Geschichten:Schwägerinnen unter sich: Unterschied zwischen den Versionen

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Lyn lächelte verständnisvoll. „Ich denke auch, dass es am Besten ist wenn ich sie selbst frage. Ich werde es tun sobald sie mir über den Weg läuft.“  
Lyn lächelte verständnisvoll. „Ich denke auch, dass es am Besten ist wenn ich sie selbst frage. Ich werde es tun sobald sie mir über den Weg läuft.“  


„Sehr schön.“ Erleichtert strich sich Malina den Rock glatt. Ich denke, ich lasse euch dann erst einmal euer Domizil weiter in Augenschein nehmen und allmählich wird dann auch sicher Ruhe einkehren. Sagt Raòul liebe Grüße von mir.“
„Sehr schön.“ Erleichtert strich sich Malina den Rock glatt. Ich denke, ich lasse euch dann erst einmal euer [[Handlungsort ist::Perricum:Edlenherrschaft Rosenheim|Domizil]] weiter in Augenschein nehmen und allmählich wird dann auch sicher Ruhe einkehren. Sagt Raòul liebe Grüße von mir.“
Lächelnd erhob sich die blonde Frau, und die hellen Augen blitzten vor Schalk. „Ach ja, und falls ihr Unterstützung braucht, bei was auch immer, sendet doch einfach einen Boten. Derzeit habe ich noch viel Zeit.“ Mit einem festen Händedruck verabschiedete sie sich von ihrer Schwägerin. Im Herzen das Gefühl, dass diese Frau eine Bereicherung für sie persönlich sein würde, doch gleichzeitig mit der Befürchtung, dass auch diese in der nebachotischen Familie gegen so manche Mauer des Unverständnisses stoßen würde.
Lächelnd erhob sich die blonde Frau, und die hellen Augen blitzten vor Schalk. „Ach ja, und falls ihr Unterstützung braucht, bei was auch immer, sendet doch einfach einen Boten. Derzeit habe ich noch viel Zeit.“ Mit einem festen Händedruck verabschiedete sie sich von ihrer Schwägerin. Im Herzen das Gefühl, dass diese Frau eine Bereicherung für sie persönlich sein würde, doch gleichzeitig mit der Befürchtung, dass auch diese in der nebachotischen Familie gegen so manche Mauer des Unverständnisses stoßen würde.


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Aktuelle Version vom 20. März 2023, 00:55 Uhr

Irgendwie kam Malina ihre unvermittelte Eingebung gar nicht mehr so gut vor, doch nun saß sie hier und wartete mit klopfendem Herzen auf die Frau Ra'ouls. Sicher, sie war neugierig wer den sturen nebachotischen Dickschädel da weich gekocht hatte, aber vor allen Dingen wollte sie der Frau einen netteren Einstand in die Familie bereiten, als Raoul ihr das seinerzeit beschert hatte. Nie würde sie vergessen wie er sie behandelt hatte, damals bei der ersten gemeinsamen Nacht mit A'urel , als er wie der Rächer der travianischen Tugenden selbst im Zelteingang gestanden hatte. Inzwischen konnte sie darüber lachen, doch damals…!

Eben erst hatte sie sich liebevoll von ihrem kleinen Sprössling verabschiedet. Diese kleine Verschnaufpause ihrer mütterlichen Pflichten nutzend, war sie hierher geeilt, um der Schwägerin einen Besuch abzustatten.

Da Ra’oul es während der Reise geschafft hatte, dass Herz seines Sohnes im Sturm zu erobern war es nicht weiter verwunderlich, dass dieser lieber bei seinem Vater blieb und sich von ihm das Anwesen zeigen ließ. Lyn war sehr froh darüber ein wenig zur Ruhe zu kommen und ihre Gedanken ein wenig zu ordnen und so war sie dem Angebot, sich erst ein wenig zurück zu ziehen, dankend nachgekommen. Es kam ihr immer noch alles so unwirklich vor und sie fühlte sich unsicher hier, in der Höhle des Löwen. Sie machte sich keine Illusionen darüber, dass sie hier für immer die Fremde sein würde. Die Fremde wenn es gut lief, die Reichsverräterin im schlimmsten Falle. Leicht in Gedanken versunken öffnete sie die Tür die ihr die Dienerin wies und trat ein. Sie trug unter ihrer Lederrüstung ein beiges Hemd und ihre roten Locken waren zerzaust. Als sie die Frau sah die dort in dem Zimmer auf sie wartete blieb sie irritiert stehen und schaute die Frau fragend an.

