Geschichten:Das Geheimnis von XOR: Unterschied zwischen den Versionen

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„In die Tiefen der Hel. Eines Tages bist du hier der Herr, es wird Zeit das du es kennenlernst.“<br>
„In die Tiefen der Hel. Eines Tages bist du hier der Herr, es wird Zeit das du es kennenlernst.“<br>
„Ich, … ich wusste gar nicht das es zwei Labyrinthe hier unten gibt. >Schluck<“<br>
„Ich, … ich wusste gar nicht das es zwei Labyrinthe hier unten gibt. >Schluck<“<br>

Aktuelle Version vom 3. Mai 2017, 21:52 Uhr

In den Tiefen der Helburg

Vater?“
„Was gibt’s.“
„Wohin führst du mich?“
„In die Tiefen der Hel. Eines Tages bist du hier der Herr, es wird Zeit das du es kennenlernst.“
„Ich, … ich wusste gar nicht das es zwei Labyrinthe hier unten gibt. >Schluck<“
„Das wissen die Wenigsten, es ist ja auch eines unserer wichtigsten Geheimnisse.“
„Liegt es an dieser verborgenen Tür?“
„Unter anderem, Zwergen-Türen sind nur sehr schwer ausfindig zu machen, wenn man nicht weiß wo man suchen soll. Und es gibt hier insgesamt Neun.“
„Neun? Bei allen Göttern, wer hat das hier erbaut?“
„Hmmm, hast du noch nie die Geschichte vom Schwarzen Zwerg gehört.“
„Das ist doch ein Ammenmärchen!“
„Ha, sicherlich so wie man sie dir erzählt haben mag, doch es birgt einen wahren Kern. Höre gut zu, es gibt da noch eine andere, viel ältere Überlieferung.“

