Geschichten:Der Flug mit dem Raben: Unterschied zwischen den Versionen
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Neben ihm flog die [[Garetien:Ondinai von Weyringhaus|Baronin]], ihre Augen die ihren starken Willen | Neben ihm flog die [[Garetien:Ondinai von Weyringhaus|Baronin]], ihre Augen die ihren starken Willen widerspiegelten auf das Geschehen unter ihnen richtete. | ||
Sie beobachteten nun schon eine Weile die kleine Gruppe, die im strengen Marsch einer einsamen Spur folgte. Die Menschen waren inzwischen auch in den | Sie beobachteten nun schon eine Weile die kleine Gruppe, die im strengen Marsch einer einsamen Spur folgte. Die Menschen waren inzwischen auch in den rotbraunen Staub eingehüllt, und waren nur noch schwer zu unterscheiden. Keiner von ihnen beachtete die beiden Raben. Es waren allesamt bewaffnete und zuweilen schwer gerüstete Kämpfer, die im Gänsemarsch ihrem Anführer hinterher stapften. | ||
Je länger der Marsch ging, und mit jedem Aufleben des heulenden Windes, umso mehr stiegen Hunger und Zorn in der Gruppe. Mehrfach kam es zu Streitigkeiten, doch die Autorität des Anführers setzte diesen jedes Mal ein Ende. Noch. | Je länger der Marsch ging, und mit jedem Aufleben des heulenden Windes, umso mehr stiegen Hunger und Zorn in der Gruppe. Mehrfach kam es zu Streitigkeiten, doch die Autorität des Anführers setzte diesen jedes Mal ein Ende. Noch. | ||
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Der [[Hauptdarsteller ist::Perricum:Bishdaryan von Tikalen|Noionit]] rätselte über diese seltsame Welt, die so unglaublich detailliert war. Die Bilder des Sternenhimmels stimmten, und doch war es ihm, als betrachtete er sie aus einem gänzlich anderen Winkel. Auch die Mitglieder der Gruppe wirkten lebensecht in Art und Weise und mit jeder Schramme und Manier, wie sie im Leben waren. Dieser Traum war eine Erinnerung, die stetig wiederkehrte und in ihrer Deutlichkeit den Träumenden heimsuchte. Die Augen des Raben glitten hinab zu dem Menschen, in dessen Traum sie sich befanden. | Der [[Hauptdarsteller ist::Perricum:Bishdaryan von Tikalen|Noionit]] rätselte über diese seltsame Welt, die so unglaublich detailliert war. Die Bilder des Sternenhimmels stimmten, und doch war es ihm, als betrachtete er sie aus einem gänzlich anderen Winkel. Auch die Mitglieder der Gruppe wirkten lebensecht in Art und Weise und mit jeder Schramme und Manier, wie sie im Leben waren. Dieser Traum war eine Erinnerung, die stetig wiederkehrte und in ihrer Deutlichkeit den Träumenden heimsuchte. Die Augen des Raben glitten hinab zu dem Menschen, in dessen Traum sie sich befanden. | ||
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[[Nebendarsteller ist::Garetien:Alrond von Monserval|Alrond von Mons]] litt besonders unter dem Hunger, der Zorn hingegen glitt noch an seinem fröhlichen Gemüt ab. Und trotz des dauerhaften Gezänks des Garm trieb der [[Nebendarsteller ist::Garetien:Malepartus von Helburg|Baron]] sie unbarmherzig an weiterzugehen. Immer wieder sah er sich um, die letzte Begegnung mit einem dieser geisterhaften Oger steckte ihm noch in den Knochen. Das Ungetüm mit den vielen Stichwunden hatte sie nicht weiter beachtet, und war einfach durch die Gruppe, genauer genommen durch den Albensteyner hindurch marschiert. Seitdem hatte der Ritter aus dem Haus Albensteyn kein Wort mehr gesprochen, das Grauen sprach jedoch aus seinen Augen. Endlos schien der Weg zum Horizont, an dem sich langsam der Helm in einer gewaltigen Größe erhob. Bisher war jedoch nur das obere Rund zu erkennen. Das Heulen des Windes veränderte sich leicht, kam aber in ewig stetem Intervall.<br> | |||
