Benutzer:Goswin/Briefspiel: Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichte: Der neue Baron – Teil 3 ==
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= Entwürfe =
  
Mitte BORon 1021 BF traf die tobrische Familie des neuen Barons Darulf von Corish und von Praill auf Burg Hahnenfels ein. Junker Brasibert von Hahnentritt hatte die Anweisungen des Barons befolgt und das Hauptgebäude der Burg entsprechend eingerichtet. Es standen zwar noch einige Umbauarbeiten an, aber diese hatten sich nicht innerhalb eines Mondes realisieren lassen. Brasibert selbst war in eines der Nebengebäude gezogen, ebenso seine Schwester Ayla.
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==Morgendämmerung==
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''Eine Geschichte um die Bannstrahler [[Garetien:Praiodan von Weißfels|Praiodan von Weißfels]] und [[Garetien:Angar Helmisch|Angar Helmisch]]''
  
Brasibert hatte sich inzwischen gefangen. Lange hatte er mit seiner Schwester Ayla diskutiert. Seine Erwägungen, den Baron zu töten und es darauf ankommen zu lassen, ob dieser wirklich entsprechende Dokumente besaß, hatte sie abgelehnt. Und so hatte er sich in sein Schicksal ergeben und seiner Schwester versprochen, vorerst den dienstbeflissenen Vogt zu geben.
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=== Teil 1 ===
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Golden glänzte das Ornat der Fürstilluminata von Beilunk inmitten ihrer weitläufigen Halle aus weißem Marmor. Schneeweiß war auch ihr hochgestecktes Haar. Golden glänzten ihre Augen, als sie ihre schlanke Gestalt dem knieenden Praiodan von Weißfels zuwendete. Blass war ihre Haut, die Fürstin wirkte zerbrechlich und dennoch hatte ihre Willenskraft und ihr Gottvertrauen Beilunk, wie eine Insel im Meer der Finsternis erhalten. Sie persönlich hatte den Drachen Rhazzazor zurückgeworfen und ihre Stimme war fest und ungebrochen:
  
Die Familie des Barons war eigentlich die Familie seines Bruders, wie Junker Brasibert den Anweisungen des Barons entnommen hatte. Dessen Bruder Bernfried, dessen Frau, sowie die drei gemeinsamen Kinder. Brasibert erinnerte sich dunkel daran, in der gräflichen Residenz zu Eslamsgrund hinter ihnen gesessen zu haben. Bei dieser Erinnerung war ihm auch ein Gedanke gekommen. Alle drei Kinder waren in seinem Alter. Vielleicht ließen sich so Bande knüpfen, die ihm beizeiten nützlich sein konnten. So hässlich schien ihm die Nichte des Barons in seinen Erinnerungen jedenfalls nicht zu sein.
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"Bannerführer [[Garetien:Praiodan von Weißfels|Praiodan von Weißfels]], Ihr habt mir lange und treu gedient. Doch der Kampf hier ist nicht der einzige Kampf, den wir austragen. Obwohl wir hier den entscheidenden Krieg gegen den Feind führen, so werden wir niemals Lebenskraft zurückgewinnen, wenn die Versorgungslage weiter so unstet bleibt.
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Wir senden Euch aus, als Gesandten Beilunks. Reist nach Punin, nach [[wikav:Feste Auraleth|Burg Auraleth]], nach Greifenfurt und nach Elenvina. Der [[Orden vom Bannstrahl Praios'|Orden vom Bannstrahl Praios]]' muss sich vereinen und alles tun, um Beilunk zu erhalten und von hier den entscheidenden Stoß zu führen. Wir haben keine Zeit länger als unbedingt nötig unsere Wunden zu lecken. Geht an den kaiserlichen Hof, sprecht jeden Tag von unserem Anliegen und macht deutlich, dass unser existentieller Kampf das Reich betrifft. Die Finsternis mag über Tobrien hängen und der Tod ist allgegenwärtig. Wir aber leben und meine Untertanen leiden jeden Tag und jede Nacht an Hunger. Beilunk sollte die Speerspitze himmlischen Glanzes sein, die sich in den Leib des Bösen bohrt und die Finsternis zwingt zu weichen. Wir sind der Sonnenaufgang nach der langen Nacht voller quälender Alpträume. Ihr habt unseren Anspruch vernommen. Nun erhebt Euch, geht und kehrt erst wieder, wenn Beilunks Rettung und der entscheidende Schlag gegen das Böse veranlasst sind."
  
Die Familie von Corish und von Praill reiste in einer Kutsche. Die beiden Neffen des Barons ritten nebenher. Begleitet wurde die adelige Reisegesellschaft von einer Lanze Reiter.
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[[Benutzer:Fil|Fil]]
Junker Brasibert lies die Burgwache antreten und wartete bis der Kutscher die Tür öffnete. Heraus trat eine ältere Frau mit braunen Haaren und Gewändern, die einen exquisiten und teuren Geschmack verrieten.
 
  
"Euer Wohlgeboren, lasst mich Euch auf Burg Hahnenfels begrüßen", begann Brasibert und verneigte sich tiefer als nötig.
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=== Teil 2===
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Während der Rest der Mannschaft noch in den Kojen lag, knieten am Heck der Schivone zwei Männer. Jeder von ihnen trug eine weiße Tunika, unter der das Kettenhemd hervorschimmerte. Als PRAios sich langsam über den Horizont erhob, begannen beide ihr Gebet.
Die Edle schaute sich um und blickte pikiert umher, "Schmutzig! Wieso ist es hier so schmutzig?"
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<br><br>
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''Gegrüßt seiest du, o Praios, <br>zu einem neuen strahlenden Tag deiner Herrschaft.<br> Dein Strahlen erweckt uns zu deinem Dienst aus Borons Armen, <br>und erleuchtet uns den Weg, auf dass wir ihn furchtlos beschreiten. <br>Unser Leben und unser Schicksal legen wir getreulich in deine Hände, o Fürst der Fürsten, <br>denn Du bist weise und gerecht...'' <!--Blakharons Fluch, S. 68-->
  
Brasibert verkniff sich eine Bemerkung und reichte ihr die Hand, "Lasst mich Euch in die Oberburg begleiten. Dort ist es weitaus sauberer und es gibt einen wundervollen Ausblick. Darf ich mich vorstellen? Brasibert von Hahnentritt"
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Erst als die PRAiosscheibe über den Horizont aufgestiegen war, endete das Gebet der beiden Bannstrahler.
  
