Geschichten:Das Herz des Schwertes - Teil 6: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 28. Februar 2014, 16:32 Uhr
Gareth, Weststadt 8. Efferd 1030
Endlich war der Tag gekommen an dem sie es wagen würden. In den letzten beiden Wochen hatten Nimmgalf, Tsaiane und der inzwischen wieder genesene Friedward zahlreiche Vorbereitungen getroffen. Mehrfach hatten sie den Kaiser-Hal Tempel besucht, sich jedes nötige Detail den Tempel und die Statue betreffend von der redseligen Vorsteherin Halgunde Lohholmer ausführlich schildern lassen, und dabei die örtlichen Gegebenheiten genauestens ins Auge gefasst. Als Nimmgalf zum ersten mal des gesuchten Steines ansichtig wurde, hatte sein Herz vor Freude einen Sprung getan. So weit er es aus der Distanz ermessen konnte entsprach der Rubin in der nachgebildeten Raulskrone ziemlich genau dem fehlenden "Herz des Schwertes".
Nun stellte sich noch das Problem, wie sie herankommen sollten. Zwei Dinge erschwerten eine einfach Mitnahme: zum einen war die Statue über vier Schritt hoch und aufgrund der Filigranität nicht gerade zum Erklettern geeignet, zum anderen war der Tempel Tag und Nacht von mindestens zwei Ehrengardisten bewacht. Nimmgalf hatte lange über das Problem nachgedacht, bis ihm schließlich ein verwegener Plan in den Sinn gekommen war. Er würde den Stein "von oben" bergen.
Es war die Nacht zum neunten Efferd. Da morgen Markttag sein würde, waren die letzten Besucher des Tempels schon recht frühzeitig gegangen. Nimmgalf und Tsaiane hatten sich in einem unbeobachteten Moment in den Aufgang zum Glockenturm geschlichen. Sie trugen eng anliegende, dunkle und unauffällige Kleidung. Nimmgalf hatte zur Sicherheit seinen Reitersäbel in einer Rückenscheide unter seiner Kutte verborgen, während Tsaiane nur einen Langdolch in einer Beinscheide trug.
Im Dachgeschoss angekommen suchten sie sich ihren Weg oberhalb des Tempeldomes. Vorsichtig spähte Tsaiane durch die Ritzen, um exakt die Stelle oberhalb der großen Statue auszumachen. Dort angekommen holte sie aus ihrer Tasche eine kleine Stichsäge hervor, mit der sie langsam ein kreisförmiges Loch in die hölzernen Deckenplatten sägte, die von unten mit einem wundervollen Fresko mit Heiligen und Alverniaren geschmückt war. Währenddessen hielt Nimmgalf die Augen auf, ob jemand etwas bemerkt hätte, doch Phex sei Dank war dem nicht so. Nach einem halben Stundenmass konnte Tsaiane schließlich den ausgesägten Kreis mit einem leisen Klacken aushebeln und ihn behutsam zur Seite schieben. Dabei war sie äußerst bedacht keinen Lärm zu erzeugen.
"Seid Ihr Euch sicher, dass Ihr das durchführen wollt? Ich würde es auch selber tun." Flüsterte Nimmgalf, als Tsaiane sich ein mitgebrachtes Seil um die Taille schnürte. Tsanae entgegnete: "Mit Verlaub, Euer Hochgeboren, ich wiege sicherlich 30 Stein weniger als Ihr, und Ihr seid der deutlich Kräftigere von uns - Ihr solltet demnach viel weniger Schwierigkeiten haben mich herabzulassen und wieder heraufzuziehen." Nimmgalf nickte. Dagegen konnte er nichts sagen. Trotzdem hatte er ein mulmiges Gefühl dabei, dass sich seine treue Lehnsfrau für ihn in ein solches Wagnis stürzte. Tsaiane band das andere Ende das Seils an einem Dachbalken fest und sicherte es doppelt mit einem Knoten. Sie versicherte sich noch einmal des festen Sitzes ihrer Ausrüstung, dann begab sie sich in Position.
Nimmgalf schritt vorsichtig zu einer nach Süden gelegenen Dachluke, und gab dem draussen in einer Gasse wartenden Friedward von Plötzingen ein kaum sichtbares Winkzeichen. Dieser setzte sich daraufhin mit einer halbvollen Weinamphore in Bewegung. Mit schwankenden Schritten und dabei laut gröhlend, torkelte er mehr oder weniger zielstrebig die Treppen zum Tempel herauf, dabei einiges vom Rotwein verschüttend. Nimmgalf beobachtete von der Dachluke aus, wie sich die beiden Wachen schon recht bald zu dem vermeindlichen Störenfried hinbewegten, wohl um ihn zur Räson zu bringen. Er hoffte, dass Friedward die Wachen lange genug beschäftigen könnte, bis sie ihren Teil erledigt hatten. Zumindest konnte Friedward sehr dickköpfig sein, wenn er sich einmal was in den Kopf gesetzt hatte - nun endlich würde ihm das mal zum Vorteil gereichen. Nimmgalf begab sich zurück zu Tsaiane. "Es kann losgehen", raunte er ihr leise zu. Er griff das Seil und wickelte es sich um die Handgelenke bis es stramm war und er Stück für Stück nachlassen konnte. Tsaiane prüfte nochmal Knoten und Sitz des Seils, dann schwang sie sich kopfüber durch die Deckenöffnung und klemmte sich mit den Füßen am Seil fest, während Nimmgalf es herablies. Langsam sank sie tiefer, dem gekrönten Haupt der großen Hal-Statue entgegen.