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„Das ist deine Schuld, verdammter Höllenwaller!“, schrie nun der Garm. Außer sich vor Wut zog er das Schwert und griff den Baron an. Der tulamidische Leibwächter sprang dazwischen, der Hieb spalte ihm den Schädel. Nun war der Baron kampfbereit, und zornerfüllt focht er gegen den Garm. Ein ungleiches Gefecht, denn dem erfahrenen Höllenwaller hatte der Garm nicht viel entgegen zu setzen. Kurze Zeit später wand er sich leicht verwundet und entwaffnet auf dem Boden. <br> | „Das ist deine Schuld, verdammter Höllenwaller!“, schrie nun der Garm. Außer sich vor Wut zog er das Schwert und griff den Baron an. Der tulamidische Leibwächter sprang dazwischen, der Hieb spalte ihm den Schädel. Nun war der Baron kampfbereit, und zornerfüllt focht er gegen den Garm. Ein ungleiches Gefecht, denn dem erfahrenen Höllenwaller hatte der Garm nicht viel entgegen zu setzen. Kurze Zeit später wand er sich leicht verwundet und entwaffnet auf dem Boden. <br> | ||
„Fesselt ihn“, kam das kurze Kommando. Der Söldner aus der Helburg schrie nun aufgebracht: „Aber Herr, warum töten wir ihn nicht einf….!“, der Faustschlag des Höllenwallers holte ihn von den Beinen. <br> | „Fesselt ihn“, kam das kurze Kommando. Der Söldner aus der Helburg schrie nun aufgebracht: „Aber Herr, warum töten wir ihn nicht einf….!“, der Faustschlag des Höllenwallers holte ihn von den Beinen. <br> | ||
Und zum ersten Mal konnte Alrond | Und zum ersten Mal konnte Alrond so was wie Trauer in den Gesichtszügen des Barons erkennen, wenn auch nur kurz. Denn der Hunger in ihm richtete sich auf den Haufen Fleisch vor ihm, aus dem immer doch das frische Blut quoll. „Wage es nicht, Wurm!“, hörte er auf einmal neben sich ein heiseres Flüstern. Mit einem Aufschrei sprang Alrond von der Leiche zurück, wo nun deren Geist stand. <br> | ||
„Sidi, meine Pflicht ist erfüllt, nun halte dein Wort und entlohne es meiner Familie.“ Selbst jetzt noch verbeugte sich der Geist vor dem Baron. Dieser nickte stumm und schlug das Zeichen der Gans zum Schwur. Der Geist trat an den Rand der Klippe, und starrte angewidert hinunter. Er wollte sich gerade umdrehen, als der Boden unter im zerbröselte und er samt dem Felsstück, auf welchem er gestanden hatte, hinabstürzte. Niemand wagte es an die Kante zu treten. Niemand.<br> | „Sidi, meine Pflicht ist erfüllt, nun halte dein Wort und entlohne es meiner Familie.“ Selbst jetzt noch verbeugte sich der Geist vor dem Baron. Dieser nickte stumm und schlug das Zeichen der Gans zum Schwur. Der Geist trat an den Rand der Klippe, und starrte angewidert hinunter. Er wollte sich gerade umdrehen, als der Boden unter im zerbröselte und er samt dem Felsstück, auf welchem er gestanden hatte, hinabstürzte. Niemand wagte es an die Kante zu treten. Niemand.<br> | ||
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Aktuelle Version vom 5. Mai 2017, 16:32 Uhr
Lautlos glitten sie durch die Dunkelheit, über ihnen ein endloses Sternenmeer, unter ihnen die rotbraune Ebene, die sich endlos bis zum Horizont zu erstrecken schien.
