Geschichten:Und Praios sei mein Zeuge: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Garetien:Baronie Nettersquell|Im wilden Reich der Natter]]
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Anfang/Mitte Travia 1028 BF Und Praios sei mein Zeuge!
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Sie hatten ihn aus dem Kerker geholt. Ganz unverhofft hatte er dem Baron gegenüber gestanden, der ihm einen unehrenhaften Handel angeboten hatte. Die Unterredung hatte nur kurz gedauert, denn entweder hätte er zugestimmt oder aber sie hätten ihn am nächsten Praiostag gehängt. Und alles nur, weil er auf seiner Flucht aus Darpatien in den Wäldern des Barons einen Bock gewildert hatte.<br>
 
Er lachte bitter, als er an sich heruntersah. Die helle Kutte mit der goldenen Kordel saß ein bisschen spack. Sie hatten ihn gebadet, die Haare sehr kurz geschnitten und den Bart abrasiert. Selbst die Fingernägel hatte man abgeschnitten und gesäubert, jetzt noch zuckte er zusammen wenn er an diese Tortur dachte. Anstatt seinen Stiefeln hatten sie ihm nur ein paar alte Sandalen gegeben. Er sah aus wie ein Ordensbruder, welcher Kirche auch immer.
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Wie war es noch gleich, ah ja, er war ein Ucurianer aus St.Ucurien und hatte durch ein Wunder die Zerstörung des Dorfes und des Klosters überlebt. Sie hatten ihn mehrere Gebete auswendig lernen lassen, und er rezitierte sie ständig, um sie nicht zu vergessen. Durch die Wälder soll er geirrt haben, krank an Körper und Geist. Der gütige Herr Praios lies ihn dann finden von den Soldaten des Herrn Barons, und so kam er in die sichere Obhut der Burg und gesundete. Sein Magen zog sich zusammen als er an die wahre Gegebenheit dachte. Wie die Häscher des Barons ihn durch die Wälder gejagt hatten, wie einen räudigen Wolf. Er wurde geschlagen und getreten, bis sie ihn zerschunden in den finsteren Kerker zu den Ratten und Asseln  geworfen hatten. . Nein, sein Aufenthalt in Nettersquell war nicht glücklich verlaufen, dabei hatte er doch sich nur bis nach Gareth durchschlagen wollen. <br>
Ja Gareth, das schien trotz der Zerstörungen ein wünschenswerter Wohnort. Wo einem keine Obrigkeit mehr knechtete und keiner einem zwingt, Lügen zu verbreiten. Im Kerker hatte er von den Gerüchten um einen Müller gehört. Diesen hatte der Baron vor vielen Jahren für ein ähnliches Trugstück missbraucht. Was aus dem Müller geworden ist, wusste keiner. Dessen Frau und Kinder hatten jedoch seitdem angeblich ein schlechtes Los. Trauer überkam ihn, als er an seine eigene Familie dachte. Dahin geschlachtet vom Heerwurm des schwarzen Drachen. Das Rumpeln der Kutsche riss ihn aus seinen Gedanken. Er musste sich festhalten, um nicht vom Kutschbock zu fallen. Verwundert sah er auf, denn sie hatten die Stadt Natterngrund bereits erreicht und fuhren durch das Stadttor. Am Marktplatz verabschiedete er sich vom Kutscher, einem Weinhändler aus dem Ort, der die zweifelhafte Ehre hatte, den Herrn Baron beliefern zu dürfen. Mit seinen Sandalen schritt er über das Kopfsteinpflaster direkt auf das nächste Wirtshaus zu. Jetzt im Travia waren die Wirtshäuser gut besucht, vor allem durch die vielen Flüchtlinge aus dem Osten. <br>
Er atmetet nochmals tief ein und betrat die Schankstube. Die Leute grüßten ihn freundlich und er gesellte sich an die Theke zum Wirt. Diesen bat er um eine Brotzeit und Bier als Spende, da er ja nun obdachlos war. Als die Leute hörten das er ein Überlebender aus St. Ucurien war, scharrten sie sich um ihn und verlangten von den Geschehnissen zu hören. Er stärkte sich erst und erzählte dann von der Schreckensnacht. Er musste sich dabei sehr konzentrieren, um nichts von den Vorgaben des Herrn Baron zu vergessen oder zu verwechseln. Und er hoffte sehr, dass hier niemand war, der St. Ucurien allzu gut kannte und unangenehme Fragen stellen konnte. So berichtete er den erstaunten Zuhörern, von den Schandtaten, die nicht von Asmodeus aus Andergast begannen wurden, sondern von dem intriganten Höllenwaller. Mit einem flauen Gefühl schloss er seine Erzählung ab mit „Und Praios sei mein Zeuge!“.
 
