Benutzer:Treumunde/Briefspiel: Unterschied zwischen den Versionen

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=Briefspiel Ina=
=Briefspiel Ina=
==Das Feierkomitee==
Auf Burg Devendoch herrschte eine gedämpfte und feierliche Stimmung. Die Gedenkfeierlichkeiten zur Dritten Dämonenschlacht, der größten Schlacht der vergangenen Zeit, standen bevor. Die hohen Mauern der Burg waren mit Bannern und Wimpeln geschmückt, die im leichten Wind flatterten. Viele der Anwesenden hatten Angehörige verloren und gedachten ihrer mit tiefem Respekt und Trauer. Doch gleichzeitig sollte auch dem Frieden und der Zusammenarbeit gedacht werden, die nach der Schlacht errungen worden waren.


=In den Zimmern der Villa OX=
Leobrecht von Ochs stand in einer Ecke des großen Festsaals und beobachtete das bunte Treiben. Die prächtigen Roben und Rüstungen der Anwesenden spiegelten das flackernde Licht der Kerzenleuchter wider, die den Saal erhellten. Trotz der festlichen Stimmung konnte Leobrecht seine Unzufriedenheit nicht verbergen. Anstatt bei den wichtigen diplomatischen Verhandlungen um einen neuen Beistandspakt mit dem Horasreich mitzuhelfen, war er ins Feierkomitee berufen worden. Diese Entscheidung stieß ihm bitter auf.


„Warum ausgerechnet ich?“ murmelte Leobrecht und ballte die Fäuste. Er fühlte sich herabgesetzt und übergangen, als ob jemand seine Fähigkeiten und seine Erfahrung als Diplomat nicht zu schätzen wüsste.


=Zirkel der heulenden Finsternis=
Korhilda von Sturmfels, seine Frau, trat zu ihm und sah ihn besorgt an. „Was bedrückt dich, Leobrecht?“
==Aus eins mach' zwei==


gegeben Ingerimm 1042 BF, [[Garetien:Villa Ox|Villa Ox]], [[Garetien:Kaiserstadt Gareth|Kaiserstadt Gareth]]
„Sie haben mich als mittelreichischen Gesandten zum Feierkomitee verbannt, Korhilda. Mich, einen erfahrenen Diplomaten, der schon so viele erfolgreiche Verhandlungen geführt hat! Warum nicht zu den Diplomaten, die den neuen Beistandspakt verhandeln?“ antwortete er zornig.


{{Brief
Korhilda legte eine Hand auf seine Schulter. „Vielleicht gibt es einen Grund dafür. Vielleicht wollten sie sicherstellen, dass die Feierlichkeiten perfekt organisiert sind. Es muss doch nicht hinter allem eine großangelegte Intrige stehen.
|Adressat= Meine geliebter [[Garetien:Alderan von Bärenau|Bruder]],
|Text=
wie ich Robans Berichten entnahm, blieb Deine Suche nach der Rahjageweihten Rahjalina von Fuchswalden erfolglos. Somit muss ich davon ausgehen, dass ihre Knochen aus dem Beschwörungsfeld geborgen wurden und sie nicht mehr unter den Lebenden weilt.


Was das [[Garetien:Junkertum Fuchswalden|Junkertum Fuchswalden]] betrifft, habe ich nun eine Entscheidung getroffen.
„Jemand hat dafür gesorgt, dass ich kaltgestellt werde, während andere die wichtigen Verhandlungen führen. Und das auf kaiserlichen Befehl.“ sagte Leobrecht bitter und sah seine Frau an, die aus seiner Sicht zu naiv dachte.
Da Fuchswalden das größte Junkertum in der Baronie Bärenau ist, habe ich mich entschlossen das Junkertum in zwei Lehen zu unterteilen.


Das erste Lehen behält den Namen Fuchswalden und umfasst die [[Garetien:Herrschaft Nebelauen|Herrschaften Nebelauen]] und [[Garetien:Herrschaft Clarentia|Clarentia]], sowie den Marktflecken [[Garetien:Markt Fuchswalden|Fuchswalden]]. Stammsitz wird die [[Garetien:Turmhügelburg Fuchsbau|Turmhügelburg Fuchsbau]].
„Wer könnte das gewesen sein?“ fragte Korhilda nachdenklich.


Das zweite Lehen erhält den Namen [[Garetien:Junkertum Bronstein|Bronstein]] und ihm zugewiesen werden die [[Garetien:Herrschaft Wulfenhag|Herrschaften Wulfenhag]] und [[Garetien:Herrschaft Eslamsberge|Eslamsberge]], sowie die Dörfer [[Garetien:Dorf Haselbusch|Haselbusch]] und [[Garetien:Dorf Bronstein|Bronstein]]. Stammsitz wird der [[Garetien:Gut Bronnen|Gutshof Bronnen]].
„Das ist es, was ich herausfinden muss. Aber ich kann nicht überall gleichzeitig sein,“ erwiderte Leobrecht entschlossen.
Korhilda seufzte. „Und was schlägst du vor?“


Beide Lehen werde ich als Junkertum belehnen. [[Garetien:Rohaja von Ochs|Rohaja]] wird mir als Erbin folgen, so ich einst in ferner Zukunft als Baronin abtreten sollte. [[Garetien:Leobrecht II. von Ochs|Klein-Leobrecht]] wird in die [[Garetien:Familie Ruchin|Familie Ruchin]] [[Garetien:Iriane Phexlieb von Ruchin|heiraten]] und [[Garetien:Trisdhan von Ochs|Trisdhan]] ist nach der Belehnung seiner [[Perricum:Korhilda von Sturmfels|Großmutter]] mit der [[Perricum:Baronie Wasserburg|Baronie Wasserburg]], hinter seinem [[Garetien:Wolfaran II. von Ochs|Vater]], in der Erbfolge angesiedelt.
„Ich brauche dich als mein Auge und Ohr, Korhilda. Gehe zum Aimar Gor und lasse dich in die Abordnung des Mittelreichs aufnehmen,“ bat Leobrecht.


Daher bestimme ich folgendes:
Korhilda zögerte. „Du weißt, dass ich keine gute Diplomatin bin. Ich bin eine Kämpferin mit dem Schwert, nicht mit Worten und der Feder.“


Hiermit verfüge ich, dass [[Garetien:Ophelia von Ochs|Ophelia Korhilda von Ochs]] Junkerin von [[Garetien:Junkertum Fuchswalden|Fuchswalden]] wird und ihre jüngere Schwester [[Garetien:Lechmin von Ochs|Lechmin Elea von Ochs]] belehne ich mit dem [[Garetien:Junkertum Bronstein|Junkertum Bronstein]].  
Leobrecht nahm ihre Hand und sah ihr fest in die Augen. „Ich weiß, dass das nicht deine Stärke ist, aber ich vertraue dir. Ich brauche deine Hilfe, Korhilda.


Die Erstgenannte gehört dem Klerus der Perainekirche an, daher werde ich dem Junkersgut einen Vogt zuteilen. Ich bestalle [[Garetien:Edala von Hartwalden-Sturmfels|Edala von Hartwalden-Sturmfels]] mit dieser Aufgabe.  
Sie seufzte erneut und nickte widerwillig. „Ich werde es tun, für dich, Leobrecht. Aber sei dir bewusst, dass das nicht meine Stärke ist.


Und auch für das Junkertum Bronstein ernenne ich einen Vogt, da Lechmin ein magisches Erbe in sich trägt. Diese Aufgabe wird [[Garetien:Rondril von Bärenau-Pandlaril|Rondril von Bärenau-Pandlaril]] übernehmen.  
„Danke,“ sagte Leobrecht erleichtert. „Gemeinsam schaffen wir das. Ich werde dir mit Rat und Tat zur Seite stehen und dich von der Ferne aus unterstützen.


Um den Bund mit dem Bärenauer Niederadel zu stärken, werde ich im Zuge der Belehnungen meiner Töchter, deren Verlobungen bekannt geben.
„Ich hoffe, ich bin dem gewachsen,“ murmelte Korhilda. „Aber für dich werde ich es versuchen.
Ophelia wird mit dem Edlen [[Garetien:Thiolan von Ibelstein|Thiolan von Ibelstein]] verlobt und Lechmin mit dem Edlen [[Garetien:Welf von Krolock|Welf von Krolock]].


So geschehe es, in Praios Namen!
==Die Unruhestifter==


|Absender=[[Garetien:Iralda von Ochs|Iralda von Ochs]]
Auf Burg Devendoch herrschte trotz der Feierlichkeiten eine unterschwellige Spannung. Die Gedenkfeierlichkeiten der Dritten Dämonenschlacht sollten nicht nur an die tragischen Verluste erinnern, sondern auch den Frieden und die Zusammenarbeit feiern. Leobrecht von Ochs und seine Frau Korhilda von Sturmfels standen im Schatten eines großen Tapestries, weit abseits des Trubels. Leobrecht hatte genug von den endlosen Reden und Diskussionen.
[[Garetien:Baronie Bärenau|Baronin von Bärenau]]
}}


=Wolfaran und Leonora=
Korhilda war deutlich genervt. „Diese Lucia de Pilar und der Irian von Tandosch! Schreihälse, die Leute aufwiegeln und keinen Funken Diplomatie besitzen. Es ist zum Verrücktwerden!“
Leobrecht nickte nachdenklich. „Ich verstehe deinen Frust, Liebste. Aber du musst einen kühlen Kopf bewahren. Sie zu behandeln, als wären es deine Kinder oder Enkel, könnte helfen.“
Korhilda warf ihm einen skeptischen Blick zu. „Du weißt, dass ich keine geborene Diplomatin bin. Ich bin eine Kämpferin. Mein Schwert ist meine Sprache, nicht diese endlosen Worte und Intrigen.“


