Geschichten:Tauben und Wölfe - Fünf Rudel Wölfe: Unterschied zwischen den Versionen
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Gerban stand bereits unten am Pferd; Wulf hoffte nur, daß der Bengel sich unterwegs nicht eher als Klotz am Bein erweisen würde, den momentan war mit er doch ein wenig aufsässig und widerwillig. Vermutlich waren er und auch [[Briefspieltext mit::Garetien:Cern von Aschenfeld|Cern]] während der gemeinsamen Knappenzeit am | Gerban stand bereits unten am Pferd; Wulf hoffte nur, daß der Bengel sich unterwegs nicht eher als Klotz am Bein erweisen würde, den momentan war mit er doch ein wenig aufsässig und widerwillig. Vermutlich waren er und auch [[Briefspieltext mit::Garetien:Cern von Aschenfeld|Cern]] während der gemeinsamen Knappenzeit am Grafenhofe zu [[wikav:Grafschaft Ochsenwasser|Ochsenwasser]] aber keinen Deut anders gewesen. | ||
»Formiert Euch!« schallte da aus dem Burghof der Befehl an die versammelte Söldnermeute, als [[Nebendarsteller ist::Garetien:Jessa al Tern|Jessa al Tern]] ihren Dienstherrn auf der Burgtreppe erblickte. Anschließend folgte sie [[Nebendarsteller ist::Garetien:Yalinda von Streitzig|Yalinda]], die bereits die Stufen erklomm und sich neben ihren Bruder gesellte. [[Nebendarsteller ist::Garetien:Bertrand Gerstunger|Bertrand]], ihr Novize, verharrte am Fuße der Treppen neben Gerban. | »Formiert Euch!« schallte da aus dem Burghof der Befehl an die versammelte Söldnermeute, als [[Nebendarsteller ist::Garetien:Jessa al Tern|Jessa al Tern]] ihren Dienstherrn auf der Burgtreppe erblickte. Anschließend folgte sie [[Nebendarsteller ist::Garetien:Yalinda von Streitzig|Yalinda]], die bereits die Stufen erklomm und sich neben ihren Bruder gesellte. [[Nebendarsteller ist::Garetien:Bertrand Gerstunger|Bertrand]], ihr Novize, verharrte am Fuße der Treppen neben Gerban. | ||
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Aktuelle Version vom 21. November 2020, 11:22 Uhr
Burg Greifenklaue zu Uslenried, am Mittag des 1. Peraine 1032 BF
Noch vor der Mittagsstunde trafen die Söldnerrudel aus Streitzensfeld auf der Burg ein. Um die Laune und Moral der Truppe ein wenig aufzuwerten hatte Wulf das Gesinde angewiesen, Brot, Käse und Speck sowie zwei Fass Bier zum Mittagsmahl bereitzustellen, damit man gestärkt aufbrechen konnte. So bot sich Wulf ein buntes Bild, als er aus dem Palas auf die Treppe hinaustrat und in den Burghof hinunterblickte.
»Aufgemerkt!« rief er hinab, und alle Köpfe wandten sich ihm zu; einige der Söldlinge sprangen sogar dientbeflissen auf. »Es freut mich zu sehen, daß es Euch schmeckt; was übrig bleibt, wird als Proviant in den Taschen verstaut. In Kürze marschieren wir los. Unser Ziel heißt Osenbrück, wo es gilt, erst einmal Stärke zu zeigen. Dort werden wir uns auch mit den Rudeln aus Sertis vereinigen. Macht Euch also marschbereit!«
Gerban von Hallerstein, sein Knappe, wirkte von dem ganzen Treiben immer noch nicht überzeugt, getraute sich aber nicht mehr seinem Schwertvater nochmals zu widersprechen. Er war bereits in einen ledernen Brustharnisch gekleidet und hatte Schwert und Dolch gegürtet. »Nun hör endlich auf, so ein mieseperdiges Gesicht zu machen; wenn alles nach Plan läuft kannst Du Dich schon in wenigen Tagen wieder ritterlich geben und dieses angebliche Versteckspiel gehört der Vergangenheit an. Und glaube mir, manchmal hat es auch etwas für sich, nicht gleich als der Hohe Herr erkannt zu werden. Irgendwann wirst auch Du das zu schätzen lernen.«
Gerban antwortete nichts darauf, und Wulf beließ es dabei.
»Mir kommt da noch ein Gedanke«, sagte Wulf schließlich. »Gerban, geh zu Meister Datierlich und laß Dir in einem Transportkäfig zwei Tauben mitgeben; eine, die den Weg hierher zur Burg findet, und eine, die in Hirschfurt im Grafenpalas ihr zuhause hat.«
Der Knappe machte sich wortlos auf den Weg. Auch Wulf ging zurück in das Gebäude, suchte seine Kammer auf und kleidete sich in Lederharnisch, Armschienen und Kettenkragen. Dann schnallte er den bereits vorbereiteten Waffengürtel um, ergriff Helm und Zweihänder und ging hinab in den Hof, um jene noch seinem Tralloper aufzubürden, bevor er den Bediensteten die letzten Befehle aufgeben würde.
Wenig später war die Truppe abmarschbereit. Wulf trat zusammen mit Sinya hinaus auf die Burgtreppe; auf dem Arm trug seine Gemahlin den jüngsten Sproß der Familie. Firjan blickte mit großen Augen auf den bunten Haufen hinab und zeigte fröhlich mal hierhin, dann dorthin, immer begleitet von einem »Da!«, wenn er etwas neues entdeckte.
Gerban stand bereits unten am Pferd; Wulf hoffte nur, daß der Bengel sich unterwegs nicht eher als Klotz am Bein erweisen würde, den momentan war mit er doch ein wenig aufsässig und widerwillig. Vermutlich waren er und auch Cern während der gemeinsamen Knappenzeit am Grafenhofe zu Ochsenwasser aber keinen Deut anders gewesen.
»Formiert Euch!« schallte da aus dem Burghof der Befehl an die versammelte Söldnermeute, als Jessa al Tern ihren Dienstherrn auf der Burgtreppe erblickte. Anschließend folgte sie Yalinda, die bereits die Stufen erklomm und sich neben ihren Bruder gesellte. Bertrand, ihr Novize, verharrte am Fuße der Treppen neben Gerban.
Hinter Wulf öffnete sich noch einmal die Pforte, und Alcara Riena trat heraus. Die Magierin trug das übliche Reisegewand ihrer Profession, anstellte eines Hutes hatte sie ihr Haar jedoch von einer Kapuze verhüllt. Wulf, der sich kurz umgedreht hatte, nahm ihre Anwesenheit zufrieden zur Kenntnis. Dann wären wir ja vollständig, dachte er.
»Unser heutiges Ziel ist Usla. Je eher wir dort sind, dest eher bekommt jeder auf dem Braugut einen Krug frisch gezapftes Rotbier«, verkündete Wulf, und die Söldner stimmten ein begeistertes Wolfsgeheul an. »Morgen wollen wir dann Silz erreichen, übermorgen Osenbrück; es wird also stramm marschiert. Seid Ihr bereit?«
»Jawohl!« erschallte es aus fünfzig Kehlen zugleich, vereinzelt ertönte erneut das Wolfsgeheul.
»Abmarsch!« brüllte Yalinda sodann, und die Truppe setzte sich in Bewegung. Wulf nahm Sinya zum Abschied noch einmal in die Arme, gab ihr und Firjan einen Kuß und mischte sich sodann mit Gerban und Alcara Riena unter seine Lohnkrieger, die frohen Mutes aus der Burg zogen.
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