Verwundert schaute ihn die Edle an, "Da hat der gute Darulf wohl etwas übertrieben. Er hat aus Euch einen ungehobelten Klotz gemacht"
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Beide erhoben sich und gingen langsam zum Bug des Schiffes. Die Matrosen, die sichtlich müde langsam an Deck kamen, wichen den beiden Männern aus.
  
Brasibert lächelte und führte sie zur Oberburg.
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"Wenn Efferd es gut mit uns meint, erreichen wir noch heute [[Perricum:Perricum|Perricum]]", sagte der Ältere leise.
  
"Kommt Kinder! Und bringt euren Vater mit!", rief sie über die Schulter zurück.
 
  
Brasibert schaute neugierig zurück. Zwar hatte der Baron in seinem Brief seinen Bruder erwähnt, doch genaueres wusste Brasibert nicht. Die beiden Neffen des Barons halfen zuerst ihrer Schwester aus der Kutsche. Danach führten sie zu dritt ihren Vater heraus. Der Mann, offensichtlich ein Bruder des Barons, schien einmal ein kräftiger Krieger gewesen zu sein. Doch jetzt war seine breite Gestalt zusammengesunken. Müde setzte er einen Fuß vor den anderen, immer auf die Hilfe seiner Kinder angewiesen. Angewidert stellte Brasibert fest, dass dem Manne der Speichel aus dem Munde floss.
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Als die Schivone im Hafen der Stadt anlegte, neigte sich PRAios bereits gen EFFerd. Die beiden [[Orden vom Bannstrahl Praios'|Bannstrahl]]er warfen sich ihre Sättel über die Schulter und verließen das Schiff als Erste. Auf dem Weg aus dem Hafen machte ihnen jedermann bereitwillig Platz, obgleich es in der Stadt vor Menschen wimmelte. Ohne Probleme fanden sie den PRAiostempel inmitten der Stadt.  
  
"Kümmerst Euch nicht um ihn", bemerkte die Edle an seiner Seite streng.
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"Bannerführer [[Garetien:Praiodan von Weißfels|Praiodan von Weißfels]]", stellte sich der Ältere der beiden Bannstrahler vor, "Und dies ist Ritter [[Garetien:Angar Helmisch|Angar Helmisch]]."
  
"Wie Ihr wünscht", antwortete Brasibert und führte sie weiter.
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Der PRAiosgeweihte nickte unfreundlich, blieb aber hinter seinem Schreibtisch sitzen, "Was kann ich für die Herren tun?"
  
Stunden später sank er erschöpft auf sein Bett nieder. Faduhenne von Corish und von Praill war eine anstrengende Frau. In den vergangenen Stunden hatte er ihr jeden Winkel der Burg zeigen, Anweisungen zu weiteren Umbauarbeiten entgegennehmen und dabei stets freundlich und zuvorkommend sein müssen. Doch die Mühe hatte sich gelohnt. Die Edle war eine leicht beeinflussbare Person. Mit ein wenig Schmeichelei würde sie für Brasibert kein Hindernis sein. Auch ihr Mann schien keines zu sein. Nach und nach hatte er ihr entlocken können, dass der berühmte tobrische Krieger Bernfried aus irgendeiner Schlacht, genauer wusste sie es nicht, als geistiges Wrack heimgekehrt war. Seitdem wurde er mit verschiedenen Mittelchen ruhig gestellt, damit er für niemanden eine Gefahr darstellte.  
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"Wir brauchen zwei Pferde. Noch heute."
  
Nur zu den Kindern der Edlen hatte er noch keinen Kontakt bekommen. In Anwesenheit ihrer Mutter schienen sie recht einsilbig zu sein. Aber Brasibert würde noch viel Zeit haben, sie in seinem Sinne zu beeinflussen. Brasibert zog die Schriftstücke hervor, welche die Edle Faduhenne ihm zum Abschied überreicht hatte. Das erste enthielt Anweisungen des Barons, die wohl nicht für seine Schwägerin bestimmt waren.  
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Der Geweihte zog eine Augenbraue hoch, "Zwei Pferde? Unmöglich."
  
"An Junker Brasibert von Hahnentritt,
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Wortlos zog Praiodan einen Brief unter der Tunika hervor und reichte ihm dem Geweihten.
  
Wenn Ihr dies lest, dann habt Ihr meine Familie bereits kennengelernt. Ich muss Euch sicher nicht an Euren Schwur erinnern! Sollte meiner Familie etwas zustoßen, werde ich nicht nach genaueren Umständen fragen, sondern nahe liegende Schlüsse ziehen. Kommt also Euren Verpflichtungen nach und sorgt für ihr Wohlergehen.  
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Misstrauisch nahm der Tempelvorsteher den Brief entgegen, klemmte sich ein Monokel vor das linke Auge und betrachtete den Brief. Sogleich entfiel ihm die Lesehilfe, denn er zog vor Überraschung die Augenbrauen hoch, "Ein Schreiben der [http://www.wiki-aventurica.de/index.php?title=Gwiduhenna_von_Faldahon Fürstilluminata]?"
  
Um Eure Pflichten erträglicher zu machen, bestelle ich Euch vorerst zum Vogt der Baronie. Eure Legitimation bestätigt das zweite Schreiben. Ebenso bestätige ich damit, dass ich Euch mit dem Junkertum Gippelstein belehne.  
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Schnell las er den Brief, "Nun, dass ist natürlich etwas anderes. Selbstverständlich könnt ihr die Pferde bekommen."
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Eilig stand er auf, kam um den Tisch herum und legte seinen Arm leutselig auf Praiodans Schulter.
  
Bis zu meinem Eintreffen auf Burg Hahnenfels in zwei Götternamen erwarte ich von Euch, dass die Umbaumaßnahmen auf Hahnenfels weitestgehend abgeschlossen sind. Zudem erwarte ich von Euch eine Aufstellung der Baronie: Einwohnerzahl, Tempel, Einnahmen, Ausgaben, etc. Weiterhin plane ich die Ansiedlung tobrischer Flüchtlinge auf Fremmelsfelder Gebiet. Sucht einen geeigneten Platz für eine Dorfgründung für gut 200 Seelen, welche hauptsächlich Ackerbau betreiben.
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"Aber wollt ihr euch nicht ein wenig von der anstrengenden Reise erholen? Ich könnte ein kleines Mahl bereiten lassen..."
  
PRAios zum Gruße!
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Praiodan schaute dem Geweihten ruhig in die Augen. Dieser blinzelte, wich dem Blick der hellen Augen aus und nahm seine Hand zurück.
  
