Geschichten:Unfehde - Der Rat zu Gallstein: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 15. April 2020, 13:20 Uhr
Dramatis Personae:
- Alle lebenden Pulethaner (außer Ugo von Mühlingen)
- Chaliba von Brendiltal, Edle von Brendiltal
- Al'Arik von Korbrunn, Junker von Varintal
Der Rat zu Gallstein
Burg Mor'Tres, Baronie Gallstein, Rondra 1035 BF
„Äs stimmt also….“ Eslam von Brendiltal starrte ungläubig auf die geschwungen geschriebene Worte. Dann zerknüllte er das Schreiben und warf es achtlos in die Ecke und knurrte weiter vor sich her. „Är hat ohne uns ge’handält.“
Der nebachotische Patriarch hatte sich mit den übrigen Rittern der Bruderschaft der Pulethaner auf Burg Mor’Tres im Gallsteinschen getroffen, so wie sie es einst auf Puleth gelobt hatten, und lief nun vor der langen Tafel im Rittersaal der Burg aufgebracht auf und ab. Der Baron von Gallstein saß in einem hölzernen Sessel am Kopfende der Tafel, direkt vor dem offenen Kamin und nippte in Gedanken an einem Pokal Wein. Simold von Pfiffenstock saß mit dem Rücken zur Tafel auf einer Bank, den rechten Ellenbogen auf seinem Oberschenkel abgestützt und dachte ebenso über das eben gehörte nach.
Chaliba von Brendiltal und Al’Arik von Korbrunn die beide eigentlich bei diesem Treffen der Edelsten des Reiches um Aufnahme in diesen Bund von Auserwählten ersuchen wollten, standen etwas abseits der Szenerie und wußte nicht so ganz wie sie sich jetzt verhalten sollten.
Eigentlich hatte dieses Treffen bereits im Praios stattfinden sollen, doch da Ugo von Mühlingen, der erste Ritter des edlen Ordens, bisher unkommentiert fern geblieben ist, hatte man einen Boten gen Rudes Schild gesandt, um sich nach ihm zu erkunden.
Das Antwortschreiben hatte Eslam soeben auf den Boden geworfen, als die Tür geöffnet wurde und der Dunkelsfarner, gefolgt von den übrigen, Eslamsgrunder Pulethanern in den Saal trat.
„Ist es wahr?“ War die Einzige Frage.
Cyberian Blaubinge, der Junker von Gut Silberblick glaubte das zusammengeknüllte Schriftstück gerade wieder auf und las einzelne Passagen vor.
„… so sehe ich klar, dass es für das Reich und für unseren Bunde das Beste sei, wenn diese Fehde von nun an ruhe….“
„Pah!“, blaffte Eslam völlig aufgewühlt dazwischen. „Sind wir saine Vassallän, odär wuas?“
„… Da Ihr im vergangenen Götterlauf gezeigt habt, dass Ihr einem Knappen die Ehre eines ‚Helden‘ zuteil werden ließet, der sein Leben sinnlos für die albernischen Marschen geopfert und einen ruhmreichen Grafen des Reiches getötet hat, kann ich in diesem Götterlauf dem Treffen keinen Vorrang einräumen …“
„Knappe…“, knurrte Eslam erneut. „Main Suohn ist gä’storben fir das Raich, so wie är es geluobt hat. Wuo ist är där großä Ugo ge’wäsen?“
„… So Ihr Euch denn friedlich, einsichtig und ehrfürchtig auf Burg Rudes Schild begebt, können wir hier Rat halten…“ Damit sah Cyberian auf und reichte das Schreiben weiter an Treumunde von Eychgras, die selbst die wenigen Zeilen kurz überflog und in sich gekehrt nachdachte.
Eslam war völlig außer sich. Bereits bei der Beisetzung Ra’ouls von Brendiltal ist Ugo fern geblieben, was Eslam damals schon aufgestoßen warund was er an diesem Treffen mit dem blutigen Ugo klären wollte. Damals, als Ugo bei der Schlacht der Drei Kaiser ebenso auf Answins Seite stand, hatten die Pulethaner darüber hinweg gesehen, dass er dies nicht aus Überzeugung – so wie es z.B. die Greifenfurter Pulethaner getan hatten, sondern auf Hoffnung auf eine Grafenkrone hin getan hatte. Doch diesmal schien Ugo zu weit gegangen zu sein. Doch was sollten sie tun? Ugo hatte die Unfehde ohne ihren Rat hin entschieden und maßte sich an, sie wie Bedienstete, bestenfalls wie Vasallen zu sich zu bestellen. Mit Zusammenhalt, mit einem Bollwerk von Praios‘ Wille, einer Gemeinschaft unter Gleichgestellten Bundesgenossen hatte dies wenig zu tun.
