. Im ersten Augenblick dachte er, die Tür hätte sich verklemmt. Doch das war es nicht. Im Schloss steckte der Schlüssel: Morgana hatte ihn ausgesperrt.

"Ruhig, Praioslob, es hat keinen Sinn mit ihr zu streiten" ermahnte er sich.

Praioslob klopfte an die Tür. Nichts regte sich. Er klopfte ein weiteres Mal, diesmal etwas lauter. Wieder nichts.

"Morgana, lässt Du mich bitte hinein. Ich hatte einen anstrengenden Tag."

"Ich denke gar nicht daran! Schlaf meinetwegen bei den Pferden. Da gehörst Du auch hin, Du Möchtegern Ritter. Noch nichtmal im eigenen Hause hast Du etwas zu sagen!" verhöhnte sie ihn.

Praioslob merkte wie die Wut in ihm heraufkroch. Sie wollte ihn nur wieder bis aufs Mark reizen. Mühsam unterdrückte er den Ärger.

"Ich bitte Dich ein letztes Mal. Du öffnest mir immer noch nicht?"

Keine Antwort.

Na gut, dachte er sich, Dir werde ich es zeigen.

Praioslob ließ sich ein Seil bringen und kletterte den Turm bis ganz nach oben. An einer Zinne über dem Schlafgemachsfenster band er das Seil fest. Zum Glück für ihn hatte Morgana vergessen die Fensterläden komplett zu schließen. Sie waren nur angelehnt. Praioslob nahm das Seil und schwang sich über die Zinnen zu dem Fenster hinunter. Es dauerte nicht lange, da hat er es erreicht. Mit seinem Fuß trat er die Fensterläden zur Seite und war schließlich im Zimmer.

"Musste sich der kleine Praioslob die Hände schmutzig machen?" höhnte Morgana vom Bett aus.

Praioslob ignorierte ihre Sticheleien und ging zielstrebig zur Tür. Er schloss die Tür auf und öffnete sie komplett. Dann nahm er die Decke von seinem Sessel und ging zum Bett.

"Ich warne Dich, das ist mein Bett und Du wirst schön auf Deinem Sessel schlafen." giftete ihn Morgana an.

Bevor sie wusste, was los war, schmiss Praioslob die Decke über sie und warf sich seine Gattin über die Schulter. Morgana schrie das ganze Haus zusammen und wehrte sich wie ein verletztes Tier. Praioslob stöhnte auf, als sie ihn schlug und biss. Doch die Schreie waren wie Musik in seinen Ohren. Jetzt konnte er sich bei ihr für die schönen letzten Tage vernünftig bedanken.

Im Hof ging Praioslob zur Zisterne und ließ Morgana zetternd und um sich schlagend in das Wasser fallen. Prustend tauchte sie auf und schrie ihn wieder an. Da drückte er kurzer Hand ihren Kopf erneut unter das Wasser. Wieder tauchte sie auf und wollte ihn schlagen, da tauchte er sie ein weiteres mal unter.

"Morgana, Du wirst Deinen Ärger hinunterschlucken müssen, wenn Du hier wieder hinauswillst." sprach er ruhig auf sie ein.


"Das könnte Dir so passen! Mich so bloßzustellen!" "Gleiches mit gleichem. Können wir uns darauf einigen, dass wir uns ab sofort wie erwachsene Menschen benehmen? Der Traviabund war nicht meine Idee und ich bin darüber so glücklich wie Du!"

"Hol mich hier raus, dann wirst Du sehen, was Dir blüht."

Praioslob drückte sie wieder unter Wasser. Bisher hat das noch bei jedem gewirkt. Praioslob konnte sich noch gut daran erinnern, wie ihn einst sein Ritter Nydam der selben Prozedur unterzog. Prustend tauchte Morgana wieder auf.

"Friede?"

Morgana biss sich auf die Zunge. "Friede!" Sie erkannte, dass ihre Situation auswegslos war. Mit Blicken die einen töten konnten, half ihr Praioslob aus der Zisterne. Wütend riss sie sich von seinem Arm los.

Praioslob schaute zum Haus. Natürlich waren alle herausgekommen und hatten dem Treiben zugesehen.

"Was glotzt ihr so? Macht Feuer in der Stube und bringt trockene Kleidung!" befahl er ärgerlich und alle verschwanden schnell wieder im Haus.

Er wusste, dass er für diese Aktion noch zu bezahlen hatte. Doch im Augenblick genügte ihm der Triumph des Augenblicks.



 Wappen Mittelreich.svg  Wappen Koenigreich Garetien.svg   Wappen Grafschaft Hartsteen.svg   Wappen Baronie Baerenau.svg   Wappen Familie Ibelstein.svg  
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Texte der Hauptreihe:
14. Bor 1031 BF
Frieden


Kapitel 1

Verpflichtungen
Autor: Tim L.