Geschichten:Seelensuche – Blick in die Zukunft: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 30. September 2017, 11:15 Uhr
Hochnjerburg, Sitz des königlichen Hofes zu Neerbusch, Königlich Neerbusch, Praios 1040 BF:
Schnellen Schrittes eilten Edorian, Caradan, Bernhelm und Algerte in den nahezu menschenleeren Thronsaal. Dort erwartete sie Leomar bereits. Der Kronvogt saß auf dem hölzernen Thron, der nicht von Menschenhand erschaffen, sondern natürlich gewachsen schien. Geschaffen mit Hilfe elfischer Magie von Ealdur von Siandes. Vor dem Thron saßen zwei riesenhafte tobrische Wolfshunde, die die Neuankömmlinge mit Knurren begrüßten. Die wenigen Fackeln tauchten den großen Saal in eine gespenstische Atmosphäre. Edorian hatte Leomar fast einen Mond lang nicht zu Gesicht bekommen. Der Kronvogt hatte außer seiner Leibärztin und Iserion – der mittlerweile ebenfalls neben dem Thron stand – niemand an sich heran gelassen. Der Anblick ließ Edorian erschrecken. Der Kronvogt war leichenblass, seine schwarz anmutenden Augenhöhlen gruben sich tief in das Gesicht und seine Wangen wirkten eingefallen.
„Leomar, du siehst schrecklich aus. Geht es dir auch wirklich gut?“ Algerte war schockiert.
„Ich hoffe dein Äußeres spiegelt nicht dein Seelenleben wieder!“ Auch Caradan wirkte ernsthaft besorgt.
„Die Macht von Seelensäufer zerrt an meiner Seele, das gebe ich unumwunden zu. Ich bin tief davon überzeugt, dass das Schwert einen Plan mit mir hat, wie auch ich einen Plan mit dem Schwert habe. Träger und Schwert, vereint um in die Tiefen der Vergangenheit abzutauchen, um die Zukunft zu gestalten.“ Leomars Stimme war überraschend kraftvoll, doch machte er einen ausgezehrten Eindruck.
„Wie ist das mit den Erscheinungen, siehst du sie noch? Und den Stimmen?“ wollte Edorian wissen.
„Sie sind fort, mein Geist ist wieder der meine und frei. Aber sie werden wieder kommen.“
„Ich war lange fort, es ist viel passiert. In Gareth wurde eine Schlacht geschlagen wie mir Iserion berichtete, doch viel wichtiger noch, ein weiteres der alten Schwerter ist nach Waldstein gelangt. Wie uns Trenck in einer Depesche mitteilte, fiel die Isppernberg und übergab Mondenglanz an einen gewissen Praigold von Nadlau. Edorian, schicke Boten aus, ich möchte mich mir diesem Nadlau und dem Rossreut treffen. Dieser Korgond-Orden scheint seinen Mitgliedern kein Glück zu bringen, denn wieder haben welche den Tod gefunden.“
„Sehr wohl“. Edorian erfreute sich über die Tatkraft seines Gefährten.
„Caradan, du reist in die Gerbaldsmark. Trenck berichtete von einem Boroni der möglicherweise mehr Informationen über Korgond hat. Die acht Schwerter und dieser mysteriöse Ort müssen in Zusammenhang stehen. Ach, und nimm Thallion mit!“
Der Angesprochenen nickte ergeben.
„So und jetzt zur Familie, Bernhelm. Mein lieber Vetter ist tot, somit sind wir ohne Familienoberhaupt. Wie ich hörte, hat die Wetterfels die Macht in Zweiflingen an sich gerissen. Reise nach Zweifelfels und sondiere die Lage. Salpion wird dir weitere Instruktionen geben.“
„Mit dem größten Vergnügen!“ Ein breites Grinsen macht sich auf dem Gesicht des Ritters breit.
„So und nun hinfort mit euch. Wir haben keine Zeit zu verlieren!“.
Leomar blieb allein mit Iserion in der großen, dunklen Halle zurück. Als sich die große Tür schloß, sackte er auf dem Thron zusammen und fasste sich mit schmerzverzerrten Gesicht an die Stirn.
„Sind sie noch da, Herr?“, fragte Iserion behutsam.
Der Kronvogt schaute dem jungen Magier mir leeren Blick an. „Sie werden nie gehen. Das ist der Preis für die Macht von Seelensäufer!“
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