==Selbst ist das Kind==
Leobrecht lächelte leicht. „Ich weiß, aber genau deshalb brauche ich deine Hilfe. Geh zum Aimar Gor und schlage vor, dass er Kommissionen bildet. So würde ich es handhaben. Vielleicht findet das bei dem versierten Diplomaten Anklang. Wahrscheinlich denkt er bereits in eine ähnliche Richtung. Um Eurem Ziel näher zu kommen, wäre es sinnvoll Tandosch und de Pilar eine Kommissionsleitung zu übertragen, die fernab der Vertragsverhandlung agiert. Das ist der Weg, um in Ruhe arbeiten zu können.“
[[Herzogtum Nordmarken|Herzogtum Nordmarken]], Elenvina, Anfang Ingerim 1042 BF


[[Garetien:Wolfaran II. von Ochs|Wolfaran]] betrat seine Kanzleistube für Eich- und Wägewesen in Elenvina, nachdem er die letzten Stunde in einer Besprechung bei der Reichsrätin [[wikav:Thalia von Eberstamm-Weidenhag|Thalia von Eberstamm-Weidenhag]] verbracht hatte.
==Innere Dämonen==
Tagebucheintrag, Korhilda von Sturmfels im Ingerimm 1046 BF


Die Tür stand zu einem Schlitz geöffnet und er konnte durch den Spalt seine Schwester [[Garetien:Leonora II. von Ochs|Leonora]] entdecken. Ein Schmunzeln lag auf seinem Gesicht. Wie zwei scheue Rehe umgarnten sich sein Assessor [[Garetien:Alrik Herdan von Ruchin|Alrik Herdan von Ruchin]] und seine kleine Schwester. Jetzt schrieben sie sich schon seit zwei Götterläufen Liebesbriefe, doch keiner wollte den nächsten Schritt vollführen. Leonora war zu schüchtern und Alrik zu höflich.
Es war spät in der Nacht, und wie jedes Jahr, wenn der Jahrestag der Dritten Dämonenschlacht nahte, wurde ich von Alpträumen und Schlaflosigkeit geplagt. Mein Gatte schlummerte friedlich in unserem Bett, während ich, gegen die Dämonen meiner Erinnerungen ankämpfte.


Wolfaran durchschritt die schwere Eichentür. Leonora erschrak fast, als wäre sie In flagranti erwischt worden, um dann voller Freude ihrem Bruder um den Hals zu fallen. "Was machst Du hier in Elenvina, Kleines." Der Kanzleirat neckte sein Schwesterherz zu gerne.
Schließlich erhob ich mich aus dem Bett und ging zu dem kleinen Schreibpult in unserer Schlafstube. Ich zündete die Öllaterne an und dämmte das Licht, um die Stille der Nacht nicht zu stören. Mit ruhiger Hand tauchte ich die Feder in die Tinte und begann, meine Gedanken in dieses Tagebuch zu schreiben:


"Hey, ich bin nicht klein. [[kos:Erlan von Sindelsaum|Mein Schwertvater]] hat etwas in Elenvina zu erledigen und ich durfte mit. Und wenn ich schon mal hier bin, dachte ich, ich besuche mal meinen großen Bruder." Während sie das sagte, blinzelte sie mit den Augen rüber zu Wolfarans Assessor. "Hast Du was von [[Perricum:Korhilda von Sturmfels|Mutter]] gehört? Wie geht es ihr?" Forsch wechselte Leonora das Thema.
Die Gedenkfeierlichkeiten zur Dritten Dämonenschlacht auf Burg Devendoch verlangen mir mehr ab, als ich je erwartet hätte. Mein Herz schmerzt beim Gedanken an die vielen Gefallenen, deren Verlust wir hier ehren. Der Schatten ihrer Taten und Opfer lastet schwer auf uns allen, besonders auf jenen, die das Schlachtfeld damals lebend verlassen durften.


"Sie ist über dem Berg, das ist das Wichtigste." Wolfaran druckste herum. Alrik Herdan nutzte die Gelegenheit und verabschiedete sich.
Zusätzlich fühle ich mich überfordert von den Aufgaben, die mir als Teilnehmerin der Verhandlungsdelegation des Mittelreiches auferlegt wurden. Ich bin eine Veteranin des Krieges, gezeichnet von Schlachten und Kämpfen, die mich einst mit Stolz erfüllten. Doch nun kämpfe ich nicht mit Schwert und Schild, sondern mit Paragraphen und Gesetzestexten. Die Verträge von Weidleth und Mantrash Mor, deren Klauseln und Bestimmungen ich mir aneignen muss, erdrücken mich mit ihrer schieren Komplexität. Wie bin ich nur in diese Lage geraten? Ich bin keine Rechtsgelehrte, sondern eine Ritterin und fühle mich wie ein Fisch auf dem Trockenen, weit entfernt von dem, was ich beherrsche und kenne.


"Wolfaran, bitte sei ehrlich. Ich habe das Gefühl niemand möchte mich in Kenntnis setzen."
All dies tue ich nur aus Liebe zu meinem Gatten Leobrecht. Er hat mich gebeten, sein Auge und Ohr zu sein, um in seinem Willen zu handeln. Er ist schwer enttäuscht, dass er zur Feierkommission abberufen wurde. Ich versuche, all seine Einwürfe und Ratschläge umzusetzen, doch es fällt mir schwer. Die Angst, ihn zu enttäuschen, sitzt tief in mir und nagt an meiner Entschlossenheit.


"Ich habe sie selbst noch nicht gesehen, erst bei der Belehnungsfeier werden wir sie zu Gesicht bekommen, daher kann ich nichts aus erster Hand berichten. Mit [[Garetien:Rondred von Hartwalden-Sturmfels|Rondred]], Mutters Bruder, habe ich einen regen Schriftverkehr gewechselt und mit [[Perricum:Leobrecht von Ochs|Vater]] natürlich. Vater hat mir aber nicht immer die Wahrheit gesagt, ich denke er will mich schützen, ich bin aber kein kleiner Junge mehr. Rondred sagt, dass es Mutter schlecht geht. Sie ist nicht mehr in Lebensgefahr, aber das Attentat hat sie schwer geschwächt."
Heute sprach ich mit dem Reichsvogt der Gerbaldsmark, so wie es Leobrecht mir nahegelegt hatte. Ich hoffe, dass Leobrechts Vorschlag Gehör findet und Früchte trägt. Mit jedem Schritt, den ich auf diesen ungewohnten Wegen gehe, hoffe ich, meinen Liebsten nicht zu enttäuschen. Mögen die Götter mir die Stärke und Weisheit verleihen, diese Herausforderung zu meistern, so wie ich viele Schlachten auf dem Schlachtfeld meisterte. Doch hier, in den hallenden Fluren von Burg Devendoch, fühle ich mich oft verloren und allein.


Leonora schluchzte, während Wolfaran sie in den Arm nahm. "Ich habe so Angst, Wolfaran. Ich will nicht, dass sie stirbt."
Mit jedem Tag wünsche ich mir, dass die Gedenkfeierlichkeiten hier enden und ich nach Hause zurückkehren kann. Aber bis dahin werde ich standhaft bleiben, für meinen geliebten Leobrecht, und die Hoffnung hegen, dass meine Bemühungen nicht umsonst sind.


"Sie ist über den Berg, sie braucht nur noch Zeit und Ruhe."
==Der Vertrag==
Ausgehandelt von:
*Dom / Seine Wohlgeboren  Algerio Juliando da Selaque von Culming, Edler von Selkethal
* Seine Hochgeboren Reto Eorcaidos von Aimar-Gor, Reichsvogt der Gerbaldsmark, Anführer der mittelreichischen Delegation
* Seine Wohlgeboren Oderik Dankhardt von Schwingenfels, Junker zu Weizengrund
*Seine Hochgeboren Metzel d.J. von Uztrutz, Landvogt von Uztrutz
*Ihre Hochgeboren Korhilda von Sturmfels, Baronin zu Wasserburg
* Adeptus / Hoher Herr Concitatus Murako Flaviora, Magier / Horasreich
* Comto Erlan Sirensteen von Irendor, Comto zu Bomed / Baron des Yaquirbruchs, Verhandlungsführer Horasreich


"Der [[Perricum:Zordian Peragar von Tikaris|Tikaris]] sitzt nur in Haft, warum musste er für sowas nicht hängen?", fragte Leonora erbost.
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"Ich weiß es nicht, irgendwie scheint das was im Hintergrund zu laufen. Frag mich aber bitte nicht was."
Memento mori – in mente illorum contractuum, adhuc valentium, pro thronis binis, vasallis eorum et subvasallis, etc. pp., quae apud Weidleth et Mantrash’Mor sancita sunt – imprimis Passus Rondrae – confirmamus nos sustinere pacem inter duo regna intra fines tempore tractationum contractus Mantrash’Mor.


"Mama ist so angeschlagen, wir müssen ihr doch helfen können. Sie ist so ganz allein in [[Perricum:Baronie Wasserburg|Wasserburg]]. Jemand muss sie doch schützen." sorgte sich die Knappin des Sindelsaumer Barons.
Hic contractus fundamentum sit pro Sigillum Sancta Boronia.


"Ach Leo. Ich bin da bei Dir. Vater steht ihr hoffentlich zur Seite, obwohl ich hörte, dass beide sich gestritten haben." entgegnete ihr Bruder.


