Geschichten:Besuch der Alten Dame – In Haselhain: Unterschied zwischen den Versionen

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„Was die wohl zu besprechen hatten“, unterbrach der alte Perrico die Stille.
 
„Wenn ich das nur wüsste … .“ Astaya war immer noch in Gedanken.
 
„Wie, du weißt es nicht?“ Der Alte wirkte ungläubig.
 
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„Hat es auch heute nicht, aber ich konnte nichts herausfinden.“ Die Kontorleiterin zuckte mit den Achseln.
 
„Ich verstehe nicht“, wunderte sich Perrico.
 
„Ich habe mich an dem geheimen Guckloch positioniert, um zu sehen was dort passiert und vor allem, um zu hören was sie sagen.“
 
„Und?“
 
„Die alte Aimar-Gor hat nichts gesagt … sie hat dem Haselhainer Gockel ein Stück Pergament zugeschoben, er hat es aufmerksam gelesen, nur genickt und ebenfalls grinsend ein Pergament überreicht. Das Ganze wiederholte sich zweimal und schien von beiden bereits gut durchdacht, als hätten sie alle Eventualitäten bereits durchgespielt. Dann hat sie die Pergamente im Kachelofen verbrannt.“
 
„Deswegen hatte sie diese seltsamen Extrawünsche.“ Der Alte zog seine rechte Augenbraue hoch.
 
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Aktuelle Version vom 4. Oktober 2017, 09:25 Uhr

Stadt und Baronie Haselhain, 23. Peraine 1040 BF:

Die kleine Handelsniederlassung der Familie Feqzaïl im Stadtteil Blütengarten hatte hohen Besuch, was die Belegschaft in überaus geschäftige Aufregung versetzte. Die ehemalige Landvögtin des heute aranischen Palmyrabads war zu Gast und mit ihren Gewohnheiten und Wünschen brachte sie die kleine Niederlassung an den Rand des Möglichen oder gar darüber hinaus. Doch vollends überfordert war man, als auch noch der Baron von Haselhain samt kleinem Gefolge unangekündigt das schmucke Häuslein der Luxuswarenhändler betreten hatte - offenbar um sich dort mit der Aimar-Gor zu treffen.

In einem kurzen Moment der Ruhe trafen sich Astaya Feqzaïl und Schreiber Perrico in einer Kammer im hinteren Gebäude.

Die Kontorleiterin straffte die feinen, aranischen Stoffbahnen die vor ihr auf einen Tisch lagen. Als ihre Nichte, die Vögtin der Stadt Brendiltal, die Aimar-Gor angekündigt hatte, hielt es die resolute Aranierin erst für einen Scherz. Doch sie musste sich eines Besseren belehren lassen. Seit dem Abfall Araniens hatte sie Rymiona nicht mehr gesehen. Sie war immer noch eine beeindruckende Persönlichkeit, eine Dame mit alt-aranischer Grandezza, wie man sie heute nur noch selten traf.

Der tiefe Fall der Aimar-Gors in Aranien hatte auch die Reutherfamilie Feqzaïl mit in den Abgrund gerissen. Mittellos in einem fremden Land, besann man sich auf seine Wurzeln und stieg in den Handel mit aranischen Luxusgütern ein. Die Verbindungen zu den anderen ehemals aranischen Familien blieb lose, doch nun sollten die alten Bande wieder neu geknüpft werden. Das war der Grund des Treffens hier in der Stadt Haselhain, dachte Astaya zumindest, doch der plötzliche Besuch von Selo von Pfiffenstock änderte alles.

„Was die wohl zu besprechen hatten“, unterbrach der alte Perrico die Stille.

„Wenn ich das nur wüsste … .“ Astaya war immer noch in Gedanken.

„Wie, du weißt es nicht?“ Der Alte wirkte ungläubig.

„Die beiden haben unter vier Augen miteinander gesprochen … alle mussten den Raum verlassen. Auch ihre Zofen und das Gefolge des Barons.“

„Na, das hätte dich früher doch nicht abgehalten Mäuschen zu spielen.“ Der Alte lächelte verschmitzt.

„Hat es auch heute nicht, aber ich konnte nichts herausfinden.“ Die Kontorleiterin zuckte mit den Achseln.

„Ich verstehe nicht“, wunderte sich Perrico.

„Ich habe mich an dem geheimen Guckloch positioniert, um zu sehen was dort passiert und vor allem, um zu hören was sie sagen.“

„Und?“

„Die alte Aimar-Gor hat nichts gesagt … sie hat dem Haselhainer Gockel ein Stück Pergament zugeschoben, er hat es aufmerksam gelesen, nur genickt und ebenfalls grinsend ein Pergament überreicht. Das Ganze wiederholte sich zweimal und schien von beiden bereits gut durchdacht, als hätten sie alle Eventualitäten bereits durchgespielt. Dann hat sie die Pergamente im Kachelofen verbrannt.“

„Deswegen hatte sie diese seltsamen Extrawünsche.“ Der Alte zog seine rechte Augenbraue hoch.

„Sie überlässt nicht dem Zufall, aber glaube mir, ihre ausgefallenen Wünsche haben damit nichts zu tun. Die hat sie, weil sie es kann!“