Geschichten:Frühlingssturm - Der Tugendreigen: Unterschied zwischen den Versionen

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Sie gewährten Talvia die Zeit die sie benötigte, niemand drängte sie. Schließlich signalisierte sie, bereit zu sein und die sechs Geweihten, darunter Jargold Thórod von Balsaith vom Orden der Wahrung, vier Angehörige des Ordens zur Hohen Wacht zu Leuenfels und Alinja Leuenklinge von Norburg für den Schwertbund, näherten sich der Frau. Alle sieben dampften leicht im kalten Schein der fahlen Sonne.
Sie gewährten Talvia die Zeit die sie benötigte, niemand drängte sie. Schließlich signalisierte sie, bereit zu sein und die sechs Geweihten, darunter Jargold Thórod von Balsaith vom Orden der Wahrung, vier Angehörige des Ordens zur Hohen Wacht zu Leuenfels und Alinja Leuenklinge von Norburg für den Schwertbund, näherten sich der Frau. Alle sieben dampften leicht im kalten Schein der fahlen Sonne.


Ayla erhob die Stimme und sie brach sich vielfach im umgebenden Gebirge. "Der 'geheiligten Kreis der bewehrten Tugenden' schließt sich um Dich, die Du um Gnade gefleht hast. Zwölf Tugenden schworst Du zu ehren, ihnen zu folgen und stets ihrer eingedenk zu handeln. Du hast gefehlt! Darum mögen Dich die Schwerter Rondras prüfen, auf das wir im Angesicht der Herrin Rondra und durch ihren Ratschluss erfahren, ob Deine Reue wahrhaftig ist, dein Mut Deiner Bitte ebenbürtig und Du der Gerechtigkeit der Göttin daher wert. Die Regeln hast Du vernommen und verstanden?"
[[Hauptdarsteller ist::Perricum:Ayla von Schattengrund|Ayla]] erhob die Stimme und sie brach sich vielfach im umgebenden Gebirge. "Der 'geheiligten Kreis der bewehrten Tugenden' schließt sich um Dich, die Du um Gnade gefleht hast. Zwölf Tugenden schworst Du zu ehren, ihnen zu folgen und stets ihrer eingedenk zu handeln. Du hast gefehlt! Darum mögen Dich die Schwerter Rondras prüfen, auf das wir im Angesicht der Herrin Rondra und durch ihren Ratschluss erfahren, ob Deine Reue wahrhaftig ist, dein Mut Deiner Bitte ebenbürtig und Du der Gerechtigkeit der Göttin daher wert. Die Regeln hast Du vernommen und verstanden?"


Talvia nickte einmal knapp.
Talvia nickte einmal knapp.
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Ayla trat einen Schritt zurück und zog ihre Klinge blank, nicht Armalion, den sie heuer nicht bei sich trug, sondern Ferlian, das Schwert, das der Oberste der Kirche im Alltag führte. "So bitten wir nun, Rondra Sturmherrin, sieh auf uns herab und fälle Dein Urteil, wie von dieser Sünderin erbeten. Denn Dein Wille ist unser Befehl!"
Ayla trat einen Schritt zurück und zog ihre Klinge blank, nicht Armalion, den sie heuer nicht bei sich trug, sondern Ferlian, das Schwert, das der Oberste der Kirche im Alltag führte. "So bitten wir nun, Rondra Sturmherrin, sieh auf uns herab und fälle Dein Urteil, wie von dieser Sünderin erbeten. Denn Dein Wille ist unser Befehl!"


