Geschichten:Ringen um Recht und Freiheit 14: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 28. Februar 2014, 17:10 Uhr
Drego von Kupfergrab hatte das gräfliche Schloss erreicht und hatte seinen Bruder Gerion aufgesucht. Durch seine Fürsprache gelang es ihm noch am selben Nachmittag eine Audienz beim Grafen zu erlangen.
"Es ist sehr freundlich von Euer Hochwohlgeboren mich so baldigst Seiner Gegenwart erfreuen zu dürfen", würdigte Drego die ihm gewährte Ehre.
"Euer Bruder deutete an, dass Ihr wichtige Informationen für Uns habt", Siegeshart von Ehrenstein schien kurz angebunden.
"Im Auftrag des Zagbarer Barons leitete ich den Trupp, der Euren Zehnt hierher verbringen sollte", antwortete Drego knapp. "Doch wurden wir Opfer eines hinterhältigen Überfalls, der meinen Leuten das Leben kostete. Ich selbst wurde dabei schwer verletzt." Drego deutete flüchtig auf seine blutigen Verbände.
"So bittet Ihr mich im Namen Eures Herrn um Aufschub der Zahlung?", des Grafen Worte klangen drohend.
"Ich kann nicht für meinen Herrn sprechen, Eure Hochgeboren, doch bedrückt mich ein schwerer Verdacht, von dem ich euch in Praios Namen unterrichten muss."
Der Graf blickte verwundert. Auch Seginhardt Raultreu von Ehrenstein, der bisher mit dem Sortieren von Pergamenten beschäftigt war, legte seine Arbeit beiseite und lauschte interessiert.
"Zwar konnte ich im Madaschein kaum etwas sehen, doch glaube ich zwei der Zwerge aus Gorbons Sippe erkannt zu haben." Anscheinend aus Demut senkte er den Kopf, wollte sich jedoch nicht verraten, da er befürchtete den prüfenden Blicken des Grafen nicht stand zu halten.
Siegeshart strich sich nachdenklich über das Kinn während er hilfesuchend seinen Truchsess anblickte. Dieser begann nun das Gespräch zu übernehmen.
"Ihr behauptet also, der Baron hätte selbst den Überfall auf unsere Steuergelder angewiesen?" Gezielt wollte er ihn zu einer Anschuldigung gegen den Zagbarer bewegen.
"Ich fürchte so ist es", entgegnete von Kupfergrab zaghaft.
"Der Zagbarer hat sich der Steuergelder bemächtigt und dem Grafen somit das Ihm Zustehende verwehrt?", bohrte der Truchsess nach.
"Ja, Herr", Drego blickte abermals betrübt zu Boden.
Mit spitzbübischem Lächeln wandte sich Seginhardt Raultreu von Ehrenstein an seinen Grafen.
"Ihr habt den Junker gehört. Das ist wohl alles was Wir hören mussten. Es bleibt nun keine andere Wahl!"
Siegeshart hatte das Treiben seines Onkels argwöhnisch beobachtet. Er wusste, dass es nun keine andere Möglichkeit mehr gab. Der Zagbarer musste seines Lehens enthoben werden - schuldig oder nicht, die Menge der Anschuldigungen zwangen Ihn zum Handeln.
Langsam erhob sich der Graf, "Somit enthebe ich Gorbon, Sohn des Gorsch seines Amtes und nehme das Zagbarer Lehen einstweilen in gräfliche Verwaltung bis hierfür ein geeigneter Nachfolger gefunden ist! Bringt mir den Verräter, er soll vor meinem Angesicht für seine Taten büßen!"
Drego vermochte es nicht die Gunst der Stunde vorübergehen zu lassen, "Euer Hochwohlgeboren können sich ganz darauf verlassen, dass ich die Belange meines Junkergutes und so ihr es wünscht auch die der übrigen Baronie in Eurem Sinne weiter führen werde." Hoffnungsvoll blickte er in die Augen des Grafen.
"Wir werden zu geeigneter Zeit darüber befinden! Euer praiosgefälliges Verhalten wird dabei nicht vergessen werden." Der Graf beendete damit die Audienz und verschwand.
Wie Hohn klangen die Worte des Grafen in Dregos Schädel nach. Womöglich würde der Graf ihn tatsächlich als neuen Anwärter für den Posten des Barons berücksichtigen, doch praiosgefälliges Handeln? Drego verspürte einen brennenden Schmerz in seiner Brust.
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