Benutzer:Goswin/Briefspiel: Unterschied zwischen den Versionen

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==Irean ibn Yantur - Teil 1==
= Entwürfe =
Mitte Rondra 1029BF, Amtsstube des Ratsmeisters


"So kann das nicht weiter gehen", Baltram Helmisch schlug mit der Faust auf den Tisch.
==Morgendämmerung==
''Eine Geschichte um die Bannstrahler [[Garetien:Praiodan von Weißfels|Praiodan von Weißfels]] und [[Garetien:Angar Helmisch|Angar Helmisch]]''


"Gemach, gemach.", versucht Ratsmeister Welzelin den aufgebrachten Stadtrat zu beruhigen, "Berichtet doch erstmal, was vorgefallen ist!"
=== Teil 1 ===
Golden glänzte das Ornat der Fürstilluminata von Beilunk inmitten ihrer weitläufigen Halle aus weißem Marmor. Schneeweiß war auch ihr hochgestecktes Haar. Golden glänzten ihre Augen, als sie ihre schlanke Gestalt dem knieenden Praiodan von Weißfels zuwendete. Blass war ihre Haut, die Fürstin wirkte zerbrechlich und dennoch hatte ihre Willenskraft und ihr Gottvertrauen Beilunk, wie eine Insel im Meer der Finsternis erhalten. Sie persönlich hatte den Drachen Rhazzazor zurückgeworfen und ihre Stimme war fest und ungebrochen:


Der Angesprochene atmete schwer, fixierte den alten Ratsmeister.
"Bannerführer [[Garetien:Praiodan von Weißfels|Praiodan von Weißfels]], Ihr habt mir lange und treu gedient. Doch der Kampf hier ist nicht der einzige Kampf, den wir austragen. Obwohl wir hier den entscheidenden Krieg gegen den Feind führen, so werden wir niemals Lebenskraft zurückgewinnen, wenn die Versorgungslage weiter so unstet bleibt.
Wir senden Euch aus, als Gesandten Beilunks. Reist nach Punin, nach [[wikav:Feste Auraleth|Burg Auraleth]], nach Greifenfurt und nach Elenvina. Der [[Orden vom Bannstrahl Praios'|Orden vom Bannstrahl Praios]]' muss sich vereinen und alles tun, um Beilunk zu erhalten und von hier den entscheidenden Stoß zu führen. Wir haben keine Zeit länger als unbedingt nötig unsere Wunden zu lecken. Geht an den kaiserlichen Hof, sprecht jeden Tag von unserem Anliegen und macht deutlich, dass unser existentieller Kampf das Reich betrifft. Die Finsternis mag über Tobrien hängen und der Tod ist allgegenwärtig. Wir aber leben und meine Untertanen leiden jeden Tag und jede Nacht an Hunger. Beilunk sollte die Speerspitze himmlischen Glanzes sein, die sich in den Leib des Bösen bohrt und die Finsternis zwingt zu weichen. Wir sind der Sonnenaufgang nach der langen Nacht voller quälender Alpträume. Ihr habt unseren Anspruch vernommen. Nun erhebt Euch, geht und kehrt erst wieder, wenn Beilunks Rettung und der entscheidende Schlag gegen das Böse veranlasst sind."


"Ihr wisst es genau. Der Vogt hat erneut Zölle unterschlagen", brach es aus ihm heraus.
[[Benutzer:Fil|Fil]]


"Ich selbst habe den ganzen Tag am Tor gestanden und seine Büttel beobachtet. Nicht einmal die Hälfte der Einnahmen sind an uns übergeben worden. So kann das nicht weitergehen."
=== Teil 2===
Während der Rest der Mannschaft noch in den Kojen lag, knieten am Heck der Schivone zwei Männer. Jeder von ihnen trug eine weiße Tunika, unter der das Kettenhemd hervorschimmerte. Als PRAios sich langsam über den Horizont erhob, begannen beide ihr Gebet.
<br><br>
''Gegrüßt seiest du, o Praios, <br>zu einem neuen strahlenden Tag deiner Herrschaft.<br> Dein Strahlen erweckt uns zu deinem Dienst aus Borons Armen, <br>und erleuchtet uns den Weg, auf dass wir ihn furchtlos beschreiten. <br>Unser Leben und unser Schicksal legen wir getreulich in deine Hände, o Fürst der Fürsten, <br>denn Du bist weise und gerecht...'' <!--Blakharons Fluch, S. 68-->


Der alte Welzelin nickte traurig, "Ihr habt ja recht, aber was sollen wir tun? Der Vogt ist mächtig, ihm unterstehen die Büttel."
Erst als die PRAiosscheibe über den Horizont aufgestiegen war, endete das Gebet der beiden Bannstrahler.


"Dann müsst ihr zum Baron gehen und die Vorgänge melden. Wir können doch nicht tatenlos zusehen…"
Beide erhoben sich und gingen langsam zum Bug des Schiffes. Die Matrosen, die sichtlich müde langsam an Deck kamen, wichen den beiden Männern aus.


Ratsmeister Welzelin erhob sich ächzend, ging zum Fenster und schaute nachdenklich auf den Marktplatz.  
"Wenn Efferd es gut mit uns meint, erreichen wir noch heute [[Perricum:Perricum|Perricum]]", sagte der Ältere leise.


"Das haben wir doch bereits im Rat besprochen. Wenn wir den Baron um Hilfe bitten, liefern wir uns ihm aus.", wies Welzelin den Vorschlag ab.


Baltram Helmisch schüttelte den Kopf, "Aber wir können uns das doch nicht einfach gefallen lassen."
Als die Schivone im Hafen der Stadt anlegte, neigte sich PRAios bereits gen EFFerd. Die beiden [[Orden vom Bannstrahl Praios'|Bannstrahl]]er warfen sich ihre Sättel über die Schulter und verließen das Schiff als Erste. Auf dem Weg aus dem Hafen machte ihnen jedermann bereitwillig Platz, obgleich es in der Stadt vor Menschen wimmelte. Ohne Probleme fanden sie den PRAiostempel inmitten der Stadt.  


Er trat zum Ratsmeister ans Fenster. Auf dem Markt war es ruhig geworden. Die letzten Händler bauten ihre Stände ab, der Markttag war vorüber.
"Bannerführer [[Garetien:Praiodan von Weißfels|Praiodan von Weißfels]]", stellte sich der Ältere der beiden Bannstrahler vor, "Und dies ist Ritter [[Garetien:Angar Helmisch|Angar Helmisch]]."


"Wir sollten doch eine eigene Garde aufstellen", murmelte er vor sich hin.
Der PRAiosgeweihte nickte unfreundlich, blieb aber hinter seinem Schreibtisch sitzen, "Was kann ich für die Herren tun?"


Welzelin fuhr herum, "Schlagt euch das aus dem Kopf. Eine eigene Garde bringt nur böses Blut. Außerdem können wir uns das nicht leisten."
"Wir brauchen zwei Pferde. Noch heute."


"Aber…"
Der Geweihte zog eine Augenbraue hoch, "Zwei Pferde? Unmöglich."


"Ich sagte: NEIN", schrie der Ratsmeister den Stadtrat an, "Ich bin hier der Ratsmeister. <!-- Ich Tarzan, du Jane -->Es mag sein, dass euer Vater anders entschieden hätte, doch er ist tot…"
Wortlos zog Praiodan einen Brief unter der Tunika hervor und reichte ihm dem Geweihten.  


Baltram Helmisch starrte den wütenden Alten überrascht an. Er wollte etwas erwidern, doch dann besann er sich, schüttelte traurig den Kopf und verlies die Amtsstube des Ratsmeisters.
Misstrauisch nahm der Tempelvorsteher den Brief entgegen, klemmte sich ein Monokel vor das linke Auge und betrachtete den Brief. Sogleich entfiel ihm die Lesehilfe, denn er zog vor Überraschung die Augenbrauen hoch, "Ein Schreiben der [http://www.wiki-aventurica.de/index.php?title=Gwiduhenna_von_Faldahon Fürstilluminata]?"


Schnell las er den Brief, "Nun, dass ist natürlich etwas anderes. Selbstverständlich könnt ihr die Pferde bekommen."
Eilig stand er auf, kam um den Tisch herum und legte seinen Arm leutselig auf Praiodans Schulter.


"Aber wollt ihr euch nicht ein wenig von der anstrengenden Reise erholen? Ich könnte ein kleines Mahl bereiten lassen..."


