Geschichten:Schmutzige Wäsche - Treu bis zum Schluß: Unterschied zwischen den Versionen
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Wie üblich stand er mit dem ersten Sonnenlicht auf, er reckte seine Glieder, vollzog leichte Übungen und ging wie gewohnt auf und ab. Das gehen fiel ihm zunehmend schwerer, die Kriegsverletzung machte sich in der fechtkalten Luft bemerkbar. Im Geist begann er zu zählen, es waren nun 14 Götterläufe seit seiner Inhaftierung. 14 verflucht lange Jahre, und in den letzten drei davon hatte man ihn in dieses feuchtkalte Loch gesperrt, nicht das die andere Zelle komfortabler gewesen wäre, zumindest aber trocken. Er wusste das mit dem Tod seiner Frau die Zahlungen an diese Halunken von Kerkermeister eingestellt wurden. Denn der Rest der Familie hatte mit ihm aufgrund seines Verrates gebrochen. Doch das kümmerte ihn nicht, er hatte Prinzipien, und diesen blieb er treu. Durch das vergitterte Loch drang dumpf das Geräusch der Wachglocke, zweimal, dass hieß die Gardisten und Wachen bekamen ihr Frühstück. Es würde nun nicht mehr lange dauern bis man aus den zusammengekratzten Resten und den Küchenabfällen ihm und den anderen Gefangenen daraus ihre Tagesration brachten. Missmutig warf er einen Blick auf den Krug, dass Trinkwasser war aufgebraucht, er musste warten. Warten, das tat er nun bereits seit 14 langen Jahren. Die Kunde die manch neue Gefangenen brachte hatte ihn so manches mal hoffen lassen, von den sieben Heptarchen* war nur noch sein Herr übrig, und dieser bedrohte das Reich aufs neue, und wo Untote und finstere Magie versagt hatten, würde der Genius des Erzmarschalles siegen. Dann wäre er frei. | Wie üblich stand er mit dem ersten Sonnenlicht auf, er reckte seine Glieder, vollzog leichte Übungen und ging wie gewohnt auf und ab. Das gehen fiel ihm zunehmend schwerer, die Kriegsverletzung machte sich in der fechtkalten Luft bemerkbar. Im Geist begann er zu zählen, es waren nun 14 Götterläufe seit seiner Inhaftierung. 14 verflucht lange Jahre, und in den letzten drei davon hatte man ihn in dieses feuchtkalte Loch gesperrt, nicht das die andere Zelle komfortabler gewesen wäre, zumindest aber trocken. Er wusste das mit dem Tod seiner Frau die Zahlungen an diese Halunken von Kerkermeister eingestellt wurden. Denn der Rest der Familie hatte mit ihm aufgrund seines Verrates gebrochen. Doch das kümmerte ihn nicht, er hatte Prinzipien, und diesen blieb er treu. Durch das vergitterte Loch drang dumpf das Geräusch der Wachglocke, zweimal, dass hieß die Gardisten und Wachen bekamen ihr Frühstück. Es würde nun nicht mehr lange dauern bis man aus den zusammengekratzten Resten und den Küchenabfällen ihm und den anderen Gefangenen daraus ihre Tagesration brachten. Missmutig warf er einen Blick auf den Krug, dass Trinkwasser war aufgebraucht, er musste warten. Warten, das tat er nun bereits seit 14 langen Jahren. Die Kunde die manch neue Gefangenen brachte hatte ihn so manches mal hoffen lassen, von den sieben Heptarchen* war nur noch sein Herr übrig, und dieser bedrohte das Reich aufs neue, und wo Untote und finstere Magie versagt hatten, würde der Genius des Erzmarschalles siegen. Dann wäre er frei. | ||
