Geschichten:Einig Königreich - Holzweg: Unterschied zwischen den Versionen
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|Titel=Holzweg | |||
|Reihe=Einig Königreich | |||
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|Datum=11.1040 | |||
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|Autor={{Briefspieler|Benutzer:Gramhild}} | |||
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Aktuelle Version vom 3. September 2017, 22:46 Uhr
Reichsstadt Greifenfurt, Ingerimm 1040 BF:
Von irgendwo weit her über den FLur schallte Kinderlachen dicht aufgefolgt von der resoluten Stimme des Kindermädchens. Die Greifin, gebeugt über eine Stickerei, die sie sichtlich mit Widerwillen und nur der Etikette wegen weiter verfolgte, runzelte kurz die Stirn, seufzte, ließ die Handarbeit in ihren Schoß sinken und sah auf. "Es reicht!" Rondraja zuckte erschrocken zusammen, war sie doch in Gedanken bei den spielenden Kindern gewesen, und wandte sich ihrer Herrin zu, lediglich mit fragender Miene und sichtlich irritiert.
"Ihr besteigt sofort Euer Pferd und reitet gen Kressenburg. Ich will Euren 'Neffen' binnen drei Tagen auf dem Boden vor mir knien sehen. Es ist mir leidlich egal, wie ihr das anstellt. Wer sich wie ein Idiot verhält, muss sich nicht wundern, wenn man ihn auch genau so behandelt." Mit zunehmender Rede ihrer Schutzherrin quollen der Ritterin immer mehr die Augen aus dem Kopf, wie sehr sie sich auch um einen neutralen Gesichtsausdruck bemühte.
"Wenn er sich unbedingt dem großgaretischen Reiche anschließen möchte, gewähre ich ihm gerne in Kleingaretien nach einem Lehen zu streben. In der Mark und der einst wieder Landgrafschaft Greifenfurt haben wir zum Spalten die Axt. Die gebührt dem Holz, in das Schuld gekeilt ist. Zuerst hat er seine Schuld zu begleichen, dann werden wir sehen, wie tief er die Kerbe schon geschlagen hat. Eigentlich sollte er wissen, dass man Holz nicht zu sehr belasten darf, sonst reißt es. Geht. Achja, wenn Ihr in Kressenburg seid, zündet im Tempel eine Kerze für meinen Vorfahren und eine für den, der die Bürde von ihm genommen."
Die Greifin nahm den Stickrahmen wieder auf, besah ihn, feuerte ihn in die Ecke und fluchte "Dreck!" Kurz blickte sie ihre Ritterin an, die noch immer wie versteinert und mit ungläubigem Blick nahe bei ihr stand: "Streicht das aus dem Protokoll. Und nun beeilt euch, Kind, der Weg ist weit. Und nur weil jemand aus der Familie nicht weiß, was sich gebührt, sollt Ihr doch nicht darunter leiden."