Der Kampf, der nun begann schien nicht dem zu entsprechen, was man einem rondrianischen Kräftemessen üblicherweise zuschrieb. Sechs Geweihte in langen weißen Wappenröcken umkreisten eine einzelne Frau, die barfuss und im Unterhemd in ihrer Mitte stand. Der erste Stoß kam unerwartet, wurde geführt vom Bruder der Wahrer. Es war nicht mehr als ein Stoß, mit quer gehaltener Klinge und er wurde nur knapp von Talvias Schwert, das sie in einer sparsamen Bewegung vor ihre Brust hielt, geblockt. Sofort vermerkte die verbliebene Geweihte vom Rhodenstein etwas auf einem Pergament und der Reigen nahm seinen Fortgang. Der nächste Schlag, geführt in bestechender Präzision, gezielt direkt auf den Scheitel, wurde vollendet pariert, doch dann wurde Talvia von zwei grausame Schlägen getroffen, denen sie nicht einmal im Ansatz etwas entgegenzusetzen wusste und die sie augenscheinlich nicht erwartet hatte. Der linke Arm hing fortan nutzlos an ihrer Seite und die Wunde am rechten Oberschenkel schränkte ihre Beweglichkeit erheblich ein. Doch die Geweihten umkreisten sie weiter und sprangen blitzschnell vor, um ihre Angriffe zu vollführen. Noch zweimal wurde die Bußfertige schwer getroffen, dem gegenüber standen drei weitere Paraden, die sie vorbildlich vorführte und obgleich sie sich kaum aufrecht halten konnte und ihr das Blut in Strömen den Leib hinab rann, stand Talvia vom Turm noch immer, nachdem sie den letzte Hieb mit Ach und Krach abgelenkt hatte und hielt ihr Schwert fest in der Hand.
Der Kampf, der nun begann, schien nicht dem zu entsprechen, was man einem rondrianischen Kräftemessen üblicherweise zuschrieb. Sechs Geweihte in langen weißen Wappenröcken umkreisten eine einzelne Frau, die barfuss und im Unterhemd in ihrer Mitte stand. Der erste Stoß kam unerwartet, wurde geführt vom Bruder der Wahrer. Es war nicht mehr als ein Stoß, mit quer gehaltener Klinge und er wurde nur knapp von Talvias Schwert, das sie in einer sparsamen Bewegung vor ihre Brust hielt, geblockt. Sofort vermerkte die verbliebene Geweihte vom Rhodenstein etwas auf einem Pergament und der Reigen nahm seinen Fortgang. Der nächste Schlag, geführt in bestechender Präzision, gezielt direkt auf den Scheitel, wurde vollendet pariert, doch dann wurde Talvia von zwei grausame Schlägen getroffen, denen sie nicht einmal im Ansatz etwas entgegenzusetzen wusste und die sie augenscheinlich nicht erwartet hatte. Der linke Arm hing fortan nutzlos an ihrer Seite und die Wunde am rechten Oberschenkel schränkte ihre Beweglichkeit erheblich ein. Doch die Geweihten umkreisten sie weiter und sprangen blitzschnell vor, um ihre Angriffe zu vollführen. Noch zweimal wurde die Bußfertige schwer getroffen, dem gegenüber standen drei weitere Paraden, die sie vorbildlich vorführte und obgleich sie sich kaum aufrecht halten konnte und ihr das Blut in Strömen den Leib hinab rann, stand Talvia vom Turm noch immer, nachdem sie den letzte Hieb mit Ach und Krach abgelenkt hatte und hielt ihr Schwert fest in der Hand.


Das Schwert der Schwerter trat nahe an Talvia heran, derweil sich die Geweihten respektvoll vor der Frau in ihrer Mitte verbeugten – die meistenteils blutbenetzten Klingen vor ihrem Gesicht - und sich dann zurückzogen. "Zwölf Tugenden hat Du beschworen von denen Du fünfe nur leidlich zu kennen scheinst und dreie ganz vergessen hast. Doch Dir bleiben Geduld und Selbstbeherrschung, auf dass Du in Demut hoffen kannst, Sünde und Frevel dereinst hinter Dir zu lassen, um Dich der Gnade, die die Herrin Rondra Dir heute erwiesen hat, als würdig zu erweisen."
Das Schwert der Schwerter trat nahe an Talvia heran, derweil sich die Geweihten respektvoll vor der Frau in ihrer Mitte verbeugten – die meistenteils blutbenetzten Klingen vor ihrem Gesicht - und sich dann zurückzogen. "Zwölf Tugenden hat Du beschworen von denen Du fünfe nur leidlich zu kennen scheinst und dreie ganz vergessen hast. Doch Dir bleiben Geduld und Selbstbeherrschung, auf dass Du in Demut hoffen kannst, Sünde und Frevel dereinst hinter Dir zu lassen, um Dich der Gnade, die die Herrin Rondra Dir heute erwiesen hat, als würdig zu erweisen."
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Ein einzelner Schluchzer löste sich von Talvias Lippen, ehe sie zusammenbrach und den Saum des Wappenrocks Aylas mit zitternden Fingern umklammerte und mit Küssen bedeckte.
Ein einzelner Schluchzer löste sich von Talvias Lippen, ehe sie zusammenbrach und den Saum des Wappenrocks Aylas mit zitternden Fingern umklammerte und mit Küssen bedeckte.


Ayla ignorierte dieses Gebaren und wandte sich an die Gläubigen. "So sei es denn bezeugt und verkündet, dass [[Perricum:Talvia vom Turm|Talvia vom Turm]] das Göttinnenurteil bestanden hat. Der Schwertbund erkennt sie als reumütig an und heißt sie wieder in den Reihen der Gläubigen willkommen. Ein jeder möge ihr auf ihrem langen Weg zur Vergebung nach Kräften beistehen. So sei es."
Ayla ignorierte dieses Gebaren und wandte sich an die Gläubigen. "So sei es denn bezeugt und verkündet, dass [[Hauptdarsteller ist::Perricum:Talvia vom Turm|Talvia vom Turm]] das Göttinnenurteil bestanden hat. Der Schwertbund erkennt sie als reumütig an und heißt sie wieder in den Reihen der Gläubigen willkommen. Ein jeder möge ihr auf ihrem langen Weg zur Vergebung nach Kräften beistehen. So sei es."




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Aktuelle Version vom 25. Januar 2014, 07:16 Uhr

Sie gewährten Talvia die Zeit die sie benötigte, niemand drängte sie. Schließlich signalisierte sie, bereit zu sein und die sechs Geweihten, darunter Jargold Thórod von Balsaith vom Orden der Wahrung, vier Angehörige des Ordens zur Hohen Wacht zu Leuenfels und Alinja Leuenklinge von Norburg für den Schwertbund, näherten sich der Frau. Alle sieben dampften leicht im kalten Schein der fahlen Sonne.