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"Er gehört dir, aber denke daran er sollte es überleben. Jetzt wo die kaiserliche Aufmerksamkeit auf allem liegt was mit dem Verräter zu tun hat. Ich erwarte Ergebnisse, hohle heraus was auch noch so unscheinbar wirkt, vielleicht wird es uns nutzen!", der Baron klopfte dem jungen Mann auf die Schulter, dann verließ er zusammen mit dem Fahlen die Kammer. | "Er gehört dir, aber denke daran er sollte es überleben. Jetzt wo die kaiserliche Aufmerksamkeit auf allem liegt was mit dem Verräter zu tun hat. Ich erwarte Ergebnisse, hohle heraus was auch noch so unscheinbar wirkt, vielleicht wird es uns nutzen!", der Baron klopfte dem jungen Mann auf die Schulter, dann verließ er zusammen mit dem Fahlen die Kammer. | ||
Der junge Mann schaute ihnen kurz nach, dann zog er aus dem Gewand einen Dolch und wandte sich mit finsteren Blick Rondro Burrnas zu, :"Es wird mir eine Freude sein!" flüsterte er. | Der junge [[Garetien:Malphias von Helburg|Mann]] schaute ihnen kurz nach, dann zog er aus dem Gewand einen Dolch und wandte sich mit finsteren Blick Rondro Burrnas zu, :"Es wird mir eine Freude sein!" flüsterte er. | ||
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''*Galotta, Xeran, Glorana, Oron, Razzaror, Haffax, Skrechu; irrtümlicherweise hält | ''*Galotta, Xeran, Glorana, Oron, Razzaror, Haffax, Skrechu; irrtümlicherweise hält Rondo Burrnas Borbarad für den ersten der Heptarchen, da ihm die Existenz der Skrechu vollkommen unbekannt ist.'' | ||
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|Datum=1.4.1038 | |Datum=1.4.1038 | ||
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Aktuelle Version vom 20. August 2015, 08:36 Uhr
Die Helburg in der Baronie Höllenwall, 1. Travia 1038 BF
Wie üblich stand er mit dem ersten Sonnenlicht auf, er reckte seine Glieder, vollzog leichte Übungen und ging wie gewohnt auf und ab. Das gehen fiel ihm zunehmend schwerer, die Kriegsverletzung machte sich in der fechtkalten Luft bemerkbar. Im Geist begann er zu zählen, es waren nun 14 Götterläufe seit seiner Inhaftierung. 14 verflucht lange Jahre, und in den letzten drei davon hatte man ihn in dieses feuchtkalte Loch gesperrt, nicht das die andere Zelle komfortabler gewesen wäre, zumindest aber trocken. Er wusste das mit dem Tod seiner Frau die Zahlungen an diese Halunken von Kerkermeister eingestellt wurden. Denn der Rest der Familie hatte mit ihm aufgrund seines Verrates gebrochen. Doch das kümmerte ihn nicht, er hatte Prinzipien, und diesen blieb er treu. Durch das vergitterte Loch drang dumpf das Geräusch der Wachglocke, zweimal, dass hieß die Gardisten und Wachen bekamen ihr Frühstück. Es würde nun nicht mehr lange dauern bis man aus den zusammengekratzten Resten und den Küchenabfällen ihm und den anderen Gefangenen daraus ihre Tagesration brachten. Missmutig warf er einen Blick auf den Krug, dass Trinkwasser war aufgebraucht, er musste warten. Warten, das tat er nun bereits seit 14 langen Jahren. Die Kunde die manch neue Gefangenen brachte hatte ihn so manches mal hoffen lassen, von den sieben Heptarchen* war nur noch sein Herr übrig, und dieser bedrohte das Reich aufs neue, und wo Untote und finstere Magie versagt hatten, würde der Genius des Erzmarschalles siegen. Dann wäre er frei.
Endlich Schritte auf dem Gang, sie hatten sich heute wieder besonders viel Zeit gelassen, und er hasste diese Form der Unpünktlichkeit, überhaupt waren die Wachmannschaften eine echter Sauhaufen. Keiner von ihnen hätte es je nach Wehrheim geschafft, nicht einmal um dort einen Schweinpferch zu bewachen.
