Geschichten:Vertraute der Krone - Druidenrache: Unterschied zwischen den Versionen
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{{Briefspielindex}} | '''Am Natterufer in der [[Handlungsort ist::Garetien:Baronie Nettersquell|Baronie Nettersquell]], Firun 1038 BF | ||
Der [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Erwick der Seher|alte Druide]] setzte sich auf einen Findling am Rande des gut gepflasterten Sträßchens. Der große Steinbrocken unter ihm gab ihm Kraft. Er spürte den kalten Knochen der Urmutter trotz des dicken Wollgewandes, das er gegen die Firunskälte trug. Die Fuhrwerke, die unermüdlich Waren nach Bogenbrück brachten, hatten den Schnee auf der Straße weitgehend zur Seite getrieben und Erwick verlor sich in den Mustern der Steinplatten darunter. | |||
Seit Äonen bewegten und bearbeiteten die jeweiligen Bewohner der Lande um den Schlund Steine, aber die Menschen waren die ignorantesten unter ihnen. Ein nahezu niederhöllisches Chaos aus kleinen und großen, alten und neuen, harten und weichen Steinen bedeckte den Boden. Die Ausrichtung der steinernen Adern im geomantischen Kontext schienen die Erbauer der Straße nicht einmal intuitiv richtig gemacht zu haben. | |||
Erwick schüttelte den Kopf und damit das Unwohlsein von sich. Er hatte sich auf seinen alten Tage nicht so weit ins Tiefland begeben wie wohl seit mehr als einem dutzend Jahren nicht mehr, um sich hier dann den Schoß zu verkühlen. Eine solche Krankheit könnte seine letzte sein, und außerdem hatte mittlerweile schon genug Probleme mit dem Wasserlassen, da musste es dabei nicht auch noch brennen. | |||
Der Druide kehrte zurück auf die matschige Straße auf sein eigentliches Ziel zu: Er musste gen Bogenbrück und herausfinden, was ER vorhatte. | |||
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Der Alte setzte sich ans Feuer des kleinen Gasthofes. Erwick mochte so volle Räume nicht, aber seine alten Knochen benötigten dringend Rast und Wärme. Draußen, ohne die lärmende Fuhrleute, konnte man bereits das spätwinterliche Grollen der Natter hören, deren Fluten von dem ersten kalten Tauwasser des Walles angeschwollen waren. Und wenn erst einmal der Tsa käme, würde die Fluten noch wilder. Der Druide wusste nicht, ob ER daran Anteil hatte, aber die Natter schien in den letzten Jahren wilder als bisher. | |||
Und jetzt dieses Treffen in Bogenbrück! Warum den gerade in Bogenbrück? Die wenigsten Anwesenden dürften um die Besonderheit des Ortes wissen, trotzdem war offensichtlich, dass ER durch seine Agenten genau diesen Ort ins Gespräch gebracht hatte. Und IHM dürften die Anwesenden ziemlich egal sein. | |||
Wenn er das Lied der Natter richtig gehört und die Kraft der Steine richtig gespürt hatte, dürfte SEINE Macht noch weitestgehend begrenzt sein. Und so sollte es auch unbedingt bleiben. | |||
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Erwicks Blick verlor sich wieder im Rauschen des mächtigen Flusses. Wie ein wildes Rind in einer Schlinge, bäumte sich die Natter gegen ihr Flussbett und schlug an beiden Ufern heftig gegen die Felswände. Der Druide erkannte, als der die geradezu hastig hingebauten Verteidigungsanlagen Bogenbrücks sah, dass keiner der Menschen dieser Zeit in der Lage sein würde, das Muster zu erkennen. Zumindest nicht ohne seine Hilfe. | |||
Er atmete tief durch und ging auf den Fährsteg zu. Erwick hatte nie zu schwimmen gelernt, aber er musste unbedingt vor IHM vor Ort sein. Er musste alles vorbereiten, genug Hinweise hinterlassen, um SEINEN Plan zu vereiteln. | |||
Erwick zahlte seinen Obulus und nahm mit zitternden Knien im Boot Platz. Der Fährmann erzählte in alter Tradition eine Geschichte, es war eines der Märchen vom Traurigen Troll. Zumindest hier wurde die Erinnerung hochgehalten, auch wenn die Erzählung so viele Fehler wie Wahrheiten enthielt. | |||
Der Druide schreckte aus seinen Gedanken als der Fuhrmann auf der Bank gegenüber ihn mit einem finsteren Lächeln anschaute. Er begriff, dass er versagt hatte und ertrug sowohl den aufblitzenden, zustechenden Dolch als auch den darauf folgenden Schubser ins kalte ewige Nass der Natter. Aber er spürte weder den Schmerz noch die Kälte. Wenn ER ihm dieses Ende zugedacht hatte, dann konnte der Druide zumindest SEINEN finsteren Diener hier am Südufer für eine Weile aus dem Spiel nehmen. | |||
Während die Elemente Eis, Wasser und Erz um ihn herumwirbelten, ein jedes bedacht, ihm das Leben als erstes zu nehmen... | |||
Während er spürte wieviel Kraft die Natter bereits hatte... | |||
Während er die Kräfte von Natter, Elementen und seinem vergehenden Leben bündelte... | |||
...formten seine Lippen unter Wasser ihr letztes Wort: "Druidenrache". | |||
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|Titel=Druidenrache | |||
|Reihe=Vertraute der Krone | |||
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|Datum=7.7.1038 | |||
|Zeit=2000 | |||
|Autor={{Briefspieler|Benutzer:VolkoV}} | |||
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|Zusammenfassung=Der Druide Erwick eilt nach Bogenbrück, das Schlimmste zu verhindern, doch es bleibt ihm nur die '''Druidenrache'''. | |||
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Aktuelle Version vom 24. September 2018, 06:49 Uhr
Am Natterufer in der Baronie Nettersquell, Firun 1038 BF
Der alte Druide setzte sich auf einen Findling am Rande des gut gepflasterten Sträßchens. Der große Steinbrocken unter ihm gab ihm Kraft. Er spürte den kalten Knochen der Urmutter trotz des dicken Wollgewandes, das er gegen die Firunskälte trug. Die Fuhrwerke, die unermüdlich Waren nach Bogenbrück brachten, hatten den Schnee auf der Straße weitgehend zur Seite getrieben und Erwick verlor sich in den Mustern der Steinplatten darunter.