Ayla erhob die Stimme und sie brach sich vielfach im umgebenden Gebirge. "Der 'geheiligten Kreis der bewehrten Tugenden' schließt sich um Dich, die Du um Gnade gefleht hast. Zwölf Tugenden schworst Du zu ehren, ihnen zu folgen und stets ihrer eingedenk zu handeln. Du hast gefehlt! Darum mögen Dich die Schwerter Rondras prüfen, auf das wir im Angesicht der Herrin Rondra und durch ihren Ratschluss erfahren, ob Deine Reue wahrhaftig ist, dein Mut Deiner Bitte ebenbürtig und Du der Gerechtigkeit der Göttin daher wert. Die Regeln hast Du vernommen und verstanden?"

Talvia nickte einmal knapp.

Die Erhabene fuhr fort, wandte sich nun aber an die Wenigen, die geblieben war. "Im Geiste dieser Tugenden werden nun 12 Angriffe vorgetragen - zwei je Geweihter - die Talvia mit der Parade der entsprechenden Tugend wehren muss. Da sie sich den Tugenden in ähnlicher Weise stellt, wie am Vorabend ihrer Schwertleite, ist sie ebenso gewandet: Gewappnet nur mit ihrem Glauben und dem Wunsch zu bestehen."

Ayla trat einen Schritt zurück und zog ihre Klinge blank, nicht Armalion, den sie heuer nicht bei sich trug, sondern Ferlian, das Schwert, das der Oberste der Kirche im Alltag führte. "So bitten wir nun, Rondra Sturmherrin, sieh auf uns herab und fälle Dein Urteil, wie von dieser Sünderin erbeten. Denn Dein Wille ist unser Befehl!"

Der Kampf, der nun begann, schien nicht dem zu entsprechen, was man einem rondrianischen Kräftemessen üblicherweise zuschrieb. Sechs Geweihte in langen weißen Wappenröcken umkreisten eine einzelne Frau, die barfuss und im Unterhemd in ihrer Mitte stand. Der erste Stoß kam unerwartet, wurde geführt vom Bruder der Wahrer. Es war nicht mehr als ein Stoß, mit quer gehaltener Klinge und er wurde nur knapp von Talvias Schwert, das sie in einer sparsamen Bewegung vor ihre Brust hielt, geblockt. Sofort vermerkte die verbliebene Geweihte vom Rhodenstein etwas auf einem Pergament und der Reigen nahm seinen Fortgang. Der nächste Schlag, geführt in bestechender Präzision, gezielt direkt auf den Scheitel, wurde vollendet pariert, doch dann wurde Talvia von zwei grausame Schlägen getroffen, denen sie nicht einmal im Ansatz etwas entgegenzusetzen wusste und die sie augenscheinlich nicht erwartet hatte. Der linke Arm hing fortan nutzlos an ihrer Seite und die Wunde am rechten Oberschenkel schränkte ihre Beweglichkeit erheblich ein. Doch die Geweihten umkreisten sie weiter und sprangen blitzschnell vor, um ihre Angriffe zu vollführen. Noch zweimal wurde die Bußfertige schwer getroffen, dem gegenüber standen drei weitere Paraden, die sie vorbildlich vorführte und obgleich sie sich kaum aufrecht halten konnte und ihr das Blut in Strömen den Leib hinab rann, stand Talvia vom Turm noch immer, nachdem sie den letzte Hieb mit Ach und Krach abgelenkt hatte und hielt ihr Schwert fest in der Hand.

Das Schwert der Schwerter trat nahe an Talvia heran, derweil sich die Geweihten respektvoll vor der Frau in ihrer Mitte verbeugten – die meistenteils blutbenetzten Klingen vor ihrem Gesicht - und sich dann zurückzogen. "Zwölf Tugenden hat Du beschworen von denen Du fünfe nur leidlich zu kennen scheinst und dreie ganz vergessen hast. Doch Dir bleiben Geduld und Selbstbeherrschung, auf dass Du in Demut hoffen kannst, Sünde und Frevel dereinst hinter Dir zu lassen, um Dich der Gnade, die die Herrin Rondra Dir heute erwiesen hat, als würdig zu erweisen."

Ein einzelner Schluchzer löste sich von Talvias Lippen, ehe sie zusammenbrach und den Saum des Wappenrocks Aylas mit zitternden Fingern umklammerte und mit Küssen bedeckte.

Ayla ignorierte dieses Gebaren und wandte sich an die Gläubigen. "So sei es denn bezeugt und verkündet, dass Talvia vom Turm das Göttinnenurteil bestanden hat. Der Schwertbund erkennt sie als reumütig an und heißt sie wieder in den Reihen der Gläubigen willkommen. Ein jeder möge ihr auf ihrem langen Weg zur Vergebung nach Kräften beistehen. So sei es."



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Texte der Hauptreihe:
6. Ing 1030 BF
Der Tugendreigen
Stunden der Löwin


Kapitel 75

Die Altarweihe
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