Geschichten:Auf Reshminas Spuren - Teil 10: Unterschied zwischen den Versionen
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„Wenn Du willst schauä ich sie mir morgän ainmal an A’urel.“ Ra’oul hoffte mit diesem Einlenken seinen Bruder dazu zu bringen, seine Gemächer zu verlassen, so dass er weiterschlafen konnte. „Und Du nimm ain kaltäs Bad, das kielt ab.“ | „Wenn Du willst schauä ich sie mir morgän ainmal an A’urel.“ Ra’oul hoffte mit diesem Einlenken seinen Bruder dazu zu bringen, seine Gemächer zu verlassen, so dass er weiterschlafen konnte. „Und Du nimm ain kaltäs Bad, das kielt ab.“ | ||
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Nachdem A’urel das Gemach seines Bruders verlassen hatte, wußte der noch immer nicht, was er jetzt, in diesem Augenblick tun sollte. An Schlaf war für ihn nicht zu denken. Daher ging er wieder durch das Haus zurück auf den Hof, wo Korisande noch immer auf ihn wartete und ihn schließlich hinaus in die Nacht trug... | Nachdem A’urel das Gemach seines Bruders verlassen hatte, wußte der noch immer nicht, was er jetzt, in diesem Augenblick tun sollte. An Schlaf war für ihn nicht zu denken. Daher ging er wieder durch das Haus zurück auf den [[Handlungsort ist::Perricum:Burg Beschelshall|Hof]], wo Korisande noch immer auf ihn wartete und ihn schließlich hinaus in die Nacht trug... | ||
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Aktuelle Version vom 9. Oktober 2022, 01:14 Uhr
Es war schon lange Nacht. Ra’oul lag bäuchlings auf seinem Bett und schlief tief und fest. Die leichte, seidene Decke war von ihm runter gerutscht und zeigte, dass er lediglich mit einer weiten, leichten Hose bekleidet war. Das Bett selbst war recht groß und bestand neben einer weichen Matratze (!) auf einem stabilem, hölzernen Gestell aus Unmengen von Daunenkissen die mit einem – ebenfalls – seidenen Bezug bezogen waren. Anders als sein Vater hatte es sich der Baronet aber zur Gewohnheit werden zu lassen, alleine die Nacht zu verbringen.
Es dauerte daher nicht sehr lange, bis Ra’oul die Augen öffnete, da sein Unterbewusstsein registrierte, dass sich jemand im Raum befand.
„Ah Du bist wuach.“ Begrüßte A’urel, der auf der Bettkante saß seinen älteren Bruder.
„Hm?“ Brummte Ra’oul, der zwar das linke Auge geöffnet hatte und damit seinen kleinen Bruder musterte, ansonsten aber keine Anstalten machte aktiver oder wacher zu werden.
„Ich muss Dir ätwas erzählen.“ A’urel überging einfach, dass Ra’oul eigentlich schlafen wollte. „Ich glaubä, ich habä misch verliebt.“
„Mmhh.“ Brummte Ra’oul lediglich wieder, dem aber aufiel, dass A’urel noch immer seine komplette Reitkleidung trug.
„Ra’ouuul,“ der Jüngere hielt es nun nicht länger aus und rüttelte an dem Schlafenden. „Hast Du misch nicht gehert? I c h h a b e m i c h v‘ ä r l i b d t.“
Ra’oul gab das sinnlose Unterfangen nun auf, öffnete beide Augen, hob den Kopf und stützte sich auf seine Arme auf. „Wuas ist los?“ Brummte er dennoch verärgert.
„Ich habä mich verliebdt.“
„Und um mir DAS zu sagen, wäckst Du mich?“ Ra’oul ließ sich entnervt in seine Kissen zurückfallen.
„Abär verstäh doch.“ Beharrte A’urel. „Diesmal ist ä etwas Ärnstes.“
Mit einem Seufzer hob der Ältere wieder seinen Kopf.
„Sichär, so wie damals, als Du duas Mädchen aus Guals’fey heiratän wolltest, nur wail Du mährmals in ihrär Kammär lagst.“
„Das war etwa anderäs.“ Brummte jetzt wiederum A’urel.
