Geschichten:Winter im Feidewald - Türenschlagen: Unterschied zwischen den Versionen
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„Da seid Ihr ja endlich! Das ist nicht länger hinnehmbar!“, konstatierte der Hutter Landvogt ohne Umschweife und zauberte wegen des vorwurfsvollen Charakters seiner Worte anstelle der Begrüßung einen fragenden Blick auf das Gesicht des Steinfelders. | |||
„Was denn?“, erkundigte der sich denn auch. | |||
„Das Räuberpack wird immer dreister“, schob Anselm zur Erklärung nach. „Die haben es tatsächlich gewagt, meinen Hof in [[Ortsnennung ist::Garetien:Dorf Schattenhain|Schattenhain]] zu plündern! Und als ob das an sich nicht schon schlimm genug wäre: Ein nicht unbeträchtlicher Teil der für die anstehenden Hochzeitsfeierlichkeiten gedachten Gelder befand sich dort und ist nun ebenfalls fort“, ereiferte sich der Quintian-Quandt. | |||
„Das klingt danach, als hättet Ihr ein Problem“, Praiodan kratzte sich am Bart, „Mehr Wächter wären in so einer Situation sicher nicht verkehrt gewesen.“ | |||
„Eure klugen Ratschläge könnt Ihr Euch sparen“, giftete der Landvogt zurück, „Und es ist nicht nur mein Problem, Steinfelde.“ | |||
„So?“ der Junker verschränkte die Arme vor seiner Brust, als der andere mit dem Finger auf ihn zeigte. | |||
„IHR seid immerhin für die Sicherheit der Straßen und Wege in der Grafschaft zuständig und die [[Akteursnennung ist::Garetien:Hutter Landreiter|Landreiter]], die der [[Briefspieltext mit::Garetien:Luidor von Hartsteen|Graf]] zu diesem Behufe unter Euer Kommando gestellt hat, werden aus MEINEM Säckel als Landvogt von Hutt bezahlt.“ | |||
„Und? Deswegen bin ich nicht gleich der Hüter Eurer Allodialgüter“, gab sich der Ritter lässig. | |||
„Das vielleicht nicht. Aber wenn ich Graf Luidor mitteile, dass von den Talern, die aus der Cassa für die Landreiter in Eure Tasche wandern, weit weniger tatsächlich bei der Truppe ankommen als abgemacht, und dass Eure Bemühungen, der Wegelagerei Herr zu werden, darum keine Erfolge zeitigen, dann seid Ihr Euren Posten ebenfalls los!“ | |||
„Pff. Wie wollt Ihr das beweisen?“ | |||
„Nein, die Frage ist vielmehr: Wollt Ihr es darauf anlegen? Ich habe hier auch noch ein paar andere höchst interessante Dokumente...“, Anselm deutete auf Stapel von Papieren und Pergamenten auf dem Stehpult am Fenster, die große Ähnlichkeit mit Schuldverschreibungen hatten. | |||
Für einen kurzen Moment sah es so aus, als wolle der Steinfelder sich auf sein Gegenüber stürzen, doch dann lenkte er ein. „Na schön. Ich werde sehen, was ich tun kann. Aber macht Euch keine zu großen Hoffnungen“, er nickte dem Landvogt zu und wandte sich zum Gehen. | |||
„Oh, ich setze all meine Hoffnungen in Euch“, rief ihm Anselm von Quintian-Quandt nach. | |||
Die Antwort war das Krachen der Kemenatentür ins Schloss. | |||
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Aktuelle Version vom 6. Februar 2016, 23:27 Uhr
Burg Hutt, 29. Hesinde 1036 BF
Landvogt Quintian-Quandt wolle ihn sprechen, hatte der Bote gesagt; es sei höchste Eile geboten. Und so begab sich Praiodan von Steinfelde sofort nach seiner Ankunft auf Burg Hutt zur Kemenate. Als er den Raum – einen der wenigen auf der Burg, die in dieser Jahreszeit beheizt wurden – betrat, gewahrte er, wie Anselm von Quintian-Quandt sichtlich aufgebracht vor dem Kamin hin und her tigerte. Die vom Luftzug aufgewirbelten Funken flogen gefährlich um dessen Mantelschöße aus feinem hellblauem Tuch, aber das schien Anselm überhaupt nicht zu kümmern.
„Da seid Ihr ja endlich! Das ist nicht länger hinnehmbar!“, konstatierte der Hutter Landvogt ohne Umschweife und zauberte wegen des vorwurfsvollen Charakters seiner Worte anstelle der Begrüßung einen fragenden Blick auf das Gesicht des Steinfelders.
„Was denn?“, erkundigte der sich denn auch.
„Das Räuberpack wird immer dreister“, schob Anselm zur Erklärung nach. „Die haben es tatsächlich gewagt, meinen Hof in Schattenhain zu plündern! Und als ob das an sich nicht schon schlimm genug wäre: Ein nicht unbeträchtlicher Teil der für die anstehenden Hochzeitsfeierlichkeiten gedachten Gelder befand sich dort und ist nun ebenfalls fort“, ereiferte sich der Quintian-Quandt.
„Das klingt danach, als hättet Ihr ein Problem“, Praiodan kratzte sich am Bart, „Mehr Wächter wären in so einer Situation sicher nicht verkehrt gewesen.“
„Eure klugen Ratschläge könnt Ihr Euch sparen“, giftete der Landvogt zurück, „Und es ist nicht nur mein Problem, Steinfelde.“
„So?“ der Junker verschränkte die Arme vor seiner Brust, als der andere mit dem Finger auf ihn zeigte.
„IHR seid immerhin für die Sicherheit der Straßen und Wege in der Grafschaft zuständig und die Landreiter, die der Graf zu diesem Behufe unter Euer Kommando gestellt hat, werden aus MEINEM Säckel als Landvogt von Hutt bezahlt.“
„Und? Deswegen bin ich nicht gleich der Hüter Eurer Allodialgüter“, gab sich der Ritter lässig.
„Das vielleicht nicht. Aber wenn ich Graf Luidor mitteile, dass von den Talern, die aus der Cassa für die Landreiter in Eure Tasche wandern, weit weniger tatsächlich bei der Truppe ankommen als abgemacht, und dass Eure Bemühungen, der Wegelagerei Herr zu werden, darum keine Erfolge zeitigen, dann seid Ihr Euren Posten ebenfalls los!“
„Pff. Wie wollt Ihr das beweisen?“
„Nein, die Frage ist vielmehr: Wollt Ihr es darauf anlegen? Ich habe hier auch noch ein paar andere höchst interessante Dokumente...“, Anselm deutete auf Stapel von Papieren und Pergamenten auf dem Stehpult am Fenster, die große Ähnlichkeit mit Schuldverschreibungen hatten.
Für einen kurzen Moment sah es so aus, als wolle der Steinfelder sich auf sein Gegenüber stürzen, doch dann lenkte er ein. „Na schön. Ich werde sehen, was ich tun kann. Aber macht Euch keine zu großen Hoffnungen“, er nickte dem Landvogt zu und wandte sich zum Gehen.
„Oh, ich setze all meine Hoffnungen in Euch“, rief ihm Anselm von Quintian-Quandt nach.
Die Antwort war das Krachen der Kemenatentür ins Schloss.