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In der Kammer zuckte der Gefangene zusammen, als er den Schrei vernahm und schaute ängstlich erst Leomara und dann Alexis an. | In der Kammer zuckte der Gefangene zusammen, als er den Schrei vernahm und schaute ängstlich erst Leomara und dann Alexis an. | ||
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Ungeduldig herrschte sie den Gefangenen an. "Du kennst meine Fragen. Leg los ...!“ | Ungeduldig herrschte sie den Gefangenen an. "Du kennst meine Fragen. Leg los ...!“ | ||
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|Titel=Zeichen der Angst | |||
|Reihe=Grauen am Darpat | |||
|Teil=51 | |||
|Vor=Geschichten:Grauen am Darpat - Erste Erkenntnisse und Spuren | |||
|Zurück=Geschichten:Grauen am Darpat - Nebachotische Finessen | |||
|Datum=1.12.1032 | |||
|Zeit=2230 | |||
|Autor=Alex N., {{Briefspieler|Benutzer:Eslam|Eslam}}, Hermann K., {{Briefspieler|Benutzer:Tomira|Nicole R.}}, {{Briefspieler|Benutzer:Wallbrord|Marcus F.}}, {{Briefspieler|Benutzer:Robert O.|Robert O.}} | |||
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Aktuelle Version vom 28. Februar 2014, 17:43 Uhr
Dramatis Personae
- Marnion von Kelsenstein- Junker zu Kelsenburg
- Leomara von Isenbrunn, Ritterin zu Gnitzenkuhl
- Kor’win Beshir’a Danal han Bahr ai Danal - Großwildjäber aus Brendiltal - Alex K.
- Kain han Bahr ai Danal - Gehilfe Kor'wins – Alex K
- Unswin von Keilholtz ä.H., Edelknappe und Novize im Zornesorden
- Alexis Colon Darios, Praetor des Rondratempels zu Schwertwacht, Leutnant im Zornesorden
- Selinde von Löwenhaupt-Hauberach, Junkerin zu Allwinnen und Erb-Baronesse zu Vellberg
- Palinai von Isenbrunn, Altjunkerin von Kaltengrundt
- Roderick von Isenbrunn, Vogt von Gnitzenkuhl
In der Kammer zuckte der Gefangene zusammen, als er den Schrei vernahm und schaute ängstlich erst Leomara und dann Alexis an.
„Euer Gnaden, stammelte er. Ich bitte um Euren Schutz!“ Stammelte er flehentlich und zerrte an seinen Fesseln. „Was tun sie Torm an?“
„Meinst du, dass du das wirklich wissen willst“, war die Frage des Geweihten, doch dieses Mal ohne Lächeln. Bestimmt sprach er weiter, „den Schutz kann ich dir nur unter der Bedingung geben, wenn du mit deinem Theaterspiel aufhörst und mir sagst, was Sache ist.“
Die Hand auf die Bauchwunde gepresst, zog sich Leomara ein Stück von ihm zurück, sodass nur noch die Spitze des Dolches seine Haut am Hals berührte. Doch ein gefährliches Glitzern blieb in ihren Augen.
„Ich rieche zwischen all dem Dreck doch tatsächlich Angst?“ Sie steckte den Dolch mit einem Achselzucken wieder weg.
„DU kannst dir das ganze ersparen, wenn du Euer Gnaden Alexis berichtest was du weißt. Sollte ich übrigens die Frage noch ein drittes Mal stellen müssen, werde ich ernsthaft wütend. Und da ich mich nicht so aufregen soll, werde ich unseren Freund von nebenan holen, dann wird es dir deutlich leichter fallen zu reden.“
In diesem Augenblick ging die Tür auf und Selinde trat mit Kain wieder ein. „… wieso musstest Du duas tun?“ Fragte der Nebachote die Baroness offensichtlich erbost.
„Är hätte auch so ge’sprochen. Du hättest ihm nicht dän Arm brechän, seine Ohren abschneiden und sie ihm in den Rachän stopfen missen.“ Kain schien so verärgert zu sein, dass er sich sogar von Selinde losriss, dabei allerdings – bedingt durch seine Verwundung - das Gleichgewicht verlor und hart zu Boden stürzte. Der Nebachote spielte seine Rolle so gut, dass seine Worte wirklich ernst rüber kamen.