Seit Äonen bewegten und bearbeiteten die jeweiligen Bewohner der Lande um den Schlund Steine, aber die Menschen waren die ignorantesten unter ihnen. Ein nahezu niederhöllisches Chaos aus kleinen und großen, alten und neuen, harten und weichen Steinen bedeckte den Boden. Die Ausrichtung der steinernen Adern im geomantischen Kontext schienen die Erbauer der Straße nicht einmal intuitiv richtig gemacht zu haben.
Erwick schüttelte den Kopf und damit das Unwohlsein von sich. Er hatte sich auf seinen alten Tage nicht so weit ins Tiefland begeben wie wohl seit mehr als einem dutzend Jahren nicht mehr, um sich hier dann den Schoß zu verkühlen. Eine solche Krankheit könnte seine letzte sein, und außerdem hatte mittlerweile schon genug Probleme mit dem Wasserlassen, da musste es dabei nicht auch noch brennen.
Der Druide kehrte zurück auf die matschige Straße auf sein eigentliches Ziel zu: Er musste gen Bogenbrück und herausfinden, was ER vorhatte.
Der Alte setzte sich ans Feuer des kleinen Gasthofes. Erwick mochte so volle Räume nicht, aber seine alten Knochen benötigten dringend Rast und Wärme. Draußen, ohne die lärmende Fuhrleute, konnte man bereits das spätwinterliche Grollen der Natter hören, deren Fluten von dem ersten kalten Tauwasser des Walles angeschwollen waren. Und wenn erst einmal der Tsa käme, würde die Fluten noch wilder. Der Druide wusste nicht, ob ER daran Anteil hatte, aber die Natter schien in den letzten Jahren wilder als bisher.
Und jetzt dieses Treffen in Bogenbrück! Warum den gerade in Bogenbrück? Die wenigsten Anwesenden dürften um die Besonderheit des Ortes wissen, trotzdem war offensichtlich, dass ER durch seine Agenten genau diesen Ort ins Gespräch gebracht hatte. Und IHM dürften die Anwesenden ziemlich egal sein.
Wenn er das Lied der Natter richtig gehört und die Kraft der Steine richtig gespürt hatte, dürfte SEINE Macht noch weitestgehend begrenzt sein. Und so sollte es auch unbedingt bleiben.
Erwicks Blick verlor sich wieder im Rauschen des mächtigen Flusses. Wie ein wildes Rind in einer Schlinge, bäumte sich die Natter gegen ihr Flussbett und schlug an beiden Ufern heftig gegen die Felswände. Der Druide erkannte, als der die geradezu hastig hingebauten Verteidigungsanlagen Bogenbrücks sah, dass keiner der Menschen dieser Zeit in der Lage sein würde, das Muster zu erkennen. Zumindest nicht ohne seine Hilfe.
Er atmete tief durch und ging auf den Fährsteg zu. Erwick hatte nie zu schwimmen gelernt, aber er musste unbedingt vor IHM vor Ort sein. Er musste alles vorbereiten, genug Hinweise hinterlassen, um SEINEN Plan zu vereiteln.
Erwick zahlte seinen Obulus und nahm mit zitternden Knien im Boot Platz. Der Fährmann erzählte in alter Tradition eine Geschichte, es war eines der Märchen vom Traurigen Troll. Zumindest hier wurde die Erinnerung hochgehalten, auch wenn die Erzählung so viele Fehler wie Wahrheiten enthielt.
Der Druide schreckte aus seinen Gedanken als der Fuhrmann auf der Bank gegenüber ihn mit einem finsteren Lächeln anschaute. Er begriff, dass er versagt hatte und ertrug sowohl den aufblitzenden, zustechenden Dolch als auch den darauf folgenden Schubser ins kalte ewige Nass der Natter. Aber er spürte weder den Schmerz noch die Kälte. Wenn ER ihm dieses Ende zugedacht hatte, dann konnte der Druide zumindest SEINEN finsteren Diener hier am Südufer für eine Weile aus dem Spiel nehmen.
Während die Elemente Eis, Wasser und Erz um ihn herumwirbelten, ein jedes bedacht, ihm das Leben als erstes zu nehmen...
Während er spürte wieviel Kraft die Natter bereits hatte...
Während er die Kräfte von Natter, Elementen und seinem vergehenden Leben bündelte...
...formten seine Lippen unter Wasser ihr letztes Wort: "Druidenrache".
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