Darulf von Corish und von Praill, Baron zu Fremmelsfelde"
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"Wir warten vor dem Tor des Tempels auf die Pferde", Praiodan drehte sich zur Tür, "PRAios zum Gruße"
  
Das zweite Schreiben enthielt die versprochene Legitimation.
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Angar lächelte in sich hinein, als nur wenig später zwei kräftige Reitpferde vorgeführt wurden. Beide sattelten die Pferde und verliessen die Stadt noch bevor PRAios im Efferd unterging.
  
"Hiermit ernenne ich Junker Brasibert von Hahnentritt zum Vogt der Baronie Fremmelsfelde. Bis auf weiteres handelt er in meinem Namen, seinen Anweisungen ist Folge zu leisten.
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[[Benutzer:Goswin|Goswin]]
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===Teil 3===
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<!--Ankunft in Gareth-->
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===Teil 4===
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<!--Ankunft in Eslamsgrund, Lichterneck-->
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===Teil 5===
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<!--Audienz beim Grafen-->
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===Teil 6===
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<!--Praiodan reist nach Punin, Angar bleibt zurück, soll Kontakt mit Baron Darulf aufnehmen, um Audienz in Elenvina zu organisieren-->
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===Teil 7===
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<!--Angar reist nach Hahnendorf, um Baron Darulf zu treffen und besucht seine Familie-->
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===Teil 8===
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<!--Praiodan auf der Durchreise nach Elenvina-->
  
Zudem bestätige ich genannten Junker als Inhaber des Junkertums Gippelstein.
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[[Benutzer:Goswin|Goswin]]
  
Darulf von Corish und von Praill, Baron zu Fremmelsfelde"
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==Eine arrangierte Hochzeit==
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(Arbeitstitel)''Eine Geschichte um [[Garetien:Ayla von Hahnentritt|Ayla von Hahnentritt]] und [[Garetien:Olfwyll von Corish und von Praill|Olfwyll von Corish und von Praill]]''
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<!--Obwohl Ayla in Irean verliebt ist, stimmt sie der Hochzeit zu-->
  
Brasibert faltete die Schreiben wieder zusammen und legte sie neben sich. Der Anfang war gemacht. Der Baron schien auf seinen Schwur zu vertrauen und die Familie des Adligen schien auch kein Hindernis zu sein. So blieb ihm genug Freiraum, eigenen Plänen Vorschub zu leisten. Er würde Burg Gippelstein wieder aufbauen. Und er würde Nachforschungen über den Baron anstellen. Vielleicht gab es auch auf dessen Weste dunkle Flecken. Und wenn nichts half, musste er die Nichts des Barons verführen und heiraten. Soweit er bis jetzt wusste, hatte der Baron weder Frau noch Kinder. Da dessen Bruder wohl als schwachsinnig galt, würde dessen ältestes Kind, die Edle Leîane die Baronie erben...
+
===Teil 1===
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<!--Datum prüfen, irgendwann während Gorbons Absetzung-->
  
== Der neue Baron – Teil 4 ==
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Burg Hahnenfels, 1029BF, die Kammer der [[Garetien:Ayla von Hahnentritt|Ayla von Hahnentritt]]
  
In den folgenden zwei Götternamen war Junker Brasibert fast ständig unterwegs. Die Aufstellung der Baronie war eine aufwändige Aufgabe, zumal viele Unterlagen verloren gegangen waren, als im letzten Jahr der Sitz des damaligen Vogtes, Burg Gippelstein abgebrannt war. So musste der Junker von Ort zu Ort reisen, Freie und Unfreie zählen, notieren, wer Handwerker und wer Bauer war.  
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Vogt [[Garetien:Brasibert von Hahnentritt|Brasibert von Hahnentritt]] ging unruhig in der Kammer auf und ab, "Schwester, wir müssen endlich etwas für Deine Zukunft tun."
  
Doch so mühsam seine Aufgabe war, so sehr genoss er es auch, seine neu gewonnene und legitimierte Macht zu nutzen. Einige vorlaute Bauern landeten aus nichtigen Gründen am Pranger oder wurden ausgepeitscht. Hin und wieder könnte sich der Junker sogar das Vergnügen, die Strafen selbst zu vollstrecken...
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Ayla verzog das Gesicht, "Wir haben uns oft darüber unterhalten, Bruder. Es gibt niemanden, der in Frage käme. Zudem habe ich als Kammerfrau der Edlen Faduhenne doch ein angenehmes Leben." Ihr Gesichtsausdruck strafte die Worte Lügen.
  
Er nutzte die Reise aber auch, um gezielt Unmut gegen den neuen Baron zu wecken. Gegenüber Dorfältesten lies er Bemerkungen fallen, dass der neue Baron mehr Abgaben einzutreiben gedenke. Auch wolle der Baron TRAvia-Bünde nur dann genehmigen, wenn er das Recht der ersten Nacht bekäme. Auch die Ansiedlung der tobrischen Flüchtlinge wusste Junker Brasibert zu nutzen. In nahezu jedem Dorf erwähnte er beiläufig, dass Dutzende, grobschlächtige, tobrische Bauern in der Nähe angesiedelt würden. So schuf Brasibert von Hahnentritt ein Bild des neuen Barons, welches diesem sicher nicht gefallen hätte.
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Brasibert blieb stehen, "Es gibt wichtigere Gründe."
  
Kurz vor Ablauf der Frist, die Baron Darulf gesetzt hatte, beendete der Junker die Aufstellung. Gut 3700 Seelen lebten in der Baronie. Davon waren gut 2500 unfreie Bauern, weitere 500 Bauern waren Freie, zudem gab es einige freie Holzfäller und Waldarbeiter. In den größeren Orten der Baronie gab es zudem zahlreiche Handwerker und Händler, die nicht nur frei waren, sondern es auch zu einem gewissen Wohlstand gebracht hatten. Abgesehen von Brasibert und seiner Schwester Ayla gab es keine Adligen mehr in der Baronie. Der einzige Magier, einst im Dienste von Brasiberts Vater Giselbert, lebte auf Burg Hahnenfels. Geweihte waren rar in Fremmelsfelde. Einzig ein PERaine-Geweihter versah hier dauerhaft seinen Dienst. Gläubige der anderen Götter mussten sich gedulden, bis ein reisender Geweihter sich ihrer annahm.  
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Überrascht schaute Ayla auf.
  
