Geschichten:Schlachtfolgen - Erwachen: Unterschied zwischen den Versionen
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„Nein!!!“ Mit einem Ruck fuhr sie hoch, um gleich darauf wieder auf ihr Lager zu sinken. Die Schmerzen in der Schulter waren bestialisch. Wo war sie und warum hatte sie solche Schmerzen? Hatte sie nicht einen Schrei gehört und war dadurch erwacht? Hatte sie geträumt? Sie wusste es nicht. Orientierungslos starrte sie an die Decke des Zeltes, bis ein Mann in hellem Gewand auf sie zutrat. „Bitte, bleibt liegen. Wir wollen doch nicht riskieren, dass Eure Wunden aufreißen. Oder soll ich Euren Arm abnehmen? Jetzt nach der Schlacht braucht Ihr ihn sicher nicht mehr, oder?“ | |||
Irritiert schaute die Ritterin den Mann an, bis ihr auffiel, dass sie ihn bereits gesehen hatte. Er war ein Heiler, der sich in der [[Chronik:Schlacht bei Zwingstein|Schlacht gegen Haffax Schergen]] um die Verwundeten kümmern sollte. Aber er hatte ‚nach der Schlacht‘ gesagt. „Wie lange liege ich hier schon?“ Ihre Stimme schmerzte und ihr Hals war trocken, als sie sprach, sie selbst klang fremd in ihren Ohren. Jetzt erst erkannte sie, dass sie diese Stimme, ihre eigene also, hatte schreien hören. | |||
„Werte Ritterin, die Schlacht endete im Morgengrauen des 24. Praios. Wir haben jetzt zwei Tage und etwa drei Stundengläser später. Aber Eure Stimme klingt so rau. Ich hätte da einen Trank für Euch. Sollte eigentlich helfen, denke ich. Ihr könntet es einmal versuchen?“ Etwas hoffnungsvolles klang in seiner Stimme mit, was [[Hauptdarsteller ist::Greifenfurt:Rondraja Tsafreud von Schroffenstein-Grünfels|Rondraja]] misstrauisch machte, weshalb sie den Kopf schütteln wollte. Doch wieder stach der Schmerz wie mit einer heißen Klinge in Schulter und Nacken. „Bitte, keine heftigen Bewegungen. Ich habe mir mit den Nähten solche Mühe gegeben. Ich hätte den Kopf auch abtrennen können. Wäre einfacher gewesen.“ | |||
Die Ritterin antwortete nicht, denn der erneute Schmerz hatte ihr ein Bild vor Augen gerufen, wie ein riesiges Wesen, halb Mann, halb Stier, auf sie zugerannt kam und mit einer gigantischen Axt nach ihr ausholte. Gerade noch hatte sie den Schlag parieren können, doch die Gegner waren in der Übermacht und ehe sie sich es versah, stand sie mit ihrem Knappen [[Akteursnennung ist::Greifenfurt:Carten Gawain Avesquell|Carten]] dreien dieser Bestien gegenüber. Sie schloss die Augen, um die Bilder wegzublinzeln, doch statt dessen wurden sie nur deutlicher. Carten hielt tapfer neben ihr stand und parierte Schlag um Schlag, teilte Hiebe aus und deckte ihr die rechte Seite. Gerade hatte sie einem der Chimären ihr Schwert in den Unterleib gebort, als ein anderer die schwere Kriegsaxt zog. Carten war mit dem dritten beschäftigt, so dass sie keine Chance hatte, die Waffe abzuwehren. Als sie zu Boden ging, sah sie, wie der Junge sich von seinem Gegner abwandte und laut schreiend mit einem enormen Schlag dem anderen den Kopf abtrennte. Doch der frei gewordene Minotaure nutzte die Gelegenheit und zog seine Waffe durch, dass Carten mit einem lauten Keuchen zu Boden ging, während beide Monster sich über ihn beugten. Dann wurde es dunkel um sie. Vage konnte sie sich an seine Schmerzensschreie erinnern und das Blut gefror ihr beinahe in den Adern, wenn sie daran dachte. Tränen schossen ihr in die Augen, doch sie biss sich fest auf die Unterlippe und öffnete die Augen wieder. | |||
„Wisst ihr, was mit meiner Einheit geschehen ist? Wurden wir aufgerieben oder sind wir gefallen?“ Der Heiler setzte wieder ein fröhliches Gesicht auf. „Oh, soweit ich weiß, blieben nur wenige auf dem Schlachtfeld zurück. Die meisten konnten gerettet werden. Ein paar konnten sogar noch selbst laufen und sich an ihren Waffen festhalten. Und falls es Euch interessiert, Wohlgeboren, die Schlacht wurde gewonnen! Der Schattenmarschall wurde vernichtend geschlagen!“ Wieder kamen ihr die Tränen, diesmal aber mit einer Spur Erleichterung. „Ihr braucht noch Ruhe. Trinkt das, das sollte Euch helfen.“ Vorsichtig setzte er eine kleine Phiole an die Lippen der Ritterin, die dankbar trank. Es schmeckte nach Kräutern und … anderen Dingen, die sie nicht kannte. Doch immerhin spürte sie eine Wärme, die sich in ihr ausbreitete und müde schloss sie die Augen. | |||
