Geschichten:Verräter und Getreue - Ungebetener Entsatz: Unterschied zwischen den Versionen

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„Ich habe es doch gewusst. Alles Feiglinge“, knurrte der Hauptmann. Dann rief er laut: „Zweite und Dritte Gleve mir nach! Wir verfolgen sie. Die erste und vierte kümmern sich unterdessen um das Dorf. Ramires, Ihr sorgt dafür, dass sich keiner der Schwingenfelser mehr hier festsetzen kann.“
 
„Zu Befehl, Capitan!“ Der Angesprochene winkte den ihm unterstehenden Kämpfern, die sich im Laufschritt und mit Ruf „Stutzt die Schwingen!“ dem Gut näherten.
 
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Nur noch wenige Augenblicke und die Saaltür würde unter den Hieben der Angreifer nachgeben. Dann würden auch die Tische und Bänke, mit denen der Zugang verbarrikadiert war, nichts mehr nützen. Zitternd saß [[Nebendarsteller ist::Garetien:Heiltrud von Steinfelde|Heiltrud von Steinfelde]] in der Ecke neben dem Kamin und kaute an ihren Fingernägeln, die blutjunge Küchenmagd hatte ihre Finger in ihren Arm gekrallt und wimmerte bei jedem Schlag gegen das Holz. Am ruhigsten schien noch die alte [[Nebendarsteller ist::Garetien:Perainetreu von Steinfelde|Perainetreu]], die unverständlich vor sich hinmurmelte, ob Gebete oder Flüche war nicht zu verstehen. Die drei waren allein. Bei seinem Versuch, die Angreifer vom Fenster aus mit der Armbrust zu beschießen, war der tapfere Hausknecht Roderich seinerseits von einem Bolzen direkt in die ungeschützte Brust getroffen worden. Bis vor den Kamin hatte sich der arme Kerl noch geschleppt und war dann röchelnd zusammengebrochen; eine breite Blutspur auf dem Saalboden zeigte seine letzten Schritte an. Seine Waffe lag noch halb gespannt unter dem Fensterbrett. Dann brachen die Söldner johlend durch die Tür und zerhieben das letzte im Weg stehende Mobiliar, um sich auf die verbliebenen Hausbewohner zu stürzen.
 
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„Capitan, wir haben Gefangene gemacht: die Signora des hiesigen Edlen und dessen Mutter.“
 
„Nicht übel, Ramires. Das bringt Lösegeld in unsere Taschen.“
 
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„Das nennt man wohl ‚vom Regen in die Traufe‘“, der Hauptmann lachte kurz auf, „und es ist mir völlig gleich. Wenn ich unseren [[Briefspieltext mit::Garetien:Geismar II. von Quintian-Quandt|Auftraggeber]] richtig verstanden habe, dann hat er nichts dagegen, wenn wir die Klientel des anderen [[Briefspieltext mit::Garetien:Luidor von Hartsteen|Comto]] schwächen. ‚Kollateralschäden‘ sagte er dazu, glaube ich.“
 
„Wollt Ihr die Domnas sehen, Capitan?“
 
„Vielleicht später. Sagt Euren Leuten, wenn sie mit ihrer Acquise fertig sind, sollen sie Feuer legen. Kein Feind von Comto Geismar soll sich hier mehr einnisten.“
 
„Sofort, Capitan.“
 
 
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|Titel=Ungebetener Entsatz
|Reihe=Verräter und Getreue
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|Datum=25.09.1033
|Zeit=1200
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Aktuelle Version vom 12. Februar 2016, 19:25 Uhr

Zur gleichen Zeit nahe Steinfelde 25. Phex 1033 BF

„Wir sind entdeckt, Commandante. Die Schwingen ergreifen das Hasenpanier und ziehen sich aus dem Dorf in Richtung Wald zurück.“

„Ich habe es doch gewusst. Alles Feiglinge“, knurrte der Hauptmann. Dann rief er laut: „Zweite und Dritte Gleve mir nach! Wir verfolgen sie. Die erste und vierte kümmern sich unterdessen um das Dorf. Ramires, Ihr sorgt dafür, dass sich keiner der Schwingenfelser mehr hier festsetzen kann.“

„Zu Befehl, Capitan!“ Der Angesprochene winkte den ihm unterstehenden Kämpfern, die sich im Laufschritt und mit Ruf „Stutzt die Schwingen!“ dem Gut näherten.

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Nur noch wenige Augenblicke und die Saaltür würde unter den Hieben der Angreifer nachgeben. Dann würden auch die Tische und Bänke, mit denen der Zugang verbarrikadiert war, nichts mehr nützen. Zitternd saß Heiltrud von Steinfelde in der Ecke neben dem Kamin und kaute an ihren Fingernägeln, die blutjunge Küchenmagd hatte ihre Finger in ihren Arm gekrallt und wimmerte bei jedem Schlag gegen das Holz. Am ruhigsten schien noch die alte Perainetreu, die unverständlich vor sich hinmurmelte, ob Gebete oder Flüche war nicht zu verstehen. Die drei waren allein. Bei seinem Versuch, die Angreifer vom Fenster aus mit der Armbrust zu beschießen, war der tapfere Hausknecht Roderich seinerseits von einem Bolzen direkt in die ungeschützte Brust getroffen worden. Bis vor den Kamin hatte sich der arme Kerl noch geschleppt und war dann röchelnd zusammengebrochen; eine breite Blutspur auf dem Saalboden zeigte seine letzten Schritte an. Seine Waffe lag noch halb gespannt unter dem Fensterbrett. Dann brachen die Söldner johlend durch die Tür und zerhieben das letzte im Weg stehende Mobiliar, um sich auf die verbliebenen Hausbewohner zu stürzen.

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„Capitan, wir haben Gefangene gemacht: die Signora des hiesigen Edlen und dessen Mutter.“

„Nicht übel, Ramires. Das bringt Lösegeld in unsere Taschen.“

„Wir haben sie ausgefragt. Sie sagen, dass sie keine Verbündeten der Schwingenfelser seien, sondern selbst von denen angegriffen wurden.“

„Das nennt man wohl ‚vom Regen in die Traufe‘“, der Hauptmann lachte kurz auf, „und es ist mir völlig gleich. Wenn ich unseren Auftraggeber richtig verstanden habe, dann hat er nichts dagegen, wenn wir die Klientel des anderen Comto schwächen. ‚Kollateralschäden‘ sagte er dazu, glaube ich.“

„Wollt Ihr die Domnas sehen, Capitan?“

„Vielleicht später. Sagt Euren Leuten, wenn sie mit ihrer Acquise fertig sind, sollen sie Feuer legen. Kein Feind von Comto Geismar soll sich hier mehr einnisten.“

„Sofort, Capitan.“