==Irean ibn Yantur - Teil 2==
Praiodan schaute dem Geweihten ruhig in die Augen. Dieser blinzelte, wich dem Blick der hellen Augen aus und nahm seine Hand zurück.
Mitte Rondra 1029 BF, irgendwo in der Nähe von Hahnendorf


Ayla von Hahnentritt flüchtete. Nicht vor Räubern, Dieben oder sonstigem Gesindel. Sie floh die Langeweile des Burglebens. Die Burgherrin von Burg Hahnenfels, die Edle Faduhenne von Corish-Grai war mit den Jahren immer launiger geworden. Als sie im Gefolge ihres Schwagers, des Barons Darulf vor einigen Götterläufen auf der Burg eintraf, hatte sie wohl noch die Illusion, hier ein aufregendes Leben im Luxus leben zu können. Doch in Fremmelsfelde gab es nichts Aufregendes und Luxus gab es hier auch nicht.
"Wir warten vor dem Tor des Tempels auf die Pferde", Praiodan drehte sich zur Tür, "PRAios zum Gruße"
Und so hatte sich die Edle Faduhenne darauf verlegt, die anderen Burgbewohner zu trietzen. Ihre eigenen Kinder verschonte sie, doch Ayla war ihr liebstes Opfer. Als Schwester des Vogtes hatte sie auf der Burg zu leben und der Edlen Faduhenne als Gesellschafterin zu dienen.


Ayla hasste die Stunden, die sie so verbringen musste. Langatmige Gespräche über die ach so schöne Zeit in der tobrischen Heimat Faduhennes, Beschwerden über das verpfuschte Leben mit einem verrückten Mann und einem geizigen Schwager – Ayla kannte all dies auswendig. Und sie ahnte, dass Faduhenne sie bereits in Gedanken mit ihrem jüngsten Sohn Olfwyll verheiratet hatte. Ayla hatte nichts gegen Olfwyll. Er war ein netter Kerl, aber mehr ein Bruder, kein ernsthafter Kandidat für den Traviabund. Doch Ayla hütete sich, der Edlen dies ins Gesicht zu sagen. Um des lieben Friedens willen, verkniff sie sich entsprechende Bemerkungen. Wenn es ihr zu viel wurde, dann floh sie. So wie jetzt.
Angar lächelte in sich hinein, als nur wenig später zwei kräftige Reitpferde vorgeführt wurden. Beide sattelten die Pferde und verliessen die Stadt noch bevor PRAios im Efferd unterging.


Sie ließ ihr Pferd satteln und verlies eilig die Burg. Der Weg hinab zur Stadt war steil, doch Ayla kannte ihn seit ihrer Kindheit und konnte ihn beinahe blind herunterreiten. Kurz vor der Stadt verließ sie den Weg und folgte dem Pfad gen Süden. Ihr Bruder Brasibert hatte ihr zwar verboten, sich so nah an der almadaner Grenze aufzuhalten, aber Ayla liebte die Ruhe dieser Gegend. Politische Unruhen hatten auch ihr Gutes. Kaum jemand verirrte sich hierher, seit der Handel gen Almada zum Erliegen gekommen war. Ayla ließ die Zügel locker und genoss die Ruhe des sonnigen Tages.
[[Benutzer:Goswin|Goswin]]


Plötzlich schrak sie auf. Sie war bereits ein gutes Stück von Hahnendorf entfernt, hinter dem nächsten Hügel lag bereits Byderisch. Ayla hielt ihr Pferd an und schaute in die Runde, konnte jedoch nichts Ungewöhnliches entdecken. Sie schloss die Augen und lauschte eine Weile. Dann hörte sie es - jemand ritt langsam auf der abgelegenen Seite des Hügels auf sie zu. Instinktiv suchte sie nach einem Versteck. Rechts war in einiger Entfernung ein Waldstück, doch dies war bereits auf almadaner Gebiet, wie sie wusste. Links waren nur hügelige Felder. Blieb nur die Flucht zurück nach Hahnendorf. Doch dann besann sie sich. Es war nur ein Reiter. Was mochte der ihr schon anhaben. Auch wenn sie nur eine Frau war, so konnte sie doch recht passabel mit ihrem Schwert umgehen. Der alte Yantur von Gippelstein hatte damals streng darauf geachtet, dass nicht nur Brasibert eine entsprechende Ausbildung erhielt. Sie versicherte sich, dass ihr Schwert griffbereit war und wartete darauf, dass der Reiter über die Hügelkuppe kam.
===Teil 3===
<!--Ankunft in Gareth-->


Als sie des Reiters gewahr wurde, erschrak sie. Sie hatte mit allem möglichen gerechnet, aber nicht mit einem vermummten Tulamiden. Der Fremde saß auf einem schwarzen Pferd, trug einfache schwarze Kleidung, einen schwarzen Umhang und einen Turban, der nur die Augen frei lies. Ayla erkannte zwei Schwertgriffe, die hinter seinen Schultern empor standen.
===Teil 4===
<!--Ankunft in Eslamsgrund, Lichterneck-->


Langsam ritt der Fremde näher. Ayla rang erneut mit sich, ob sie nicht doch besser die Flucht ergreifen sollte. Doch sie zweifelte, dass sie dem Fremden entkommen konnte. Sie biss die Zähne zusammen und ritt dem Fremden langsam entgegen. Als sie auf Rufweite heran war, begrüßte sie ihn.
===Teil 5===
"Die Zwölfe zum Gruße, Fremder"
<!--Audienz beim Grafen-->


Der Vermummte schaute sie einen Moment lang an. Sie bemerkte seine blauen Augen, die, so wusste sie, für einen Tulamiden untypisch waren. Dann senkte er den Kopf leicht zum Gruß.
===Teil 6===
<!--Praiodan reist nach Punin, Angar bleibt zurück, soll Kontakt mit Baron Darulf aufnehmen, um Audienz in Elenvina zu organisieren-->


"Was führt Euch in diese Gegend?", fragte Ayla
===Teil 7===
<!--Angar reist nach Hahnendorf, um Baron Darulf zu treffen und besucht seine Familie-->


Der Fremde schien zu zögern.
===Teil 8===
<!--Praiodan auf der Durchreise nach Elenvina-->


"Habt ihr Angst vor einer einzelnen Frau?", fragte Ayla ironisch.
[[Benutzer:Goswin|Goswin]]
 
Der Fremde straffte sich.
"Nein. Verzeiht meine Unhöflichkeit. Ich bin in Familienangelegenheiten in dieser Gegend.", antwortete er ohne Akzent.
 
"Soso, Familienangelegenheiten. Ich glaube nicht, dass Tulamiden in dieser Baronie wohnen", antwortete Ayla.
 
Der Fremde zog den unteren Teil des Turbans vom Gesicht. Erstaunt blickte Ayla in das freundliche Gesicht eines jungen Mannes.
 
"Wer sagt, dass ich Tulamiden suche?", fragte er ironisch.
 
"Nun, eure Kleidung…", begann Ayla.
 
"Schließt ihr immer vom Äußeren auf den Menschen?"
 
Ayla verdrehte die Augen, "Natürlich nicht. Nun seit so gut, und verratet mir Euren Namen, damit wir uns wie zivilisierte Menschen unterhalten können."
 
Der Fremde lächelte, "Dann wird wohl nichts aus einem zivilisierten Gespräch."
 
Ayla runzelte die Stirn, "Ihr weigert Euch, Euren Namen zu nennen? Habt ihr etwas zu verbergen?"
 
Ihr Gegenüber lachte, "Nein, aber meine Familienangelegenheiten verlangen ein wenig Diskretion."
 
Ayla wollte aufbrausen, als der Fremde sie unterbrach, "Aber sagt, kennt ihr einen gewissen Yantur? Er könnte einst Krieger gewesen sein, ist aber sicher schon recht alt"
 
Aylas Wut verrauchte. Ein alter Krieger namens Yantur? Der Fremde suchte den alten Gippelsteiner? Ihren alten Lehrmeister?
 
"Ich fürchte, dann habe ich eine schlechte Nachricht für Euch. Der alte Yantur ist bereits seit fast 10 Götterläufen tot."
 
Das Lächeln verschwand aus dem Gesicht des Fremden. Er senkte den Kopf und schien ein leises Gebet zu murmeln.
"Könnt ihr mir sagen, wo er begraben liegt?", fragte der Fremde ernst.
 
Ayla nickte, "Auf dem Boronanger in Hahnendorf." Sie verschwieg, dass dort nur ein Gedenkstein stand. Viel war noch Yantur nicht übrig geblieben, nachdem er in dem Flammen auf Burg Gippelstein ums Leben gekommen war. Wo dessen Knochen nun lagen, wusste sie nicht genau. Ihr Bruder Brasibert hatte sich damals um alles gekümmert.
 
"Ich danke Euch", der Fremde schaute an ihr vorbei.
 
"Es tut mir leid. In welcher Beziehung standet ihr zu Yantur?", fragte sie neugierig.
 