Das einzige, was Vogt Brasibert noch Kopfzerbrechen bereitete, war der Standort für die Ansiedlung der tobrischen Flüchtlinge. Denn auch wenn er jedem Dorfältesten damit Angst eingejagt hatte, wusste er selbst nicht, wo er die Leute ansiedeln sollte. Er wollte sie keinesfalls in seiner Nähe haben und dies bedeutete, dass die Umgebungen von Hahnendorf und Gippelstein nicht in Frage kamen. Da die Tobrier aber Bauern waren, konnte er sie auch nicht im Wald ansiedeln. Nach langem Überlegen entschied er sich für einen Ort an der Strasse nach Gallstein.  
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"Es sind Dinge in Bewegung gekommen, die für uns sehr erfolgversprechend sind.", Brasibert senkte den Kopf, "Es könnte allerdings auch schief gehen."
  
Baron Darulf traf nicht wie angekündigt im TSA ein. Erst Wochen später, im PHEx kam er in einer Kutsche und mit wenigen Mann Bedeckung
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Ayla sprang auf, "Was hast Du getan Bruder?"
auf Burg Hahnenfels an. Vogt von Hahnentritt hatte in den vergangenen Wochen lange nachgedacht und beschlossen, dem Baron den untertänigen Vogt vorzuspielen. Nicht, dass Brasibert einen konkreten Plan gehabt hätte. Ihm mangelte es schlicht an Alternativen. Der Schwur auf PRAios, den er dem Baron gegeben hatte, band ihn. Doch noch weitaus stärker als der Schwur banden ihn die Dokumente, die der Baron erwähnt hatte. Brasibert musste unbedingt herausfinden, ob diese wirklich existierten. Falls nicht, so war auch der Schwur ohne Bedeutung...
 
  
In der Kutsche befand sich nicht nur der Baron, sondern auch ein Geweihter des PRAios. Brasibert verzog das Gesicht. Also wollte der Baron den Schwur auch vor dem Götterfürsten bekommen. Nun gut, er würde sich zusammenreißen und schwören.  
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Der Angesprochene schüttelte den Kopf, "Es ist besser, wenn Du nicht zuviel darüber weißt. Ich will nicht, dass Du mit mir stürzt, wenn es zum Schlimmsten kommt."
  
Bevor sich Baron Darulf von Corish und von Praill jedoch mit Brasibert von Hahnentritt beschäftigte, begrüsste er seine Familie. Während die Begrüßung mit seiner Schwägerin auf beiden Seiten eher kühl ausfiel, schien er sich deutlich zu freuen, seine Neffen und seine Nichte zu sehen. Brasibert beschloss, sich diese Tatsache zu merken. Vielleicht ergaben sich auf diesem Wege ja noch Möglichkeiten.
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"Du machst mir Angst.", Ayla war aufgesprungen.
  
Nach der Begrüßung befahl der Baron Junker Brasibert in die Grosse Halle der Burg. "Habt ihr meine Befehle ausgeführt?", fragte er ohne weitere Höflichkeitsfloskeln.
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Brasibert lächelte, "Keine Sorge. Es wird nichts schief gehen. Ich will mir nur keine Sorgen um Deine Zukunft machen müssen."
  
Brasibert verneigte sich kurz, "Natürlich".
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Er wurde wieder ernst, "Tu mir den Gefallen und heirate. Nimm einen der Neffen des Barons. Er hat genug Einfluss, seinen Ruf und damit auch Dich zu schützen."
  
Der Baron schaute ihn prüfend an, "Gut", und fuhr an den Geweihten gewand fort, "Euer Gnaden, beginnt mit der Zeremonie!"
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Ayla schüttelte den Kopf, "Brasibert, Aldegiff ist bereits vergeben..."
  
Der PRAiosgeweihte nickte und packte dienstbeflissen ein paar zeremonielle Gegenstände aus. Ein kurzes gemurmeltes Gebet an den Götterfürsten und die Zeremonie begann. So feierlich das Ganze vor wenigen Monden in der gräflichen Residenz in Eslamsgrund gewesen war, so pragmatisch und kurz war die Zeremonie hier.
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Brasibert schaute auf, "Davon wusste ich nichts. Wer?"
  
Brasibert schwor bei PRAios, Baron Darulf als Vogt und Junker zu dienen und seinen Lehnspflichten nachzukommen. Dieser wiederum leistete den entsprechenden Gegenschwur.  
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Seine Schwester lachte auch, "Auch ich hab meine Geheimnisse."
  
Der Baron gab dem Geweihten im Anschluss einen kleinen Beutel, dankte ihm für die Mühe und verabschiedete ihn. Dann widmete er sich wieder seinem Vogt. "Gebt mir die Aufstellung", forderte er.
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"Dann nimm Olfwyll."
  
Brasibert war vorbereitet und zog die Schriftrolle aus seinem Gürtel. Zu seiner Überraschung setzte der Baron sich sofort an einen der Tische der Halle und begann zu lesen. Hin und wieder nickte er, zuweilen schüttelte er aber auch den Kopf.
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Ayla schaute lange ins Feuer, "Bist Du Dir sicher, dass dies nötig ist?"
  
"Diese Zahlen stimmen nicht ganz mit denen in der Garether Reichskanzlei überein. Habt ihr dafür eine Erklärung?", fragte der Baron.
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Brasibert umarmte seine Schwester, "Ja".
  
"Ich kenne die Garether Zahlen nicht", Vogt von Hahnentritt schüttelte den Kopf, "Vielleicht hat aber auch mein Vorgänger..."
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[[Benutzer: Goswin|Goswin]] 13.08.07
  
"Ihr meint Yantur von Gippelstein?", unterbrach ihn der Baron.
 
  
"Ja", antwortete Brasibert, "Vielleicht hat er ungenau Buch geführt. Er war schließlich alt..."
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===Teil 2===
  
Der Baron musterte Brasibert, "Nun gut. Ich werde die Zahlen prüfen lassen."
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"Womit können Wir Euch helfen, Vogt", Baron [[Garetien:Darulf von Corish und von Praill|Darulf von Corish und von Praill]] schaute nicht von seinem Schreibtisch auf, als sein Gast herein kam.
  
Er erhob sich und schritt zum Fenster, "Mir gefällt nicht, dass ein Magier auf dieser Burg lebt. Sorgt dafür, dass er verschwindet!"
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"Euer Hochgeboren, ich bin gekommen um mit Euch Frieden zu schließen."
  
Brasibert starrte dem Baron in den Rücken, "Aber Magister Gorbas lebt seit Jahrzehnten hier und diente meiner Familie immer treu". Er biss sich auf die Lippen für diesen Ausbruch.
+
Baron Darulf zog eine Augenbraue hoch und schaute seinen Vogt an, "Wie meint ihr das?"
  