"Vater ist auf den Tränen. Das ist viel zu weit weg, kannst Du nicht an ihre Seite gehen? Du bist der Ältere von uns." schlug Leonora vor.
In spirito Sancta Boronia…


"Daran habe ich auch schon gedacht. Ich bin aber hier in Elenvina gebunden. Vater bringt mich um, wenn ich hier alles stehen und liegen lasse und nach Wasserburg gehe. Ein solches Verhalten würde er mir niemals verzeihen." Wolfaran haderte mit sich selbst.
Passus Golgari: …


"Ach was machen wir denn bloß, uns muss doch etwas einfallen."
Passus Bishdariel: …


Wolfaran stockte in seinen Gedanken. Mit seiner Hand strich er Leonora durchs Haar. "Wie lange bist Du schon bei Baron Erlan?"
Passus Marbo: …


"Sieben. Sieben Götterläufe. Warum fragst Du?" Leonora konnte Wolfarans Gedankengang nicht folgen.
Passus Noiona: …


"Ich gehe heute Abend auf eine Feierlichkeit im Hause meiner Reichsrätin. Magst Du mich begleiten? Ich würde sie Dir gerne vorstellen."
Passus Etilia: …


"Ja, gerne. Du führst doch was im Schilde..." Leonora erkannte einen ungewohnten Unterton in Wolfarans Stimme.
<ENDE>


Der wiederum druckste herum. "Sag schon, Wolfaran, was geht in Dir vor?"
Weitergehende Informationen:


"Was ist, wenn Du auf meinen Posten kommst? Dann wäre ich frei für Mutter."
Garethi/Horathi-Übersetzung


"Ich bin noch ein Knappe, wie soll das gehen?"
***
Siegelwerk von St. Boronia
1. Präambel: offen
2. Passus: geheim
3. Addendum (Nicos Gruppe)
Präambel:


"Ich war nur wenig älter als Du jetzt, als ich meinen Posten in Elenvina antrat. Meine Reichsrätin erhielt ihren Posten ebenfalls in sehr jungen Jahren. Ich möchte jetzt nicht gleich hingehen und ihr Dich als meinen Nachfolger vorstellen. Ich möchte, dass sie Dich kennenlernt und dann schauen wir, ob sich daraus was machen lässt. Versprich Dir aber nicht zu viel. Selbst wenn die Reichsrätin dem zustimmen würde, benötigen wir auch noch die Gunst Deines Schwertvaters, dass er Dir den Ritterschlag erteilt."
Memento mori - im Geiste der für die beiden Throne, deren Vasallen und Aftervasallen etc.pp. immer noch geltenden Verträge von Weidleth und Mantrash‘Mor - insbesondere die Passus Rondrae - bekräftigen wir die Unterstützung des Friedens der beiden Reiche in den Grenzen zum Zeitpunkt der Verhandlungen des Vertrages von Mantrash‘Mor.


Leonora atmete aufgeregt. "Dann lass es uns versuchen. Du an Mutters Seite und..." Sie beendete den Satz nur in Gedanken - und ich an Alriks Seite -
Dieser Vertrag soll die Basis für das Siegelwerk von St. Boronia sein.
während ihr Augenpaar zur Tür schweifte, die Alrik vor kurzem verlassen hatte.


Wolfaran reagierte schnell und prompt auf die Situation. "Ich bin bis heute Abend leider voll verplant. Es ist schon Mittagszeit. Ich werde Alrik bitten, dass er Dir eine angenehme Taverne zeigt und Dich ein bisschen in Elenvina herumführt. Ich hoffe du verzeihst mir?" flunkerte Wolfaran.
(Meisterinformation)
In spirito Sancta Boronia…


Leonora quittierte seine Absage mit einem freudigen Lächeln.
Zu 1 (Golgari): gegen „mindere“ Sphärenschänder, Paktierer etc.pp. (unterhalb des Dämonenmeisters)


==Erlans gutes Herz==
Zu 2 (Bishdariel): Kommunikation innerhalb der beiden Reiche
von Jonas


[[Herzogtum Nordmarken|Herzogtum Nordmarken]], Elenvina, Mitte Ingerim 1042 BF
Zu 3 (Marbo): Wie gehen wir entsprechend mit solchen Herausforderungen außerhalb der beiden Reiche um?


[[kos:Erlan von Sindelsaum|Erlan von Sindelsaum]] war nach Elenvina gekommen um einige geschäftliche Dinge zu regeln. Gemeinsam mit seiner Knappin [[Garetien:Leonora II. von Ochs|Leonora von Ochs]] und einigen weiteren Bediensteten hatte er eine angenehme Flussschifffahrt den Großen Fluss herunter unternommen.
Zu 4 (Noiona): jedes Reich hat seine eigenen komplizierten Herausforderungen…


Kaum in Elenvina angekommen, hatte ihn aber auch schon bald Leonoras Bruder, [[Garetien:Wolfaran II. von Ochs|Wolfaran]] und seines Zeichens Kanzleirat für Eich- und Wägwesen zu einem Gespräch gebeten. Der beiden [[Perricum:Korhilda von Sturmfels|Mutter]] ging es nicht gut und er, Wolfaran wollte nach Perricum um sich um sie zu kümmern. Sie, Leonora sollte seinen Posten in der Kanzlei übernehmen um ihm, Wolfaran den Gang nach Perricum zu ermöglichen.
Zu 5 (Bishdariel): Wer berät bei Problemen und Auslegungsfragen zu diesem Vertrag?
Die Geweihtenschaft am Kaiserhof des Raul‘schen Reiches und die Geweihtenschaft am Sangreal


Ganz schön ambitioniert die Ochsen. Zu all dem benötigten sie freilich ihn, Erlan, denn Leonora war noch immer seine Knappin, aber mittlerweile immerhin sieben Jahren in seinen Diensten. Er hatte eigentlich vorgehabt das Mädchen noch eine Weile an seiner Seite zu behalten, denn sie war ihm ans Herz gewachsen und hatte es in letzter Zeit nicht leicht gehabt. Sie hatte einen Mann heiraten müssen, mit dem sie nicht auskam und hatte ihr Neugeborenes Kind kurz nach der Entbindung zu ihm schicken müssen.
==borongefälliges Schweigen==
Tagebucheintrag - Korhilda von Sturmfels im Ingerimm 1046 BF


Erlan war also geneigt das Anliegen der Ochsen abzulehnen, denn ein paar Jahre im ruhigen Hügelland würden ihr sicher gut tun. Er bat sich also Bedenkzeit aus. Beim herausgehen lief ihm ein junger Spund in die Arme, der sich als [[Garetien:Alrik Herdan von Ruchin|Alrik Herdan von Ruchin]] vorstellte und Leonora anlächelte als ob sie die schönste Frau auf dem Derenrund sei und auch sie grinste ihn an wie ein Honigkuchenpferd. War das der gleiche Alrik Herdan der ihr immer wieder geschrieben hatte? Erlan ging langsam ein Licht auf. Daher wehte also der Wind.
Es war spät in der Nacht, und erneut fand ich keinen Schlaf. Nicht einmal der gute Torbelsteiner Brand, den wir mit der Koscher Gesandtschaft getrunken hatten, und das rhythmische Schnarchen meines geliebten Leobrecht konnten mich beruhigen.


Vielleicht war Elenvina also doch nicht so schlecht für sie. Es war wohl Zeit ein neues Kapitel aufzuschlagen. Jetzt galt es also nur noch einen Rondrakaplan zu finden.
Leobrechts Einwände wurden erfreulicherweise vom Reichsvogt der Gerbaldsmark wohlwollend aufgenommen und umgesetzt. Die Tage vergingen, und ich verbrachte unzählige Stunden in der Kommission für den Beistandspakt zwischen Horasreich und Mittelreich. Paragraphen und Vertragserstellung begleiteten mich von Tag zu Tag. Wie sehr wünschte ich mir, eine Horde Orks vor mir zu haben, denen ich den Garaus machen könnte.


==In Rahjas Armen==
Was mich jedoch erfreute, war die Harmonie innerhalb der Delegation. Keine Schreihälse, die nur ihr eigenes Interesse verfolgten, sondern eine Gruppe, die gemeinsam etwas erreichen wollte. Natürlich hatte jede Delegation ihre eigenen Ziele, doch es wurde konstruktiv und ohne Schuldzuweisungen verhandelt.
[[Herzogtum Nordmarken|Herzogtum Nordmarken]], Elenvina, Mitte Ingerim 1042 BF


Mit jeder Zeile, die sie [[Garetien:Alrik Herdan von Ruchin|Alrik Herdan]] schrieb, stellte sie sich vor, wie die beiden von Rahjas Rausch mitgerissen werden. In Wirklichkeit war es noch viel aufregender, als sie es sich ausmalen konnte. Erschöpft, aber glückselig, lag [[Garetien:Leonora II. von Ochs|Leonora]] eng angeschmiegt an ihrem Liebsten. So fühlte es sich also an, wenn Liebe das Rahjaspiel begleitete.
Die mittelreichische Kommission wurde angeführt von Reto von Aimar-Gor, während die horasische Delegation von Comto Erlan Sirensteen geleitet wurde. An meiner Seite verhandelten Landvogt Metzel der Jüngere von Uztrutz, Junker Oderik Dankhardt von Schwingenfels und Dom Algerio da Selaque von Culming. Die horasische Delegation wurde durch den Magus Concitatus Maruko Flaviora komplettiert.


Alrik streichelte sie und genoss die Umarmung. "Ich kann es immer noch nicht glauben, bitte kneif mich."
Nachdem auf Burg Devendoch schwarzmagisches Übel um sich griff, entschloss sich die Delegation, sich einzuschließen. Von da an war ich auf mich allein gestellt und konnte nicht mehr auf Leobrechts Weisheit zurückgreifen. Es fühlte sich an, als sei ich in einer Schlacht eingekesselt – nur noch viel schlimmer, denn die Feder in meiner Hand beherrsche ich nicht so wie das Schwert.


Leonora kitzelte ihn stattdessen. "Ich bin so glücklich, kannst Du Dir vorstellen, wir beide hier in Elenvina." Er umgarnte sie mit wildesten Küssen, die sie nur zugern erwiderte.
Die Stunden verstrichen, doch wir verhandelten weiter. Am Ende stand ein Beistandspakt mit fünf borongefälligen Passus. Doch was nun? Wie sich im Nachgang herausstellte, herrschte schwarzschelmisches Übel um uns herum. Wie sollten wir den Vertrag schützen?


