Geschichten:Mit Samthandschuhen – Wege in den Irrgarten: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Irgendwann im Herbst 1037 BF an einem unbekannten Ort zwischen Ferdok und Mendena treffen sich drei Personen.'''
 
'''A:''' »Ich warte bereits eine halbe Ewigkeit. Ist euch jemand gefolgt? Ich hoffe, es hat euch niemand gesehen.«
 
'''B:''' »Geduld ist dieser Tage keine Tugend unter den Adligen des Raulschen Reiches. Kein Wunder, dass Eure kindliche Kaiserin es nicht erwarten kann ihre Niederlage zu erleiden. Sie ist wie ihre törichte Mutter, die es nicht lassen konnte, dem Schwarzen Drachen ihren lächerlichen Spieß entgegenzuschleudern. Ich habe sie einmal auf der Pyramide inspizieren können, als sie noch lebte. Manchmal kauerte sie einfach in ihrer Melancholia attonita stumm und regungslos, mit starrer Miene, unbeweglichem in die Weite fixiertem Blick, bewegungslos und scheinbar völlig willenlos, ohne Reaktion auf Sensibilitätseindrücke, zuweilen mit dem Symptom einer vollständig entwickelten Katatonie.«
 
'''C:''' »Mein gelehrter Freund schweift ab. Seid unbesorgt, niemand hat uns gesehen. Wir wissen genau, was man tun muss, um dieser Tage nicht aufzufallen. Habt Ihr erreicht, von dem Ihr berichtet habt?«
 
'''A:''' »Ich denke schon. Dieser Brief erreichte vor wenigen Tagen die letzten verbliebenen Irrgärtner, und daher auch mich. Unterzeichnet ist er von …«
 
'''C:''' »Psst. Wir nennen hier keine Namen, die Mauern haben Ohren und die Fenster sind voller Augen. Es reicht, wenn Ihr mich einen Blick darauf werfen lässt.«
 
'''A:''' »Es ist an der Oberfläche das übliche belanglose Gerede unter alten Kameraden. Nur wenn man die Geheimtinte sichtbar macht und den dazugehörigen Schlüssel besitzt, ergibt die kurze Botschaft, dass der alte Studienkreis der Irrgärtner sich in Bälde treffen wird.«
 
'''C:''' »Und Ihr glaubt nicht an eine Finte?«
 
'''A:''' »Kaum. Dank des Falls Wehrheims wurden die niemals entdeckt. Damals fehlten ihnen noch der rechte Schliff und der echte Willen, ihre Verschwörung durch ein echtes eigenes Opfer zum Erfolg zu bringen. Aber die letzten Jahre haben einige von ihnen in einträchtige Positionen gebracht, auch und gerade hier im Herzen des Reiches. Wenn nun… nennen wir ihn Agent Waldkauz; wenn Waldkauz nun von sich aus die alten Seilschaften wieder aktiviert, dann sucht er echte Verbündete, um zu vollenden, was er damals begonnen hat.«
 
'''C:''' »Und da kommen wir dann ins Spiel. Wir müssen nachforschen, ob er sich für unsere Sache erfolgreich einspannen lässt.«
 
'''B:''' »Sagt, habt Ihr nicht verwandtschaftliche Beziehungen zu diesem jungen Mann?«
 
'''C:''' »Er wird sich dieser aber kaum bewusst sein, zumal ich ihn das letzte Mal als Vierjährigen gesehen habe. Ich bin daher davon abhängig, dass Ihr den Kontakt für mich aufbaut. Macht den Irrgärtnern deutlich, dass der Weg, den sie gehen wollen, nur über den Fürstkomtur führen kann. Und dann bringt ihn zu mir, damit ich mich mit ihm unter vier Augen unterhalten kann.«
 
'''A:''' »Das sollte kein Problem darstellen. Seid am erwähnten Datum in der Nähe des Treffpunktes. Ich werde gerne helfen eine Familienzusammenführung zu ermöglichen.«
 
'''B:''' »Waldkauz… Das erinnert mich an mein Exemplar des strix aluco, der einst ausgestopft über mein Studierpult hing. Wie hieß noch der alte Vers, den ich darunter an die Wand gekritzelt hatte, so passend? „Die Sterne am Himmel, sie steigen und fallen / Die Menschen, sie kommen, die Schritte verhallen! / Unendlicher Kreislauf der eilenden Zeit / Und alles fließt über zur Ewigkeit.“«
 
{{Briefspielindex
|Titel=Wege in den Irrgarten
|Reihe=Mit Samthandschuhen
|Teil=1
|Vor=Geschichten:Mit Samthandschuhen – Steinhändler
|Zurück=Geschichten:Mit Samthandschuhen – Steine?
|Datum=3.1037
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|Autor={{Briefspieler|Benutzer:Hartsteen|JüS}}
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Aktuelle Version vom 6. Januar 2015, 07:41 Uhr

Irgendwann im Herbst 1037 BF an einem unbekannten Ort zwischen Ferdok und Mendena treffen sich drei Personen.