 
{{Briefspielindex
|Titel=Und Praios sei mein Zeuge
|Reihe=Höllenwaller Ränke
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|Datum=13.04.1028
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Aktuelle Version vom 6. Mai 2017, 21:25 Uhr


Im wilden Reich der Natter

Anfang/Mitte Travia 1028 BF Und Praios sei mein Zeuge!

Sie hatten ihn aus dem Kerker geholt. Ganz unverhofft hatte er dem Baron gegenüber gestanden, der ihm einen unehrenhaften Handel angeboten hatte. Die Unterredung hatte nur kurz gedauert, denn entweder hätte er zugestimmt oder aber sie hätten ihn am nächsten Praiostag gehängt. Und alles nur, weil er auf seiner Flucht aus Darpatien in den Wäldern des Barons einen Bock gewildert hatte.

Er lachte bitter, als er an sich heruntersah. Die helle Kutte mit der goldenen Kordel saß ein bisschen spack. Sie hatten ihn gebadet, die Haare sehr kurz geschnitten und den Bart abrasiert. Selbst die Fingernägel hatte man abgeschnitten und gesäubert, jetzt noch zuckte er zusammen wenn er an diese Tortur dachte. Anstatt seinen Stiefeln hatten sie ihm nur ein paar alte Sandalen gegeben. Er sah aus wie ein Ordensbruder, welcher Kirche auch immer.
Wie war es noch gleich, ah ja, er war ein Ucurianer aus St.Ucurien und hatte durch ein Wunder die Zerstörung des Dorfes und des Klosters überlebt. Sie hatten ihn mehrere Gebete auswendig lernen lassen, und er rezitierte sie ständig, um sie nicht zu vergessen. Durch die Wälder soll er geirrt haben, krank an Körper und Geist. Der gütige Herr Praios lies ihn dann finden von den Soldaten des Herrn Barons, und so kam er in die sichere Obhut der Burg und gesundete. Sein Magen zog sich zusammen als er an die wahre Gegebenheit dachte. Wie die Häscher des Barons ihn durch die Wälder gejagt hatten, wie einen räudigen Wolf. Er wurde geschlagen und getreten, bis sie ihn zerschunden in den finsteren Kerker zu den Ratten und Asseln geworfen hatten. . Nein, sein Aufenthalt in Nettersquell war nicht glücklich verlaufen, dabei hatte er doch sich nur bis nach Gareth durchschlagen wollen.
Ja Gareth, das schien trotz der Zerstörungen ein wünschenswerter Wohnort. Wo einem keine Obrigkeit mehr knechtete und keiner einem zwingt, Lügen zu verbreiten. Im Kerker hatte er von den Gerüchten um einen Müller gehört. Diesen hatte der Baron vor vielen Jahren für ein ähnliches Trugstück missbraucht. Was aus dem Müller geworden ist, wusste keiner. Dessen Frau und Kinder hatten jedoch seitdem angeblich ein schlechtes Los. Trauer überkam ihn, als er an seine eigene Familie dachte. Dahin geschlachtet vom Heerwurm des schwarzen Drachen. Das Rumpeln der Kutsche riss ihn aus seinen Gedanken. Er musste sich festhalten, um nicht vom Kutschbock zu fallen. Verwundert sah er auf, denn sie hatten die Stadt Natterngrund bereits erreicht und fuhren durch das Stadttor. Am Marktplatz verabschiedete er sich vom Kutscher, einem Weinhändler aus dem Ort, der die zweifelhafte Ehre hatte, den Herrn Baron beliefern zu dürfen. Mit seinen Sandalen schritt er über das Kopfsteinpflaster direkt auf das nächste Wirtshaus zu. Jetzt im Travia waren die Wirtshäuser gut besucht, vor allem durch die vielen Flüchtlinge aus dem Osten.
Er atmetet nochmals tief ein und betrat die Schankstube. Die Leute grüßten ihn freundlich und er gesellte sich an die Theke zum Wirt. Diesen bat er um eine Brotzeit und Bier als Spende, da er ja nun obdachlos war. Als die Leute hörten das er ein Überlebender aus St. Ucurien war, scharrten sie sich um ihn und verlangten von den Geschehnissen zu hören. Er stärkte sich erst und erzählte dann von der Schreckensnacht. Er musste sich dabei sehr konzentrieren, um nichts von den Vorgaben des Herrn Baron zu vergessen oder zu verwechseln. Und er hoffte sehr, dass hier niemand war, der St. Ucurien allzu gut kannte und unangenehme Fragen stellen konnte. So berichtete er den erstaunten Zuhörern, von den Schandtaten, die nicht von Asmodeus aus Andergast begannen wurden, sondern von dem intriganten Höllenwaller. Mit einem flauen Gefühl schloss er seine Erzählung ab mit „Und Praios sei mein Zeuge!“.