Eng aneinander gekuschelt schwelgten sie in der Zweisamkeit.
Nachdem wir den Verhandlungsraum verlassen hatten, spürte ich die schwere Last auf meinen Schultern. Die jüngsten Ereignisse hatten uns alle aufgewühlt, und das schwarzmagische Übel, das auf Burg Devendoch umging, ließ uns kaum einen Moment der Ruhe finden. In dieser bedrückenden Stimmung wandte ich mich an den Borongeweihten Aedin zu Naris, um Hilfe und Beistand zu suchen.


"Ich bin so froh, dass unsere Reichsrätin dein Potential entdeckt hat und Du Deinem Bruder folgen kannst" sinnierte Alrik.
Mit leisen, aber entschlossenen Schritten führte ich ihn in die kleine Kapelle, die abseits des Trubels lag. Das Kerzenlicht flackerte sanft an den steinernen Wänden und schuf eine Atmosphäre der Ruhe und Besinnlichkeit. Ich bat Aedin, die Kommission zu segnen, damit wir mit einem borongefälligen Schweigen unser Wissen bewahren konnten. Es war von größter Wichtigkeit, dass nur die Kaiserin und der Horas zuerst davon erfuhren, denn wir konnten niemandem mehr trauen – nicht, solange Torxes von Freigeist sein Unwesen auf Burg Devendoch trieb.


"Sie ist wahrlich eine fürsorgliche Frau aus hohem Hause. Aber noch viel mehr bin ich meinem [[kos:Erlan von Sindelsaum|Schwertvater]] dankbar. Ich bin so froh, dass beide Wolfarans und meine Not anerkannt haben und gewillt waren uns zu helfen."
Der Borongeweihte Aedin zu Naris nickte verständnisvoll. Die Delegation, die den Beistandspakt verhandelte, sammelte sich in der Kapelle und der Geweihte des Schweigenden Gottes begann, die borongefällige Liturgie zu sprechen. Seine Stimme war sanft und beruhigend, jeder seiner Worte schien die Last von unseren Schultern zu nehmen. Er sprach die Segensformeln mit einer solch ergreifenden Würde, dass wir alle tief bewegt wurden.


"[[Garetien:Wolfaran II. von Ochs|Wolfaran]] wird Deiner [[Perricum:Korhilda von Sturmfels|Mutter]] gut tun, er wird auf sie aufpassen und ihr die Stütze sein, die sie braucht."
Der Boronsegen in der kleinen Kapelle war für uns alle eine Quelle der Beruhigung. Aedin vollführte die Liturgie seines schweigenden Herrn mit einer solchen Andacht und Hingabe, dass wir spürten, wie ein Hauch von Borons Weisheit und Schutz über uns kam.  


"Ja, Liebster, dass erhoffen wir uns beide. So sehr ich mich freue, es schwingt auch Wehmut mit dieser Entscheidung."
Mit dem Segen Borons fühlten wir uns gestärkt und vorbereitet auf die kommenden Herausforderungen. Wir wussten, dass unser Wissen sicher bewahrt werden würde und dass unsere Bemühungen nicht umsonst gewesen waren.


Alrik war leicht irritiert. "Magst Du es nicht bei mir zu sein?"
==Bewegende Ereignisse==
Tagebucheintrag, Korhilda von Sturmfels im Ingerimm 1046 BF


"Ach Quatsch. Bei Dir zu sein, ist alles was ich mir gewünscht habe. Ich bin traurig, dass ich den Kosch verlassen muss. In Sindelsaum war es so heimelig. Ich fühlte mich dort pudelwohl. So behütet und fernab der garetischen Intrigen. Ich werde Erlan und seine Frau [[kos:Alvide von Eichental|Alvide]] vermissen, verstehst Du. Sie sind wie Eltern für mich, ich habe sie sehr gern."
Heute schreibe ich von den bewegenden Ereignissen der Gedenkfeierlichkeiten. Der Gottesdienst zu Ehren der Gefallenen der Dritten Dämonenschlacht war von tiefem Respekt und Ehrfurcht geprägt. Auch wenn er die alten Wunden wieder aufriss, berührte er mein Herz zutiefst. Graf Growin zu Ferdok, der Koscher Zwergengraf, hielt seine Rede kurz und prägnant. Die Worte passten perfekt zu seinem Wesen, und ich war überrascht und stolz zu erfahren, dass Leobrecht der Verfasser dieser ergreifenden Rede war.


"Ich weiß was Du meinst. Wolfaran, mein Schwertvater, ist wie ein Bruder für mich. Ich kann das nachempfinden."
Nach dem Gottesdienst formierte sich der Adel zu einem feierlichen Marsch der Gläubigen zur Pforte der verhüllten Boronstätte Sankta Boronia. In Andacht und Trauer vereint, hielten wir dort unter den feierlichen Worten des Borongeweihten Seine Ehrwürden Aedin zu Naris, Sprecher des Schweigenden Kreises, einen weiteren Gottesdienst ab. Seine tiefe Stimme erfüllte die Stille mit einem feierlichen Anstand, die den Schmerz und die Ehrfurcht in unseren Herzen widerspiegelte.


"Meinem Schwertvater ist es auch nicht leicht gefallen mich gehen zu lassen. Ich werde ihm ewig dankbar sein, dass er meinem Wunsch entsprochen hat. Das Hügelhaus werde ich vermissen. Die duftenden Kekse. Die Bibliothek, in der ich so gerne geschmökert habe. Erlan ist so belesen und die Unterhaltungen mit ihm haben mich immer mit Freude erfüllt. Er hat mich gut erzogen und wird mir immer ein großes Vorbild sein."
Zum Abschluss wurde der Choral zum Lichten des Nebels angestimmt. Der Gottesdienst war erhebend und zutiefst bewegend. Der Choral wurde mit solch inbrünstiger Hingabe vorgetragen, dass die Melodie den Nebel zu umarmen und fortzutragen schien, bis Sankta Boronia wieder frei zugänglich war. Die Klänge hallten durch die versammelte Menge, und ich konnte die Tränen nicht zurückhalten, so ergriffen war ich von der inbrünstigen Hingabe aller Anwesenden.


"Der Kosch ist nicht weit weg, Du wirst ihn besuchen können."
Zum krönenden Abschluss der Feierlichkeiten wurde mir die große Ehre zuteil, im feierlichen Rahmen ihrer kaiserlichen Majestät Rohaja von Gareth höchst selbst den Greifenstern in Bronze verliehen zu bekommen. Diese Auszeichnung erhielt ich anlässlich meiner Teilnahme an der Dritten Dämonenschlacht und sie erfüllt mich mit großem Stolz und tiefer Dankbarkeit. Neben der Kaiserin standen Seine kaiserliche Majestät Khadan Varsinion Firdayon und Seine Erlaucht Gernot von Mersingen, der Markgraf der Rabenmark. In feierlichem Rahmen verteilte der Markgraf Rosen und überreichte ein Schriftstück - Junker Eberhelm von Eychgras hatte seine herzlichen Glückwünsche und seine sorgfältig gezüchteten Rosen nach Burg Devendoch gesandt.


"Alrik, das ist nicht das Gleiche. Die Jahre im Kosch waren wunderschön und werden immer einen großen Platz in meinem Herzen einnehmen."
Im Publikum verfolgte Leobrecht ehrfurchtsvoll die Zeremonie. Seine Augen strahlten vor Stolz, und ich konnte spüren, wie sehr er diesen Moment mit mir teilte. Die Feierlichkeiten hinterließen in mir ein Gefühl des Friedens und der Erfüllung, wissend, dass die Opfer der Dämonenschlacht nicht vergessen waren und ihre Erinnerung in unseren Herzen weiterlebte.


Alrik unterbrach Leonoras Redeschwall mit lustvollen Küssen. Zärtlich ließ sich die junge Frau auf den Körper des Ritters gleiten und sie gaben sich Rahjas diesseitigem Paradies hin.
==Von Schwarzschelmen und Schmuggel==


==Kälbchen werden flügge==
Tagebucheintrag - Korhilda von Sturmfels im Ingerimm 1046 BF
[[Garetien:Villa Ox|Villa Ox]], [[Garetien:Kaiserstadt Gareth|Kaiserstadt Gareth]], Mitte Ingerim 1042 BF


[[Garetien:Wolfaran II. von Ochs|Wolfaran]] wartete in der Villa Ox auf seinen [[Perricum:Leobrecht von Ochs|Vater]]. Er wusste, dass er auf dem Weg nach Gareth war und wollte ihn unbedingt sprechen. Er wollte es ihm als Ersten sagen, obwohl Wolfaran befürchtete, dass seinem Vater die Information schon zugetragen wurde.
Heute Abend, an unserem letzten Abend auf Burg Devendoch, nehme ich mir die Zeit, um die dortigen Ereignisse endgültig zu verarbeiten und niederzuschreiben. Die bedrückende Präsenz von Torxes von Freigeist, dem Schwarzschelm, lastete schwer auf unseren Gedenkfeierlichkeiten. Seine Umtriebe und Störungen waren allgegenwärtig und nicht zu übersehen. Was wollte er mit seinem Angriff auf die Adelsgesandtschaft bezwecken? Missgunst und Vertrauensbruch, das war sicher. Kein Wunder, dass wir uns gezwungen sahen, uns einzuschließen und unter Ausschluss der Öffentlichkeit weiter zu verhandeln. Der Schwarzschelm wollte alle auseinanderbringen; er sehnte sich nach Zwietracht und Hass anstatt nach Frieden und Zusammenarbeit.