„Odär wie midt där Marbäna aus Baburin, die Disch hat Mädicus spielän lassen.“
„Da war isch noch jung.“
„Odär die Junkärin, aus däm färnen Albernia, där Du sogar Dainen Ring ge’schenkt hast und die Du niemals verässen wolltäst, obwohl sie ainen anderän geehelischt hat.“
„Ra’oul.“ Unterbracht A’urel seinen Bruder in dessen Litanei und versuchte das Thema in eine andere Richtung zu bringen. „Isch mainä äs wirklisch ernst. Wie war äs denn bai Dir, als Du Lyn kennengelärnt hast?“
„Bei uns?“ Überrasch zog Ra’oul die Augenbrauen hoch. „Wuas meinst Du?“
„Na wuas hast Du gefielt und wie ist äs in aine anderä Frau verliebdt zu sain, die kaine Nebachotin ist?“
„Kaine Nebachotin? Du mainst, duas Weib, wuas Du diesmal ehälischen willst ist kaine Nebachotin? Sie kommt wohl noch nischt ainmal aus der Gegänd?“
A’urel schüttelte nur den Kopf.
„Oh ihr Gettär.“ Mit einem Plumps ließ sich Ra’oul wieder in die Kissen fallen in die er halb sprach. „Mach Dir ainen Knotän zwischen die Baine, oder bestaigä sie meinetwegen, abär luass die Fingär ansonstän von ihr.“
„Wieso?“ Fragte A’urel fast beleidigt nach. „Malina isdt etwas Besonderäs.“
Noch genervter hob Ra‘oul wieder seinen Kopf. „Wuo hat äs misch hingebrachdt? Hä? Ich habä main Herz jemandän geschenkt, die nicht berait ist mit mir ihr Läben zu teilän. Ich habä mit ihr einen Sohn, dän ich noch nicht einmal gesähen habä. Darum Du Rindtvieh suollst Du die Fingär von ihr lassän.“
Der Jüngere wußte nicht, was er darauf antworten sollte. Immerhin hatte er schon seinen Neffen gesehen, während sein Bruder – als Erbe Eslams – nicht einfach durch das Reich reiten und seinen persönlichen Bedürfnissen folgen konnte.
Ra’oul der bemerkte, dass die ganze Sache seinen Bruder beschäftigte seufzte erneut, erhob sich aber und setzte sich auf.
„Also wär ist sie und wuas hat sie, dass Dich und mir dän Schlaf raubt?“
„Sie heißt Malina undt sie ist die Al’Shara von Aldron.“ A’urel freute sich, dass er sich seinem Bruder anvertrauen konnte. Zwar brach er nicht sein Wort und erzählte nicht was in der Bucht geschehen war, doch berichtete er einfach, was er fühlte und welche Vorzüge er in Malina sah, während Ra’oul zuhörte, wie es sich für einen älteren Bruder gehörte, der eigentlich müde war.
Als A’urel schließlich seine Ausführungen über Malina beendet hatte, wartete er darauf, dass Ra’oul ihm alles bestätigte, aufsprang und nun verstand, wieso er nur noch an sie denken konnte.
Etwas enttäuscht stellte er fest, dass Ra’oul ruhig sitzen blieb und es einige Augenblicke bedürfte, bis dieser seinen starren Blick geradeaus brach und A’urel anschaute.
„Undt verstähst Du jetzt?“ Fragte der Jüngere dennoch nach.
„Wenn Du willst schauä ich sie mir morgän ainmal an A’urel.“ Ra’oul hoffte mit diesem Einlenken seinen Bruder dazu zu bringen, seine Gemächer zu verlassen, so dass er weiterschlafen konnte. „Und Du nimm ain kaltäs Bad, das kielt ab.“
Nachdem A’urel das Gemach seines Bruders verlassen hatte, wußte der noch immer nicht, was er jetzt, in diesem Augenblick tun sollte. An Schlaf war für ihn nicht zu denken. Daher ging er wieder durch das Haus zurück auf den Hof, wo Korisande noch immer auf ihn wartete und ihn schließlich hinaus in die Nacht trug...