Hastig kam Malina auf die Beine, als die Tür geöffnet wurde. Ja in der Tat, das war sie. Sie hatte sie ganz kurz bei der Ankunft gesehen. Unsicher lächelnd ging die blonde Frau auf Ra’ouls Gemahlin zu. Sie hatte einen einfachen Rock und eine Bluse an, die sich zum Stillen leicht aufschnüren ließ. Darüber trug sie eine leichte ärmellose Weste. Die Kleidung entstammte dem hiesigen Schneider. Sie wirkte nicht tulamidisch aber auch nicht garethisch. Eine Mischung beider Stilrichtungen war zu erkennen.

„Ich hoffe ihr verzeiht, dass ich euch so kurz nach der sicher anstrengenden Reise behellige. Doch ich dachte…“ Ja was hatte sie sich eigentlich gedacht. Ihre Rede kam ins stocken. „…Ich dachte es wäre schön, wenn ich euch meine Hilfe anbiete für die erste Zeit der Eingewöhnung. Ich bin Malina von Niederriet. Ich werde A’urel …heiraten.“ Diese Vorstellung war immer noch derart fremd für sie, dass sie jedes Mal Probleme hatte dies auszusprechen. Der Altersunterschied das hatte sie bemerkt hatte hier in seiner Familie schon für Irritationen gesorgt.

Ein Lächeln huschte über Lyns Gesicht. Sie konnte sich noch gut an den jungen Heißsporn und seinen Besuch in Albernia erinnern. Damals, als sie ihr Lager im Wald aufgeschlagen hatten um vor den Nordmärkern sicher zu sein.

Ra’oul hatte ihr auf der Reise schon davon berichtet, dass auch A’urel heiraten würde und das auch dessen Wahl nicht auf eine Nebachotin gefallen war. Leicht amüsiert darüber ging sie ebenso ein paar Schritte auf Malina zu. „Schön Euch kennen zu lernen. Und Euer Angebot nehme ich dankend an.“ Ihr Blick fiel durch das Fenster auf den Hof und das geschäftige Treiben dort. Sie seufzte leise auf. Dann sah sie wieder zu Malina. „Wollen wir uns nicht setzen?“ Sie deute auf die Kissen wo Malina schon zuvor Platz genommen hatte.

„Danke.“ Malina setzte sich wieder, und beäugte dabei das neue Familienmitglied. Das war also die Frau, die Ra’ouls Herz erobert hatte. Sie musste unwillkürlich schmunzeln. Keine kleine zierliche Schönheit, die ihn mit einem Augenaufschlag betörte, sondern eine erdige Person, die scheinbar nicht nur darauf gewartet hatte, den Sohn eines Barons zu ehelichen. „Wir wohnen nicht weit von hier auf A’urels Gut . Vielleicht wenn ihr euch die nächsten Tage, nachdem die Familie euch gebührend…kennen gelernt hat, einmal vorbei kommen wollt? Ich kann euch auch abholen?“ Sie konnte sich gut vorstellen, wie sich gleich alle auf die künftige Baronin stürzen würden, sie messen würden an den Maßstäben an denen für gewöhnlich nebachotische Frauen gemessen wurden. Ob ihr das gefallen würde?

Auch Lyn setzte sich auf eines der Bodenkissen und goss sowohl Malina als auch sich selbst ein wenig Tee ein. „Danke für das Angebot“ entgegnete die junge rothaarige Frau. „Ich denke ich werde sicher darauf zurückkommen…“ der Zusatz ‚… ich denke ich werde froh sein, der Familie bald wieder ein paar Tage zu entfliehen’ stand recht eindeutig in ihrem leicht spitzbübisch wirkendem Gesicht geschrieben. „Nun, A’urel habe ich ja bereits bei seinem Besuch in Albernia kennen gelernt. Und den werten Eslam bei den Feierlichkeiten in Rhas’hia Hal.“ Erneut huschte ein verschmitztes Lächeln über ihr Gesicht, als sie an die Szene im Dampfbad zurückdachte. Damals war es ihr sehr peinlich gewesen, unter dem Einfluss des Namenlosen stehend den Baron als „nebachotischen Waschlappen“ bezeichnet zu haben, mittlerweile sah sie die Geschichte mit Humor. „Die liebliche Sheena hat uns ja bereits auf dem Weg hierher begleitet, doch weiß ich, dass dies noch längst nicht alle Mitglieder der Familie sind. Sagt, wie hat man Euch aufgenommen? Gibt es ein paar Ratschläge die ihr mir geben könnt?“ Unsicher sah Lyn Malina an. Auf dem Schlachtfeld wusste sie sicher umzugehen und unter den albernischen Adligen hatte sie keine Scheu deutlich ihre Meinung zu sagen. Aber hier in der Fremde fühlte sie sich verloren und unsicher.