Er wies die Bediensteten an ihnen eine kalte Schlachtplatte zuzubereiten und das Schlunder Wiesenschlösschen kalt stellen. Bei Fleisch und Bier ließ sich die Neuerung vielleicht besser überbringen.
Ein besonderes Detail bleibt mir in lebhafter Erinnerung: Torxes setzte eine Quintlinga anstelle ihrer Exzellenz Lucia de Pilar, Siegelbewahrerin von Almada, ein, um weiter Unheil zu stiften. Ich war die Erste, die ihr misstraute, ohne zu ahnen, dass sie ein Dämon war und es schließlich durchsetzte, dass sie von den Verhandlungen abgezogen wurde. Im Nachhinein bin ich sehr stolz auf meine Menschenkenntnis, eine Fähigkeit, die ich durch meine fünf Kinder und fünfzehn Enkelkinder erlernt hatte.


[[Garetien:Iralda von Ochs|Seine Frau]] verbrachte den Tag im Studienseminar und die Kinder waren bereits zu Bett gegangen. Wolfaran saß im großen Kaminzimmer und las den aktuellen Märker Herold, als das Öffnen der großen Eichentür am Haupteingang seinen Vater ankündigte. Er atmete für sich tief durch und legte sich seine Worte zurecht.
Doch nicht nur diese Intrige bereitete mir Sorgen. Der Schmuggel von Theriak und Bernstein durch die garetischen Lande beschäftigte mich ebenfalls. Diese Waren wurden unbemerkt nach Gareth gebracht und von dort aus weiter nach Tobrien und Weiden transportiert. Es scheint, als sei die HPNC in Riva unterwandert, und die Westflotte, von der ich vermutete, dass dort noch Abtrünnige unterwegs waren, stahl diese unlauteren Waren, indem sie horasische Handelsschiffe überfielen. Wer steckt hier alles dahinter?


Wolfaran hörte mit einem Ohr, dass die Bedientsten dem Reichsvogt berichteten, dass sein Sohn auf ihn warten würde. Die innerliche Anspannung im jungen Ochsen stieg an, als der Reichsvogt der Efferdstränen das Zimmer betrat. Die bissigen Blicke Leobrechts, die er seinem Sohn zu Teil werden ließ, verkündeten diesem schon, dass sein Vater bereits bestens informiert zu sein schien.
Besonders beunruhigend war ein Schriftstück, das mir von einem Ucuriatan überbracht wurde. Es berichtete von alten kaiserlichen Schiffen, die nun auch an der Ostküste gesichtet wurden, während zuvor nur die Westküste betroffen war. Hängt alles zusammen? Die abtrünnigen Schiffe, der Schmuggel von Bernstein und Theriak? Was wird hier bezweckt? Wer ist der Feind, und was hat er vor?


Dennoch Wolfaran hatte sich vorgenommen, die Sachlage ruhig zu besprechen - nicht zu schreien und nicht zu wüten. Wolfaran blieb sitzen, öffnete zwei Biere und hielt eines seinem Vater auffordernd hin. Leobrecht nahm erst ein Mal einen tiefen Schluck Wiesenschlösschen und setzte sich in den Ohrensessel neben seinen Sohn, sein Bier prostete er ihm zu - wiederum auffordernd, dass Wolfaran sagen sollte, weshalb er den weiten Weg auf sich genommen hatte.
Ich werde den Darpatweg, der durch meine Baronie verläuft, stärker im Auge behalten. Ob auch hier Theriak und Bernstein über die Straße geschmuggelt wird? Oder doch eher über den Flussweg?


Schweigen - minutenlange Stille - hüllte den Raum und beide tranken den kühlen Gerstensaft.


Wolfaran ergriff als erster das Wort. "Vater, ich muss Dir etwas mitteilen. Ich habe es mir reiflich überlegt, sowie gut durchdacht und die Entscheidung getroffen als Kanzleirat für Eich- und Wägewesen zurückzutreten. Die Reichsrätin hat meinem Wunsch entsprochen und mein Rücktrittsgesuch angenommen."


Leobrecht nahm besser noch einen Schluck und räusperte sich. "Es wurde mir zugetragen." sagte er knapp.


"Ich weiß, es war Dir wichtig einen Ochs in der Reichskanzlei zu sehen." fuhr Wolfaran fort, bedacht und die Stimme gesenkt. "Daher konnte ich meine Reichsrätin [[wikav:Thalia von Eberstamm-Weidenhag|Thalia von Eberstamm-Weidenhag]] von [[Garetien:Leonora II. von Ochs|Leonora]] begeistern. Sie ist von ihrer herzhaften Art angetan und so ist es mir gelungen, sie davon zu überzeugen, dass meine kleine Schwester mir folgen wird. [[kos:Erlan von Sindelsaum|Erlan von Sindelsaum]], dem ich von der Aufstiegsmöglichkeit berichtete, erteilte Leo daraufhin den Rittschlag. Sie wäre weit genug und er hätte ihr alles beigebracht, was sie für eine standesgemäßen Ritterin benötigen würde."


Wolfaran konnte aus Leobrechts Mimik entnehmen, dass ihm das Vorgehen überhaupt nicht passte. Er bemühte sich, wie sein Sohn, das ganze emotionslos zu diskutieren. "Leo ist noch keine zwanzig Götterläufe alt, sie sollte studieren und ans Rechtsseminar gehen. Du wusstest, dass das meine Pläne mit ihr waren. Sie ist noch zu jung und unerfahren."
==Ein Brief aus der Admiralität==
Handout AAK direkt an Korhilda von Sturmfels übersandt.


"Vater, ich weiß, dass Du sie weiter ausbilden lassen wolltest. Zu jung ist sie nicht, ich war kein Jahr älter, als mir die Stellung des Kanzleirates übertragen wurde. Leo ist ein kluges Mädchen, nein - eine kluge Frau. Sie hat bisher alles getan, was Du von ihr verlangt hast. Sie hat geheiratet - einen [[Perricum:Ardor von Ochs|Mann]] den sich nicht ausstehen kann. Sie hat einen [[Perricum:Leomir von Ochs|Erben]] geboren, den sie nicht zu Gesicht bekommt, da er beim Vater aufwächst. Leo und ich haben beschlossen, dass es an der Zeit ist, dass wir unseres eigenen Glückes Schmied sind."
[[Datei:Schreiben aus der Admiralität.jpg|700px]]
 
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"Ich bin mir dessen bewusst, dass meine Kleine viel für die Familie gegeben hat und glaub mir, es schmerzt mich zu sehen, dass ihre Ehe unglücklich verläuft. Du warst damals auch schon zu jung, dass muss ich zugeben. Jedoch war die Situation damals anders, die Gelegenheit war da und, so wie mir meine Quellen in der Kanzlei berichten, hast Du Dich nicht schlecht geschlagen. Was hätte aus Dir werden können. Du hättest groß Karriere in der Reichsverwaltung machen können, weiter kommen, als ich es dort je geschafft habe."
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"Ich habe Hartwaldener Blut in mir - ich kann Verwaltung" Wolfaran musste beim dem Ausspruch schmunzeln, ebenso sein Vater. "Aber ich bin noch zu jung um mein lebenlang in einer Amtsstube zu sitzen. Hinzu kommt, dass Leonora und ich uns durchaus dabei etwas gedacht haben, auch wenn es für Dich überstürzt aussieht."
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"Na dann erzähl mal, was Eure Hintergedanken sind, Sohn! Ich muss Dir aus meiner Sicht auf jeden Fall mitteilen, dass es mir sehr missfällt, dass ihre ein solches Wechselspiel ohne meine Zustimmung durchgeführt habt. Ihr untergrabt meine Stellung als Oberhaupt des Hauses." Leobrechts Ton wurde bissiger.
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"Leo und ich, wir sorgen uns um Mutter." Allein die Namensnennung von [[Perricum:Korhilda von Sturmfels|Korhilda]] berührte den Reichsvogt sehr, auch wenn er seine Gefühle versuchte zu überspielen. "Wir haben Angst um sie. Die Fehde, das Attentat - dazu habe ich sie in Ongalosch in Gefahr gebracht. Ich habe aus meinen Fehlern gelernt und ich habe das große Bedürfnis sie zu schützen. Mutter braucht jemanden an ihrer Seite, jemandem den sie vertraut. Du bist zu weit weg, bitte versteh doch, wir wollen Dich nicht kränken, aber wir mussten diese Entscheidung so für uns fällen."
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"Es ehrt Euch, dass ihr an Eure Mutter denkt. Ihr Wohlergehen liegt mir am Herzen. Dennoch euer Alleingang ist eine Rebellion gegen mich. Ihr untergrabt meine Position. Und das wissentlich. Wenn ihr mich als Vater und Oberhaupt anerkennen würdet, hättet ihr mich im Vorfeld gefragt. So wie es die Tradition uns lehrt."
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Wolfaran ärgerte die Sichtweise seines Vatern und kommentierte zänkisch. "Vater, das ist nicht mehr die gute alte Retozeit Deiner Kindheit und auch nicht die glänzenden Jahre Hals. Die Welt ist dunkler geworden, aber Du siehst das in Deinem Alterstarrsinn garnicht. Nicht alles kann man über Tradition erklären."
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"Alt das bin ich für Dich? Ein alter Greis, der nicht mehr weiß was er tut? Oder wie darf ich das interpretieren?" der Reichsvogt wurde langsam mürrisch.
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Wolfaran hielt inne. Noch vor ein paar Jahren wäre er wie von der Maraske gestochen aufgesprungen und in eine Verteidigungshaltung gesprungen. Doch nein, er wollte sich beherrschen. Der junge Ochse trank noch einen Schluck und wies die Bediensteten an die Schlachtplatte zu bringen. Eigentlich sollten sie schon längst serviert worden sein, doch das Gesinde traute sich wohl nicht in das Kaminzimmer.
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"Vater, nachdem Mutter mit Wasserburg belehnt wurde - ich weiß es missfällt Dir - bin ich zum Erbbaronet geworden. Wir beide wissen, dass für mich Vogt Stellen in den garetischen Landen nicht mehr möglich sind. Mutter ist ganz allein in Wasserburg. Ich habe mit Thimorn, ihrem Knappen geschrieben, ihr geht es nicht gut. Vater, Leo und ich haben wirklich Angst um sie. Ich sprach bei der Reichsrätin die Thematik an, bei einem unbedarften Plausch. Die alte Eberstammerin ist wahrlich eine fürsorgliche Frau und hatte ein offenes Ohr für meine Gedanken." Wolfaran war stolz auf sich, er hatte seine Stimmlage wieder beruhigt und sachlich weiterdiskutiert. "Was Leo angeht, sie wird nicht allein in der Kanzlei sein. Alrik Herdan wird dort als Assessor verbleiben und ihr eine Stütze sein."
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Leobrecht brummte - irgendwas zwischen Missfallen und Verständnis. "Der Ruchin...." Gedanklich beendete er den Satz mit "...der will doch nur in das Bett meiner Tochter", das sprach er jedoch nicht aus.
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"[[Garetien:Alrik Herdan von Ruchin|Alrik Herdan]] ist ein umsichtiger, junger Mann. Er wird auf Leo Acht geben und ihr helfen sich in der Reichskanzlei zurecht zu finden. Da bin ich mir sicher."
 