Der Baron drehte sich zu ihm um und lächelte schief, "Vielleicht ist es genau das, was mich stört... Ansonsten bin ich mit euch recht zufrieden. Auch der Standort für die neue Siedlung scheint mir angemessen. Kümmert Euch darum, dass den neuen Siedler genug Bauholz zur Verfügung steht und versorgt sie auch mit Nahrung. Die Kosten dafür trage ich.", sprach er weiter.
+
"Wie Ihr vielleicht wisst, hegte ich nach dem Tod des alten [[Garetien:Yantur von Gippelstein|Yantur von Gippelstein]] die Hoffnung, selbst Baron von Fremmelsfelde zu werden. Eure Ernennung schien mir ein Schlag ins Gesicht."
  
Vogt Brasibert nickte, "Wo ihr gerade von Kosten sprecht. Wie ihr wisst, ist der Stammsitz des Junkertums Gippelstein abgebrannt. Es ist sicher auch in Eurem Interesse, wenn diese Burg zum Schutze der Baronie wieder aufgebaut wird...."
+
Brasibert machte eine Pause und blickte seinen Gegenüber prüfend an. Doch im Gesicht des Barons war keine Regung zu erkennen.  
  
Der Baron lächelte, "Es liegt in meinem Interesse, allerdings. Doch bezahlen werden ich dafür nicht. Wie ich Eurer Aufstellung entnommen habe, leben gut 500 Seelen in eurem Junkertum. Holt euch das Geld dort..."
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"Wie dem auch sei, ich war Euch in den letzten Götterläufen nicht immer der beste Diener. Insgeheim hegte ich stets die Hoffnung, dass Euer Aufenthalt hier nicht von Dauer wäre. Doch ich habe nun erkannt, dass Ihr der fähigere Mann für diese Baronie seit."
  
Brasibert legte die Stirn in Falten.
+
Noch immer konnte Brasibert keine Reaktion bei Baron Darulf feststellen.
  
"Wenn es sonst nichts weiter gibt, könnt ihr jetzt gehen", beendete der Baron das Gespräch.
+
"Darum möchte ich vorschlagen, unsere Familien zu verbinden und damit jegliche Mauern zwischen uns einzureißen..."  
  
Der Vogt nickte leicht und verließ die Halle, die einst seiner Familie gehört hatte und über die nun dieser Tobrier verfügen durfte. Weil PRAios es so wollte...
+
Baron Darulf hob nun beide Augenbrauen, in seinem Gesicht zuckte es und schließlich fing er hemmungslos an zu lachen.  
  
Doch so leicht ließ sich ein von Hahnentritt nicht ausbooten. Er würde abwarten, den Untertanen spielen und seine Kräfte sammeln. Und dann, irgendwann, würde er diesen "Baron" von seinem Land vertreiben und das rechtmäßige Erbe seiner Vorfahren antreten. Egal, ob der Götterfürst ihn dabei unterstützte oder nicht....
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Brasiberts Miene verfinsterte sich.
  
[[Benutzer:Goswin|Goswin]]
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Darulf beherrschte sich halbwegs, "Ihr meint dies wirklich ernst?"
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Brasibert nickte.
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"Und wie stellt ihr Euch diese Verbindung vor? Wollt ihr meine Nichte heiraten? Ich weiß genau, wie ihr mit Frauen umspringt. Denkt ihr, ich würde dazu meine Erlaubnis geben?"
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Brasibert atmete tief durch, "Ich dachte an euren Neffen Olfwyll und meine Schwester"
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Darulf hörte endgültig auf zu lachen, "Was versprecht ihr euch davon?"
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Brasibert zuckte mit den Schultern, "Meine Familie geht mir über alles. Ich will Euch damit zeigen, dass ich nichts mehr gegen Euch unternehmen und Euch treu dienen werde."
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Darulf erhob sich von seinem Stuhl, verschränkte die Arme auf dem Rücken und ging langsam zum Fenster.
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"Ich werde darüber nachdenken. Ihr könnt gehen."
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[[Benutzer: Goswin|Goswin]] 13.08.07
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===Teil 3===
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[[Garetien:Olfwyll von Corish und von Praill|Olfwyll von Corish und von Praill]] klopfte vorsichtig an der Tür.
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"Herein", klang es dumpf aus dem Raum dahinter.
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Olfwyll öffnete die Türe, blieb aber stehen.
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Ayla, die gerade am Kamin sass und in einem Buch las, schaute auf.
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"Olfwyll, komm herein.", Ayla stand auf und ging ihren Gast entgegen.
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Der Angesprochene zögerte noch einen Moment, trat dann aber ein und schloss die Tür.
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"Mein Onkel hat mich eben zu sich bestellt. Er will, dass wir beide den Traviabund eingehen.", Olfwyll knetete seine Hände und schaute Ayla nicht ins Gesicht.
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"Ich weiss, mein Brunder will es auch."
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"Aber wir wollen doch nicht", brach es auch Olfwyll heraus, "Nicht das ich Dich nicht mögen würde, aber...". Er verstummte.
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Ayla nickte, "Du bist für mich wie ein Bruder. Auch mir scheint es seltsam, in diese Sache einzuwilligen. Aber wer sind wir, als das wir uns den Wünschen des Barons entgegenstellen können?"
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Olfwyll seufzte, "Du meinst also...?". Traurig schaute er Ayla an.
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Sie nickte.
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"Dann werde ich meinem Onkel mitteilen, dass ich einverstanden bin.", sagte Olfwyll und verlies die Kammer seiner künftigen Frau.
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[[Benutzer: Goswin|Goswin]] 13.08.07
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===Teil 4===
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wenige Wochen später auf Burg Hahnenfels
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"Nun Schwester, wie gefällt die das Leben als verheiratete Frau?"
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Brasibert von Hahnentritt trat an seine Schwester heran, die auf der Burgmauer sass und hinunter auf die Stadt Hahnendorf schaute.
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Doch Ayla blieb ihm eine Antwort schuldig. Sie zuckte nur mit den Schultern und schaute weiter ins Tal.
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"Was ist? Hat Dir Olfwyll Gewalt angetan?", brauste Brasibert auf.
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Ayla schüttelte den Kopf.
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"Was ist es dann?", bohrte Brasibert nach.
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Ayla drehte sich zu ihm um, "Ist es normal, dass ein Mann nichts von seiner Frau wissen will?"
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Brasibert runzelte die Stirn.
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"Seit wir verheiratet sind, haben wir noch nie....", Ayla verstummte, "Ich habe Olfwyll seit unserem Traviaversprechen kaum noch gesehen. Er ist tagsüber nicht auf der Burg, kommt weit nach Sonnenuntergang in unser Gemach und verlässt es vor Sonnenaufgang."
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"Er bat mich, eine Abteilung Büttel führen zu dürfen, die regelmäßig Patrouille an der Grenze zu Almada reitet. Ich hatte ja keine Ahnung, dass er Dich flieht.", antwortete Brasibert, "Ich werde ihn nicht weiter einsetzen."
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Ayla schüttelte den Kopf, "Nein, lass ihn. Er wird sich schon wieder fangen."
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===Teil 5===
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[[Garetien:Aldegiff von Corish und von Praill|Aldegiff von Corish und von Praill]] ritt nachdenklich den Weg zu Burg Hahnenfels hinauf. Wie verschieden doch die Landschaften in Garetien sein konnten. Fremmelsfelde war von Ackerbau, Viehzucht und Holzwirtschaft geprägt. An die zahlreichen Relikte der Magierkriege war man längst gewöhnt.
 +
Im [[Garetien:Pfalzgrafschaft Schlundgau|Schlundgau]] hingegen mussten sich die Bauern mühen, genug Ertrag zu erwirtschaften. Der einstige Wohlstand war dahin, seit die [[Alara Paligan|Kaiserwitwe]] [[Garetien:Schloss Alarasruh|Schloss Alarasruh]] nicht mehr nutzte. All die reichen Herren, die früher ihre Dukaten in die Gegend brachten, taten dies nun wieder in Gareth oder in Punin.
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Der alte Pfalzgraf hatte inzwischen nicht einmal genug Dukaten, um seiner einzigen Tochter eine vernünftige Aussteuer zu stellen.
 +
Aldegiff grinste. So sehr er den alten Aldemar mochte, so sehr kam ihm dieser finanzielle Engpaß gelegen.
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Im Hof angekommen traf er auf seinen Bruder Olfwyll, der scheinbar gelangweilt am Pferdestall lehnte. Als Olfwyll ihn erkannte, löste sich seine Starre und er rannte ihm entgegen.
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"Aldegiff, was machst Du hier?", begrüsste er ihn.
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"Olfwyll, es ist auch schön, Dich zu sehen", grinste Aldegiff, "Ich bin hier, um Onkel Darulf zu bitten, mir den Traviabund zu gestatten."
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"Oh...", Olfwylls Gesicht wurde zu einer Maske.
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"Was ist mit Dir?", fragte der ältere Bruder besorgt, "Gönnst Du mir den Traviabund nicht?"
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"Hast Du ein wenig Zeit für mich, bevor Du Onkel Darulf Deine Aufwartung machst?", fragte Olfwyll tonlos.
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Aldegiff runzelte die Stirn, "Natürlich. Reiten wir aus?"
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[[Benutzer: Goswin|Goswin]] 13.08.07
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==Eine heimliche Liebe==
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(Arbeitstitel)''Eine Geschichte um [[Garetien:Rondirai von Rathsamshausen|Rondirai von Rathsamshausen]] und [[Garetien:Aldegiff von Corish und von Praill|Aldegiff von Corish und von Praill]]''
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==Der alte Gippelsteiner==
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(Arbeitstitel)''Eine Geschichte um [[Garetien:Irean ibn Yantur|Irean ibn Yantur]] und seine Herkunft''
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<!--Brasiberts Schuld am Tod des Alten wird aufgedeckt, er flieht nach Almada-->
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==Beförderungen==
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(Arbeitstitel)''Eine Geschichte um verschiedene Personen, die befördert werden''
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<!--Protagonisten: Darulf und Ayla-->
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==Angriff aus Almada==
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(Arbeitstitel)''Eine Geschichte um [[Garetien:Olfwyll von Corish und von Praill|Olfwyll von Corish und von Praill]]''
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<!--Brasibert plündert Dörfer an der Grenze, gerät dabei an eine von Olfwyll geführte Patrouille und tötet Olfwyll dabei-->