Die Luft war erfüllt von zähem, rotem Staub und schmeckte nach Blut. Sie färbte das schwarze Federkleid in ein schmutziges Rotbraun.
In einem stetigen Intervall fegte ein Wind über die Ebene, dem ein grollendes RRRRRRRRRRRRRRRROOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOONNNNNNNNNNN voraushallte, und der den Staub der Ebene in die Luft blies.
Neben ihm flog die Baronin, ihre Augen die ihren starken Willen widerspiegelten auf das Geschehen unter ihnen richtete.
Sie beobachteten nun schon eine Weile die kleine Gruppe, die im strengen Marsch einer einsamen Spur folgte. Die Menschen waren inzwischen auch in den rotbraunen Staub eingehüllt, und waren nur noch schwer zu unterscheiden. Keiner von ihnen beachtete die beiden Raben. Es waren allesamt bewaffnete und zuweilen schwer gerüstete Kämpfer, die im Gänsemarsch ihrem Anführer hinterher stapften.
Je länger der Marsch ging, und mit jedem Aufleben des heulenden Windes, umso mehr stiegen Hunger und Zorn in der Gruppe. Mehrfach kam es zu Streitigkeiten, doch die Autorität des Anführers setzte diesen jedes Mal ein Ende. Noch.
Das Unheimlichste waren jedoch die geisterhaften Oger, welche an der großen Wand erschienen und zielstrebig, ohne auf ihre Umgebung zu achten, zum Horizont marschierten. Einmal passierte solch ein Ungetüm die Gruppe der Menschen, die sich kampfbereit formiert hatten. Ungerührt war das Monstrum hindurch sie durch marschiert, was zu einer erheblichen Unruhe und neuem Streit unter den Menschen führte. Der Anführer musste schlagkräftige Argumente einsetzten, die beinahe in einen offenen Waffengang führten, um die Unwilligen wieder zur Räson zu bringen.
Der Noionit rätselte über diese seltsame Welt, die so unglaublich detailliert war. Die Bilder des Sternenhimmels stimmten, und doch war es ihm, als betrachtete er sie aus einem gänzlich anderen Winkel. Auch die Mitglieder der Gruppe wirkten lebensecht in Art und Weise und mit jeder Schramme und Manier, wie sie im Leben waren. Dieser Traum war eine Erinnerung, die stetig wiederkehrte und in ihrer Deutlichkeit den Träumenden heimsuchte. Die Augen des Raben glitten hinab zu dem Menschen, in dessen Traum sie sich befanden.
Alrond von Mons litt besonders unter dem Hunger, der Zorn hingegen glitt noch an seinem fröhlichen Gemüt ab. Und trotz des dauerhaften Gezänks des Garm trieb der Baron sie unbarmherzig an weiterzugehen. Immer wieder sah er sich um, die letzte Begegnung mit einem dieser geisterhaften Oger steckte ihm noch in den Knochen. Das Ungetüm mit den vielen Stichwunden hatte sie nicht weiter beachtet, und war einfach durch die Gruppe, genauer genommen durch den Albensteyner hindurch marschiert. Seitdem hatte der Ritter aus dem Haus Albensteyn kein Wort mehr gesprochen, das Grauen sprach jedoch aus seinen Augen. Endlos schien der Weg zum Horizont, an dem sich langsam der Helm in einer gewaltigen Größe erhob. Bisher war jedoch nur das obere Rund zu erkennen. Das Heulen des Windes veränderte sich leicht, kam aber in ewig stetem Intervall.
EEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEERRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRROOOOOOOOOOOOOOOONNNNNN
Inzwischen hatten sie sich an die bizarre Umgebung soweit gewöhnt, dass sie sich bei jedem grollenden Windstoß die Mäntel vors Gesicht hielten. Zeit verlor jegliche Bedeutung, es schien als würde sie bereits seit einer Ewigkeit marschieren. Der Helm vom Madamal erhob sich immer höher, seltsam bleich und irgendwie bösartig. Und langsam konnte man die Silhouette einer kleinen, in Felle gehüllten Gestalt ausmachen. Sie saß auf dem Bode und starrte ihnen entgegen.