Der Fremde schüttelte den Kopf, "Es tut mir leid, erneut unhöflich sein zu müssen."
 
Er schnalzte mit der Zunge, gab seinem Pferd die Sporen und ritt gen Hahnendorf davon.
 
Nachdenklich schaute Ayla ihm nach. Der alte Yantur hatte keine Familie. Er war der Letzte der Gippelsteiner. Sein Besitz und sein Titel waren an ihren Bruder Brasibert als nächsten lebenden Verwandten gefallen. Was also sollte der Fremde für Familienangelegenheiten zu klären haben. Ayla wendete ihr Pferd und ritt ebenfalls zurück nach Hahnendorf. Diese Neuigkeiten musste Brasibert unbedingt erfahren.
 
 
==Irean ibn Yantur - Teil 3==
Mitte Rondra 1029BF
 
Brasibert von Hahnentritt schaute seine Schwester entsetzt an, "Ein tulamidischer Krieger, der den alten Yantur in Familienangelegenheiten sucht? Du musst Dich irren Schwester."
 
Ayla schüttelte den Kopf, "Nein, ich irre mich nicht. Er hatte blaue Augen, wie der alte Yantur…"
 
Brasibert schritt aufgeregt hin und her. "Dieser Mann kann uns gefährlich werden. Ist Dir das klar?"
 
Ayla runzelte die Stirn, "Wieso gefährlich?"
 
Der Vogt blieb stehen und schaute seine Schwester an, "Nur einmal angenommen, dieser dahergelaufene Tulamide ist ein Sohn des alten Yantur. Er könnte auf die wahnwitzige Idee kommen, das Erbe des Alten zu beanspruchen. UNSER Erbe. Wir wären ruiniert."
 
Ayla schaute Brasibert nachdenklich an. So aufgeregt sah sie ihn selten. Sie wusste zwar um seine aufbrausende Natur, doch in den letzten Jahren war er ruhiger geworden. Beide sparten jeden Dukaten - für den Wiederaufbau von Burg Gippelstein. Sollte ihnen jemand das Gut nehmen, so wären sie in der Tat mittellos.
 
"Aber wie soll er das Erbe beanspruchen? Yantur ist ohne offizielle Nachkommen gestorben, sein Gut ist an Dich übergegangen. Wer wollte dies anzweifeln.", versuchte Ayla ihren Bruder zu beruhigen.
 
Brasibert begann wieder auf und ab zu wandern.
 
"Wahrscheinlich hast Du recht. Er hat keinerlei Handhabe gegen uns."
 
Brasibert blieb stehen, "Entschuldige mich bitte Ayla, ich habe noch etwas Wichtiges zu erledigen."
 
Vogt Brasibert von Hahnentritt verließ eilig die Kammer. Ayla wartete einen Moment und folgte ihrem Bruder dann.
 
 
==Irean ibn Yantur - Teil 4==
Boronanger Hahnendorf
 
"Hier ruht Yantur, Ritter zu Gippelstein."
 
Irean ibn Yantur kniete vor dem schiefen Grabstein und fuhr langsam die vermoosten Buchstaben mit dem Finger entlang. Als vor einem Götterlauf seine Mutter gestorben war, hatte er nicht um sie getrauert. Sie war gestorben, wie sie es sich gewünscht hatte. In einem ehrenhaften Kampf gegen räuberische Ferkinas. Da sie ohnehin keinen engen Kontakt pflegten, war sie kaum mehr als eine entfernte Verwandte für ihn.
 
Doch was war ein entfernter Verwandter überhaupt. Seine Mutter hatte nie über Familie gesprochen. Einer Amazone war ihre Schwesternschaft Familie. Ireans Vater war nur der Auserwählte, der ihr zu einer Tochter hätte verhelfen sollen.
Und nun war dieser Vater, der einzige, der so etwas wie Familie hätte sein können auch bereits tot. Seit Jahren sogar, wie Irean von dieser Reiterin erfahren hatte.
 
Er lächelte kurz, als er an die Reiterin dachte. Er hatte ihre Angst gespürt, doch auch ihren Mut, sich der Angst zu stellen. Irean bewunderte das. Schade, dass er vergessen hatte, nach ihrem Namen zu fragen.
 
Plötzlich hörte Irean leise Schritte hinter sich. Langsam erhob er sich und drehte sich um. Ein Mann in edlen Gewändern stand hinter ihm. Im Gürtel des Mannes steckte eine kurze Axt. Irean meinte, eine leichte Ähnlichkeit zur Reiterin von vorhin zu erkennen.
 
"Wie ist euer Name?", begann der Fremde unhöflich, "Und nimm diesen Stofffetzen vom Kopf, damit ich Dein Gesicht sehen kann."
 
"Mein Name? Was geht es Euch an? Verratet mir doch den Euren?", antwortete Irean. Der Aufforderung, seinen Turban abzunehmen, kam er nicht nach.
 
"Soso, ein frecher Tulamide", nickte der Andere, "Wisst ihr, was wir hier in Fremmelsfelde mit frechen Tulamiden machen?"
 
Irean lächelte. "Nein. Warum erzählt Ihr es mir nicht"
 
Der Andere wurde zusehendst wütend, "Wie kannst Du Dahergelaufener es wagen, so mit mir zu reden? Wenn Du von Stande wärst, würde ich Dich fordern, aber so werde ich dich wie einen Strassenköter erschlagen." Sprach´s  und zog seine kurze Henkersaxt.
 
Irean wurde ernst. "Nun, einem Guten Kampf bin ich nicht abgeneigt. Doch lasst uns zuvor diesen heiligen Boden verlassen." Er drehte sich zum Ausgang des Boronangers und wollte gehen.
 
Der Andere lachte laut, "Heiliger Boden? Das ich nicht lache. Nur weil der senile Yantur einem klapprigen Rabengeweihten unsinnig viele Dukaten hinterher geworfen hat, damit dieser sich hier irgendwas in den Bart murmelt, soll diese Müllhalde voller vermoderter Leichen heilig sein?"
 
Irean blieb stehen. "Yantur?"
 
Der Andere grinste, "Ah, ihr seid der Rumtreiber, der in "Familienangelegenheiten" nach dem alten Yantur sucht?"
 
Irean drehte sich um und zog sich den Turban vom Kopf, "Mein Name ist Irean ibn Yantur. Ich bin der Sohn des Mannes, den ihr senil nanntet."
 
Der Andere zögerte kurz, "Ich bin Brasibert von Hahnentritt zu Hahnenfels, Vogt dieser Baronie und", er machte eine kurze Pause, "… Ritter zu Gippelstein. Falls der alte Yantur tatsächlich Euer Vater war, so macht euch keine Hoffnungen auf sein Erbe. Was ihm gehörte, ist jetzt mein!"
 
Irean schaute Brasibert ernst an. "Ich war nicht gekommen, um irgendjemandem ein Erbe streitig zu machen. Ich war nur auf der Suche nach meinem Vater"
 
Brasibert drehte den Kopf leicht und schaute Irean misstrauisch an.
 
"Aber da Euch so viel daran zu liegen scheint, mich von hier zu vertreiben, werde ich wohl ein wenig bleiben."
 
Mit einem Schrei hob Brasibert seine Axt und stürzte auf seinen Gegner zu. Dieser wich dem ungestümen Angriff aus und liess Brasibert ins Leere laufen. Dann zog er ruhig seine beide Schwerter vom Rücken.
 
"Habt ihr euch das gut überlegt?", fragte er ernst seinen Widersacher.
 
Dieser antwortete nicht, sondern ging erneut zum Angriff über. Wieder wich Irean ihm mit einer schnellen Drehung aus. Ein schneller Schnitt seiner Schwerter und Brasibert schrie auf.
 
"Wenn Euch euer Leben etwas bedeutet, dann geht jetzt.", warnte Irean erneut.
 
Brasibert stand mit erhobener Waffe da, bereit für einen neuen Angriff. Wütend betrachtete er seinen linken Arm. Die Kleidung war zerrissen, Blut tropfte aus zwei leichten Schnitten.
 
"Brasibert, halte ein.", unterbrach eine Frauenstimme den nächsten Angriff. Ayla stürmte zwischen den Grabsteinen hervor und stellte sich zwischen die Kämpfenden. Irean lies seine Schwerter sinken.
 
"Geh aus dem Weg, Ayla. Der Kerl ist eine Gefahr für uns.", forderte Brasibert seine Schwester auf.
 
"Nein, Brasibert", widersprach Ayla, "Wenn er wirklich der ist, für den er sich ausgibt, dann ist er mit uns verwandt. Du kannst ihn doch nicht einfach töten."
 
"Ihr überschätzt ihn.", warf Irean ein, "Er kann nicht gegen mich gewinnen."
 