Leobrecht sagte nichts, trank lieber noch ein Schluck Bier und schmauste mit grimmigen Blick von der Schlachtplatte.
 
"Vater, sie mögen sich - sehr sogar. Leo hat Dir einen Erben geschenkt, damit Hordenberg in Ochsscher Hand bleibt. Sie hat ihre Pflicht erfüllt. Lass ihr bitte das Stück Glück und wir beide wissen, in Elenvina kann sie glücklich werden."
 
Leobrecht nickte zaghaft. Was sollte er kritisches zu ausserehelichen Verbindungen sagen, er der drei Bastarde mit der Liebe seines Lebens gezeugt hatte.
 
Die beiden Ochsen schienen sich mit der Situation arrangiert zu haben. Sie blieben zwar bei ihrern unterschiedlichen Ansichten, aber es machte dens Anschein, als könnten beide einander respektieren.
 
==Kind unsteter Zeiten==
[[Garetien:Villa Ox|Villa Ox]], [[Garetien:Kaiserstadt Gareth|Kaiserstadt Gareth]], Mitte Ingerim 1042 BF
 
[[Garetien:Wolfaran II. von Ochs|Wolfaran]] stand vor dem Portrait seines [[Perricum:Leobrecht von Ochs|Vaters]]. Gezeichnet wurde es im Götterlauf 1006 BF als Leobrecht von Ochs seine Stelle als Assessor in der Reichskanzlei für Handel und Wandel antrat. Wie auch ihm, verhalf ihnen hierbei [[Garetien:Elea von Ruchin|Elea von Ruchin]] zur Anstellung.
 
Wie jung er da aussah, dachte Wolfaran. Nur ein paar Jahre älter, als er am heutigen Tage. Er betrachtete das Bild näher, es berührte ihn gegenwärtig mehr, als sonst. Obwohl er am Portrait schon etliche Male vorbeigegangen war.
 
Er sah seinem Vater so verdammt ähnlich. Als wäre er eine jüngere Kopie von ihm. Die gleichen Haare, die gleichen Augen – nur nicht ganz so stiernackig. Würde er sich noch einen prächtigen Kaiser-Alrik-Schnauzbart wachsen, wüsste man nicht, wessen Portrait man sich ansah.
Aber genau da war der Unterschied. Der Vollbart oder Kinnbart, den Wolfaran sich wechselweise vom Bartscherer schneiden ließ, war auch als Sinnbild für die Verschiedenheit der Beiden zu sehen.
 
Sie waren sich ähnlich – im Aussehen, als auch im Wesen. Aber nur ähnlich, nicht gleich. Leobrecht stammte aus einer anderen Zeit, wurde strenger erzogen und wuchs dementsprechend anders auf.
 
Vielleicht war sein Vater obrigkeitshöriger als er. In der Reichskanzlei leistete Wolfaran sehr gute Dienste ab, gab Vorschläge, aber rebellierte nicht. Ganz anders war da sein Verhältnis zu seinem Vater. Er liebte ihn, sehr sogar. Er war ihm ein Vorbild, gewiss ein sehr Großes dabei.
Die Jahre als Bastard schmerzten ihn immer noch, obwohl er mittlerweile fast zehn Götterläufe ein vollwertiges Mitglied des Hauses Ochs war. So ganz würde Wolfaran es seinem Vater nie verziehen können.
 
Die Leute sagen immer, sein Vater wäre fortschrittlich und weitsichtig. Vielleicht ist er das für jemanden, der aus der Retozeit stammt. Für Wolfaran jedoch nicht modern genug. Sie stammten aus einem angesehen Haus. Immer wieder predigte Leobrecht, fast gebetsmühlenartig, „die Kaiserin wird zu guter Letzt doch immer einen Ochsen auswählen, denn wir sind ihr immer treu ergeben“.
 
Pah! Diese Floskel. An ihm vorbei wurde weitaus unfähigere Adlige befördert und belehnt. Manchmal war die Zeit des Abwartens vorbei. Man musste das Heft selbst in die Hand nehmen. So wie seine Mutter es getan hatte. So wie er es jetzt getan hat, als er Leonora in die Reichskanzlei manövrierte.
 
[[Perricum:Korhilda von Sturmfels|Korhilda]] war für Wolfaran eine Heldin. So tugendhaft und mutig. Sie kämpfte in der Dritten Dämonenschlacht, sie war Vaters große Stütze am Arvepass, sie rang den Giganten nieder und stritt in der Wasserburger Fehde. Sie lebte gefährlich, ein ums andere Mal ist sie dem Raben entkommen, doch sie war so hingebungsvoll.
 
Mit aller Kraft und Mut ging sie die Probleme an. Offensiv, nicht defensiv, wie Vater.  Sie war es die ihn in Ongalosch schützte. Ein dummes Abenteuer, wie er im Nachhinein feststellen musste. Dafür aber lehrreich. Er würde seine Handlungen besser abwägen und durchdenken.
 
Die Entscheidung Elenvina zu verlassen, war durchdacht, auch wenn Vater das anders sah. In gewisser Weise ehrte es Wolfaran sogar, dass Leobrecht ihn auf dem Weg zu höhreren Aufgaben sah. Dennoch für Wolfaran war die Zeit gekommen, seine Mutter zu unterstützen und sie zu schützen. Sie brauchte jemanden an ihrer Seite, jemandem dem sie vertraute. Da Vater zu weit weg wohnte, fiel die Aufgabe ihm zu – dem Ältesten, dem Erben.
 
==Freidenker, Rebellen und Traditionalisten==
[[Garetien:Villa Ox|Villa Ox]], [[Garetien:Kaiserstadt Gareth|Kaiserstadt Gareth]], Mitte Ingerim 1042 BF
 
[[Perricum:Leobrecht von Ochs|Leobrecht]] ging nach dem Gespräch mit seinem Ältesten in sein Schlafgemach. Über eine Zwischentür erreichte er das Schlafgemach seines jüngsten Sohnes. Der kleine [[Perricum:Etilian von Ochs|Etilian]], das Nesthäkchen, welches ihm durch Tsas wundersame Schenkung noch zu Teil wurde.
 
Die Amme blickte kurz auf, verließ dann das Zimmer und ließ den Reichsvogt mit dem Kleinkind alleine. Leobrecht stand an der Wiege und sein Herz erwärmte sich, als er dem seelenruhig schlafenden Knaben zuschaute.
 
Etilian erinnerte ihn an [[Garetien:Wolfaran II. von Ochs|Wolfaran]], auch wenn sie sich nicht ähnlich sahen. Damals 1014 BF, als er in diesem Zimmer das Licht Deres erblickte. Seine geliebte Hilda, sie war selbst noch ein Kind, als sie die Früchte Tsas zum ersten Mal in sich trug. Er dachte an den ersten Anblick, das erste Mal, als er Wolfaran auf dem Arm hielt.  Die kleinen Hände und Füße.
 
Er war so groß geworden, ein erwachsener Mann. Hatte er ihm als Kind zu viel durchgehen lassen? Hätte er strenger sein müssen? Fragen, die ihn seit jeher begleiteten. Dann dachte er an seinen Vater, den Tyrannen. Nein, so wollte er nicht sein. Er wollte seinen Kindern ein liebevoller Vater sein.
 
Liebevoll, schön und gut. War er zu weich?
 
Leobrecht wurmte es ungemein, dass seine beiden Ältesten ohne seine Zustimmung eigene Entscheidungen getroffen haben. Und dann noch so weitreichende.
 
Der Reichsvogt haderte mit sich selbst. Hätte er, als Wolfaran geboren wurde, besser seine Entscheidung getroffen und hätte Hilda geehelicht, dann wäre sein Sohn nicht fast zwanzig Jahre ein Bastard gewesen. Es war sicher viel, was auf seinen Ältesten im letzten Jahrzehnt eingeprasselt ist. Vom unbedeutenden Bastard zum Baronsgatten und weiter zum Erben einer Baronie.
 
Vielleicht konnte er ihm gar nicht verdenken, dass er selbstbewusst seine eigenen Entscheidungen traf.
 
