Geschichten:Düstere Schatten - Alte Knochen: Unterschied zwischen den Versionen
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"Vater, die Wildschweine waren letzte Nacht wieder da. Sie haben den halben Rübenacker umgegraben." Der junge Mann kam zum Verwalter des Gutes gelaufen und war mit hochroten Kopf und sichtlicher Erregung die halbe Meile vom Rübenfeld bis hierher gerannt. Immer wieder hatte er beim Laufen über seine Schulter zurück geschaut. "Brin, es nutzt ja nichts, wenn du mir das meldet. Neue Rüben musst du pflanzen! Von allein kommen sie nicht im Frühjahr wieder." Der ältere schüttelte den Kopf und seufzte, doch der jüngere war kaum zu bremsen. | |||
"Aber Vater, es ist schlimmer als sonst! Diese Rotte hat nicht nur die Rüben ausgegraben, sondern auch tiefe Furchen im Feld hinterlassen. Fast hüfthoch konnte ich drin stehen. Und da liegen Knochen drin! Blank und weiß sind sie. Aber sie liegen da, als sei in der Nacht jemand dort in das Loch gestürzt. Das muss doch der [[Akteursnennung ist::Greifenfurt:Erafried von Kieselburg|Junker]] wissen, Vater!" | |||
Wieder seufzte der Ältere. "Junge, was glaubst du denn, was der Junker tun wird? Seit Jahren war er auf keiner Hatz mehr, um die Schweine zu vertreiben. Er sitzt an seinem Teich und spricht mit dem Wasser. Glaubst du im Ernst, ihn interessieren ein paar alte Knochen? Scharr sie meinetwegen zusammen und bring sie auf den Boronanger. Da graben wir morgen früh ein Loch und stellen ein kleines Boronsrad auf." Ein Blick zum Himmel verriet ihm, dass sie heute nicht mehr anfangen brauchten. | |||
"Morgen werden wir ein paar der Bauern zusammentrommeln und das Feld wieder in Ordnung bringen. Heute hat das ja keinen Zweck mehr. Es wird ja schon dunkel. Aber die Knochen sollten wir noch wegschaffen. Sonst fängt morgen noch abergläubisches Geschwätz an." Der jüngere nickte dienstbeflissen. "Ja, Vater." Mit Unbehagen dachte er an den unheimlichen Fund zurück. Er konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass der blanke Schädel ihn angeglotzt hatte. Nun musste er immerhin nicht allein dorthin zurück. | |||
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Beim Feld angekommen schauten sie auf ein verwüstetes Bild: Der Acker war tatsächlich umgegraben, als habe nicht nur eine Wildschweinrotte darauf gewütet, sondern etwas großes mit riesigen Klauen darin etwas gesucht. Knochen konnten sie aber keine finden. In keiner der Furchen. Zwar versuchte er sein Unbehagen vor seinem Sohn zu verbergen, aber den Alten fröstelte. Und wenn der Sohn wegen der Knochen doch Recht hatte? Vielleicht sollte er ja doch mal mit dem Junker zu sprechen versuchen... | |||
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|Titel=Alte Knochen | |||
|Reihe=Düstere Schatten | |||
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|Datum=5.1036 | |||
|Zeit=2100 | |||
|Autor={{Briefspieler|Benutzerin:Gramhild|Gramhild}} | |||
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|Zusammenfassung=Ein umgewälztes Rübenfeld bringt Knochen zutage, die einfach verschwinden. | |||
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Aktuelle Version vom 19. März 2017, 14:22 Uhr
An einem späten Boron-Abend in Waldschatten, Pfalzgrafschaft Königsgau
"Vater, die Wildschweine waren letzte Nacht wieder da. Sie haben den halben Rübenacker umgegraben." Der junge Mann kam zum Verwalter des Gutes gelaufen und war mit hochroten Kopf und sichtlicher Erregung die halbe Meile vom Rübenfeld bis hierher gerannt. Immer wieder hatte er beim Laufen über seine Schulter zurück geschaut. "Brin, es nutzt ja nichts, wenn du mir das meldet. Neue Rüben musst du pflanzen! Von allein kommen sie nicht im Frühjahr wieder." Der ältere schüttelte den Kopf und seufzte, doch der jüngere war kaum zu bremsen.
"Aber Vater, es ist schlimmer als sonst! Diese Rotte hat nicht nur die Rüben ausgegraben, sondern auch tiefe Furchen im Feld hinterlassen. Fast hüfthoch konnte ich drin stehen. Und da liegen Knochen drin! Blank und weiß sind sie. Aber sie liegen da, als sei in der Nacht jemand dort in das Loch gestürzt. Das muss doch der Junker wissen, Vater!"
Wieder seufzte der Ältere. "Junge, was glaubst du denn, was der Junker tun wird? Seit Jahren war er auf keiner Hatz mehr, um die Schweine zu vertreiben. Er sitzt an seinem Teich und spricht mit dem Wasser. Glaubst du im Ernst, ihn interessieren ein paar alte Knochen? Scharr sie meinetwegen zusammen und bring sie auf den Boronanger. Da graben wir morgen früh ein Loch und stellen ein kleines Boronsrad auf." Ein Blick zum Himmel verriet ihm, dass sie heute nicht mehr anfangen brauchten.
"Morgen werden wir ein paar der Bauern zusammentrommeln und das Feld wieder in Ordnung bringen. Heute hat das ja keinen Zweck mehr. Es wird ja schon dunkel. Aber die Knochen sollten wir noch wegschaffen. Sonst fängt morgen noch abergläubisches Geschwätz an." Der jüngere nickte dienstbeflissen. "Ja, Vater." Mit Unbehagen dachte er an den unheimlichen Fund zurück. Er konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass der blanke Schädel ihn angeglotzt hatte. Nun musste er immerhin nicht allein dorthin zurück.
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Beim Feld angekommen schauten sie auf ein verwüstetes Bild: Der Acker war tatsächlich umgegraben, als habe nicht nur eine Wildschweinrotte darauf gewütet, sondern etwas großes mit riesigen Klauen darin etwas gesucht. Knochen konnten sie aber keine finden. In keiner der Furchen. Zwar versuchte er sein Unbehagen vor seinem Sohn zu verbergen, aber den Alten fröstelte. Und wenn der Sohn wegen der Knochen doch Recht hatte? Vielleicht sollte er ja doch mal mit dem Junker zu sprechen versuchen...