Je näher sie kamen, desto besser erkannten sie eine gewaltige Klippe, eine ausgefranste Bruchkante die sich zu beiden Seiten endlos entlang dem Horizont zog.
GGGGGEEEEEEEEEEEEEEEEEEERRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRROOOOOOOOOOOOOOOOONNNNN
Der Wind schrie ihnen den Namen des heiligen Geron entgegen. Er war sich sicher, dies aus dem dumpfen Klang herauszuhören, und glaubte auf ein gutes Zeichen. Hoffnung keimte in ihm auf, waren sie doch endlich am Ziel. Auf ein Zeichen des Barons bildeten sie einen Halbkreis, noch einmal sollte ihnen der Schamane nicht entkommen.
Mit einem glucksenden Lachen erhob sich der Ferkina, und wandte sich unverwandt an den Baron:
„Dummer Tiefländer, Feind meines Stammes, trotz der Warnung bist du mir gefolgt. Und somit erfüllt sich meine Rache an dir, denn aus dem Reich des Allesverschlingenden gibt es kein Entkommen. Nun gehört ihr dem Bruder Ras!“, und dann sprang er einfach hinunter.
Alle eilten sie an die Kante und blieben wie angewurzelt stehen. Was sich ihrem Anblick bot, ließ sie an ihrem Verstand zweifeln.
Viele Dutzend Schritt reichte die Steilwand in die Tiefe. Sie sahen die kleiner werdende Gestalt inmitten eines gewaltigen Heers von geisterhaften Ogern auf den Boden schlagen. Oger soweit das Auge reichte erfüllten die tiefergelegene Ebene, Abertausende und Abertausende von Ogern, samt und sonders Geister. Sie alle starten in Richtung des Horizonts, zum Madamal, oder das was Alrond dafür gehalten hatte. Denn es war ein gewaltiger Schädel dessen spitze Zähne sich in den Boden fraßen. Die Geister der riesenhaften Monstren, die direkt vor dem Schädel standen, wirkten winzig. Und im steten Takt der Ewigkeit rief die Meute:
„OOOOOOOOOGGGGGGGGGGGEEEEEEEEEEEEERRRRRRRRRRRROOOOOOOOOOOOOONNNNNNN“
Und als Echo wehte ihnen aus dem Schädel heraus der Odem des Giganten, und blies den roten Staub über die Ebenen.
Keiner konnte seinen Blick abwenden, bis sich auf einmal etwas unter ihnen zu regen begann. Aus dem Leichnam des Schamanen stieg dessen Geist, oder gar seine Seele. Triumphierend blickte er nach oben und hob noch einmal drohend die Faust. Da wurden die Ungetüme um ihn herum auf ihn aufmerksam.
Mehrere von ihnen griffen nach ihm. Panisch begann er sich zu wehren, doch sie packten ihn und er wurde Stücke gerissen. Sein gellender Schrei verklang in den Weiten des Sternenhimmels. Ungerührt verschlangen die Bestien die Stücke, die sie erbeutet hatten. Nichts vom Geist des Ferkinas blieb übrig, ausgelöscht, verzehrt für alle Zeit. Dann drehten sich die Oger wieder dem Schädel zu, es schien fast, als wären sie ein bisschen gewachsen.
„Das ist deine Schuld, verdammter Höllenwaller!“, schrie nun der Garm. Außer sich vor Wut zog er das Schwert und griff den Baron an. Der tulamidische Leibwächter sprang dazwischen, der Hieb spalte ihm den Schädel. Nun war der Baron kampfbereit, und zornerfüllt focht er gegen den Garm. Ein ungleiches Gefecht, denn dem erfahrenen Höllenwaller hatte der Garm nicht viel entgegen zu setzen. Kurze Zeit später wand er sich leicht verwundet und entwaffnet auf dem Boden.
