Geschichten:Zug um Zug: Unterschied zwischen den Versionen

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'''[[Handlungsort ist::Garetien:Kaiserlich Raulsmark|Ksl. Raulsmark]], 07 Efferd 1037BF.'''
 
 
Sinnierend betrachte der [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Oldebor von Weyringhaus|Burggraf]] mit seinen braunen Augen die roten und weißen Kamele vor ihm auf dem Spielbrett. Doch seine Gedanken mochten sich nicht so recht auf die richtige Strategie festlegen, was seine Gegnerin schamlos ausnutzte. Ja, den Frauen war es nun mal zu Eigen, einer Tätigkeit nachzugehen und sich nebenbei ausführlich zu unterhalten, und seine [[Nebendarsteller ist::Garetien:Ondinai von Weyringhaus|Tochter]] beherrschte diese Kunst einwandfrei.
 
Über die Kamele und Karawanen hinweg betrachtete er Ondinai. Die zwei Wochen, die sie bereits wieder bei ihrer Familie zu Gareth weilte, hatten ihr sichtlich gutgetan. Die letzten Jahre waren nicht gerade einfach für sie gewesen. Umso stolzer machte es ihn immer wieder, wenn er sah, was aus dem einst eigensinnigen und verwöhnten Mädchen geworden war. Es war spät, alle anderen Familienmitglieder waren bereits zu Bett gegangen. Auch der kleine [[Briefspieltext mit::Garetien:Maleparto von Helburg|Maleparto]], der seinem Vater den Zwölfen sei Dank im Charakter überhaupt nicht ähnlich war.
 
Seine Tochter war mit einem heiklen Anliegen gekommen, das sie ihm im Laufe der letzten Tage häppchenweise nahegebracht hatte. Er hatte es amüsiert beobachtet, wie sie ihn katzengleich umgarnte, um ihn dabei Stück für Stück auf ihre Fährte zu bringen.
 
Und es fiel ihr diesmal selber schwer - das Wohl ihres jüngsten Sohnes hatte sie aber veranlasst, gegen den Willen ihres Mannes zu agieren. Und wieder einmal lag es in seinen Händen, bei einem seiner Enkelkinder seinem vorbestimmten Schicksal eine unerwartete Wendung zu geben. Es hatte ihn damals sehr erheitert, es der kleinen Morgai zu ermöglichen, an der Akademie von Punin aufgenommen zu werden. Dem schwarzmagischen Zweig der [[Garetien:Familie Helburg|Helburg]] war dadurch der Zahn gezogen wurden. Da der kleine Maleparto jedoch bar jeglicher magischen Begabung war, und sein Vater niemals dem klerikalen Werdegang zustimmen würde, galt es eine Option zu eröffnen, welche es ihm ermöglichen würde, auch außerhalb von Höllenwall sein eigenes Schicksal zu finden.
 
Und um nichts Weiteres hatte ihn seine Tochter gebeten, um nichts Weiteres als um ein kleines Lehen in der Raulsmark für Maleparto.
 
Und in Anbetracht der jüngsten Taten seines [[Garetien:Malepartus von Helburg|Schwiegersohnes]] fand er es durchaus gerechtfertigt, ihm ein Schnippchen zu schlagen. Weit ab von Höllenwall, hier bei Gareth könnte Maleparto zu einem wahrhaften Ritter ausgebildet werden, dem auch die hesindianischen Gaben nahegebracht würden. Er betrachtete es wie die Veredelung eines Baumes, aus dem Ableger könnte ein neuer prächtiger Zweig werden, befreit von dem faulen Stamm seiner väterlichen Herkunft.
Ihn reute der Gedanke, ganz so schlecht war der Höllenwaller nun auch nicht - er erinnerte sich, wie dieser einst bei einer Kutschfahrt das Leben zweier Enkel seines Ältesten gerettet hatte. Es gab durchaus etwas Ritterliches in dieser finsteren Söldnerseele.
 
Aber Maleparto hier bei Gareth aufzuziehen und auszubilden, ihm rohalsche Weltsicht beizubringen, erfüllte ihn mit einer zuversichtlichen Freude, - es war auch, als würde ein Stück seiner Tochter zu ihm zurückkehren.
Schließlich hatte er zugestimmt, und dann stellte sich die Frage natürlich, um welches Lehen es sich handeln sollte. Ihm schwebte ein Junkertum zu Rohalsweil vor, Ondiani dachte jedoch in größeren und autarkeren Maßstäben, Alfenmohn war ihr deutlich genehmer. Und genau darum spielten sie.
 
Spielten! Ah ja, er kehrte mit seinen Gedanken zurück zu seinen Kamelen. Er war am Zug und innerlich freute es ihn, in zwei Zügen hatte er seine Karawane im Ziel und würde gewinnen. Mit einem zufriedenen Lächeln setzte er sein weißes Kamel.
 
„Mein liebes Kind, ich will nicht viele Worte machen, aber…..“, er blickte Ondinai ins Gesicht und sein Lächeln fiel in sich zusammen. Er kannte diesen Ausdruck in ihren Augen. Purer Triumph.
Er starrte zurück auf das Brett, ja er würde mit seiner Karawane schneller sein und gewinnen, außer…….außer…….nein das würde sie nicht wagen. Und schon raubte sie ihm mit ihrem nächsten Zug seine Karawane:“…………verloren.“
 
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Aktuelle Version vom 5. Mai 2017, 16:26 Uhr

Ksl. Raulsmark, 07 Efferd 1037BF.