Brasibert hob seine Waffe erneut, doch Ayla warf sich ihm in die Arme, "Ich bitte Dich, Bruder."
 
Der Vogt schaute seine Schwester an und sein zorniges Gesicht entspannte sich etwas. Er blickte zurück zu seinem Kontrahenten und lies die Waffe sinken. "Ihr habt ja keine Ahnung, mit wem ihr euch anlegt. Verlasst diese Baronie. Wenn ich Euch noch einmal treffe, werde ich euch töten.", drohte Brasibert und verlies langsam und mit drohend erhobener Waffe den Schauplatz. Ayla blieb an seiner Seite und schaute Irean mit einem Blick an, den dieser nicht zu deuten vermochte.


"Und ihr habt keine Ahnung, mit wem ihr euch anlegt", murmelte Irean und schaute den beiden nach. Als er sicher war, dass beide gegangen waren, kniete er erneut nieder, murmelte ein kurzes Gebet und verlies den heiligen Ort. Außerhalb des Boronangers wischte er das Blut Brasiberts mit Gras von seinen Schwertern.
==Eine arrangierte Hochzeit==
(Arbeitstitel)''Eine Geschichte um [[Garetien:Ayla von Hahnentritt|Ayla von Hahnentritt]] und [[Garetien:Olfwyll von Corish und von Praill|Olfwyll von Corish und von Praill]]''
<!--Obwohl Ayla in Irean verliebt ist, stimmt sie der Hochzeit zu-->


Ein Geräusch lies ihn herumfahren. Zwischen den Grabsteinen des Boronangers erhob sich ein Mann, der verängstigt zu Irean herüber schaute. Irean musterte ihn kurz. Der Mann sah ungefährlich aus, kein Bauer, eher ein Handwerker oder Händler aus der Stadt.
===Teil 1===
<!--Datum prüfen, irgendwann während Gorbons Absetzung-->


"Entschuldigt", begann der Mann, "Mein Name ist Helmisch, Baltram Helmisch, ich bin Stadtrat in Hahnendorf. Rondra zum Gruße oder Rastullah, oder…."
Burg Hahnenfels, 1029BF, die Kammer der [[Garetien:Ayla von Hahnentritt|Ayla von Hahnentritt]]


Irean lächelte, "Rondra zum Gruße auch Euch, werter Herr Stadtrat, Womit kann ich euch dienen?"
Vogt [[Garetien:Brasibert von Hahnentritt|Brasibert von Hahnentritt]] ging unruhig in der Kammer auf und ab, "Schwester, wir müssen endlich etwas für Deine Zukunft tun."


Baltram Helmisch trat langsam näher und wischte sich mit den Händen verlegen über die Ärmel, "Nun, ich wollte eigentlich nur das Grab meines Vaters besuchen und kam nicht umhin, Euer Gespräch mit dem Vogt anzuhören. Wie mir scheint, habt ihr Euch gerade einen neuen Feind gemacht."
Ayla verzog das Gesicht, "Wir haben uns oft darüber unterhalten, Bruder. Es gibt niemanden, der in Frage käme. Zudem habe ich als Kammerfrau der Edlen Faduhenne doch ein angenehmes Leben." Ihr Gesichtsausdruck strafte die Worte Lügen.


Irean nickte, "Noch habe ich alle Feinde überlebt. Und glaubt mir, es waren nicht wenige."
Brasibert blieb stehen, "Es gibt wichtigere Gründe."  


Helmisch fuhr fort, "Wie ich ja bereits sagte, bin ich Stadtrat in Hahnendorf und auch wir haben nicht die besten Beziehungen zum Vogt."
Überrascht schaute Ayla auf.


Irean schaute den Stadtrat ernst an, "Und ihr meint, der Feind Eures Feindes sei Euer Freund?" <!-- der Feind meines Feindes bin ich selbst ;-) -->
"Es sind Dinge in Bewegung gekommen, die für uns sehr erfolgversprechend sind.", Brasibert senkte den Kopf, "Es könnte allerdings auch schief gehen."


Helmisch schüttelte den Kopf, "So naiv bin ich nicht. Doch mir scheint, wir haben zumindest gemeinsame Interessen und könnten zum beiderseitigen Vorteil daran arbeiten."
Ayla sprang auf, "Was hast Du getan Bruder?"


"Ihr seid Händler, richtig?"
Der Angesprochene schüttelte den Kopf, "Es ist besser, wenn Du nicht zuviel darüber weißt. Ich will nicht, dass Du mit mir stürzt, wenn es zum Schlimmsten kommt."


Helmisch nickte, "Holz. Bauholz, Brennholz, Kohle, was immer ihr braucht."
"Du machst mir Angst.", Ayla war aufgesprungen.


Irean winkte ab, "Ich brauche kein Holz", er atmete tief ein, "was ich brauche, sind Informationen."
Brasibert lächelte, "Keine Sorge. Es wird nichts schief gehen. Ich will mir nur keine Sorgen um Deine Zukunft machen müssen."


"Die kann ich beschaffen"
Er wurde wieder ernst, "Tu mir den Gefallen und heirate. Nimm einen der Neffen des Barons. Er hat genug Einfluss, seinen Ruf und damit auch Dich zu schützen."


"Über meinen Vater", fuhr Irean fort.
Ayla schüttelte den Kopf, "Brasibert, Aldegiff ist bereits vergeben..."


"Ihr meint den alten Gippelsteiner. Ähm verzeiht, Ritter Yantur von Gippelstein?", fragte Helmisch.
Brasibert schaute auf, "Davon wusste ich nichts. Wer?"


"Was wisst ihr über ihn?", fragte Irean.
Seine Schwester lachte auch, "Auch ich hab meine Geheimnisse."


"Seid mein Gast heute Nacht", schlug Helmisch vor, "Es wird bald dunkel, und ihr habt sicher noch keine Unterkunft."
"Dann nimm Olfwyll."


Irean schaute den Stadtrat prüfend an und nickte dann.
Ayla schaute lange ins Feuer, "Bist Du Dir sicher, dass dies nötig ist?"


Brasibert umarmte seine Schwester, "Ja".


==Irean ibn Yantur - Teil 5==
[[Benutzer: Goswin|Goswin]] 13.08.07
Haus des Baltram Helmisch


"Der alte Gippelsteiner war recht beliebt hier. Er war Vogt der Baronie, nachdem der Vater des jetzigen Vogtes bei einer Schlacht gefallen war. Es gab damals keinen Baron, er verwaltete Fremmelsfelde ganz allein. Doch dann, vor gut 10 Götterläufen brach auf Burg Gippelstein ein Feuer aus. Niemand weiss genau, wie es dazu kommen konnte. Schliesslich war der alte Yantur ein Mann von Prinzipien und keineswegs unvorsichtig, und doch brach das Feuer in dem Wehrturm aus, in dem er lebte. Als das Feuer endlich gelöscht war, fand man nur noch wenige Überreste von ihm.", Baltram Helmisch verstummte.


Sein Gast hatte ihm zugehört, ohne ihn dabei anzuschauen. Auch jetzt starrte der seltsame Fremde einfach vor sich hin.
===Teil 2===


"Er war beliebt. Er war streng, aber jedermann konnte sich darauf verlassen, von ihm ordentlich behandelt zu werden. Was man vom jetzigen Vogt nicht sagen kann", fuhr Baltram fort.
"Womit können Wir Euch helfen, Vogt", Baron [[Garetien:Darulf von Corish und von Praill|Darulf von Corish und von Praill]] schaute nicht von seinem Schreibtisch auf, als sein Gast herein kam.


"Was ist der jetzige Vogt für ein Mensch?", fragte Irean.
"Euer Hochgeboren, ich bin gekommen um mit Euch Frieden zu schließen."


Baltram zögerte.
Baron Darulf zog eine Augenbraue hoch und schaute seinen Vogt an, "Wie meint ihr das?"


Irean schaute auf, "Nun? Habt ihr Angst, ich würde zu ihm rennen und euch verraten?"
"Wie Ihr vielleicht wisst, hegte ich nach dem Tod des alten [[Garetien:Yantur von Gippelstein|Yantur von Gippelstein]] die Hoffnung, selbst Baron von Fremmelsfelde zu werden. Eure Ernennung schien mir ein Schlag ins Gesicht."


Baltram schüttelte den Kopf, "Der Vogt ist ein böser Mensch. Man sagt, er wollte nach dem Tode eures Großvaters Baron werden. Dass die Gräfin stattdessen Baron Darulf belehnt hat, ging ihm gegen den Strich. Er nutzt die häufige Abwesenheit des Barons schamlos aus. Er unterschlägt Gelder, die seine Büttel eigentlich für die Stadt eintreiben sollen. Keiner weiß so genau wofür. Vielleicht will er Burg Gippelstein wieder aufbauen."
Brasibert machte eine Pause und blickte seinen Gegenüber prüfend an. Doch im Gesicht des Barons war keine Regung zu erkennen.  