Aktuelle Version vom 18. November 2020, 20:48 Uhr

Entwürfe

Morgendämmerung

Eine Geschichte um die Bannstrahler Praiodan von Weißfels und Angar Helmisch

Teil 1

Golden glänzte das Ornat der Fürstilluminata von Beilunk inmitten ihrer weitläufigen Halle aus weißem Marmor. Schneeweiß war auch ihr hochgestecktes Haar. Golden glänzten ihre Augen, als sie ihre schlanke Gestalt dem knieenden Praiodan von Weißfels zuwendete. Blass war ihre Haut, die Fürstin wirkte zerbrechlich und dennoch hatte ihre Willenskraft und ihr Gottvertrauen Beilunk, wie eine Insel im Meer der Finsternis erhalten. Sie persönlich hatte den Drachen Rhazzazor zurückgeworfen und ihre Stimme war fest und ungebrochen:

"Bannerführer Praiodan von Weißfels, Ihr habt mir lange und treu gedient. Doch der Kampf hier ist nicht der einzige Kampf, den wir austragen. Obwohl wir hier den entscheidenden Krieg gegen den Feind führen, so werden wir niemals Lebenskraft zurückgewinnen, wenn die Versorgungslage weiter so unstet bleibt. Wir senden Euch aus, als Gesandten Beilunks. Reist nach Punin, nach Burg Auraleth, nach Greifenfurt und nach Elenvina. Der Orden vom Bannstrahl Praios' muss sich vereinen und alles tun, um Beilunk zu erhalten und von hier den entscheidenden Stoß zu führen. Wir haben keine Zeit länger als unbedingt nötig unsere Wunden zu lecken. Geht an den kaiserlichen Hof, sprecht jeden Tag von unserem Anliegen und macht deutlich, dass unser existentieller Kampf das Reich betrifft. Die Finsternis mag über Tobrien hängen und der Tod ist allgegenwärtig. Wir aber leben und meine Untertanen leiden jeden Tag und jede Nacht an Hunger. Beilunk sollte die Speerspitze himmlischen Glanzes sein, die sich in den Leib des Bösen bohrt und die Finsternis zwingt zu weichen. Wir sind der Sonnenaufgang nach der langen Nacht voller quälender Alpträume. Ihr habt unseren Anspruch vernommen. Nun erhebt Euch, geht und kehrt erst wieder, wenn Beilunks Rettung und der entscheidende Schlag gegen das Böse veranlasst sind."

Fil

Teil 2

Während der Rest der Mannschaft noch in den Kojen lag, knieten am Heck der Schivone zwei Männer. Jeder von ihnen trug eine weiße Tunika, unter der das Kettenhemd hervorschimmerte. Als PRAios sich langsam über den Horizont erhob, begannen beide ihr Gebet.

