Geschichten:Drei Krähen und ein Räblein – Hofhaltung: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 28. März 2019, 15:18 Uhr
Ritterherrschaft Praiosborn, Ruine Praiosborn, Efferd 1042
„Aus dem Weg! Aus dem Weg! Herrin Lorine wird nun Hofe halten. Aus dem Weg! Macht Platz für unsere Herrin. Aus dem Weg!“
Lorine bahnte sich den Weg zu ihrem Thron. Flankiert von ihren beiden treuen Begleitern, dem Hohen Herr von Beißi und dem Hohen Herr von Flocki.
„Meine Untertanen“, begann sie zu ihren Untergebenen zu sprechen, nachdem sie sich auf ihren schrecklich unbequemen Thron begeben hatte, „WIR haben uns heute hier versammelt, um einen verdienten Recken zu ehren.“
Sie ließ ihren Blick über die Anwesenden gleiten.
„In Zeiten von großer Not und noch größeren Gefahren stand er UNS treu zur Seite. Er scheute keinen Kampf und kein Gefecht. Sein Mut und seine Tapferkeit soll uns allen ein Vorbild sein. Er ist UNS ein treuer Begleiter geworden, war stets an UNSERER Seite, hat über UNS gewacht und UNS beschützt, ganz gleich durch wen oder was WIR bedroht wurden.“
Sie hielt kurz inne. Ließ die Worte wirken. Leises Gemurmel unter ihren Untertanen.
„Herr Krähe tretet vor.“
Er trat vor. Das Gemurmel wurde lauter.
„Ist er das?“
„Ich hab schon viel von ihm gehört!“
„Was für ein mutiger Mann!“
„Ein so tapferer Mann!“
„Und wie gut er aussieht!“
„Kräftig und stark!“
„Kniet nieder“, forderte Herrin Lorine ihn auf.
Und er kniete nieder. Da erhob sie sich von ihrem Thron und sagte: „Reicht mir mein Schwert, Hoher Herr von Beißi.“ Da reichte der Hohe Herr von Beißi ihr das Schwert. Es war leicht feucht, aber Herrin Lorine ließ sich ihren Anflug von Ekel nicht anmerken. Der hohe Herr von Beißi war eben der Hohe Herr von Beißi und daran konnte selbst sie, Herrin Lorine, einfach nichts daran ändern.
„Im Namen des Herrn Praios und der Herrin Rondra und all ihr göttlichen Geschwister, erheben WIR Euch, aufgrund Eures Mutes und Eurer Tapferkeit...“, sie schlug vorsichtig mit ihrem Schwert erst auf seine linke und dann auf seine rechte Schulter, „... in den Ritterstand.“
Erneut hielt sie einen Moment inne.
„Erhebt Euch, Herr Krähe.“
Doch sogleich korrigierte sie sich: „Hoher Herr von Krähe.“ Dieser Fehler hätte ihr nicht passieren dürfen.
Doch der frisch geschlagene Ritter erhob sich nicht, stattdessen richtete er seine dunklen Augen auf Herrin Lorine und sagte mit krächzender Stimme: „Meine Herrin, es war und ist mir eine Ehre an Eurer Seite zu strei...“
„Lorine? Wo steckst Du?“, rief da Ailsa plötzlich, „Wenn Du da bei den Pferde fertig bist, mit was auch immer Du das gerade tust, dann warten hier drei wunderbare Paar Stiefel bereits sehnsüchtig auf Dich, die von Dir und nur von Dir allein in einen Zustand versetzt werden möchten, in dem man sie dann auch als sauber bezeichnen kann.“
„Ich... ähm... ich bin gleich da!“, erwiderte Lorine.
„Hoher Herr von Beißi, hoher Herr von Flocki, hoher Herr von Krähe“, Herrin Lorine nickte allen dreien mit höflichem Respekt zu, „Verzeiht, aber wie Ihr soeben hörtet, diene auch ich einer Herrin, welche nun dringend nach mir verlangt, damit ich ihr bei... bei... bei ihrer Garderobe behilflich sein kann.“
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