"Ich verstehe noch nicht, inwieweit sich unsere Interessen decken…"
"Wie dem auch sei, ich war Euch in den letzten Götterläufen nicht immer der beste Diener. Insgeheim hegte ich stets die Hoffnung, dass Euer Aufenthalt hier nicht von Dauer wäre. Doch ich habe nun erkannt, dass Ihr der fähigere Mann für diese Baronie seit."


Baltram schaute Irean prüfend an, "Nun, Hahnendorf hat seit langer Zeit das Stadtrecht. Doch aus mir unverständlichen Gründen gab es hier nie eine Stadtgarde. Scheinbar verstanden sich unsere Vorfahren mit den Baronen gut uns es gab nie Streit. Doch jetzt ist das anders."
Noch immer konnte Brasibert keine Reaktion bei Baron Darulf feststellen.


Baltram seufzte, "Es gibt eine Vereinbarung. Die Büttel des Barons sorgen im Auftrage der Stadt für Sicherheit und treiben Gelder ein. Natürlich muss die Stadt dafür eine Gebühr an den Baron zahlen. Aber das ist allemal billiger, als selbst eine Garde zu unterhalten."
"Darum möchte ich vorschlagen, unsere Familien zu verbinden und damit jegliche Mauern zwischen uns einzureißen..."  


Irean nickte, "Ich verstehe, und seit der Vogt Geld unterschlägt, lohnt sich diese Vereinbarung für euch nicht mehr."
Baron Darulf hob nun beide Augenbrauen, in seinem Gesicht zuckte es und schließlich fing er hemmungslos an zu lachen.  


"Genau", Baltram schlug mit der Hand auf den Tisch, "Versteht doch, wir brauchen jemanden, der für uns eine Garde aufbaut. Jemand, der kämpfen kann und keine Angst vor dem Vogt hat."
Brasiberts Miene verfinsterte sich.


"Jemand wie ich", folgerte Irean.
Darulf beherrschte sich halbwegs, "Ihr meint dies wirklich ernst?"


Baltram nickte
Brasibert nickte.


"Und was wird der Baron dazu sagen?", fragte Irean.
"Und wie stellt ihr Euch diese Verbindung vor? Wollt ihr meine Nichte heiraten? Ich weiß genau, wie ihr mit Frauen umspringt. Denkt ihr, ich würde dazu meine Erlaubnis geben?"


Baltram zuckte mit den Schultern, "Ich weiss es nicht. Er ist selten hier. Ich denke, er wird nicht gern auf die Vereinbarung verzichten. Doch er muss auch das Stadtrecht achten. Wir haben das Recht eine Garde aufzustellen."
Brasibert atmete tief durch, "Ich dachte an euren Neffen Olfwyll und meine Schwester"


"Denken alle hier so wie ihr?", fragte Irean
Darulf hörte endgültig auf zu lachen, "Was versprecht ihr euch davon?"


Baltram senkte den Kopf, "Nein. Der Statdtrat ist unentschieden. Und solange unser Ratsmeister nichts unternehmen will, kann der Vogt uns unbestraft bestehlen."
Brasibert zuckte mit den Schultern, "Meine Familie geht mir über alles. Ich will Euch damit zeigen, dass ich nichts mehr gegen Euch unternehmen und Euch treu dienen werde."


Darulf erhob sich von seinem Stuhl, verschränkte die Arme auf dem Rücken und ging langsam zum Fenster.


==Irean ibn Yantur - Teil 6==
"Ich werde darüber nachdenken. Ihr könnt gehen."
Ratsversammlung


"… und deshalb meine ich, dass wir nicht umhin können, eine Garde aufzustellen.", beendete Stadtrat Baltram Helmisch seine Ansprache an den Stadtrat.
[[Benutzer: Goswin|Goswin]] 13.08.07


"Und wer soll das bezahlen?", fragte der Stadtmeister Welzelin.
===Teil 3===
[[Garetien:Olfwyll von Corish und von Praill|Olfwyll von Corish und von Praill]] klopfte vorsichtig an der Tür.


"Die Einnahmen, die der Vogt uns vorenthält, sollten die Ausgaben decken", antwortete Baltram.
"Herein", klang es dumpf aus dem Raum dahinter.


Welzelin fuhr ärgerlich fort, "Aber wo um alles in der Welt wollt ihr jemanden herholen, der diese Aufgabe ausführen soll? Der Vogt wird in bei erster Gelegenheit erschlagen…"
Olfwyll öffnete die Türe, blieb aber stehen.


Die Ratsmitglieder nickten und schauten missmutig auf Baltram.
Ayla, die gerade am Kamin sass und in einem Buch las, schaute auf.  


Der lächelte, "Ich habe bereits jemanden gefunden. Wenn ihr erlaubt, hole ich ihn herein?"
"Olfwyll, komm herein.", Ayla stand auf und ging ihren Gast entgegen.


Die Mitglieder des Stadtrates schauten sich ungläubig an, nickten dann aber. Baltram ging zur Tür des Saales, öffnete diese und winkte jemanden zu sich. Stolz betrachtete er die Reaktionen seiner Ratskollegen, als diese fassungslos den vermummten Neuankömmling anstarrten.
Der Angesprochene zögerte noch einen Moment, trat dann aber ein und schloss die Tür.


Ratsmeister Welzelin fing sich zuerst. "Wer ist das?"
"Mein Onkel hat mich eben zu sich bestellt. Er will, dass wir beide den Traviabund eingehen.", Olfwyll knetete seine Hände und schaute Ayla nicht ins Gesicht.


Irean zog den Teil des Turbans weg, der seine untere Gesichtshälfte bedeckte. Gebannt starrten die Ratsmitglieder in seine blauen Augen.  
"Ich weiss, mein Brunder will es auch."


"Mein Name ist Irean ibn Yantur. Wie ich hörte, sucht ihr jemanden, der Euch vor dem Vogt beschützt."
"Aber wir wollen doch nicht", brach es auch Olfwyll heraus, "Nicht das ich Dich nicht mögen würde, aber...". Er verstummte.


Unter den Ratsmitgliedern setzte Getuschel ein.
Ayla nickte, "Du bist für mich wie ein Bruder. Auch mir scheint es seltsam, in diese Sache einzuwilligen. Aber wer sind wir, als das wir uns den Wünschen des Barons entgegenstellen können?"


"Baltram, wie kommt ihr darauf, dass wir einen …", Welzelin zögerte, "… Fremden für so eine Aufgabe einstellen?"
Olfwyll seufzte, "Du meinst also...?". Traurig schaute er Ayla an.


Baltram lächelte, als Irean antwortete, "Mein Vater war Yantur von Gippelstein." Das Raunen im Saal verstummte.
Sie nickte.  
"Wie ihr seht, ist unser Gast keineswegs fremd", meinte Baltram ironisch.


"Gut, ich kann mir denken, dass ihr ein persönliches Interesse an einer Auseinandersetzung mit dem Vogt habt. Aber seht ihr euch auch in der Lage, ihm standzuhalten? Wer auch immer eine solche Aufgabe übernehmen würde, macht sich den Vogt zum Feind….", gab der Stadtmeister zu bedenken.
"Dann werde ich meinem Onkel mitteilen, dass ich einverstanden bin.", sagte Olfwyll und verlies die Kammer seiner künftigen Frau.


Irean nahm nun den ganzen Turban ab. Erstaunt starrten die Ratsmitglieder auf seinen kahl rasierten Schädel.  
[[Benutzer: Goswin|Goswin]] 13.08.07


"Ich bin Geweihter des Kor und bin noch keinem Kampf ausgewichen. Dass ich hier lebendig stehe, mag euch als Beweis meiner Fähigkeiten dienen.", antwortete Irean, "Zudem verlange ich für meine Dienste nur wenig. Gewährt mir nur freie Unterkunft und Kost und ich werde eurer Stadt dienen."
===Teil 4===
wenige Wochen später auf Burg Hahnenfels


"Nun….", der Stadtmeister schaute ratlos in die Runde, "… gewährt uns ein paar Minuten Beratung."
"Nun Schwester, wie gefällt die das Leben als verheiratete Frau?"


Brasibert von Hahnentritt trat an seine Schwester heran, die auf der Burgmauer sass und hinunter auf die Stadt Hahnendorf schaute.


==Irean ibn Yantur - Teil 7==
Doch Ayla blieb ihm eine Antwort schuldig. Sie zuckte nur mit den Schultern und schaute weiter ins Tal.


