Geschichten:Ein Brief an den Vogt von Tannwirk: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 31. März 2018, 13:25 Uhr
An seine Hochgeboren, Alrik Herdan von Prailind, Vogt zu Tannwirk, Junker von Tannengrund
Es erfüllte unser Herz mit frommer Freude und frohgemuter Hoffnung für das Voranschreiten der Ausbreitung des Glaubens an unseren Herrn NAndus, Licht der Erkenntnis und Weisheit Hesindes, in Garetien, als es uns zu Ohren kam, dass euer Wohlgeboren, gleich einem Vorkämpfer unserer Sache, in frommem Wirken und eingedenk der Erleuchtung der ihm zur Herrschaft anvertrauten Lande und Seelen, den Bau eines Schreines für den göttlichen Sohn der Herrin HESinde und des Herrn PHEx im waldsteinischen Tanngrund in Auftrag gabt. Seit euch dafür des von Herzen kommenden Dankes unserer Gemeinschaft versichert und seid gewiss, dass auch der Listige, die Allweise und nicht zuletzt ihr göttlicher Sohn euren Verdienst um sie nicht vergessen werden. Euer frommes Beispiel möge dem Rest Waldsteins, das der Tempel der Herrin HESinde, ganz zu schweigen von denen ihres Göttlichen Sohnes, noch entbehrt, wie kaum ein anderer Teil des Königreiches, zum strahlenden Vorbild dienen, als ein erster Schritt in eine erleuchtete Zukunft.
Doch der Glaube ist immer nur so stark wie die Menschen, die ihn leben. Wie eine zarte Knospe im kalten Firun ohne sorgsame Pflege eingeht, wird auch euer frommes und nandusgefälliges Handeln vergeblich sein, sollte es nicht die nötige Pflege erfahren, sollte es ohne Menschen, ohne Verfechter bleiben. Auch ein Tempel lebt nicht allein durch die ihm innewohnende Göttliche praesentia, sondern ebenfalls durch das Werk und Vorbild seiner Geweihten. Das Schicksal des Tempels der Allweisen in Tannwirk vermag uns dies nur zu deutlich vor Augen zuführen. Doch die Mitglieder unserer Gemeinschaft sind wenige in Garetien und wie ich selbst erfahren musste, vermag ein herberufener Geweihter aus dem Reich des Horas nur um vieles schwerer das Vertrauen und die Zuneigung, ja selbst das Ohr der Garetier zu erreichen als ein Landsmann oder eine Frau aus der selben Baronie. Die hohe Herrin Yelinde von Weidenhoff-Karfenck hat diese Widernisse erkannt und mit der Errichtung eines Stiftes, das nicht zuletzt der Heranziehung und Ausbildung junger Novizen dient, einen ersten Schritt zur Abhilfe getan.
Es ist uns als Priorin des ebengenannten Stiftes daher eine große Freude, euch ganz in diesem Sinne unsere Hilfe und Unterstützung anzubieten. Es wäre mir eine Ehre euch bei der Suche nach einem reisendem Geweihten unserer Gemeinschaft mit geeigneten Fähigkeiten behilflich zu sein, noch mehr jedoch, wäre es mir eine Herzensangelegenheit eines Eurer jungen Landeskinder nandusgefällig in unserem Kloster aufzuziehen um es dann ins Noviziat aufzunehmen, auf dass euer Schrein binnen weniger Jahre von diesem geführt werden kann und Euer gutes Volk den gnadenvollen Wandel, welchen die Herrin HESinde zu vollbringen vermag, auch an einem oder einer der ihren getan zu sehen vermag.
Wir verbleiben also in hoffnungsvollster Erwartung eurer baldigen Antwort und in tiefen Gebeten für das gute Gelingen eures Vorhabens.
Den ZWÖLFEN zur Ehre, zu fürderst der Allwissenden Herrin HESinde mit ihrem Sohne NAndus,
Priorin Esmeria Darando della Tenna, am 5.des Praiosmondes im 1036. Jahre nach dem Falle Bosparans