Der Schwarze Zwerg der Hel:
Es begab sich zum Beginn der Zeit der Priesterkaiser, dass ein wagemutiger Zwerg lauthals in den Schänken und Stuben Gareths seinen Unmut über die Machtergreifung kundtat. Seine Reden waren den neuen Herrschern ein Gräuel und mehrfach wurde er durch die Garde festgenommen. Doch Dank der Lex Zwergika kam er immer wieder frei, da seine reichen Vettern ihn unterstützten. Als ihm das Pflaster der Kaisermetropole zu heiß wurde zog er kreuz und quer durchs Mittelreich, um von dem Unrecht zu verkünden. Doch eines Tages verschwand er spurlos in der Nähe von Ragath.
Der Landgraf der Caldaia hatte ihn kurzerhand entführen lassen und sich einer abgelegenen Passfeste erinnert, an welche zunehmend unliebsame Reichsbürger und eben andere verbracht wurden.
Und so wurde der Zwerg ohne Urteil und Rechtsgrundlage auf seine Lebenszeit in der Helburg eingekerkert. Den Herren auf der Hel wurde dafür ein stattliches Kostgeld zugesprochen, und mussten dafür Stillschweigen bewahren. Sollte der Zwerg jemals entkommen oder die Freiheit erlangen, so waren sie allesamt des Todes.
Die Helburg war in dieser Zeit alles andere als ein sicherer Kerker, der Zwinger, wie noch heute der untere massive Bau - Trakt der Burg bezeichnet wird, diente als Massenquartier für die Gefangenen. Ursprünglich gab es unter dem Zwinger eine kleine natürliche Höhle, die als Kerkerloch diente, doch alsbald aus den Nähten platzte, nun eben wurde in diesem Loch der Zwerg eingekerkert.
Jener besann sich nach ein paar Jahren und bot den Helburgern einen Pakt an. Warum er dies tat, und welche Beweggründe ihn dazu trieben ist bis heute unklar. Manche munkeln er hätte einen Traum von Reichtum und Macht gehabt, welcher im Berg schlummerte, andere sahen in ihm einfach einen Pragmatiker der aus seiner Situation das Beste machte.
So bot er den Helburgern an, sein umfassendes Wissen über den Bergbau, den er war ein Meister seines Volkes im Anlegen der Stollen, zur Verfügung zu stellen, mit der Bedingung ihn dafür innerhalb der Feste Freigang zu gewähren, und ihn entsprechend wie einen der ihren zu behandeln.
Trotz anfänglichem Misstrauen willigten die Helburger darin ein, und eine fast zwei Jahrhunderte dauernde Phase umtriebiger Baumaßnahmen nahm 366BF ihren Lauf.
Zu Anfang zögerlich, dann immer williger stellten die Helburger ihm die anderen Gefangenen als Bausklaven zur Verfügung. Stollen für Stollen, Schacht für Schacht wurde der Berg unter dem Zwinger ausgehöhlt. Zuweilen fanden sich natürlich Höhlen und Spalten, welche eingepasst und entsprechend umgebaut wurden. Schon wenige Jahrzehnte nach dem Baubeginn konnte die Helburg ein Vielfaches der Gefangenen aufnehmen, und während der Priesterkaiserzeit floss der Nachschub reichlich. Die Baupläne selber existierten nur im Kopf des Zwerges, der bei allen anderen Gefangenen inzwischen verhasst war. Längst war er auf seine Weise zu einem Helburger geworden, und wurde wie ein geehrtes Familienmitglied behandelt. Nur verlassen durfte er die Feste nicht.
So entstanden die Zellen entlang der Klamm, die großen finsteren Massenquartiere, die Dunkelkammern und Nobelzellen in den Tiefen des Berges. In einer der größeren Höhle wurde die Folterkammer samt dem Verhörraum eingebaut, ebenso wie der geheime Abhörraum der Helburger. Denn neben den offiziellen Gängen, existierte noch ein zweites geheimes Gangsystem, und es heißt niemand außer dem Zwerg kannte alle Wege. Dieses Gänge führte zur Gruft der Helbuger, in das große Archiv, zu den geheimen Schatzkammern und zur endlosen Treppe, und wer weiß was noch. Auf seine Pläne und Ideen wurde auch die Oberburg ausgebaut und die mächtigen Festungswälle errichtet. Im Reich ging das geflüsterte Wort um, dass niemand der zur Hel verdammt wurde, von dort jemals Lebend wiederkehrte. Und der Bau verzehrte zahlreiche Gefangenen wie ein Kaminfeuer das Holz. Nach 99 Jahren mit der Machtergreifung Rohals änderte sich dies.
Erst blieb der Nachschub an Gefangenen und den Gelder aus. Nach einer angeblichen Hungerrevolte behaupteten die Helburger, war das Gros gestorben, doch schuftete es weiter in den Tiefen. Kurz darauf lies Rohal den Kerker offiziell schließen, und seine Emissäre befreiten die letzten Gefangenen, die noch in den Büchern als lebend geführt wurden.
Als nach Jahren es keinen Nachschub mehr für die Bausklaven gab, schenkten die Helburger dem Zwerg die Freiheit, doch dieser lehnte ab mit den Worten: „Ich bin hier noch nicht fertig!“.
Was an Gefangenen vor den Emissären verborgen wurde, schufte noch jahrelang, bis sie den Tod fanden. Die Helburger jagten Ferkinas und Goblins, und verschleppten diese in die Hel, auch wenn sie zur Arbeit wenig taugten. Und waren ihrem Grafen und manchen Baron dankbar, für jeden der nach wie vor auf die Hel abgeschoben wurde. Denn selbst in den so friedlichen Zeiten eines Rohals, gab es immer Jemanden der andere Leute verschwinden lassen wollte. So wirklich ruhte der Kerker nie, und ebenso wenig der Ausbau in der Tiefe.
Da der eigentliche Kerker mit seiner imposanten inneren Größe fertig war, verfolgte der Zwerg nun seine eigenen Ziele, allen voran der Bau der endlosen Treppe, welche in die Tiefe führte, und von der immer wieder Gänge und Stollen abzweigten. Oft war er Tage, manchmal sogar ein paar Wochen nicht gesehen worden, und längst grub er in Bereichen, die selbst den Helburgern unbekannt waren.
Er erlebte noch mit großer Zufriedenheit den Abgang Rohals, nahm von den Magierkriegen kaum Notiz und freute sich an der Wiedereröffnung des Kerkers unter den Eslamiden.
Irgendwann zum Beginn der Eslamidenzeit ist er dann verstorben, die Helburger fanden seinen Leichnam auf den obersten Stufen der Endlosen Treppe, seine Augen waren geöffnet und zeigten einen schon fast triumphalen Ausdruck. Sie verbrannten die Leiche und stellten seine Urne in die Gruft der Familie Helburg.
Seine Name der in keinem Dokument oder Buch je geführt wurde, lautete Xorlog, Sohn des Xorgrim.
Sein Zeichen XOR jedoch findet sich überall eingemeißelt im Kerker wie in der Feste. Und noch heute gehen die Sagen vom schwarzen Zwerg im Kerker um. Der Gefangene verschleppt und in die Tiefen entführt wo sie bis zu ihrem Tode für ihn schuften müssen.



 Wappen Mittelreich.svg  Wappen Koenigreich Garetien.svg   Wappen Grafschaft Eslamsgrund.svg   Wappen Koeniglich Monvaldorn.svg   Wappen Junkertum Helburg.svg   Wappen Ritter zur Hel.svg  
 Burg.svg
 
28. Eff 1002 BF zur abendlichen Tsastunde
Das Geheimnis von XOR


Kapitel 1

Verliebt, verlobt, verheiratet!
Autor: Malepartus