Ein Lächeln machte sich auf Malinas Gesicht breit. Ihre Narbe auf der Wange war heute nicht so rot, aber dennoch gut sichtbar. Bisweilen hatte sie den Eindruck, dass die Hitze und die Sonne ihr nicht bekam. Am Arvepass hatte sie selten Beschwerden gehabt, doch hier im Süden, schmerzte sie bisweilen. „Ratschläge?“ echote sie daher die Frage Lyns noch einmal, um mehr Zeit zum Nachdenken zu haben. Die junge Frau kam also gleich zum Kern der Sache. Das gefiel Malina. Doch andererseits hatte sie selbst noch keine Lösung gefunden, um zu einem erträglichen Maß des Miteinanders zu kommen. „Nun ja, wie soll ich sagen…“ Sie versuchte ihre Worte so gut es ging zu umkleiden, damit es nicht allzu unfreundlich wirkte. „Ich denke, das Beste ist, wenn man eine Aufgabe hat.“ Sie verbesserte sich schnell. „Ich meine eine Aufgabe außerhalb des Hauses, des Gutes… nein eigentlich der Familie eben.“ Schnell nahm sie einen Schluck Tee. „Ich werde sobald es die Umstände zulassen wieder an meine Arbeit gehen. Ich war zuvor Hauptfrau auf Burg Angareth am Arvepass. Man hat nun beschlossen eine schnelle Einsatztruppe zu gründen, die die Interessen aller Perricumer vertreten soll. Ra’oul hat sicher davon berichtet, oder?“

„Ja, Ra’oul hat davon erzählt. Es könnte ein sehr spannendes Unterfangen werden.“ Sie lächelte Malina an und eine Spur von Schalk blitze in ihren Augen auf. Sie traute Malina durchaus zu, mit dieser Situation fertig zu werden, doch würde es sicher nicht reibungslos ablaufen. „Und was die Aufgabe angeht. Nun, wir werden sehen. Ra’oul weiß gut genug, dass ich nicht zur Hofdame geboren bin“ Sie lächelte schelmisch, doch dann trat ein wenig Wehmut in ihre Augen. „Doch ein wenig Ruhe nach den Wirren der letzten Götterläufen wird mir sicher gut tun.“ Malina nickte zunächst teilnahmsvoll, doch dann wandelte sich ihre Miene. „Ich habe eine Idee!“ Malina schien vor Aufregung schier zu platzen, ihre Augen funkelten dabei himmelblau. „Habt ihr nicht Lust mich in naher Zukunft mit eurem Sohn nach Rashia Hal zu begleiten? Ich selbst bin erst kurz vor der Niederkunft hier angekommen, und hatte noch keine Gelegenheit dorthin zu reisen. A’urel und seine Familie haben mir soviel davon erzählt.“ Das sie gerne einmal ein wenig Abstand von dem heißblütigen jungen Mann an ihrer Seite wünschte, der sie nach der Geburt ihres gemeinsamen Kindes mit Aufmerksamkeiten nur so überhäufte, ließ sie dabei geflissentlich unerwähnt.

„Es ist auch so, dass meine Tochter Quenia, …sie ist ein wenig sonderbar in letzter Zeit. Ich weiß nicht, ob es die Umgebung ist, die sie merkwürdige Dinge tun lässt…? Ich hoffte, wenn ich wieder einmal Zeit mit ihr verbringe, ohne dass A’urel an meiner Seite ist, würde ich vielleicht in Erfahrung bringen was mit ihr los ist.“ Hier hörte selbst Lyn heraus, dass Malina sich echte Sorgen machte, was ihre Tochter wohl derart beschäftigte.