Sinnierend betrachte der Burggraf mit seinen braunen Augen die roten und weißen Kamele vor ihm auf dem Spielbrett. Doch seine Gedanken mochten sich nicht so recht auf die richtige Strategie festlegen, was seine Gegnerin schamlos ausnutzte. Ja, den Frauen war es nun mal zu Eigen, einer Tätigkeit nachzugehen und sich nebenbei ausführlich zu unterhalten, und seine Tochter beherrschte diese Kunst einwandfrei.

Über die Kamele und Karawanen hinweg betrachtete er Ondinai. Die zwei Wochen, die sie bereits wieder bei ihrer Familie zu Gareth weilte, hatten ihr sichtlich gutgetan. Die letzten Jahre waren nicht gerade einfach für sie gewesen. Umso stolzer machte es ihn immer wieder, wenn er sah, was aus dem einst eigensinnigen und verwöhnten Mädchen geworden war. Es war spät, alle anderen Familienmitglieder waren bereits zu Bett gegangen. Auch der kleine Maleparto, der seinem Vater den Zwölfen sei Dank im Charakter überhaupt nicht ähnlich war.

Seine Tochter war mit einem heiklen Anliegen gekommen, das sie ihm im Laufe der letzten Tage häppchenweise nahegebracht hatte. Er hatte es amüsiert beobachtet, wie sie ihn katzengleich umgarnte, um ihn dabei Stück für Stück auf ihre Fährte zu bringen.

Und es fiel ihr diesmal selber schwer - das Wohl ihres jüngsten Sohnes hatte sie aber veranlasst, gegen den Willen ihres Mannes zu agieren. Und wieder einmal lag es in seinen Händen, bei einem seiner Enkelkinder seinem vorbestimmten Schicksal eine unerwartete Wendung zu geben. Es hatte ihn damals sehr erheitert, es der kleinen Morgai zu ermöglichen, an der Akademie von Punin aufgenommen zu werden. Dem schwarzmagischen Zweig der Helburg war dadurch der Zahn gezogen wurden. Da der kleine Maleparto jedoch bar jeglicher magischen Begabung war, und sein Vater niemals dem klerikalen Werdegang zustimmen würde, galt es eine Option zu eröffnen, welche es ihm ermöglichen würde, auch außerhalb von Höllenwall sein eigenes Schicksal zu finden.

Und um nichts Weiteres hatte ihn seine Tochter gebeten, um nichts Weiteres als um ein kleines Lehen in der Raulsmark für Maleparto.

Und in Anbetracht der jüngsten Taten seines Schwiegersohnes fand er es durchaus gerechtfertigt, ihm ein Schnippchen zu schlagen. Weit ab von Höllenwall, hier bei Gareth könnte Maleparto zu einem wahrhaften Ritter ausgebildet werden, dem auch die hesindianischen Gaben nahegebracht würden. Er betrachtete es wie die Veredelung eines Baumes, aus dem Ableger könnte ein neuer prächtiger Zweig werden, befreit von dem faulen Stamm seiner väterlichen Herkunft. Ihn reute der Gedanke, ganz so schlecht war der Höllenwaller nun auch nicht - er erinnerte sich, wie dieser einst bei einer Kutschfahrt das Leben zweier Enkel seines Ältesten gerettet hatte. Es gab durchaus etwas Ritterliches in dieser finsteren Söldnerseele.

Aber Maleparto hier bei Gareth aufzuziehen und auszubilden, ihm rohalsche Weltsicht beizubringen, erfüllte ihn mit einer zuversichtlichen Freude, - es war auch, als würde ein Stück seiner Tochter zu ihm zurückkehren. Schließlich hatte er zugestimmt, und dann stellte sich die Frage natürlich, um welches Lehen es sich handeln sollte. Ihm schwebte ein Junkertum zu Rohalsweil vor, Ondiani dachte jedoch in größeren und autarkeren Maßstäben, Alfenmohn war ihr deutlich genehmer. Und genau darum spielten sie.

Spielten! Ah ja, er kehrte mit seinen Gedanken zurück zu seinen Kamelen. Er war am Zug und innerlich freute es ihn, in zwei Zügen hatte er seine Karawane im Ziel und würde gewinnen. Mit einem zufriedenen Lächeln setzte er sein weißes Kamel.

„Mein liebes Kind, ich will nicht viele Worte machen, aber…..“, er blickte Ondinai ins Gesicht und sein Lächeln fiel in sich zusammen. Er kannte diesen Ausdruck in ihren Augen. Purer Triumph. Er starrte zurück auf das Brett, ja er würde mit seiner Karawane schneller sein und gewinnen, außer…….außer…….nein das würde sie nicht wagen. Und schon raubte sie ihm mit ihrem nächsten Zug seine Karawane:“…………verloren.“


 Wappen Mittelreich.svg  Wappen Koenigreich Garetien.svg   Wappen Kaisermark Gareth.svg  
 Wappen Kaiserlich Raulsmark.svg
 
7. Eff 1037 BF zur nächtlichen Rahjastunde
Zug um Zug


Kapitel 1

Guter Rat ist teuer
Autor: =Malepartus , OB