Ein Haus zu führen, war nicht immer einfach. [[Garetien:Anaxios Illosos von Ochs|Anaxios]] ein Freigeist, ebenso [[Garetien:Iralda von Ochs|Iralda]]. Beide intelligent und Freidenker.  Wolfaran war ebenfalls zu einem selbstsicheren Mann herangewachsen und hatte eigne Ideen und Ansichten. Leo, die kleine [[Garetien:Leonora II. von Ochs|Leonora]], sie war so groß geworden und schien auch ihre eigenen Wege zu gehen. Die Herde trieb auseinander. Welche Kniffe sollte er anwenden, um sie zusammen zu halten?
 
Hatte er Leonora zu viel zugemutet, als er sie mit dem [[Perricum:Ardor von Ochs|Pferdeflüsterer]] aus Weißbarûn verheiratete. Oh, er hatte gehofft, dass die beiden zueinander finden. Aber nein, sie konnten sich nicht ausstehen. Es freute ihn, dass sie einen Mann gefunden hatte, den sie liebte. Wäre es ihr Gatte, wäre es noch besser.
 
Sein Blick schweifte zu Etilian. Wenn Wolfaran in schon als antiquiert bezeichnete, was sollte dann Etilian mal von ihm denken, wenn er größer würde? Als sein Ältester das Licht Deres erblickte war er Ende dreißig, jetzt war er Mitte sechzig, als seine Hilda ihm noch das späte Vaterglück zu Teil kommen ließ.
 
Er könnte vom Alter sein Enkel sein. Würde er noch mehr rebellieren?
 
Mit der Hand streichelte er den kleinen Knaben. Oh ja, er hoffte er würde rebellieren, denn das würde bedeuten, dass Leobrecht noch am Leben sein würde und er sehen konnte, wie Etilian zu einem Mann wurde.
 
Er freute sich ungemein über seinen jüngsten Spross, doch auch Wehmut begleitete ihn bei dem Gedanken, dass er es vielleicht nicht mehr erleben würde, ihn aufwachsen zu sehen.
 
==Funkelnde Sterne==
[[Garetien:Villa Ox|Villa Ox]], [[Garetien:Kaiserstadt Gareth|Kaiserstadt Gareth]], 10. Ingerimm 1042 BF
 
[[Garetien:Wolfaran II. von Ochs|Wolfaran]] saß im Garten der Villa Ox. Das Streitgespräch mit seinem [[Perricum:Leobrecht von Ochs|Vater]] belastete sein Gemüt, als [[Garetien:Iralda von Ochs|Iralda]] sich neben ihn auf die Holzbank setzte. Sie hatte bis spät in die Nacht in der Bibliothek gelesen, um sich auf die nächsten Prüfungen am Rechtsseminar vorzubereiten.
 
Ihr Gatte warf ihr einen geqälten Blick zu, was sie dazu brachte ihm aufmunternd über den Rücken zu streichen. "So schlimm?"
 
"Ach, wir waren unterschiedlicher Meinung, es gab schon Tage da haben wir uns mehr gestritten."
 
Iralda blickte hoch zu den Sternen. "Da, siehst Du den roten Wandelstern?" Wolfaran nickte und lauschte weiter den Erklärungen seiner Ehefrau. "In der Astrologie wird er beschrieben als von neun grün gebänderten Furchen durchzogener Bronzeschild. Das ist der Wandelstern des Kor. Er steht für Streit und Unverträglichkeit."
 
Wolfaran schmunzelte. "Versucht Du mir gerade mit dem Sternbild meine Handlungen zu erklären?"
 
"Meinst Du es ist Unfug? Dann schau weiter nach rechts. Siehst Du den schwach weiß scheinenden Wandelstern?"
 
Iralda nahm Wolfarans Arm und deutete mit seinem Finger in die richtige Richtung, so dass er ihn auch erkennen konnte. "Ich gebe zu mit Fernrohr ist er besser zu erkennen. Das ist der Stern des Aves - ich sage nur Freiheit... als eine Assoziation."
 
"Also ich rebelliere gegen meinen Vater, weil die Sterne es so wollen?" Wolfaran schüttelte den Kopf.
 
"Ich weiß selbst nicht, ob ich daran glauben soll, aber manchmal ist was Wahres an der Astrologie. Und in Deinem Fall passt es gerade einfach zu gut. Aber nicht nur Du rebellierst, auch ich habe mich schon mit Deinem Vater über die Zukunft des Hauses unterhalten - und wir hatten unterschiedliche Meinungen."
 
"Du auch?"
 
"Ja, und [[Garetien:Anaxios Illosos von Ochs|Anaxios]] hat auch seinen eigenen Willen. Dein Vater kann einem schon ein wenig Leid tun, es scheint als machen alle Ochsen was sie wollen."
 
"Ihr hesingegefälligen Schlangen." Wolfaran lachte bei dem Ausspruch laut "Von euch erwartet man ja nichts anderes...." neckte er seine Ehefrau weiter.
 
Iralda boxte ihn zänkisch in die Seite. "Ruhig Brauner....." um dann wieder auf die Sterne zu blicken. "Siehst Du...Gelblich-weiß wie ein Zitrin oder Goldtopas strahlend. Das ist Ucuri der zweithellste Wandelstern. Astrologisch steht Ucuri für Triumph und Sieg."
 
"Das klingt viel besser als Streit, Unverträglichkeit und Freiheit." warf Wolfaran ein.
 
"Vielleicht kann man es so interpretieren, dass man erst Zanken muss, um siegreich zu sein?"
 
"Man kann sich auch alles schön reden, Liebes. Dann beende es auch. Hammer und Amboss kann sogar ich am Firmament erkennen." Wolfaran lauschte interessiert.
 
"Hm... das elfte Sternbildim Zwölfkreis. Wird unter anderem mit Härte, Beständigkeit und Gegenständlichkeit assoziiert. Letzteres passt doch zur Situation."
 
"Gegenständlichkeit kann ich auch in der Situation erkennen. Beständigkeit... hm Leo nimmt meinen Platz ein, unser Idamil den ihren. Fällt das unter Beständigkeit? Zu Härte fällt mir bisher nichts ein."
 
"Es muss ja nicht alles eintreten."
 
"Ich wünschte mir es würde wieder ruhiger werden im Haus Ochs. Es war viel Veränderung in letzter Zeit. Ich glaube das überfordert Vater. Die Zeit scheint schnelllebiger zu sein."
 
"Vielleicht müssen wir mehr auf seine Bedürfnisse eingehen. Er ist wirklich bemüht uns allen gerecht zu werden. Doch wir sind so unterschiedlich, dass das garnicht möglich ist."
 
"Ich konnte auf ihn bei der Entscheidung keine Rücksicht nehmen, denn ich musste auf [[Perricum:Korhilda von Sturmfels|Mutter]] achten."
 
"Manchmal geht es nicht, das verstehe ich. Doch versuche wieder eine Brücke zu ihm zu bauen. Bemühe Dich das angespannte Verhältnis von Dir zu ihm und von Hilda zu ihm zu kitten. Um erfolgreich zu sein benötigen wir alle eine Herde die gemeinsam seinen Weg verfolgt."
 
"Ich werde es versuchen, vor allem er und Mutter müssen sich wieder vertragen. Sie kann nicht ohne ihn."
 
"Und er nicht ohne sie..." Iralda schmiegte sich an ihren Gatten und sie genossen weiter den Blick auf das funkelnde Sternenbild über den Dächern der Kaiserstadt.
 
==Ein garetisches Haus==
[[Garetien:Villa Ox|Villa Ox]], [[Garetien:Kaiserstadt Gareth|Kaiserstadt Gareth]], 11. Ingerimm 1042 BF
 
Wir gut, dass die Ochssche Kinderschar das Frühstück mit ihrem kindlichen Charme auflockerte. [[Perricum:Leobrecht von Ochs|Leobrecht]] und [[Garetien:Wolfaran II. von Ochs|Wolfaran]] waren sich zurzeit nicht sonderlich grün und Iralda darum bemüht die Risse zu kitten.
 
[[Garetien:Trisdhan von Ochs|Trisdhan]] und [[Garetien:Idamil von Ochs|Idamil]] konnten kaum in sich halten und quasselten ununterbrochen. Für beide war es so aufregend, dass sie Gareth alsbald verlassen würden. [[Garetien:Thion von Ochs|Thion]] war am Morgen unausstehlich, wahrscheinlich hing es damit zusammen, dass seine beiden älteren Brüder ihn zur gleichen Zeit als Spielgefährten abhanden kommen würden.
 
[[Garetien:Storko von Ochs|Storko]] war noch zu klein und mit Essen beschäftigt, ebenso sein Halbbruder [[Garetien:Leowyn von Ochsenfeld|Leowyn]]. [[Garetien:Hardane von Ochs|Hardane]] wippte auf [[Garetien:Iralda von Ochs|Iraldas]] Arm, während das stinkende Bündel [[Garetien:Aldare von Ochs|Aldare]] von ihrer Tante [[Perricum:Kathaya von Ochs|Kathaya]] zur Amme gebracht wurde.
 
Auf Leobrechts Schoß saß das Nesthäkchen der Familie, [[Perricum:Etilian von Ochs|Etilian]], der ein Brötchen mümmelte. Als es herunterfiel quittierte er das Missgeschick mit einem quengelten Schrei. Wolfaran hob das angekaute Brötchen auf und reichte es seinem Bruder. "Hier Kleiner." Unwirklich lag sein Augenpaar auf dem Jungen, irgendwie fühlte es sich komisch an ein Kleinkind als Bruder zu haben.
 
"Du musst Dich erst noch dran gewöhnen, oder?" warf Leobrecht mit Blick auf Wolfarans Mimik ein.
 
"Irgendwie schon. Mein Bruder ist jünger als meine Kinder. Schon komisch."
 
"Wenn es Dir hilft, für mich ist es auch ein komisches Gefühl. Ich hatte mich damit abgefunden Großvater zu sein und nicht noch ein eigenes Bündel in der Hand zu halten."
 
