Geschichten:Gefährliche Wahrheiten - Teil 2: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 4. Juni 2019, 08:05 Uhr
Auf Burg Mor'Tres, Baronie Gallstein, Garetien
„Schön habt Ihr es hier, alter Freund.“ Der groß gewachsene Mann blickte sich neugierig in Claudios Gemächern um. Unruhig spielte er mit der rechten Spitze seines gezwirbelten Schnurrbartes.
„Sehr schön, in der Tat.“
Claudio lächelte müde. „Man kann es nicht mit der Heimat vergleichen, aber es ist ganz annehmbar.“
Der Besucher seufzte und ließ sich von seinem Gastgeber einen Pokal mit Wein reichen. „Es ist sehr schade, dass Ihr von zu Hause weggegangen seid, mein Freund. Wir hatten doch immer unseren Spaß nicht wahr?“ Der Fremde prostete dem Vogt zu und nahm bedächtig einen Schluck. Dann schüttelte er sich. „Bei der Horas; Ihr seid tief getrunken, wenn Ihr so etwas freiwillig trinkt.“
Claudio zuckte mit den Achseln. „Man gewöhnt sich an alles. Ihr habt natürlich Recht, bester Andriano, lieber wäre ich zu Hause geblieben, aber es gab gute Gründe hier her zu kommen, dass versteht Ihr doch sicherlich?“
„Natürlich, natürlich. Wir alle müssen von Zeit zu Zeit ein wenig wandern und nach neuen Herausforderungen suchen.“
Claudio räusperte sich kurz und entzündete die Kerzen, die auf seinem Schreibtisch standen. „Wie laufen die Geschäfte? Ich meine, als Betrüger und Hochstapler ist man doch sicherlich nie ohne Beschäftigung, oder?“
Eitel fuhr Andriano durch sein halblanges nussbraunes Haar. „Ich bitte Euch, Claudio, etwas mehr Zurückhaltung. Welch bittere Worte höre ich da von Euren sonst so noblen Lippen? Wie soll ich sagen, die Geschäfte gehen natürlich ausgezeichnet. Aber für einen alten Freund habe ich mir die Zeit genommen. Wie kann ich helfen.“
„Wisst Ihr, es ist fast wie in alten Zeiten. Jemand hat ein schweres Verbrechen begangen und weiß noch gar nichts davon. Um der Gerechtigkeit willen, muss sich dieser Zustand nun ändern.“
Andriano lächelte wissend. „Ich verstehe. Das klingt interessant. Um wen soll es den gehen, wenn ich ganz bescheiden anfragen dürfte.“
Claudio rückte einen Stuhl zurück. „Setzt Euch doch erst einmal, dann will ich alles ganz genau erklären.“
Eine leichte Verbeugung andeutend, nahm der Liebfelder neben seinem Landsmann Platz.
Beiläufig legte Claudio einen dicken Lederbeutel, der mit Goldmünzen prall gefüllt war auf den Tisch.
„Noch Wein?“
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