An Darulf von Corish und von Praill, Baron zu Fremmelsfelde
"Was ist? Hat Dir Olfwyll Gewalt angetan?", brauste Brasibert auf.


Euer Hochgeboren,
Ayla schüttelte den Kopf.


Im Auftrage und Namen des Rates der Stadt Hahnendorf habe ich Euch darüber zu unterrichten, dass die Stadt künftig, entsprechend dem uns verliehenen Stadtrecht, eine eigene Garde aufstellen wird. Wir danken euch für den langjährigen Schutz, den Ihr uns durch Eure Büttel habt zukommen lassen.
"Was ist es dann?", bohrte Brasibert nach.


Gilborn Welzelin
Ayla drehte sich zu ihm um, "Ist es normal, dass ein Mann nichts von seiner Frau wissen will?"


Stadtmeister der Stadt Hahnendorf.
Brasibert runzelte die Stirn.


Gegeben im RONdra 1029BF
"Seit wir verheiratet sind, haben wir noch nie....", Ayla verstummte, "Ich habe Olfwyll seit unserem Traviaversprechen kaum noch gesehen. Er ist tagsüber nicht auf der Burg, kommt weit nach Sonnenuntergang in unser Gemach und verlässt es vor Sonnenaufgang."


"Er bat mich, eine Abteilung Büttel führen zu dürfen, die regelmäßig Patrouille an der Grenze zu Almada reitet. Ich hatte ja keine Ahnung, dass er Dich flieht.", antwortete Brasibert, "Ich werde ihn nicht weiter einsetzen."


Nachdem der Baron den Brief gelesen hatte, befahl er der Burgvögtin Rhenaya von Perainidal, den Stadtmeister auf die Burg zu bringen.  
Ayla schüttelte den Kopf, "Nein, lass ihn. Er wird sich schon wieder fangen."


Praios hatte seinen Stand am Himmel noch nicht weit verändert, als der Stadtmeister ins Büro des Barons gebracht wurde.
===Teil 5===
[[Garetien:Aldegiff von Corish und von Praill|Aldegiff von Corish und von Praill]] ritt nachdenklich den Weg zu Burg Hahnenfels hinauf. Wie verschieden doch die Landschaften in Garetien sein konnten. Fremmelsfelde war von Ackerbau, Viehzucht und Holzwirtschaft geprägt. An die zahlreichen Relikte der Magierkriege war man längst gewöhnt.
Im [[Garetien:Pfalzgrafschaft Schlundgau|Schlundgau]] hingegen mussten sich die Bauern mühen, genug Ertrag zu erwirtschaften. Der einstige Wohlstand war dahin, seit die [[Alara Paligan|Kaiserwitwe]] [[Garetien:Schloss Alarasruh|Schloss Alarasruh]] nicht mehr nutzte. All die reichen Herren, die früher ihre Dukaten in die Gegend brachten, taten dies nun wieder in Gareth oder in Punin.
Der alte Pfalzgraf hatte inzwischen nicht einmal genug Dukaten, um seiner einzigen Tochter eine vernünftige Aussteuer zu stellen.
Aldegiff grinste. So sehr er den alten Aldemar mochte, so sehr kam ihm dieser finanzielle Engpaß gelegen.  


"Ah, Welzelin. Erkläre er mir das!", der Baron hob den Brief des Stadtmeisters hoch.
Im Hof angekommen traf er auf seinen Bruder Olfwyll, der scheinbar gelangweilt am Pferdestall lehnte. Als Olfwyll ihn erkannte, löste sich seine Starre und er rannte ihm entgegen.


Dieser knetete nervös seine Finger, "Ähm, Euer Hochgeboren, wie der Brief bereits sagt, ähm…"
"Aldegiff, was machst Du hier?", begrüsste er ihn.


"Welzelin, höre er auf zu stottern. Ich bezahle euch nicht, damit der Rat mir Schwierigkeiten macht. Also, was soll das?", unterbrach der Baron.
"Olfwyll, es ist auch schön, Dich zu sehen", grinste Aldegiff, "Ich bin hier, um Onkel Darulf zu bitten, mir den Traviabund zu gestatten."


"Nun, Helmisch hat diesen Kor-Geweihten mitgebracht, der kein Geld für seine Dienste verlangt. Ich habe versucht, den Rat umzustimmen, aber es gelang nicht."
"Oh...", Olfwylls Gesicht wurde zu einer Maske.
"Ein Kor-Geweihter?", fragte Baron Darulf ungläubig.


"Ja, ein gewisser Irean ibn Yantur. Helmisch meinte, es wäre etwas Persönliches zwischen ihm und Vogt von Hahnentritt. Die Beiden hätten neulich auf dem Boronanger sogar gekämpft. Es ging wohl um das Erbe des alten Gippelsteiners…", erklärte Welzelin.
"Was ist mit Dir?", fragte der ältere Bruder besorgt, "Gönnst Du mir den Traviabund nicht?"


Der Baron starrte eine Weile nachdenklich vor sich hin. Ein Erbe des alten Vogtes? Er konnte sich vorstellen, dass dies Vogt Brasibert nicht passte. Darulf musste ein Schmunzeln unterdrücken. Von Hahnentritt wurde ohnehin etwas anstrengend in letzter Zeit. Nicht mal die Sache mit den almadaner Schmugglern hatte er klären können. Vielleicht war es nicht schlecht, ihn ein wenig mit einem Konkurrenten abzulenken. Vielleicht war dieser Konkurrent sogar ein besserer Untertan als von Hahnentritt es war. Und falls sich die Ansprüche dieses Kor-Geweihten irgendwie beweisen ließen, könnte er von Hahnentritt recht einfach ausbooten. "Interessant, interessant."
"Hast Du ein wenig Zeit für mich, bevor Du Onkel Darulf Deine Aufwartung machst?", fragte Olfwyll tonlos.


"Nun gut, Welzelin. Ich denke, wir werden uns einig werden. Wenn die Stadt unbedingt eine Garde will, so soll sie eine haben. Natürlich kann ich nicht einfach auf die Einnahmen verzichten, die Hahnendorf für die Anwesenheit der Büttel an mich entrichtet hat.", der Baron machte eine kurze Pause.
Aldegiff runzelte die Stirn, "Natürlich. Reiten wir aus?"


"Aber ich denke, wir werden eine Lösung finden. Ich werde dem Stadtrat in Kürze eine entsprechende Mitteilung machen. Ihr könnt gehen, Welzelin"


Der Angesprochene verneigte sich tief und stolperte rückwärts aus dem Zimmer.
[[Benutzer: Goswin|Goswin]] 13.08.07


==Eine heimliche Liebe==
(Arbeitstitel)''Eine Geschichte um [[Garetien:Rondirai von Rathsamshausen|Rondirai von Rathsamshausen]] und [[Garetien:Aldegiff von Corish und von Praill|Aldegiff von Corish und von Praill]]''


==Irean ibn Yantur - Teil 8==
==Der alte Gippelsteiner==
(Arbeitstitel)''Eine Geschichte um [[Garetien:Irean ibn Yantur|Irean ibn Yantur]] und seine Herkunft''
<!--Brasiberts Schuld am Tod des Alten wird aufgedeckt, er flieht nach Almada-->


An den Rat der Stadt Hahnendorf,
==Beförderungen==
(Arbeitstitel)''Eine Geschichte um verschiedene Personen, die befördert werden''
<!--Protagonisten: Darulf und Ayla-->


Mit Bedauern haben Wir zur Kenntnis genommen, dass die Stadt Hahnendorf künftig auf die Dienste unserer Büttel verzichtet. Wir sind freilich nicht gewillt, auf die Gebühren zu verzichten, die Uns laut der Vereinbarung von 750 BF zustehen.
==Angriff aus Almada==
Um einer Lösung des Problems aber nicht im Wege zu stehen, schlagen Wir Folgendes vor: Wir verzichten künftig auf die erwähnte Gebühr, wenn die Stadt Hahnendorf im Gegenzug ihre Garde in den Dienst der Baronie stellt, so es die Umstände bedürfen.
(Arbeitstitel)''Eine Geschichte um [[Garetien:Olfwyll von Corish und von Praill|Olfwyll von Corish und von Praill]]''
 
<!--Brasibert plündert Dörfer an der Grenze, gerät dabei an eine von Olfwyll geführte Patrouille und tötet Olfwyll dabei-->
Darulf von Corish und von Praill, Baron zu Fremmelsfelde
 
 
Brasibert von Hahnentritt kochte vor Wut als er in das Zimmer des Barons stürmte.
 
"Wie konntet ihr dies zulassen", begann er ohne Begrüssung.
 
"Ah, Vogt von Hahnentritt. Wie schön euch zu sehen.", begann Darulf kalt.
 
