Geschichten:Ein Traum wird wahr - Teil 12: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 28. Februar 2014, 17:35 Uhr
„Also…" sie nahm die Liste, die sie als Gedächtnisstütze extra erstellt hatte zur Hand. Die Schwangerschaft machte ihr zu schaffen. Bisweilen konnte sie sich nicht mehr daran erinnern, was ihr Weibel ihr gerade eben noch in seiner umständlichen nebachotischen Art erklärt hatte.
„Schnell noch einmal durchschauen: die Truhe, das Fass, drei kleine Kisten, die fünf Körbe und den Brandschrank. Dann den Jagdsattel, den Gestechsattel, die Rüstung, die Lanzen, und die Schabracke und Decken für Phejanka. „Quenja, wo hast du denn den Korb für dieses Schlitzohr Aldron hin?" Suchend durchstöberten die beiden Frauen den Haufen an Hausrat, der sich vor ihnen auftürmte. Zum Glück war Quenja, ihre Erstgeborene Tochter, aus Rommilys zu ihr gereist. Sie war ihr mit ihren 10 Götterläufen nun eine echte Hilfe bei dem Umzug.
Eine tiefe, wohl tönende Stimme in ihrem Rücken meldete sich zu Wort: „Meint ihr den hier?" Reto von Binsböckel war unbemerkt an die beiden herangetreten und reichte Malina von Niederriet ein recht großes, unförmiges Weidengeflecht, in welchem Stoffreste verschiedenster Art seinem Benutzer ganz offensichtlich Bequemlichkeit verschaffen sollten. Scheinbar war es zuvor vom Haufen gekullert. „Aldron?" Ein amüsiertes Lächeln umspielte die Miene des Mannes, der wohl auf eine kurze Stippvisite von Hagenshain hierher nach Burg Angareth geritten war. In nicht allzu ferner Zukunft, wenn für Ersatz auf Burg Angareth gesorgt worden war würde er Malina bald ins Brendiltalsche folgen. Sie konnte sich kaum einen besseren Ausbilder für die nebachotischen und raulschen Reiter vorstellen als den warmherzigen und erfahrenen Mann, der sich nun zu ihnen gesellte.
Die Namensgleichheit mit dem Vornamen des Landvogtes schien ihn zu irritieren. Doch kaum dass er den Namen ausgesprochen hatte, kam hechelnd eine lange fleckige Hundeschnauze unter dem Kutschbock hervor. Ein ausnehmend schöner in der Hauptsache schwarzer Rüde hatte sich dort ganz offensichtlich versteckt. Ein Mischling soweit sich das sagen ließ. Rhythmisch klopfte sein langhaariger Schwanz einen fröhlichen Takt dazu. Er war völlig aufgeregt und zufrieden mit sich und der Welt zugleich. Seine Pfoten hielten Reste eines Knochens geborgen.
„Ah, ich verstehe!" Nun wandte er sich grinsend dem hübschen jungen Mädchen zu, dessen blond gewelltes Haar in der Farbe dem Malina von Niederriets glich. Sie hatte den Korb sogleich von Malina in Empfang genommen und sich zu ihrem noch jungen Hund gesellt. „Dein Hund meine Liebe?" Scheu nickte sie dem imposanten und doch nicht unsympathischen Mann zu. Ihre Mutter errötete derweil. Dieser Name! Hoffentlich kam dem Firunslichter das mit dem Hund nicht auch noch zu Ohren.
Reto reichte ihr seine Rechte und umfasste die Ihre mit seiner Linken. Gütig blickten sie seine braunen Augen an. „Nun denn Hauptfrau von Niederriet, dann seid ihr also bereit mit eurer Tochter die Reise anzutreten!" Es war mehr eine Feststellung denn eine Frage so wie er es gesagt hatte. Mit warmem Lächeln betrachtete er die vereinte Kleinfamilie. Ihr Bauch wölbte sich nun schon deutlich unter der Kleidung, und es war an der Zeit, dass sie die Reise zu ihrem zukünftigen Ehemann in die Baronie Brendiltal antrat. A'urels Briefe waren deutlich gewesen, viel länger hätte sie nicht warten dürfen.
„Ich wünsche euch alles Gute für die Reise. Wir werden uns bald wieder sehen. Ich hoffe Tsas Segen macht euch nicht mehr zu schaffen, als nötig, sodass wir euch bald in unserer neuen Einheit begrüßen dürfen. Den Nebachoten wird es ganz gut tun, wenn wir eine Frau als erste Rittmeisterin aufzuweisen haben." Malina lächelte ihn dankbar an. „Ich werde mein Bestes geben. Richtet dem Landvogt und seiner Gemahlin doch bitte noch …meine besten Grüße aus und dass wir uns freuen würden, wenn er es einrichten könnte zur Hochzeit anzureisen." Reto lächelte sie wissend an, und verstärkte noch einmal den Händedruck. „Wird schon…!" Dann entfernte er sich, um im Wachhaus nach dem Rechten zu sehen.
Was Aldron wohl zu Quenja, ihrer Erstgeborenen Tochter sagen würde? Liebevoll strich sie ihr eine Strähne aus dem Gesicht. Wie lange hatte sie sie geheim gehalten aus Angst vor Konsequenzen. Glücklicherweise waren weder er noch seine Gattin derzeit auf der Burg. Wirklich wichtig war nur eines- A'urel hatte nichts gegen das Mädchen, dessen Vater es vorgezogen hatte weiter andere Frauen die so dumm wie Malina waren hinters Licht zu führen und seinen Spaß zu haben. Die Meinung der Firunslichter sollte ihr spätestens jetzt wo sie ging einerlei sein. Doch sie waren ihr inzwischen fast zu einer zweiten Familie geworden, auch wenn die Grenzen deutlich waren, hatte man sich doch repektiert und geschätzt. Ihr zukünftiger Schwager war mit seinen Zuwendungen für das ganze Vorhaben des neuen Reiterordens derzeit unentbehrlich, sodass der Landvogt sich also kaum sehr echauffieren würde. Außerdem, an ihren kämpferischen Fähigkeiten hatte dieser Makel eines in Unehre geborenen Kindes ja schließlich nichts verändert. Und jetzt mit ihrer zweiten Schwangerschaft würde sie mit A'urel den Traviabund eingehen. Die Zeit der Schmach hatte ein Ende. Sie straffte sich wieder und reckte befehlsgewohnt das Kinn empor. „He Alwin, hilf uns beim beladen!"
Es dauerte nicht lange, und die wenigen Habseligkeiten waren verstaut und verzurrt auf dem Wagen befestigt. A'urel, der leider selbst nicht kommen und sie abholen konnte, hatte ihr zwei seiner Krieger als Bedeckung entsandt, sodass sie unbesorgt die Reise antreten konnten. Quenja saß auf dem Kutschbock neben dem Fuhrmann und begann alsbald angeregt mit ihm über Hunde zu sprechen. Aldron lag dabei zu ihren Füßen und schien genau zuzuhören, welche Weisheiten sein Frauchen preisgeben mochte. Malina zwang sich nicht umzublicken, denn sie wusste, dass sie dann dem Kloß, der sich in ihrem Hals gebildet hatte nichts mehr entgegenzusetzen hatte. So ritt sie denn stur geradeaus blickend den Weg hinaus aus dem Hof, weg zu neuen Ufern.