Geschichten:Von Elfen und Wölfen - Teil 3: Unterschied zwischen den Versionen
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»Was muß ich tun, um diese Ehre wieder loszuwerden?« | |||
[[Hauptdarsteller ist::Garetien:Vallbart von Falkenwind|Vallbart von Falkenwind]], Landvogt zu Silz, war von der Frage so überrascht, das ihm zunächst gar keine Antwort einfallen wollte. Der Ausdruck in [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Tiranee Schattentanz|Tiranees]] Augen hingegen machte deutlich, dass sie es ernst meinte. | |||
»Seid Ihr Euch denn ganz sicher?« Der Landvogt sah sie fragend an. | |||
Die Elfe nickte. »Es ist meine Sache nicht, sich dauerhaft in die Reihen der Menschen zu fügen und mich mehr als mir lieb ist in steinernen Gebäuden aufzuhalten. Und es sind nicht meine Kriege, die ihr führt.« Ihr Stimme zeigte, wie Vallbart dankbar feststellte, keinerlei anschuldigenden Tonfall. | |||
Er konnte ihr den Wunsch auch kaum verübeln. Tiranee entstammte dem Elfenvolk; dass sie überhaupt als Jagdmeisterin in den Diensten der Gräfin stand, war ohnehin eine eigentümliche Begebenheit gewesen. Und die Gräuel von Leihenbutt, eine durchweg menschliche Angelegenheit, entstanden aus der Gier nach Macht und dem Wunsch nach Vergeltung, waren den meisten Elfen ohnehin unverständlich. Tiranee hingegen war in diese Schalcht, wie Vallbart die Befriedung der Nachbarbaronie insgeheim nannte, mit hineingezogen worden; zukünftig wollte sie solchen Verpflichtungen aus der Menschenwelt wohl lieber aus dem Wege gehen. | |||
»Wenn es Euer Wunsch ist, wieder ungebunden umherstreifen zu können…« | |||
Tiranee nickte heftig. | |||
»Dann werde ich Kunde nach Hirschfurt senden; der Grafschaftsrat wird sicher jemand anderen finden, der Euch als Jagdmeisterin der Grafschaft nachfolgt.« | |||
Ein Lächeln stahl sich in Tiranees Augen. | |||
»Allerdings«, fuhr der Landvogt fort, »es wäre mir sehr daran gelegen, wenn Ihr Euch nicht gänzlich aus dem Dienst der Dame Allechandriel verabschiedenen würdet.« | |||
Tiranee legte den Kopf schief und sah in fragend an. »Wie meint ihr das?« fragte sie verunsichert. | |||
»Nun, auch Silz hat viel Wald, und letztlich hat Euch die Gräfin selbst auf ihren Posten berufen. In meinen Augen seid Ihr es der Dame Allechandriel schuldig, die Euch erwiesene Ehre nicht vollends zurückzuweisen.« | |||
Die Elfe sackte innerlich zusammen, wie es Vallbart schien, so hob er schnell wieder zu sprechen an. »Keine Sorge, ich möchte Euch in keine weitere Verpflichtung drängen. Tatsächlich ist es aber so, dass es hier zu Silz auf der Burg derzeit keinen Jagdmeister gibt. Ich möchte Euch daher antragen, fürderhin zumindest Jagdmeisterin zu Silz zu sein, der Ehre halber.« | |||
Tiranee Schattentanz straffte sich. »Der Ehre halber«, murmelte sie unschlüssig. | |||
»Der Ehre halber, ja. Ich erwarte nicht viel mehr von Euch als dass, was Ihr Euch selbst erbeten habt. Streift durch die Wälder, doch haltet die Augen offen. Erstattet mir Bericht, wenn Euch etwas ungewöhnliches auffällt. Wann immer ihr in der Nähe seid, stehen Euch die Tore der Burg offen; ich würde mich freuen, wenn Ihr mir ab und an einen Besuch abstatten würdet. Und wenn ihr zuweilen ein gutes Stück Wildbret mitbringt hätte ich auch nichts einzuwenden«, schloss er schmunzeld seine Rede. | |||
»Nun gut, es sei«, entgegnete die Elfe. | |||
Der Landvogt reichte ihr die Rechte. »Ich danke Euch.« | |||
Tiranee ergriff die dargebotene Hand. »Ich danke Euch«, erwiderte sie leise. Dann schulterte sie den Bogen und zog von dannen, hinaus in den Frieden der Wälder. | |||
Vallbart von Falkenwind blickte ihr eine Weile hinterher. ‚Elfen’, dachte schmunzeld, ‚Elfen kommen immer mit den aus, was sie am Leibe tragen’. Dann wandte er sich um, ging hinauf in die Schreibstube und ließ einen Brief an den [[Briefspieltext mit::Garetien:Coswin von Streitzig|Grafschaftsrat]] aufsetzen, denn es galt eine erneute Vakanz zu füllen. | |||
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Aktuelle Version vom 30. August 2014, 14:56 Uhr
Eine Jagd endet, eine andere beginnt
Burg Silz, Ende Efferd 1032 BF
»Was muß ich tun, um diese Ehre wieder loszuwerden?«
Vallbart von Falkenwind, Landvogt zu Silz, war von der Frage so überrascht, das ihm zunächst gar keine Antwort einfallen wollte. Der Ausdruck in Tiranees Augen hingegen machte deutlich, dass sie es ernst meinte.