Der grobe Schlüssel wurde im Schloss umgedreht, mit einem ächzen wurde die schwere Eichentür aufgezogen. Er wollte schon ein na endlich losdonnern, doch es blieb ihm im Halse stecken. Nicht der übliche Wärter stand vor ihm, sondern die höllische Ausgeburt der Helburg, Malepartus höchst selbst.
Feist stand er vor dem Gefangenen und blickte ihn finster an: "Ihr gestattet.", und ohne auf eine Erwiderung zu warten trat er ein. Ihm folgten zwei Kerkerknechte die sich umgehend daranmachten ihm eiserne Fesseln an Armen und Beinen anzulegen, was hatten sie vor?
Unsanft wurde er durch die Gänge gezerrt, und dann ging es tiefer hinein in die Gewölbe. Er wusste was das hieß, dort im zentralen Trakt lagen die Folterkammern tief im Fels. Die Luftversorgung inmitten des Berges bei all den Fackeln bleib ihm ein Rätsel, wer immer für die Erbauung zuständig gewesen war, er war vom Fach.
Dann wurde er in den Verhöhrraum geworfen, zuletzt hatte sich 1015F noch einmal ein KGIA Agent an ihm zu schaffen gemacht. Bis man ihn schließlich als wertlos betrachtete und zurück in seine Zelle warf. Dort sollte er verrotten, lebenslang für Beihilfe zum Hochverrat.
Doch was in Namen aller Gehörnter wollte nun der Höllenwaller von ihm, er der er niemals in die großen Pläne seines Herren eingeweiht gewesen war. Ja es stimmte, er hatte für Haffax einen kleinen geheimen Nachrichtendienst organisiert, wahrscheinlich nicht der einizge, der ihn auf dem fernen Maraskan mit Neuigkeiten versorgte und seine Anweisungen nach Wehrheim sandte, vorbei an KGIA und all den anderen Spitzeln. Dazu hatte er unter der Folter alles gestanden, die Mitglieder dieser Boten Haffax waren aufgeflogen, gefangen oder erschlagen worden. Wenigen mochte die Flucht gelungen sein. Es gab also nichts was er diesem höllischen Bastard erzählen konnte.
Sie fesselten ihn an einen massiven Holzstuhl und Furcht stieg in ihm auf als er den almadaner Schuh erblickte. Am Pult in der Nähe des Einganges postierte sich ein kleines fahles Männlein und legte sich Tinte, Griffel und Pergament zurecht. Was glaubten sie von ihm erfahren zu können, oder wollte sie ein Geständnis erzwingen?
Dann geschah etwas überraschendes, der Höllenwaller wies die Knechte an den Raum zu verlassen, dafür kam kurz später ein junger, eleganter Mann mit glatten Gesichtszügen und kalten Augen. Der Art sich zu kleiden nach war auch er unverkennbar ein Helburger. Und er trug zudem ein knolliges Faltenbündel mit sich herum, den er sorgsam absetzte. Ein Welpe das eines Tages zu einem dieser blutrünstigen Monster werden würde.
"Er gehört dir, aber denke daran er sollte es überleben. Jetzt wo die kaiserliche Aufmerksamkeit auf allem liegt was mit dem Verräter zu tun hat. Ich erwarte Ergebnisse, hohle heraus was auch noch so unscheinbar wirkt, vielleicht wird es uns nutzen!", der Baron klopfte dem jungen Mann auf die Schulter, dann verließ er zusammen mit dem Fahlen die Kammer.
Der junge Mann schaute ihnen kurz nach, dann zog er aus dem Gewand einen Dolch und wandte sich mit finsteren Blick Rondro Burrnas zu, :"Es wird mir eine Freude sein!" flüsterte er.
*Galotta, Xeran, Glorana, Oron, Razzaror, Haffax, Skrechu; irrtümlicherweise hält Rondo Burrnas Borbarad für den ersten der Heptarchen, da ihm die Existenz der Skrechu vollkommen unbekannt ist.