Geschichten:Fluss der Erkenntnis - Efferds letzte Gnade: Unterschied zwischen den Versionen

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Zur gleichen Zeit öffneten sich für [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Yppolita von Trenck|Yppolita von Trenck]] die Tore des [[Handlungsort ist::Garetien:Gut Sigmansruh|Gutes Sigmansruh]]. Als Dame von Stand musste sie natürlich nicht in der Herberge nächtigen, sondern bekam ein bequemes Bett im Herrensitz des Junkers von Eibenhain. Da dieser die meiste Zeit auf der [[Ortsnennung ist::Garetien:Hochnjerburg|Hochnjerburg]] verweilte, bewohnten das Gut nur noch ein Verwalter, sowie eine Handvoll Diener und Wachen.
Ein großer, stattlicher junger Mann mit dunklem Teint öffnete der kaisermärker Adligen die Tür zum Herrenhaus. Er stellte sich als [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Yann Bellentor|Yann Bellentor]], Vogt von Sigmansruh, vor und bat die alte Dame in den Speisesaal um mit seinem Gast ein spätes Mahl einzunehmen.
Da saßen die beiden ungleichen Personen also. Der Vogt erzählte von der erst kürzlich begonnenen Fischzucht in den großen Teichen unweit des Dorfes und lobte die umsichtigen und weisen Entscheidungen des Junkers über alle Gebühr. Yppolita musterte den hübschen jungen Mann. Früher einmal, da wäre der Vogt was für sie gewesen. Sie hatte es geliebt Bedienstete zu verführen, oder zumindest ihre Abhängigkeit auszunutzen. Doch war ihr nicht mehr danach. Rahjas Feuer in ihr war erloschen. Zudem hatte sie eh das Gefühl, dass ihr Gegenüber „elfisch“ veranlagt war, so wie er über seinen Herren schwärmte.
„Verzeiht mir meine Unhöflichkeit, das Mahl war ausgezeichnet“, die alte Frau erhob sich von ihrem Platz, „aber ich würde sehr gerne noch etwas Luft schnappen, so Ihr erlaubt.“
„Sehr wohl, wie Ihr wünscht“, der Vogt hatte sich nun ebenfalls erhoben und deutete eine Verbeugungen an, „soll ich Euch begleiten?“
„Das wird nicht nötig sein, vielen Dank!“
Yppolita von Trenck verabschiedete sich und trat aus dem Herrenhaus ins Freie. Sie atmete tief ein. Die abendliche Luft war angenehm frisch. Ihm Haus fühle sie sich unangenehm beengt. Die Tore der Umfriedung des Gutes waren schon geschlossen, doch öffneten die beiden Wachhabenden diese auf Wunsch der adligen Dame und entließen sie in die Dunkelheit der Nacht.
Der Weg führte die alte Frau zum Efferd-Schrein, der auf einer kleinen Landzunge unweit des Gutes errichtet wurde. Genau genommen war es ein Schrein für eine der Schwanentöchter, die als Gefolgschaft der gütigen Ifirn galt. So zeigte die steinerne Statue auch eine Gestalt, halb Schwan halb Mensch, die ein kleines Schiff sicher über Efferds Wogen geleitete. Hier wurde der Heiligen Aidiri gehuldigt, der Schutzpatronin der Reisenden auf Binnengewässern. Yppolita stand einige Momente vor dem mit Fackeln erleuchteten Schrein und dankte für die reibungslose Bootsfahrt. Schließlich wendete sie sich ab und sie schritt in Richtung Flusshafen.
Am Bootssteg angekommen, blickte die Alte starr auf das schwarze Nass vor ihr. Fest umklammert hielt sie eine ledernen Tasche. Ihr Inhalt war für den [[Briefspieltext mit::Garetien:Leomar von Zweifelfels|Kronvogt]] bestimmt. Sie musste ihr schweres Herz erleichtern, sie konnte das alles einfach nicht mehr mit sich herum schleppen. Daher hatte sie sich hilfesuchend an den Gemahl ihrer [[Briefspieltext mit::Garetien:Ardare Rondriane von Trenck|Tochter]] gewandt. Dieser war einflussreich und würde ihr sicher helfen.
Ein dumpfer Schlag auf den Hinterkopf beendete das Zwiegespräch der Alten und ihr lebloser Körper fiel wie ein nasser Sack in die Breite. Sie würde jetzt ihre letzte Reise antreten, mit der Gnade Efferds.
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|Titel=Efferds letzte Gnade
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Aktuelle Version vom 14. Oktober 2015, 19:38 Uhr

Dorf Eibmühlen, Junkertum Eibenhain, Königliche Domäne Neerbusch, Mitte Boron 1038 BF:

Nach mehreren Tagen auf der Breite hatte die Schwanentochter schließlich ihren Bestimmungsort erreicht. Es war schon später Abend als sie das kleine Örtchen Eibmühlen erreichte. Die Besatzung und einige herbeigeeilte Untergebene des Junkers löschten die Ladung und verluden sie auf Pferdekarren. Doch war es zu spät um noch am Abend gen Njerbusch aufzubrechen, denn des Nachts reiste man nicht durch den Reichsforst. Am nächsten Morgen sollte einer der Hofschranzen den Gast hier in Empfang nehmen und den Abtransport der Weinfässer bewachen. So beschlossen Darion und seine Gefährten im einzigen Gasthaus des Ortes, das im übrigen auch als Herberge diente, einzukehren. Das Schwalbennest gehörte zwar dem Junker von Eibenhain, doch die Seele des Hauses war Samira Finkenwirth. Die quirlige Wirtin hatte stets für alle Gäste – ob nun Einheimische oder Fremde – ein offenes Ohr. Auch liebte sie es Geschichten aus Fremden Ländern zu hören. Zu spätere Stunde griff sie auch gerne mal zur Fiedel, dann war im Schankraum kein halten mehr und die einfachen Leute vergaßen für einige Momente ihr hartes Leben im Schatten des geheimnisvollen Reichsforstes.

Zur gleichen Zeit öffneten sich für Yppolita von Trenck die Tore des Gutes Sigmansruh. Als Dame von Stand musste sie natürlich nicht in der Herberge nächtigen, sondern bekam ein bequemes Bett im Herrensitz des Junkers von Eibenhain. Da dieser die meiste Zeit auf der Hochnjerburg verweilte, bewohnten das Gut nur noch ein Verwalter, sowie eine Handvoll Diener und Wachen.

Ein großer, stattlicher junger Mann mit dunklem Teint öffnete der kaisermärker Adligen die Tür zum Herrenhaus. Er stellte sich als Yann Bellentor, Vogt von Sigmansruh, vor und bat die alte Dame in den Speisesaal um mit seinem Gast ein spätes Mahl einzunehmen.

Da saßen die beiden ungleichen Personen also. Der Vogt erzählte von der erst kürzlich begonnenen Fischzucht in den großen Teichen unweit des Dorfes und lobte die umsichtigen und weisen Entscheidungen des Junkers über alle Gebühr. Yppolita musterte den hübschen jungen Mann. Früher einmal, da wäre der Vogt was für sie gewesen. Sie hatte es geliebt Bedienstete zu verführen, oder zumindest ihre Abhängigkeit auszunutzen. Doch war ihr nicht mehr danach. Rahjas Feuer in ihr war erloschen. Zudem hatte sie eh das Gefühl, dass ihr Gegenüber „elfisch“ veranlagt war, so wie er über seinen Herren schwärmte.

„Verzeiht mir meine Unhöflichkeit, das Mahl war ausgezeichnet“, die alte Frau erhob sich von ihrem Platz, „aber ich würde sehr gerne noch etwas Luft schnappen, so Ihr erlaubt.“

„Sehr wohl, wie Ihr wünscht“, der Vogt hatte sich nun ebenfalls erhoben und deutete eine Verbeugungen an, „soll ich Euch begleiten?“

„Das wird nicht nötig sein, vielen Dank!“

Yppolita von Trenck verabschiedete sich und trat aus dem Herrenhaus ins Freie. Sie atmete tief ein. Die abendliche Luft war angenehm frisch. Ihm Haus fühle sie sich unangenehm beengt. Die Tore der Umfriedung des Gutes waren schon geschlossen, doch öffneten die beiden Wachhabenden diese auf Wunsch der adligen Dame und entließen sie in die Dunkelheit der Nacht.

Der Weg führte die alte Frau zum Efferd-Schrein, der auf einer kleinen Landzunge unweit des Gutes errichtet wurde. Genau genommen war es ein Schrein für eine der Schwanentöchter, die als Gefolgschaft der gütigen Ifirn galt. So zeigte die steinerne Statue auch eine Gestalt, halb Schwan halb Mensch, die ein kleines Schiff sicher über Efferds Wogen geleitete. Hier wurde der Heiligen Aidiri gehuldigt, der Schutzpatronin der Reisenden auf Binnengewässern. Yppolita stand einige Momente vor dem mit Fackeln erleuchteten Schrein und dankte für die reibungslose Bootsfahrt. Schließlich wendete sie sich ab und sie schritt in Richtung Flusshafen.

Am Bootssteg angekommen, blickte die Alte starr auf das schwarze Nass vor ihr. Fest umklammert hielt sie eine ledernen Tasche. Ihr Inhalt war für den Kronvogt bestimmt. Sie musste ihr schweres Herz erleichtern, sie konnte das alles einfach nicht mehr mit sich herum schleppen. Daher hatte sie sich hilfesuchend an den Gemahl ihrer Tochter gewandt. Dieser war einflussreich und würde ihr sicher helfen.

Ein dumpfer Schlag auf den Hinterkopf beendete das Zwiegespräch der Alten und ihr lebloser Körper fiel wie ein nasser Sack in die Breite. Sie würde jetzt ihre letzte Reise antreten, mit der Gnade Efferds.