„Was sollen wir also tun?“ Stellte Cyberian die bisher unausgesprochene Frage. „Der Bund ist um Ugo herum gebildet worden, wir können ihn nicht ausschließen.“
„Natürlich können wir ihn ausschließen.“, Treumunde war aufgestanden und zog nun alle Blicke auf sich. „Er hat entgegen unserer Satzung sich angemaßt in seiner Selbstherrlichkeit uns zu übergehen und uns zu niederem Beiwerk gemacht. Aber genau das sind wir nicht. Ugo alleine ist nicht der Bund, wir sind der Bund – wir alle zusammen.“ Die königliche Brotmeisterin fuchtelte mit dem Schreiben des Pfalzgrafen herum. „Sehen wir das als seine letze Amtshandlung als unser Oberhaupt. Wir akzeptieren die Unfehde, wenn wir nun ein weiteres Schlachtfeld eröffnen, können wir dieses wahrlich nicht gebrauchen.“
„Fordnärn wir ihn!?“ Knurrte Eslam aufgebracht und machte eine würgende Bewegung mit beiden Händen. Gegen jede Vernunft sprechend – würden sie doch so die Fehde mit den Pfortenrittern gegen jene mit Ugo eintauschen - würde der Brendiltal Ugo gerne zeigen, was er von dessen Ansichten hielt, doch wußte er schon wie die Antwort ausfallen sollte, noch bevor er zu Ende gesprochen hatte. Alles andere würde auch keinen Sinn ergeben.
Der Gallsteiner nahm einen tiefen Schluck, ließ dem vollen, samtenen Wein noch eine kurzen Moment um seinen Mund mit erlesenen Geschmack nach Herbsttagen voll Sonne auf einem Hain von Rosen und Brombeeren zu füllen. Erst als er so dem guten Tropfen genügend Aufmerksamkeit geschenkt hatte, wandte er sich den Pulethaner zu. "Nein. Wir sind Männer und Frauen der Tat. Wir sind von Adel. Wir sollten nicht wie beleidigte Waschweiber, oder gar Pförtner reagieren. Auch sind wir keine Tiere, die sofort beißen, nur weil sie glauben, sie wären getreten worden. Pulethaner sind doch keine Barbaren, die mordlüstern nach Rache geifern. Noch einmal, wir sind von Adel.“
Als Yendor bemerkte, dass Eslam bei diesen Worten fast vor Verärgerung zu platzen drohte, lenkte er ein Stückchen ein. Der Gallsteiner würde keinen Ugo von Mühlingen vor einem Waffenbruder wie Eslam, mit dem er gemeinsam vor der Reichsbehüterin knien musste und ein Blutgeld aufgebürdet bekommen hatte bevorzugen, nur um einen Burgfrieden zu erreichen. Mit einem Lächeln, dass so kalt war, dass Eis noch weiter gefrieren würde, schaute der Baron von Gallstein daher zu den noch immer wartenden Edlen von Brendiltal und Varintal.
„Doch zuvor, bevor wir reiten, werden wir das tun, weshalb wir uns hier u.a. versammelt haben und den Gesuch zur Aufnahme in unseren Reihen prüfen, den der Junker von Varintal und die Edle von Brendiltal an die Ritterschaft der Pulethaner gerichtet haben.“
Der Herr von Mor’Tres ließ seine Worte einen Augenblick wirken, in denen die meisten Köpfe sich den beiden Nebachoten zuwandten, bevor er fortfuhr. „Brauchen wir Ugo dazu? Wohl kaum, so er aus freien Stücken entschieden hat fern zu bleiben. Dann werden wir gemeinsam und um zwei Ritter gestärkt gen Rudes Schild reiten. Nicht als Vasallen, oder Bedienstete, sondern als Ritter der Bruderschaft zur Bewahrung der praiosgefälligen Ordnung zu Puleth um Ugo von Mühlingen unsere Fragen zu stellen. Seine Antwort wird entscheiden, was wir dann tun werden.“
[….]
Noch am gleichen Abend wurden Vorbereitungen getroffen. Zum einen hatten die Pulethaner enschieden Al’Arik und Chaliba in ihren Reihen aufzunehmen und zum anderen wollte man am kommenden Tag bereits gen Rudes Schild reiten.
Ugo von Mühlingen würde den Besuch der Pulethaner erhalten. Nur ob dieser so ausfallen würde, wie er dies eventuell angedacht hatte, war fraglich, gerade wenn man in die finster entschlossenen Mienen so manchen Nebachoten blickte….