"Wieso gestattet ihr den Hahnendorfern sich eine Stadtgarde zuzulegen?", legte Brasibert nach.
 
"Nun, warum nicht? Wie ihr wisst, ist die politische Lage unruhig. Eine zusätzliche Truppe die uns keinen Heller kostet und trotzdem zu unserer Verfügung steht, halte ich für eine gute Sache.", antwortete der Baron.
 
"Aber die Einnahmen…", stotterte Brasibert, der langsam spürte, dass der Baron ihn ins Leere laufen lies.
 
"Die Einnahmen? So üppig waren die nicht in letzter Zeit…", antwortete Darulf.
 
Brasibert überlegte einen Moment, "Wisst ihr, wer das Oberhaupt dieser Grade sein soll?"
 
Der Baron wackelte kurz mit dem Kopf, "Nun ja, ein gewisser Kor-Geweihter, so sagt man. Soll Erfahrung im Kampf haben."
 
Brasibert nickte und senkte den Blick.
 
"Kann ich sonst noch etwas für euch tun?", fragte der Baron
 
Vogt von Hahnentritt schüttelte den Kopf, drehte sich zur Tür und ging. Der Baron wusste ganz genau, wer dieser Kor-Geweihte war. Aber er sollte sich nicht zu früh freuen. Sicher, der Mann war ein guter Kämpfer, aber gegen eine Übermacht würde auch er verlieren. Brasibert musste nur ein wenig warten. Irgendwann würde der passende Moment schon kommen. Er würde es nicht gestatten, dass ihm jemand in die Quere kam….
 
 
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Aktuelle Version vom 18. November 2020, 20:48 Uhr

Entwürfe

Morgendämmerung

Eine Geschichte um die Bannstrahler Praiodan von Weißfels und Angar Helmisch

Teil 1

Golden glänzte das Ornat der Fürstilluminata von Beilunk inmitten ihrer weitläufigen Halle aus weißem Marmor. Schneeweiß war auch ihr hochgestecktes Haar. Golden glänzten ihre Augen, als sie ihre schlanke Gestalt dem knieenden Praiodan von Weißfels zuwendete. Blass war ihre Haut, die Fürstin wirkte zerbrechlich und dennoch hatte ihre Willenskraft und ihr Gottvertrauen Beilunk, wie eine Insel im Meer der Finsternis erhalten. Sie persönlich hatte den Drachen Rhazzazor zurückgeworfen und ihre Stimme war fest und ungebrochen:

"Bannerführer Praiodan von Weißfels, Ihr habt mir lange und treu gedient. Doch der Kampf hier ist nicht der einzige Kampf, den wir austragen. Obwohl wir hier den entscheidenden Krieg gegen den Feind führen, so werden wir niemals Lebenskraft zurückgewinnen, wenn die Versorgungslage weiter so unstet bleibt. Wir senden Euch aus, als Gesandten Beilunks. Reist nach Punin, nach Burg Auraleth, nach Greifenfurt und nach Elenvina. Der Orden vom Bannstrahl Praios' muss sich vereinen und alles tun, um Beilunk zu erhalten und von hier den entscheidenden Stoß zu führen. Wir haben keine Zeit länger als unbedingt nötig unsere Wunden zu lecken. Geht an den kaiserlichen Hof, sprecht jeden Tag von unserem Anliegen und macht deutlich, dass unser existentieller Kampf das Reich betrifft. Die Finsternis mag über Tobrien hängen und der Tod ist allgegenwärtig. Wir aber leben und meine Untertanen leiden jeden Tag und jede Nacht an Hunger. Beilunk sollte die Speerspitze himmlischen Glanzes sein, die sich in den Leib des Bösen bohrt und die Finsternis zwingt zu weichen. Wir sind der Sonnenaufgang nach der langen Nacht voller quälender Alpträume. Ihr habt unseren Anspruch vernommen. Nun erhebt Euch, geht und kehrt erst wieder, wenn Beilunks Rettung und der entscheidende Schlag gegen das Böse veranlasst sind."

Fil

Teil 2

Während der Rest der Mannschaft noch in den Kojen lag, knieten am Heck der Schivone zwei Männer. Jeder von ihnen trug eine weiße Tunika, unter der das Kettenhemd hervorschimmerte. Als PRAios sich langsam über den Horizont erhob, begannen beide ihr Gebet.

Gegrüßt seiest du, o Praios,
zu einem neuen strahlenden Tag deiner Herrschaft.
Dein Strahlen erweckt uns zu deinem Dienst aus Borons Armen,
und erleuchtet uns den Weg, auf dass wir ihn furchtlos beschreiten.
Unser Leben und unser Schicksal legen wir getreulich in deine Hände, o Fürst der Fürsten,
denn Du bist weise und gerecht...

Erst als die PRAiosscheibe über den Horizont aufgestiegen war, endete das Gebet der beiden Bannstrahler.

Beide erhoben sich und gingen langsam zum Bug des Schiffes. Die Matrosen, die sichtlich müde langsam an Deck kamen, wichen den beiden Männern aus.

"Wenn Efferd es gut mit uns meint, erreichen wir noch heute Perricum", sagte der Ältere leise.


Als die Schivone im Hafen der Stadt anlegte, neigte sich PRAios bereits gen EFFerd. Die beiden Bannstrahler warfen sich ihre Sättel über die Schulter und verließen das Schiff als Erste. Auf dem Weg aus dem Hafen machte ihnen jedermann bereitwillig Platz, obgleich es in der Stadt vor Menschen wimmelte. Ohne Probleme fanden sie den PRAiostempel inmitten der Stadt.

"Bannerführer Praiodan von Weißfels", stellte sich der Ältere der beiden Bannstrahler vor, "Und dies ist Ritter Angar Helmisch."

Der PRAiosgeweihte nickte unfreundlich, blieb aber hinter seinem Schreibtisch sitzen, "Was kann ich für die Herren tun?"

"Wir brauchen zwei Pferde. Noch heute."

Der Geweihte zog eine Augenbraue hoch, "Zwei Pferde? Unmöglich."

Wortlos zog Praiodan einen Brief unter der Tunika hervor und reichte ihm dem Geweihten.

Misstrauisch nahm der Tempelvorsteher den Brief entgegen, klemmte sich ein Monokel vor das linke Auge und betrachtete den Brief. Sogleich entfiel ihm die Lesehilfe, denn er zog vor Überraschung die Augenbrauen hoch, "Ein Schreiben der Fürstilluminata?"

Schnell las er den Brief, "Nun, dass ist natürlich etwas anderes. Selbstverständlich könnt ihr die Pferde bekommen." Eilig stand er auf, kam um den Tisch herum und legte seinen Arm leutselig auf Praiodans Schulter.

"Aber wollt ihr euch nicht ein wenig von der anstrengenden Reise erholen? Ich könnte ein kleines Mahl bereiten lassen..."

Praiodan schaute dem Geweihten ruhig in die Augen. Dieser blinzelte, wich dem Blick der hellen Augen aus und nahm seine Hand zurück.

"Wir warten vor dem Tor des Tempels auf die Pferde", Praiodan drehte sich zur Tür, "PRAios zum Gruße"

Angar lächelte in sich hinein, als nur wenig später zwei kräftige Reitpferde vorgeführt wurden. Beide sattelten die Pferde und verliessen die Stadt noch bevor PRAios im Efferd unterging.

Goswin

Teil 3

Teil 4

Teil 5

Teil 6

Teil 7

Teil 8

Goswin

Eine arrangierte Hochzeit

(Arbeitstitel)Eine Geschichte um Ayla von Hahnentritt und Olfwyll von Corish und von Praill

Teil 1

Burg Hahnenfels, 1029BF, die Kammer der Ayla von Hahnentritt

Vogt Brasibert von Hahnentritt ging unruhig in der Kammer auf und ab, "Schwester, wir müssen endlich etwas für Deine Zukunft tun."

Ayla verzog das Gesicht, "Wir haben uns oft darüber unterhalten, Bruder. Es gibt niemanden, der in Frage käme. Zudem habe ich als Kammerfrau der Edlen Faduhenne doch ein angenehmes Leben." Ihr Gesichtsausdruck strafte die Worte Lügen.

Brasibert blieb stehen, "Es gibt wichtigere Gründe."

Überrascht schaute Ayla auf.

"Es sind Dinge in Bewegung gekommen, die für uns sehr erfolgversprechend sind.", Brasibert senkte den Kopf, "Es könnte allerdings auch schief gehen."

Ayla sprang auf, "Was hast Du getan Bruder?"

Der Angesprochene schüttelte den Kopf, "Es ist besser, wenn Du nicht zuviel darüber weißt. Ich will nicht, dass Du mit mir stürzt, wenn es zum Schlimmsten kommt."