Gegrüßt seiest du, o Praios,
zu einem neuen strahlenden Tag deiner Herrschaft.
Dein Strahlen erweckt uns zu deinem Dienst aus Borons Armen,
und erleuchtet uns den Weg, auf dass wir ihn furchtlos beschreiten.
Unser Leben und unser Schicksal legen wir getreulich in deine Hände, o Fürst der Fürsten,
denn Du bist weise und gerecht...

Erst als die PRAiosscheibe über den Horizont aufgestiegen war, endete das Gebet der beiden Bannstrahler.

Beide erhoben sich und gingen langsam zum Bug des Schiffes. Die Matrosen, die sichtlich müde langsam an Deck kamen, wichen den beiden Männern aus.

"Wenn Efferd es gut mit uns meint, erreichen wir noch heute Perricum", sagte der Ältere leise.


Als die Schivone im Hafen der Stadt anlegte, neigte sich PRAios bereits gen EFFerd. Die beiden Bannstrahler warfen sich ihre Sättel über die Schulter und verließen das Schiff als Erste. Auf dem Weg aus dem Hafen machte ihnen jedermann bereitwillig Platz, obgleich es in der Stadt vor Menschen wimmelte. Ohne Probleme fanden sie den PRAiostempel inmitten der Stadt.

"Bannerführer Praiodan von Weißfels", stellte sich der Ältere der beiden Bannstrahler vor, "Und dies ist Ritter Angar Helmisch."

Der PRAiosgeweihte nickte unfreundlich, blieb aber hinter seinem Schreibtisch sitzen, "Was kann ich für die Herren tun?"

"Wir brauchen zwei Pferde. Noch heute."

Der Geweihte zog eine Augenbraue hoch, "Zwei Pferde? Unmöglich."

Wortlos zog Praiodan einen Brief unter der Tunika hervor und reichte ihm dem Geweihten.

Misstrauisch nahm der Tempelvorsteher den Brief entgegen, klemmte sich ein Monokel vor das linke Auge und betrachtete den Brief. Sogleich entfiel ihm die Lesehilfe, denn er zog vor Überraschung die Augenbrauen hoch, "Ein Schreiben der Fürstilluminata?"

Schnell las er den Brief, "Nun, dass ist natürlich etwas anderes. Selbstverständlich könnt ihr die Pferde bekommen." Eilig stand er auf, kam um den Tisch herum und legte seinen Arm leutselig auf Praiodans Schulter.

"Aber wollt ihr euch nicht ein wenig von der anstrengenden Reise erholen? Ich könnte ein kleines Mahl bereiten lassen..."

Praiodan schaute dem Geweihten ruhig in die Augen. Dieser blinzelte, wich dem Blick der hellen Augen aus und nahm seine Hand zurück.

"Wir warten vor dem Tor des Tempels auf die Pferde", Praiodan drehte sich zur Tür, "PRAios zum Gruße"

Angar lächelte in sich hinein, als nur wenig später zwei kräftige Reitpferde vorgeführt wurden. Beide sattelten die Pferde und verliessen die Stadt noch bevor PRAios im Efferd unterging.

Goswin

Teil 3

Teil 4

Teil 5

Teil 6

Teil 7

Teil 8

Goswin

Eine arrangierte Hochzeit

(Arbeitstitel)Eine Geschichte um Ayla von Hahnentritt und Olfwyll von Corish und von Praill

Teil 1

Burg Hahnenfels, 1029BF, die Kammer der Ayla von Hahnentritt

Vogt Brasibert von Hahnentritt ging unruhig in der Kammer auf und ab, "Schwester, wir müssen endlich etwas für Deine Zukunft tun."

Ayla verzog das Gesicht, "Wir haben uns oft darüber unterhalten, Bruder. Es gibt niemanden, der in Frage käme. Zudem habe ich als Kammerfrau der Edlen Faduhenne doch ein angenehmes Leben." Ihr Gesichtsausdruck strafte die Worte Lügen.

Brasibert blieb stehen, "Es gibt wichtigere Gründe."

Überrascht schaute Ayla auf.

"Es sind Dinge in Bewegung gekommen, die für uns sehr erfolgversprechend sind.", Brasibert senkte den Kopf, "Es könnte allerdings auch schief gehen."

Ayla sprang auf, "Was hast Du getan Bruder?"

Der Angesprochene schüttelte den Kopf, "Es ist besser, wenn Du nicht zuviel darüber weißt. Ich will nicht, dass Du mit mir stürzt, wenn es zum Schlimmsten kommt."

"Du machst mir Angst.", Ayla war aufgesprungen.

Brasibert lächelte, "Keine Sorge. Es wird nichts schief gehen. Ich will mir nur keine Sorgen um Deine Zukunft machen müssen."

Er wurde wieder ernst, "Tu mir den Gefallen und heirate. Nimm einen der Neffen des Barons. Er hat genug Einfluss, seinen Ruf und damit auch Dich zu schützen."

Ayla schüttelte den Kopf, "Brasibert, Aldegiff ist bereits vergeben..."

Brasibert schaute auf, "Davon wusste ich nichts. Wer?"

Seine Schwester lachte auch, "Auch ich hab meine Geheimnisse."

"Dann nimm Olfwyll."

Ayla schaute lange ins Feuer, "Bist Du Dir sicher, dass dies nötig ist?"

Brasibert umarmte seine Schwester, "Ja".

Goswin 13.08.07


Teil 2

"Womit können Wir Euch helfen, Vogt", Baron Darulf von Corish und von Praill schaute nicht von seinem Schreibtisch auf, als sein Gast herein kam.

"Euer Hochgeboren, ich bin gekommen um mit Euch Frieden zu schließen."

Baron Darulf zog eine Augenbraue hoch und schaute seinen Vogt an, "Wie meint ihr das?"

"Wie Ihr vielleicht wisst, hegte ich nach dem Tod des alten Yantur von Gippelstein die Hoffnung, selbst Baron von Fremmelsfelde zu werden. Eure Ernennung schien mir ein Schlag ins Gesicht."

Brasibert machte eine Pause und blickte seinen Gegenüber prüfend an. Doch im Gesicht des Barons war keine Regung zu erkennen.

"Wie dem auch sei, ich war Euch in den letzten Götterläufen nicht immer der beste Diener. Insgeheim hegte ich stets die Hoffnung, dass Euer Aufenthalt hier nicht von Dauer wäre. Doch ich habe nun erkannt, dass Ihr der fähigere Mann für diese Baronie seit."

Noch immer konnte Brasibert keine Reaktion bei Baron Darulf feststellen.

"Darum möchte ich vorschlagen, unsere Familien zu verbinden und damit jegliche Mauern zwischen uns einzureißen..."