„Fesselt ihn“, kam das kurze Kommando. Der Söldner aus der Helburg schrie nun aufgebracht: „Aber Herr, warum töten wir ihn nicht einf….!“, der Faustschlag des Höllenwallers holte ihn von den Beinen.
Und zum ersten Mal konnte Alrond so was wie Trauer in den Gesichtszügen des Barons erkennen, wenn auch nur kurz. Denn der Hunger in ihm richtete sich auf den Haufen Fleisch vor ihm, aus dem immer doch das frische Blut quoll. „Wage es nicht, Wurm!“, hörte er auf einmal neben sich ein heiseres Flüstern. Mit einem Aufschrei sprang Alrond von der Leiche zurück, wo nun deren Geist stand.
„Sidi, meine Pflicht ist erfüllt, nun halte dein Wort und entlohne es meiner Familie.“ Selbst jetzt noch verbeugte sich der Geist vor dem Baron. Dieser nickte stumm und schlug das Zeichen der Gans zum Schwur. Der Geist trat an den Rand der Klippe, und starrte angewidert hinunter. Er wollte sich gerade umdrehen, als der Boden unter im zerbröselte und er samt dem Felsstück, auf welchem er gestanden hatte, hinabstürzte. Niemand wagte es an die Kante zu treten. Niemand.
GGGGGEEEEEEEEEEEEEEEEEEERRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRROOOOOOOOOOOOOOOOONNNNN
„Was du mir heute genommen hast, dafür werde ich mich an deiner Familie schadlos halten!“, raunte der Baron dem Garm zu, anscheinend hatte er tatsächlich noch den Glauben, hier wieder herauszukommen.
Sie versuchten nun den Rückweg zu finden, nur noch schwach waren ihre Spuren auf dem verwehten Grund zu finden, der Geschmack von Blut und Tod war allgegenwärtig. Alrond wäre vermutlich an dem Geschehen verzagt, doch sein ganzes Denken drehte sich um den gewaltigen Hunger in seinem Magen. Aus Verzweiflung kaute er bereits auf seinem Ledergürtel herum. Der Albensteyer wiederum hatte kein Wort gesprochen und wirkte seltsam entrückt.
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Vor ihnen verschwand langsam der Sternenhimmel. Sie nährten sich nun wieder der anderen Steilwand, wo sich die Höhle befunden hatte. Voller Bange fragte sich Arvid: Was wäre, wenn soviele Geister zum Schädel kamen, dass der Boden bis zur Steilwand vor ihnen weggebröselte? Das Knurren in seinem Magen verdrängte jedoch jegliches weitere Grübeln. Nur noch was zu essen, er musste endlich was zu essen bekommen. Zorn flammte in ihm über den nicht zu stillenden Hunger auf. Zorn auf ihr Schicksal, den Ferkina, die Oger, den Garm, seinen Gefährten, auf die Welt schlechthin und auf die Götter insbesondere. Er erkannte sich gar nicht wieder und wünschte sich eine fette Gans zu essen. Langsam begannen seine Schritte zu taumeln, bis ihn ein heftiger Stoß des Höllenwallers wieder antrieb. Überhaupt, warum schien ausgerechnet der für seinen Wutausbrüche bekannte Baron so gelassen? Ein Blick in das verkniffene Gesicht zeigte Alrond, dass der Baron alles andere als gelassen war. Offensichtlich hatte er sich nur besser im Griff.
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Die Höhle war nicht mehr da, nicht einmal einen Spalt konnte man in der Wand entdecken. Der Speer, den Malepartus hier in den Boden gerammt hatte, steckte wie zum Hohn noch immer im Boden. Der Garm lachte höhnisch, bis ihm Tritte des Söldners die Luft aus dem Leib trieben, und der Baron ließ seinen Waffenknecht diesmal gewähren. Niedergeschlagen lagerten sie, erschöpft, hungrig und voller Wut in den sonst leeren Bäuchen.
