Geschichten:Der Dieb - Geküsst: Unterschied zwischen den Versionen

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Obgleich Jette jung an Jahren war, hatte sie doch schon so manche Schlacht miterlebt. Sie war schon immer abenteuerlustig gewesen, und, auch wenn ihr das selbst kaum bewusst war, füllte sie die Rolle als Mutter und Gutsverwalterin nicht wirklich aus. Sie sehnte sich nach Aufregung, Abenteuer, Nervenkitzel und, ganz tief in ihrem Herzen,  auch nach Romantik. Lâmaphis war nur zu gerne bereit ihr das alles zu geben.
 
 
Es war Peraine geworden, der letzte Schnee war geschmolzen und sie begaben sich auf einen Frühlingsspaziergang. Grobwin hatte sie mit Verweis auf die noch immer nicht gefassten Räuber unbedingt begleiten wollen, doch als er nach mehrmaligem, höflichen Ablehnen noch immer nicht von seinem Tun ablassen wollte, befahl Jette ihm, sich um die Jagdhunde zu kümmern, die er in letzter Zeit sträflich vernachlässigt hatte.  Murrend zog der alte Waffenknecht ab.
 
In trauter Zweisamkeit standen Jette und Lâmaphis auf einer Frühlingswiese, umgeben von unzähligen Blumen und grünem Klee. Da ergriff er ihre Hand, blickte ihr tief in die Augen und begann zu rezitieren: <br>
„In dem grünen Klee <br>
Seh ich die Holde stehn; <br>
Ach, wie wird mir wonnevoll! <br>
Aus dem Blütenschnee <br>
Fühl eine Glut ich wehn, <br>
Die hinein ins Herz mir quoll.“ <br>
Ein Gedicht, nur für sie. Solch ein Geschenk hatte man Jette noch nie zuvor gemacht. Tränen traten in ihre Augen und sie ließ sich von seinen starken Armen umfangen.
 
Und so stahl sich der fremde junge Mann den ersten Kuss.
 
 
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Aktuelle Version vom 4. Oktober 2014, 13:01 Uhr

Junkertum Ibelstein im Phex/Peraine 1037BF, Gut Ibelstein

Die letzten Wochen waren für Jette wie im Traum vergangen. Die Verletzungen des jungen Mannes hatten sich als weniger schlimm herausgestellt als zunächst befürchtet. Schon nach wenigen Tagen befand sich Lâmaphis wieder auf dem Weg der Besserung und erwies sich als äußerst angenehmer Gesprächspartner. Sein Fundus an Sagen, Mythen und Märchen schien schier unerschöpflich und so manche Nacht verbrachte sie lauschend, lachend und weinend, je nach dem, was er ihr erzählte.

Obgleich Jette jung an Jahren war, hatte sie doch schon so manche Schlacht miterlebt. Sie war schon immer abenteuerlustig gewesen, und, auch wenn ihr das selbst kaum bewusst war, füllte sie die Rolle als Mutter und Gutsverwalterin nicht wirklich aus. Sie sehnte sich nach Aufregung, Abenteuer, Nervenkitzel und, ganz tief in ihrem Herzen, auch nach Romantik. Lâmaphis war nur zu gerne bereit ihr das alles zu geben.


Es war Peraine geworden, der letzte Schnee war geschmolzen und sie begaben sich auf einen Frühlingsspaziergang. Grobwin hatte sie mit Verweis auf die noch immer nicht gefassten Räuber unbedingt begleiten wollen, doch als er nach mehrmaligem, höflichen Ablehnen noch immer nicht von seinem Tun ablassen wollte, befahl Jette ihm, sich um die Jagdhunde zu kümmern, die er in letzter Zeit sträflich vernachlässigt hatte. Murrend zog der alte Waffenknecht ab.

In trauter Zweisamkeit standen Jette und Lâmaphis auf einer Frühlingswiese, umgeben von unzähligen Blumen und grünem Klee. Da ergriff er ihre Hand, blickte ihr tief in die Augen und begann zu rezitieren:
„In dem grünen Klee
Seh ich die Holde stehn;
Ach, wie wird mir wonnevoll!
Aus dem Blütenschnee
Fühl eine Glut ich wehn,
Die hinein ins Herz mir quoll.“
Ein Gedicht, nur für sie. Solch ein Geschenk hatte man Jette noch nie zuvor gemacht. Tränen traten in ihre Augen und sie ließ sich von seinen starken Armen umfangen.

Und so stahl sich der fremde junge Mann den ersten Kuss.



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Texte der Hauptreihe:
2. Per 1037 BF
Geküsst
Gefährdet


Kapitel 3

Gebissen