»Seid Ihr Euch denn ganz sicher?« Der Landvogt sah sie fragend an.
Die Elfe nickte. »Es ist meine Sache nicht, sich dauerhaft in die Reihen der Menschen zu fügen und mich mehr als mir lieb ist in steinernen Gebäuden aufzuhalten. Und es sind nicht meine Kriege, die ihr führt.« Ihr Stimme zeigte, wie Vallbart dankbar feststellte, keinerlei anschuldigenden Tonfall.
Er konnte ihr den Wunsch auch kaum verübeln. Tiranee entstammte dem Elfenvolk; dass sie überhaupt als Jagdmeisterin in den Diensten der Gräfin stand, war ohnehin eine eigentümliche Begebenheit gewesen. Und die Gräuel von Leihenbutt, eine durchweg menschliche Angelegenheit, entstanden aus der Gier nach Macht und dem Wunsch nach Vergeltung, waren den meisten Elfen ohnehin unverständlich. Tiranee hingegen war in diese Schalcht, wie Vallbart die Befriedung der Nachbarbaronie insgeheim nannte, mit hineingezogen worden; zukünftig wollte sie solchen Verpflichtungen aus der Menschenwelt wohl lieber aus dem Wege gehen.
»Wenn es Euer Wunsch ist, wieder ungebunden umherstreifen zu können…«
Tiranee nickte heftig.
»Dann werde ich Kunde nach Hirschfurt senden; der Grafschaftsrat wird sicher jemand anderen finden, der Euch als Jagdmeisterin der Grafschaft nachfolgt.«
Ein Lächeln stahl sich in Tiranees Augen.
»Allerdings«, fuhr der Landvogt fort, »es wäre mir sehr daran gelegen, wenn Ihr Euch nicht gänzlich aus dem Dienst der Dame Allechandriel verabschiedenen würdet.«
Tiranee legte den Kopf schief und sah in fragend an. »Wie meint ihr das?« fragte sie verunsichert.
»Nun, auch Silz hat viel Wald, und letztlich hat Euch die Gräfin selbst auf ihren Posten berufen. In meinen Augen seid Ihr es der Dame Allechandriel schuldig, die Euch erwiesene Ehre nicht vollends zurückzuweisen.«
Die Elfe sackte innerlich zusammen, wie es Vallbart schien, so hob er schnell wieder zu sprechen an. »Keine Sorge, ich möchte Euch in keine weitere Verpflichtung drängen. Tatsächlich ist es aber so, dass es hier zu Silz auf der Burg derzeit keinen Jagdmeister gibt. Ich möchte Euch daher antragen, fürderhin zumindest Jagdmeisterin zu Silz zu sein, der Ehre halber.«
Tiranee Schattentanz straffte sich. »Der Ehre halber«, murmelte sie unschlüssig.
»Der Ehre halber, ja. Ich erwarte nicht viel mehr von Euch als dass, was Ihr Euch selbst erbeten habt. Streift durch die Wälder, doch haltet die Augen offen. Erstattet mir Bericht, wenn Euch etwas ungewöhnliches auffällt. Wann immer ihr in der Nähe seid, stehen Euch die Tore der Burg offen; ich würde mich freuen, wenn Ihr mir ab und an einen Besuch abstatten würdet. Und wenn ihr zuweilen ein gutes Stück Wildbret mitbringt hätte ich auch nichts einzuwenden«, schloss er schmunzeld seine Rede.
»Nun gut, es sei«, entgegnete die Elfe.
Der Landvogt reichte ihr die Rechte. »Ich danke Euch.«
Tiranee ergriff die dargebotene Hand. »Ich danke Euch«, erwiderte sie leise. Dann schulterte sie den Bogen und zog von dannen, hinaus in den Frieden der Wälder.
Vallbart von Falkenwind blickte ihr eine Weile hinterher. ‚Elfen’, dachte schmunzeld, ‚Elfen kommen immer mit den aus, was sie am Leibe tragen’. Dann wandte er sich um, ging hinauf in die Schreibstube und ließ einen Brief an den Grafschaftsrat aufsetzen, denn es galt eine erneute Vakanz zu füllen.
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