Die Lethargie die sie überkam, trotz Hunger und Wut, fiel erst ab, als aus der Wand heraus eine ganze Gruppe von Ogern trat. Die Geister beachteten sie gar nicht, doch der Albensteyer kroch in Panik über den Boden und wimmerte, der Rest hielt zumindest Abstand. Mit harter Hand brachte der Baron den wimmernden Ritter zur Ruhe, als die Oger zum Schädel weiterwanderten. Man erkannte die Wunden die sie zu Fall gebracht hatten.
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Malepartus raffte sich auf, sie alle sahen aus wie rote, ausgemergelte Gespenster, mit tiefliegenden Augen und eingefallenen Wangen: „Es hat keinen Sinn, wir müssen einen Ausgang suchen. Mons Alrond, Ihr kommt mit mir, Ihr beiden geht in die andere Richtung. Ein jeder zähle 5000 Schritt, dann kehren wir zurück. Wollen wir hoffen, dass ein Gruppe etwas findet.“ Der Albensteyner stand auf, mit ihm der Söldner der ihn nur abschätzig anstarrte.
„Was ist mit mir, du Hundsfott von einem Lehnsherr?“
„Du wartest schön auf uns, und mit ein bisschen Glück erinnern wir uns an Deiner.“
Und so gingen sie entlang der Wand. Alrond konnte sich nicht auf das Zählen konzentrieren, das übernahm der Baron, der in regelmäßigen Abständen eine Kerbe in den Fels schlug. Dort wo das erzene Schwert den blutroten Fels traf, zerbröckelt dieser zu Staub und es hinterließ tiefe Kerben.
Nach endlos langer Zeit bleib der Höllenwaller stehen: „ Es hat keinen Sinn, wir sitzen in der Falle.“ Vor Wut schlug er mit der Faust gegen den Fels, der hart und unnachgiebig war, und holte sich blutige Knöchel. Dort wo das Blut an der Wand klebte, wurde es regelrecht aufgesogen und war nach wenigen Augenblicken verschwunden. Der Baron kehrte um, ohne auf Alrond zu warten, der ihm augenblicklich folgte.
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„Zurück am Treffpunkt lag geifernd Garm, der versuchte sich von den Fesseln zu befreien. Von den anderen beiden fehlte jede Spur.
„Vielleicht haben sie einen Ausgang gefunden!“, frohlockte Alrond, und eine wenig Lebensmut keimte auf. „Dann los!“, sprach der Höllenwaller und lies den Garm einfach liegen.
Es dauerte gar nicht lange, da sahen sie einen knienden Schatten und hörten schmatzende Geräusche. Als sie näher kamen, entdeckten sie den Albensteyner. Er kniete vor dem Leichnam des Söldners und schnitt sich gerade ein neues Stück Fleisch heraus. Daneben der jammernde Geist, der ungläubig auf das grausame Schauspiel blickte.
Arvid überkam der Hunger. Ein Urinstinkt, dem er nicht mehr widerstehen konnte, ließ ihn nach vorne stürzen, und er zückte bereits den Dolch um sich seinen Anteil zu holen, als er zu Fall gebracht wurde und durch einen heftigen Schlag auf den Kopf das Bewusstsein verlor.
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Keinerlei Spucke war mehr in der Mundhöhle, die Zunge hing schlaff heraus und am liebsten hätte er sie sich abgebissen. Der Kopf dröhnte vor Schmerzen, und eine unglaubliche Wut keimte in ihm auf, doch der hatte keine Kraft mehr zu brüllen. So nah am Ziel, sich den Magen zu füllen. Er konnte sich nicht bewegen, man hatte ihn gefesselt und auf den Boden geworfen.
„Wo ist der Hundesohn?“, hörte er den Garm geifern.