"Du machst mir Angst.", Ayla war aufgesprungen.

Brasibert lächelte, "Keine Sorge. Es wird nichts schief gehen. Ich will mir nur keine Sorgen um Deine Zukunft machen müssen."

Er wurde wieder ernst, "Tu mir den Gefallen und heirate. Nimm einen der Neffen des Barons. Er hat genug Einfluss, seinen Ruf und damit auch Dich zu schützen."

Ayla schüttelte den Kopf, "Brasibert, Aldegiff ist bereits vergeben..."

Brasibert schaute auf, "Davon wusste ich nichts. Wer?"

Seine Schwester lachte auch, "Auch ich hab meine Geheimnisse."

"Dann nimm Olfwyll."

Ayla schaute lange ins Feuer, "Bist Du Dir sicher, dass dies nötig ist?"

Brasibert umarmte seine Schwester, "Ja".

Goswin 13.08.07


Teil 2

"Womit können Wir Euch helfen, Vogt", Baron Darulf von Corish und von Praill schaute nicht von seinem Schreibtisch auf, als sein Gast herein kam.

"Euer Hochgeboren, ich bin gekommen um mit Euch Frieden zu schließen."

Baron Darulf zog eine Augenbraue hoch und schaute seinen Vogt an, "Wie meint ihr das?"

"Wie Ihr vielleicht wisst, hegte ich nach dem Tod des alten Yantur von Gippelstein die Hoffnung, selbst Baron von Fremmelsfelde zu werden. Eure Ernennung schien mir ein Schlag ins Gesicht."

Brasibert machte eine Pause und blickte seinen Gegenüber prüfend an. Doch im Gesicht des Barons war keine Regung zu erkennen.

"Wie dem auch sei, ich war Euch in den letzten Götterläufen nicht immer der beste Diener. Insgeheim hegte ich stets die Hoffnung, dass Euer Aufenthalt hier nicht von Dauer wäre. Doch ich habe nun erkannt, dass Ihr der fähigere Mann für diese Baronie seit."

Noch immer konnte Brasibert keine Reaktion bei Baron Darulf feststellen.

"Darum möchte ich vorschlagen, unsere Familien zu verbinden und damit jegliche Mauern zwischen uns einzureißen..."

Baron Darulf hob nun beide Augenbrauen, in seinem Gesicht zuckte es und schließlich fing er hemmungslos an zu lachen.

Brasiberts Miene verfinsterte sich.

Darulf beherrschte sich halbwegs, "Ihr meint dies wirklich ernst?"

Brasibert nickte.

"Und wie stellt ihr Euch diese Verbindung vor? Wollt ihr meine Nichte heiraten? Ich weiß genau, wie ihr mit Frauen umspringt. Denkt ihr, ich würde dazu meine Erlaubnis geben?"

Brasibert atmete tief durch, "Ich dachte an euren Neffen Olfwyll und meine Schwester"

Darulf hörte endgültig auf zu lachen, "Was versprecht ihr euch davon?"

Brasibert zuckte mit den Schultern, "Meine Familie geht mir über alles. Ich will Euch damit zeigen, dass ich nichts mehr gegen Euch unternehmen und Euch treu dienen werde."

Darulf erhob sich von seinem Stuhl, verschränkte die Arme auf dem Rücken und ging langsam zum Fenster.

"Ich werde darüber nachdenken. Ihr könnt gehen."

Goswin 13.08.07

Teil 3

Olfwyll von Corish und von Praill klopfte vorsichtig an der Tür.

"Herein", klang es dumpf aus dem Raum dahinter.

Olfwyll öffnete die Türe, blieb aber stehen.

Ayla, die gerade am Kamin sass und in einem Buch las, schaute auf.

"Olfwyll, komm herein.", Ayla stand auf und ging ihren Gast entgegen.

Der Angesprochene zögerte noch einen Moment, trat dann aber ein und schloss die Tür.

"Mein Onkel hat mich eben zu sich bestellt. Er will, dass wir beide den Traviabund eingehen.", Olfwyll knetete seine Hände und schaute Ayla nicht ins Gesicht.

"Ich weiss, mein Brunder will es auch."

"Aber wir wollen doch nicht", brach es auch Olfwyll heraus, "Nicht das ich Dich nicht mögen würde, aber...". Er verstummte.

Ayla nickte, "Du bist für mich wie ein Bruder. Auch mir scheint es seltsam, in diese Sache einzuwilligen. Aber wer sind wir, als das wir uns den Wünschen des Barons entgegenstellen können?"

Olfwyll seufzte, "Du meinst also...?". Traurig schaute er Ayla an.

Sie nickte.

"Dann werde ich meinem Onkel mitteilen, dass ich einverstanden bin.", sagte Olfwyll und verlies die Kammer seiner künftigen Frau.

Goswin 13.08.07

Teil 4

wenige Wochen später auf Burg Hahnenfels

"Nun Schwester, wie gefällt die das Leben als verheiratete Frau?"

Brasibert von Hahnentritt trat an seine Schwester heran, die auf der Burgmauer sass und hinunter auf die Stadt Hahnendorf schaute.

Doch Ayla blieb ihm eine Antwort schuldig. Sie zuckte nur mit den Schultern und schaute weiter ins Tal.

"Was ist? Hat Dir Olfwyll Gewalt angetan?", brauste Brasibert auf.

Ayla schüttelte den Kopf.

"Was ist es dann?", bohrte Brasibert nach.

Ayla drehte sich zu ihm um, "Ist es normal, dass ein Mann nichts von seiner Frau wissen will?"

Brasibert runzelte die Stirn.

"Seit wir verheiratet sind, haben wir noch nie....", Ayla verstummte, "Ich habe Olfwyll seit unserem Traviaversprechen kaum noch gesehen. Er ist tagsüber nicht auf der Burg, kommt weit nach Sonnenuntergang in unser Gemach und verlässt es vor Sonnenaufgang."

"Er bat mich, eine Abteilung Büttel führen zu dürfen, die regelmäßig Patrouille an der Grenze zu Almada reitet. Ich hatte ja keine Ahnung, dass er Dich flieht.", antwortete Brasibert, "Ich werde ihn nicht weiter einsetzen."

Ayla schüttelte den Kopf, "Nein, lass ihn. Er wird sich schon wieder fangen."

Teil 5

Aldegiff von Corish und von Praill ritt nachdenklich den Weg zu Burg Hahnenfels hinauf. Wie verschieden doch die Landschaften in Garetien sein konnten. Fremmelsfelde war von Ackerbau, Viehzucht und Holzwirtschaft geprägt. An die zahlreichen Relikte der Magierkriege war man längst gewöhnt. Im Schlundgau hingegen mussten sich die Bauern mühen, genug Ertrag zu erwirtschaften. Der einstige Wohlstand war dahin, seit die Kaiserwitwe Schloss Alarasruh nicht mehr nutzte. All die reichen Herren, die früher ihre Dukaten in die Gegend brachten, taten dies nun wieder in Gareth oder in Punin. Der alte Pfalzgraf hatte inzwischen nicht einmal genug Dukaten, um seiner einzigen Tochter eine vernünftige Aussteuer zu stellen. Aldegiff grinste. So sehr er den alten Aldemar mochte, so sehr kam ihm dieser finanzielle Engpaß gelegen.

Im Hof angekommen traf er auf seinen Bruder Olfwyll, der scheinbar gelangweilt am Pferdestall lehnte. Als Olfwyll ihn erkannte, löste sich seine Starre und er rannte ihm entgegen.

"Aldegiff, was machst Du hier?", begrüsste er ihn.

"Olfwyll, es ist auch schön, Dich zu sehen", grinste Aldegiff, "Ich bin hier, um Onkel Darulf zu bitten, mir den Traviabund zu gestatten."

"Oh...", Olfwylls Gesicht wurde zu einer Maske.

"Was ist mit Dir?", fragte der ältere Bruder besorgt, "Gönnst Du mir den Traviabund nicht?"

"Hast Du ein wenig Zeit für mich, bevor Du Onkel Darulf Deine Aufwartung machst?", fragte Olfwyll tonlos.

Aldegiff runzelte die Stirn, "Natürlich. Reiten wir aus?"


Goswin 13.08.07

Eine heimliche Liebe

(Arbeitstitel)Eine Geschichte um Rondirai von Rathsamshausen und Aldegiff von Corish und von Praill

Der alte Gippelsteiner

(Arbeitstitel)Eine Geschichte um Irean ibn Yantur und seine Herkunft

Beförderungen

(Arbeitstitel)Eine Geschichte um verschiedene Personen, die befördert werden

Angriff aus Almada

(Arbeitstitel)Eine Geschichte um Olfwyll von Corish und von Praill