A: »Ich warte bereits eine halbe Ewigkeit. Ist euch jemand gefolgt? Ich hoffe, es hat euch niemand gesehen.«

B: »Geduld ist dieser Tage keine Tugend unter den Adligen des Raulschen Reiches. Kein Wunder, dass Eure kindliche Kaiserin es nicht erwarten kann ihre Niederlage zu erleiden. Sie ist wie ihre törichte Mutter, die es nicht lassen konnte, dem Schwarzen Drachen ihren lächerlichen Spieß entgegenzuschleudern. Ich habe sie einmal auf der Pyramide inspizieren können, als sie noch lebte. Manchmal kauerte sie einfach in ihrer Melancholia attonita stumm und regungslos, mit starrer Miene, unbeweglichem in die Weite fixiertem Blick, bewegungslos und scheinbar völlig willenlos, ohne Reaktion auf Sensibilitätseindrücke, zuweilen mit dem Symptom einer vollständig entwickelten Katatonie.«

C: »Mein gelehrter Freund schweift ab. Seid unbesorgt, niemand hat uns gesehen. Wir wissen genau, was man tun muss, um dieser Tage nicht aufzufallen. Habt Ihr erreicht, von dem Ihr berichtet habt?«

A: »Ich denke schon. Dieser Brief erreichte vor wenigen Tagen die letzten verbliebenen Irrgärtner, und daher auch mich. Unterzeichnet ist er von …«

C: »Psst. Wir nennen hier keine Namen, die Mauern haben Ohren und die Fenster sind voller Augen. Es reicht, wenn Ihr mich einen Blick darauf werfen lässt.«

A: »Es ist an der Oberfläche das übliche belanglose Gerede unter alten Kameraden. Nur wenn man die Geheimtinte sichtbar macht und den dazugehörigen Schlüssel besitzt, ergibt die kurze Botschaft, dass der alte Studienkreis der Irrgärtner sich in Bälde treffen wird.«

C: »Und Ihr glaubt nicht an eine Finte?«

A: »Kaum. Dank des Falls Wehrheims wurden die niemals entdeckt. Damals fehlten ihnen noch der rechte Schliff und der echte Willen, ihre Verschwörung durch ein echtes eigenes Opfer zum Erfolg zu bringen. Aber die letzten Jahre haben einige von ihnen in einträchtige Positionen gebracht, auch und gerade hier im Herzen des Reiches. Wenn nun… nennen wir ihn Agent Waldkauz; wenn Waldkauz nun von sich aus die alten Seilschaften wieder aktiviert, dann sucht er echte Verbündete, um zu vollenden, was er damals begonnen hat.«

C: »Und da kommen wir dann ins Spiel. Wir müssen nachforschen, ob er sich für unsere Sache erfolgreich einspannen lässt.«

B: »Sagt, habt Ihr nicht verwandtschaftliche Beziehungen zu diesem jungen Mann?«

C: »Er wird sich dieser aber kaum bewusst sein, zumal ich ihn das letzte Mal als Vierjährigen gesehen habe. Ich bin daher davon abhängig, dass Ihr den Kontakt für mich aufbaut. Macht den Irrgärtnern deutlich, dass der Weg, den sie gehen wollen, nur über den Fürstkomtur führen kann. Und dann bringt ihn zu mir, damit ich mich mit ihm unter vier Augen unterhalten kann.«

A: »Das sollte kein Problem darstellen. Seid am erwähnten Datum in der Nähe des Treffpunktes. Ich werde gerne helfen eine Familienzusammenführung zu ermöglichen.«

B: »Waldkauz… Das erinnert mich an mein Exemplar des strix aluco, der einst ausgestopft über mein Studierpult hing. Wie hieß noch der alte Vers, den ich darunter an die Wand gekritzelt hatte, so passend? „Die Sterne am Himmel, sie steigen und fallen / Die Menschen, sie kommen, die Schritte verhallen! / Unendlicher Kreislauf der eilenden Zeit / Und alles fließt über zur Ewigkeit.“«