„Weg, er frisst sich vermutlich an dem Söldner satt.“
Und uns lässt er hungern. Gefesselt und verschnürt wie die Fliegen im Netz einer Spinne. Ja, so dienen wir dem Herrn als Notration. Wen er sich wohl als nächsten holen wird?“
„Dich natürlich“, wisperte nun Alrond, und mühte sich die Augen aufzubekommen. „Du bist von uns drei der fetteste.“ Zum ersten Mal dass er lächeln musste, zudem stellte er sich den Garm gerade am Spieß gedreht mit einer schmackhaften Krautermarinade vor. Vermutlich würde er dort noch geifern. Doch vom Baron fehlt jede Spur. Noch eine Weile haderten sie mit ihrem Schicksal und fluchten dem Herrn von Höllenwall, dann überkam Alrond wieder die Ohnmacht.
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Wasser, jemand flößte ihm Wasser ein. Langsam kehrten die Reflexe zurück, dann begann er gierig zu trinken. Dem Glucksen nach ging es den anderen auch so. Der Albensteyner saß frei seiner Fesslen und verzerrte ein Stück Brot. Der Garm war erneut gefesselt. Auf ihm saß ein mürrisch aussehender Zwerg, mit deutlichen Kampfblessuren, der seinen unterlegen Kontrahenten nur widerwillig zu trinken gab. Um ihn kümmerte sich ein junger Mann, der gerade die leere Flasche absetzte. Sie waren gerettet. Der junge Mann fragte ihn eindringlich: „Wo ist der Baron von Höllenwall?“
„Das wissen die Gehörnten, warum?“
Die Antwort kam trocken: „Weil es ohne sein Schwert keinen Weg zurückgibt.“
Alrond überlegte rasend, wo könnte Malepartus sein: „Die Klippe, er ist bestimmt zur Klippe gegangen.“
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Wie lange sie warteten, wusste Alrond nicht mehr. Der junge Mann, offensichtlich ein Magier aus Gareth, war mit einem zweiten Gefährten aufgebrochen, trotz aller eindringlichen Warnungen.
Und den Zwölfen sei Dank, sie kehrten zurück, und der Höllenwaller war unter ihnen, ausgemergelt mit einem unheimlichen Glühen in den Augen.
„Und nun, Adeptus? Wo ist der Ausgang?“ Ungeduld lag in der Stimme des Barons.
„Euer Schwert ist der Schlüssel, Saria Wolkenstein ist in der Lage, eine Brücke zu schlagen, sozusagen eine Pforte durch das Gestein zu öffnen. Sie muss sehr bewandert in der Beherrschung von Erz sein.“
„Ich weiß sie mag kein Eisen.“ Der Magier wirkte auf diese Erwiderung etwas irritiert.
„Nun denn, sonst noch etwas?“
„Nein den Rest mache ich, ich muss nur diesen Stein mit arkaner Kraft füllen und damit euer Schwert berühren.“
„Das Schwert? Warum das Schwert?“
„Das ist mit auch nicht ganz klar, die Verzauberung des Erzes muss uralt sein. Sie sagte…..“
„Schon gut, genug palavert.“, und voller Wut trieb er die Klinge tief in den Fels.
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Die Raben stiegen höher. Die Welt um sie herum begann sich zu wandeln, aus der Blutwand starrte ein kantiges Gesicht durch dessen Mundöffnung die Gestalten unter ihnen flohen. Sie stiegen höher und höher und sahen in großer Entfernung den mächtigen Schädel. Der Hauch der Ewigkeit der ihnen aus den Augenhöhlen entgegenwehte schleuderte sie durch die Lüfte. Erfüllt von unbändiger Wut und unstillbarem Hunger.
Immer weiter hinauf mühten sie sich, bis der Staub von ihnen abfiel und sie eins wurden mit der Dunkelheit zwischen den Sternen.
„OOOOOOOOOGGGGGGGGGGGEEEEEEEEEEEEERRRRRRRRRRRROOOOOOOOOOOOOONNNNNNN“
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