Baron Darulf hob nun beide Augenbrauen, in seinem Gesicht zuckte es und schließlich fing er hemmungslos an zu lachen.

Brasiberts Miene verfinsterte sich.

Darulf beherrschte sich halbwegs, "Ihr meint dies wirklich ernst?"

Brasibert nickte.

"Und wie stellt ihr Euch diese Verbindung vor? Wollt ihr meine Nichte heiraten? Ich weiß genau, wie ihr mit Frauen umspringt. Denkt ihr, ich würde dazu meine Erlaubnis geben?"

Brasibert atmete tief durch, "Ich dachte an euren Neffen Olfwyll und meine Schwester"

Darulf hörte endgültig auf zu lachen, "Was versprecht ihr euch davon?"

Brasibert zuckte mit den Schultern, "Meine Familie geht mir über alles. Ich will Euch damit zeigen, dass ich nichts mehr gegen Euch unternehmen und Euch treu dienen werde."

Darulf erhob sich von seinem Stuhl, verschränkte die Arme auf dem Rücken und ging langsam zum Fenster.

"Ich werde darüber nachdenken. Ihr könnt gehen."

Goswin 13.08.07

Teil 3

Olfwyll von Corish und von Praill klopfte vorsichtig an der Tür.

"Herein", klang es dumpf aus dem Raum dahinter.

Olfwyll öffnete die Türe, blieb aber stehen.

Ayla, die gerade am Kamin sass und in einem Buch las, schaute auf.

"Olfwyll, komm herein.", Ayla stand auf und ging ihren Gast entgegen.

Der Angesprochene zögerte noch einen Moment, trat dann aber ein und schloss die Tür.

"Mein Onkel hat mich eben zu sich bestellt. Er will, dass wir beide den Traviabund eingehen.", Olfwyll knetete seine Hände und schaute Ayla nicht ins Gesicht.

"Ich weiss, mein Brunder will es auch."

"Aber wir wollen doch nicht", brach es auch Olfwyll heraus, "Nicht das ich Dich nicht mögen würde, aber...". Er verstummte.

Ayla nickte, "Du bist für mich wie ein Bruder. Auch mir scheint es seltsam, in diese Sache einzuwilligen. Aber wer sind wir, als das wir uns den Wünschen des Barons entgegenstellen können?"

Olfwyll seufzte, "Du meinst also...?". Traurig schaute er Ayla an.

Sie nickte.

"Dann werde ich meinem Onkel mitteilen, dass ich einverstanden bin.", sagte Olfwyll und verlies die Kammer seiner künftigen Frau.

Goswin 13.08.07

Teil 4

wenige Wochen später auf Burg Hahnenfels

"Nun Schwester, wie gefällt die das Leben als verheiratete Frau?"

Brasibert von Hahnentritt trat an seine Schwester heran, die auf der Burgmauer sass und hinunter auf die Stadt Hahnendorf schaute.

Doch Ayla blieb ihm eine Antwort schuldig. Sie zuckte nur mit den Schultern und schaute weiter ins Tal.

"Was ist? Hat Dir Olfwyll Gewalt angetan?", brauste Brasibert auf.

Ayla schüttelte den Kopf.

"Was ist es dann?", bohrte Brasibert nach.

Ayla drehte sich zu ihm um, "Ist es normal, dass ein Mann nichts von seiner Frau wissen will?"

Brasibert runzelte die Stirn.

"Seit wir verheiratet sind, haben wir noch nie....", Ayla verstummte, "Ich habe Olfwyll seit unserem Traviaversprechen kaum noch gesehen. Er ist tagsüber nicht auf der Burg, kommt weit nach Sonnenuntergang in unser Gemach und verlässt es vor Sonnenaufgang."

"Er bat mich, eine Abteilung Büttel führen zu dürfen, die regelmäßig Patrouille an der Grenze zu Almada reitet. Ich hatte ja keine Ahnung, dass er Dich flieht.", antwortete Brasibert, "Ich werde ihn nicht weiter einsetzen."

Ayla schüttelte den Kopf, "Nein, lass ihn. Er wird sich schon wieder fangen."

Teil 5

Aldegiff von Corish und von Praill ritt nachdenklich den Weg zu Burg Hahnenfels hinauf. Wie verschieden doch die Landschaften in Garetien sein konnten. Fremmelsfelde war von Ackerbau, Viehzucht und Holzwirtschaft geprägt. An die zahlreichen Relikte der Magierkriege war man längst gewöhnt. Im Schlundgau hingegen mussten sich die Bauern mühen, genug Ertrag zu erwirtschaften. Der einstige Wohlstand war dahin, seit die Kaiserwitwe Schloss Alarasruh nicht mehr nutzte. All die reichen Herren, die früher ihre Dukaten in die Gegend brachten, taten dies nun wieder in Gareth oder in Punin. Der alte Pfalzgraf hatte inzwischen nicht einmal genug Dukaten, um seiner einzigen Tochter eine vernünftige Aussteuer zu stellen. Aldegiff grinste. So sehr er den alten Aldemar mochte, so sehr kam ihm dieser finanzielle Engpaß gelegen.

Im Hof angekommen traf er auf seinen Bruder Olfwyll, der scheinbar gelangweilt am Pferdestall lehnte. Als Olfwyll ihn erkannte, löste sich seine Starre und er rannte ihm entgegen.

"Aldegiff, was machst Du hier?", begrüsste er ihn.

"Olfwyll, es ist auch schön, Dich zu sehen", grinste Aldegiff, "Ich bin hier, um Onkel Darulf zu bitten, mir den Traviabund zu gestatten."

"Oh...", Olfwylls Gesicht wurde zu einer Maske.

"Was ist mit Dir?", fragte der ältere Bruder besorgt, "Gönnst Du mir den Traviabund nicht?"

"Hast Du ein wenig Zeit für mich, bevor Du Onkel Darulf Deine Aufwartung machst?", fragte Olfwyll tonlos.

Aldegiff runzelte die Stirn, "Natürlich. Reiten wir aus?"


Goswin 13.08.07

Eine heimliche Liebe

(Arbeitstitel)Eine Geschichte um Rondirai von Rathsamshausen und Aldegiff von Corish und von Praill

Der alte Gippelsteiner

(Arbeitstitel)Eine Geschichte um Irean ibn Yantur und seine Herkunft

Beförderungen

(Arbeitstitel)Eine Geschichte um verschiedene Personen, die befördert werden

Angriff aus Almada

(Arbeitstitel)Eine Geschichte um Olfwyll von Corish und von Praill