Die Vellbergerin antwortete, während sie Kain aufhalf, scheinbar ungerührt mit laut vernehmlicher Stimme:
„Er ist doch selber schuld! Ich hatte ihn aufgefordert, uns alles zu erzählen, oder den Preis für sein Schweigen zu bezahlen. Er zog letzteres vor. Und da ich meine Versprechen halte …“ Selinde ließ diesen Satz bewusst unvollendet.
„Hoffen wir, dass sein Kumpan vernünftiger ist. Ach ja, den anderen sollten wir freilassen. Eigentlich hätte er aufgrund seiner Untaten den Strang verdient, aber ich bin nicht ohne Gnade und angemessen bestraft wurde er ja schon.“ Dann raunte sie Kain deutlich leiser zu:
„Übertreibe es nicht mit Deinen Ausführungen, Kain, sonst kommt der andere Mistkerl noch ins Grübeln darüber, ob wir hier nicht ein falsches Spiel spielen.“
Der Halunke jedenfalls glaubte sie und sprang förmlich zitternd auf seinem Stuhl auf und ab, soweit ihm dies möglich war. Mit Tränen in den Augen schaute er den Geweihten flehend an.
„Ich sag Euch alles“, stammelte er die Nase und den Mund voller Rotz und Speichel. „Doch schützt mich, ich bitte Euch.“
„Was meint ihr Euer Gnaden? Können wir uns darauf einlassen?“ In Unswins Stimme lag Anspannung. Er stand nun direkt neben Leomara hinter dem Gefangenen und hatte ihr zur Beruhigung die Hand auf den Unterarm gelegt. Die Ritterin erstarrte förmlich unter dieser Geste. Sie vermied es stattdessen bewusst ihn anzusehen und hielt ihren Blick lieber auf dem Gefesselten gerichtet. Jetzt wo sie ihn soweit hatten, wäre es sehr unglücklich den Gefangenen aus Versehen doch noch schwerwiegend zu verletzen. Was auch immer in dem anderen Verhörzimmer abgelaufen war, Unswin wollte es gar nicht genau wissen, es hatte seine Wirkung erzielt. Der Blick des Edelknappen hatte eigentlich seinem Ordensbruder gegolten, doch sah er aus dem Augenwinkel den Vogt im Schatten an der Tür stehen. Dessen Blick lag ganz offensichtlich nicht auf dem Gefangenen sondern fast stechend auf Unswin selbst, beziehungsweise auf der Hand, die so vertraulich auf dem Arm der Tochter lag.
Langsam zog der Novize seine Hand von Leomara zurück und legte sie stattdessen mit Kraft dem Gefangenen in den Nacken um ihn ruhiger auf dem Stuhl zu halten. Der Geweihte blickte vom Gefangenen zu Unswin hoch.
„Ich denke schon, dass wir uns darauf einlassen können.“ Danach schaute er mit einem ernsten Gesichtsausdruck wieder zum Gefangenen.
„Ich gebe dir Schutz und du wirst uns sämtliche Fragen beantworten – wahrheitsgemäß und ohne Ausflüchte. Ansonsten werden wir beide uns unter vier Augen unterhalten und DAS willst du mit Sicherheit nicht erleben. Du wirst dann nicht so glimpflich wegkommen wie dein Torm, glaube mir.“
Sein Blick traf Leomara, die ebenfalls hinter dem Gefangenen stand. „Werte Dame, wollt ihr den Anfang machen?“
Froh, dass der Edelknappe sie wieder frei gegeben hatte, versuchte Leomara unauffällig zu erkunden wo ihr Herr Vater abgeblieben war. Kaum, dass sie den Blick schweifen ließ, spürte sie auch schon seine Augen auf sich ruhen. Mit wachsender Sorge begann sie darüber zu sinnieren, ob er Unswins Geste wohl gesehen hatte. Wenn ja, würde es von nun an noch komplizierter werden als es ohnehin schon war.
Ungeduldig herrschte sie den Gefangenen an. "Du kennst meine Fragen. Leg los ...!“
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