„Ras’hia Hal ist definitiv eine Reise wert.“ entgegnete die Albernierin. „Und gerne begleite ich Euch dorthin. Doch ihr werdet verstehen, dass ich mich erst ein wenig einleben und Zeit mit Ra’oul verbringen möchte. Ich habe zu lange auf ihn verzichten müssen.“

Malina errötete ein wenig. Wie unaufmerksam von ihr, natürlich sollte sie erst einmal Raòuls Gesellschaft genießen und in Ruhe hier ankommen.

Über ihr Gesicht legt sich ein leichter Schleier als sie an die endlose Zeit des Krieges, der Hoffnung und Sorge dachte. Dann schaut sie Malina nachdenklich an „Doch sagt, was ist mit Eurer Tochter? Wie alt ist sie denn?“

"Sie wird bald ihren 10. Götterlauf vollendet haben. Wir waren lange Zeit voneinander getrennt. Sie lebte bei meiner Tante während ich auf Burg Angareth meinen Dienst verrichtet hatte. Seit wir hier sind, ist sie merkwürdig verschlossen geworden. Nicht gleich von Anfang an. Eigentlich erst seit wenigen Wochen. Sie wurde immer stiller, mied Menschen und sogar Tiere, die sie doch so liebt. Ich komme gar nicht mehr an sie heran." Der Ton und auch der Ausdruck in ihren Augen ließ erkennen wie unverständlich sie das ganze fand.

Lyns Gesicht nahm nachdenkliche Züge an. „Kann es vielleicht sein, dass sie Heimweh hat und ihre Tante vermisst?“ Fragend sah sie Malina an. "Das wäre schon denkbar. Sie wird auch bald einmal zu Besuch kommen, doch das hat sie auch nicht erheitert. Ich hatte sogar fast den Eindruck, dass es sie beunruhigt. Sie geht jedem und allem aus dem Weg, was ihr eigentlich Freude bereitet hat, und verkriecht sich in ihr selbst gewähltes Schneckenhaus."

Kurz dachte sie nach ehe sie meinte „Ihr sagt, es würde ihr vielleicht gut tun, ein wenig Zeit allein mit Euch zu verbringen. Ich habe einen anderen Vorschlag, der ihr vielleicht auch helfen kann. Ich bin neu hier und kenne mich nicht aus.“ Ein leicht schelmischer Blick traf Malina als sie fort fuhr. „Vielleicht würde Eure Tochter mir gern die Umgebung zeigen? So hätte sie eine Aufgabe und eventuell komme ich ein wenig an sie heran. Meiner Erfahrung nach kommen selbst schüchterne Kinder aus sich heraus, wenn sie gegenüber Erwachsenen einen Wissensvorsprung haben.“ Unsicher sah Lyn zu ihrem Gegenüber, gespannt wie Malina den Vorschlag aufnehmen würde.

Die zweifache Mutter überlegte eine Weile. "Wenn ich sie das frage, wird sie es sicher nicht tun. Wenn ihr sie seht, es ist das einzige blonde Mädchen in dem Alter dass hier herumstreunt, fragt sie doch am besten selbst. Ich wäre froh, wenn mir jemand sagen kann, was es ist, dass sie so bedrückt."

Lyn lächelte verständnisvoll. „Ich denke auch, dass es am Besten ist wenn ich sie selbst frage. Ich werde es tun sobald sie mir über den Weg läuft.“

„Sehr schön.“ Erleichtert strich sich Malina den Rock glatt. Ich denke, ich lasse euch dann erst einmal euer Domizil weiter in Augenschein nehmen und allmählich wird dann auch sicher Ruhe einkehren. Sagt Raòul liebe Grüße von mir.“ Lächelnd erhob sich die blonde Frau, und die hellen Augen blitzten vor Schalk. „Ach ja, und falls ihr Unterstützung braucht, bei was auch immer, sendet doch einfach einen Boten. Derzeit habe ich noch viel Zeit.“ Mit einem festen Händedruck verabschiedete sie sich von ihrer Schwägerin. Im Herzen das Gefühl, dass diese Frau eine Bereicherung für sie persönlich sein würde, doch gleichzeitig mit der Befürchtung, dass auch diese in der nebachotischen Familie gegen so manche Mauer des Unverständnisses stoßen würde.