{{Briefspielindex | |||
|Titel=Erwachen | |||
|Reihe=Schlachtfolgen | |||
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|Datum=26.01.1040 | |||
|Zeit=0900 | |||
|Autor={{Briefspieler|Benutzerin:Gramhild}} | |||
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Aktuelle Version vom 2. Dezember 2018, 13:34 Uhr
Zwingstein, 26. Praios 1040 BF
„Nein!!!“ Mit einem Ruck fuhr sie hoch, um gleich darauf wieder auf ihr Lager zu sinken. Die Schmerzen in der Schulter waren bestialisch. Wo war sie und warum hatte sie solche Schmerzen? Hatte sie nicht einen Schrei gehört und war dadurch erwacht? Hatte sie geträumt? Sie wusste es nicht. Orientierungslos starrte sie an die Decke des Zeltes, bis ein Mann in hellem Gewand auf sie zutrat. „Bitte, bleibt liegen. Wir wollen doch nicht riskieren, dass Eure Wunden aufreißen. Oder soll ich Euren Arm abnehmen? Jetzt nach der Schlacht braucht Ihr ihn sicher nicht mehr, oder?“
Irritiert schaute die Ritterin den Mann an, bis ihr auffiel, dass sie ihn bereits gesehen hatte. Er war ein Heiler, der sich in der Schlacht gegen Haffax Schergen um die Verwundeten kümmern sollte. Aber er hatte ‚nach der Schlacht‘ gesagt. „Wie lange liege ich hier schon?“ Ihre Stimme schmerzte und ihr Hals war trocken, als sie sprach, sie selbst klang fremd in ihren Ohren. Jetzt erst erkannte sie, dass sie diese Stimme, ihre eigene also, hatte schreien hören.
„Werte Ritterin, die Schlacht endete im Morgengrauen des 24. Praios. Wir haben jetzt zwei Tage und etwa drei Stundengläser später. Aber Eure Stimme klingt so rau. Ich hätte da einen Trank für Euch. Sollte eigentlich helfen, denke ich. Ihr könntet es einmal versuchen?“ Etwas hoffnungsvolles klang in seiner Stimme mit, was Rondraja misstrauisch machte, weshalb sie den Kopf schütteln wollte. Doch wieder stach der Schmerz wie mit einer heißen Klinge in Schulter und Nacken. „Bitte, keine heftigen Bewegungen. Ich habe mir mit den Nähten solche Mühe gegeben. Ich hätte den Kopf auch abtrennen können. Wäre einfacher gewesen.“
Die Ritterin antwortete nicht, denn der erneute Schmerz hatte ihr ein Bild vor Augen gerufen, wie ein riesiges Wesen, halb Mann, halb Stier, auf sie zugerannt kam und mit einer gigantischen Axt nach ihr ausholte. Gerade noch hatte sie den Schlag parieren können, doch die Gegner waren in der Übermacht und ehe sie sich es versah, stand sie mit ihrem Knappen Carten dreien dieser Bestien gegenüber. Sie schloss die Augen, um die Bilder wegzublinzeln, doch statt dessen wurden sie nur deutlicher. Carten hielt tapfer neben ihr stand und parierte Schlag um Schlag, teilte Hiebe aus und deckte ihr die rechte Seite. Gerade hatte sie einem der Chimären ihr Schwert in den Unterleib gebort, als ein anderer die schwere Kriegsaxt zog. Carten war mit dem dritten beschäftigt, so dass sie keine Chance hatte, die Waffe abzuwehren. Als sie zu Boden ging, sah sie, wie der Junge sich von seinem Gegner abwandte und laut schreiend mit einem enormen Schlag dem anderen den Kopf abtrennte. Doch der frei gewordene Minotaure nutzte die Gelegenheit und zog seine Waffe durch, dass Carten mit einem lauten Keuchen zu Boden ging, während beide Monster sich über ihn beugten. Dann wurde es dunkel um sie. Vage konnte sie sich an seine Schmerzensschreie erinnern und das Blut gefror ihr beinahe in den Adern, wenn sie daran dachte. Tränen schossen ihr in die Augen, doch sie biss sich fest auf die Unterlippe und öffnete die Augen wieder.
„Wisst ihr, was mit meiner Einheit geschehen ist? Wurden wir aufgerieben oder sind wir gefallen?“ Der Heiler setzte wieder ein fröhliches Gesicht auf. „Oh, soweit ich weiß, blieben nur wenige auf dem Schlachtfeld zurück. Die meisten konnten gerettet werden. Ein paar konnten sogar noch selbst laufen und sich an ihren Waffen festhalten. Und falls es Euch interessiert, Wohlgeboren, die Schlacht wurde gewonnen! Der Schattenmarschall wurde vernichtend geschlagen!“ Wieder kamen ihr die Tränen, diesmal aber mit einer Spur Erleichterung. „Ihr braucht noch Ruhe. Trinkt das, das sollte Euch helfen.“ Vorsichtig setzte er eine kleine Phiole an die Lippen der Ritterin, die dankbar trank. Es schmeckte nach Kräutern und … anderen Dingen, die sie nicht kannte. Doch immerhin spürte sie eine Wärme, die sich in ihr ausbreitete und müde schloss sie die Augen.