"Ich finde es schön, ihr habt Euch doch noch ein Kind gewünscht." kommentierte Iralda den Wunsch den Leobrecht und [[Perricum:Korhilda von Sturmfels|Korhilda]] hegten.
 
"Ja wir haben es uns gewünscht, aber nicht daran geglaubt, dass es möglich wäre." Mit einem milden Blick folgte der Reichsvogt seinem Sohn.
 
"Ich reise Morgen gen [[Perricum:Baronie Wasserburg|Wasserburg]], mit den Kleinen. Idamil wird von [[Garetien:Hitta vom Wirsel|Hitta]] überbracht. Kommst Du auch schon mit?"
 
Da war wieder das Wort Wasserburg. Zurzeit ein wunder Punkt für den Reichsvogt. "Ich muss noch etwas in der Kaiserstadt regeln und werde mit Etilian und Kathaya nachreisen. Bevor Du fährst, muss ich Euch beiden noch etwas mitteilen."
 
Iralda und Wolfaran schauten skeptisch, während das Oberhaupt des Hauses sein Anliegen konkretisierte. "Es ist nichts schlimmes, das vorweg." beruhigte Leobrecht vorab die Gemüter. "Iralda du bist Baronin von [[Garetien:Baronie Bärenau|Bärenau]], Wolfaran Du wirst der nächste Baron von Wasserburg. Ich habe mich daher entschieden, dass [[Garetien:Bärenauer Haus Ochs|Bärenauer Haus Ochs]] wieder in die Hauptlinie zu führen."
 
Iraldas fragender Blick lag auf ihrem Schwiegervater, der daraufhin erneut das Wort ergriff. "Ich rief den Zweig 1034 BF ins Leben, um die Ansprüche auf die Baronie Bärenau zu erheben. Der Anspruch wurde anerkannt und Du, meine Liebste, leitest seid sechs Götterläufen die Geschicke im Süden Hartsteens. Da mit Wolfaran eine weitere Baronie in Laufe der Zeit hinzukommen wird, habe ich beschlossen unsere beiden Hauptzweige wieder zusammen zu führen."
 
"Weil Du nicht möchtest, dass eine Nebenlinie stärker wird als das Haupthaus." Leobrecht hätte Iraldas Aussage fast als Angriff gewertet, wenn sie nicht schnell noch einen Nachsatz eingeworfen hätte. "Bitte nicht falsch verstehen, es war eine reine Feststellung, keine Wertung."
 
Leobrecht nickte. "Ja, ich möchte dass das [[Garetien:Haus Ochs|Haus Ochs]] einig ist. Und erhoffe mir das mit diesem Schritt."
 
Das Oberhaupt wusste, dass es nur ein kosmetischer Schritt nach Außen hin war. Seine Quer- und Freidenker würde er damit nicht ruhig stellen können.
 
Bevor die Erwachsenen das Thema weiter vertiefen konnte, hatte Klein Storko schon seine Milch über den kompletten Essenstisch verteilt, so dass alle damit beschäftigt waren nicht nass und dreckig zu werden.
 
==Auf Leonoras Spuren==
Dachsbau, [[Fürstentum Kosch|Fürstentum Kosch]], Baronie Sindelsaum, Ingerimm 1042 BF
 
Aufgeregt saß [[Garetien:Idamil von Ochs|Idamil]] mit der Ritterin [[Garetien:Hitta vom Wirsel|Hitta vom Wirsel]] in der Kutsche. Nach dem sie den [[kos:Gobrom zu Stippwitz|Urgroßvater]] des Jungen am Angbarer See besucht hatten, fuhren sie weiter gen Sindelsaum.
 
Idamil hatte schon viele tolle Geschichten aus dem Kosch gehört. Sei es von seiner Mutter, seinem Urgroßvater oder seiner Tante, die voll des Lobes über ihren Schwertvater [[kos:Erlan von Sindelsaum|Erlan von Sindelsaum]] war.
 
Er, der zwei Koscher Fürstennamen trug - Idamil und Baduar -, auch aufgrund der Verbundenheit seiner [[Garetien:Iralda von Ochs|Mutter]] an die Heimat ihrer Vorfahren, würde die Tradition fortsetzen und in den Kosch gehen. Sein [[Garetien:Wolfaran II. von Ochs|Vater]] hatte ihm mitgeteilt, dass auch ihm eine Ausbildung im Kosch zu Teil werden würde. Er durfte Page und anschließend Knappe beim Baron von Sindelsaum werden.
 
Die Kutsche rollte in malerischer Lage entlang des Angbarer Sees. Sanfte Hügel bedeckten das Land, während kleine Seen und Bäche das fruchtbare Land durchschneiden. Lichte Forste erblickte der Junge ebenso, wie Obstgärten und ertragreiche Felder.
 
Idamil traute seinen Augen kaum, als die Kutsche am Dachsbau anhielt. Er dachte immer seine [[Garetien:Leonora II. von Ochs|Tante]] hätte ihn veräppeln wollen. Aber nein, alles was sie ihm sagte war wahr. Der Dachsbau war wirklich keine Burg. Es sah aus wie bei den Schlunder Zwergen, nur größer und für Menschen gebaut.
 
Baron Erlan von Sindelsaum nahm seinen neuen Bewohner freudig entgegen und zeigte ihm den Dachsbau und die Umgebung. Um das Haus herum spross ein weitläufiger Garten, in dem allerlei Obstbäume standen. Begleitet wurden sie bei dem Rundgang vom Hund des Barons, der den Namen Anshold trug. Er und Idamil schienen sich von Anfang an gut zu verstehen.
 
Der urige Name Dachsbau kam daher, dass hier einst Dachse lebten und es bis heute tun - so erklärte es der Baron dem Knaben. Die Dachshöhle im Garten wird von den Sindelsaumern gehütet und niemand sollte es wagen den hier wohnhaften Dachsen zu nahe zu kommen. Derzeit lebt hier der Dachs Reto III., oder vielleicht sogar schon der IV. mit seiner Familie. Idamil schmunzelte, Reto der Dachs, dass fand er witzig.
 
Hitta blieb noch bis zum nächsten Morgen, bevor sie nach Gareth zurückreisen musste. So kam sie noch in den Genuss des besten Käsekuchens zubereitet von der Köchin [[kos:Baroscha Dornenstrauch|Baroscha Dornenstrauch]].
 
==Ochs im Rossgarten==
[[Perricum:Schloss Rossgarten|Schloss Rossgarten]], [[Perricum:Baronie Wasserburg|Baronie Wasserburg]], Ende Ingerimm 1042 BF
 
Die Kutsche, in denen der Kanzleirat a.D.  mit seinen Kindern [[Garetien:Trisdhan von Ochs|Trisdhan]], [[Garetien:Thion von Ochs|Thion]] und [[Garetien:Leowyn von Ochsenfeld|Leowyn]] saß bog, nachdem sie den Markt von Drosselau passiert hatten, in Richtung des neuen Guts der Baronin von Wasserburg ab.
 
Zuerst rollte das Gefährt durch ihren heimischen Schlund. Wie gerne erhaschte Wolfaran einen Blick auf die [[Garetien:Königsstadt Wandleth|Königsstadt Wandleth]]. Viele schöne Erinnerungen verbanden ihn mit diesem Ort.
 
Weiter fuhren sie über die garetisch-perricumsche Grenze. Ein herrlicher Blick auf die Darpatauen begleitete ihre Fahrt. Es war ein kurzer Weg von der Reichsstraße ab, als sie schon das schmucke Anwesen [[Perricum:Korhilda von Sturmfels|Korhildas]] erblicken konnten.
 
Sie entstiegen dem Fahrzeug und wurden gleich von [[Perricum:Damina von Drosselpfort|Damina von Drosselpfort]] begrüßt, die die Familie ins Innere des Schlosses führte. Welch protziger Prunkbau, dachte Wolfaran. Hier passt ja kein Stil zu dem Anderen. Ganz schlechter horasischer Geschmack.
 
Wolfaran und die Kinder wurden in einen Salon geleitet, der sich Waffenkammer nannte. Der Raum beherbergt eine schöne Sammlung von Waffen und aranisch-tulamidischen Gegenständen. Interessant, aber irgendwie passte hier kein Raum zu dem Anderen.
 
Die Kinder quiekten voll Freude, als sie ihre Großmutter durch die Tür kommen sahen. Wolfaran wurde hingegen kreidebleich. Sein Onkel hatte ihm augenscheinlich die Wahrheit mitgeteilt. So gemergelt hätte er sich seine Mutter nicht vorgestellt.
 
Korhilda wies Dramina an, ihren Enkeln das Schloss zu zeigen. Die Rasselbande folgte mit Jauchzen und Gebrüll und zog von Dannen.
Als alle den Raum verlassen hatten, stand Wolfaran auf und nahm seine Mutter ganz fest in den Arm. Er schluchzte und wollte sie gar nicht mehr loslassen.
„Alles gut, mein Großer. Ich sehe schlimmer aus, als es mir geht.“ Flunkerte die Baronin.
 
„Ich bin so froh, dass Du lebst. Leo und ich hatten so Angst um Dich.“ Flennte ihrer hünenhafter Sohn.
 
Korhilda küsste ihn fürsorglich auf die Stirn. „Ich habe schon Schlimmeres überstanden. Ich weiss nicht, ob Du Dich noch daran erinnern kannst. Du warst noch klein, als Du mich mit Deinem [[Perricum:Leobrecht von Ochs|Vater]] am Lazarett nach der Dritten Dämonenschlacht besucht hast. Da war es schlechter um mich bestellt.“
 
Wolfaran hielt sie noch fester, er musste aufpassen, dass er sie nicht erdrückte. „Mutter, ich werde bei Dir bleiben. Ich werden Dir eine Stütze sein und Dich beschützen.“
 
„Das ist lieb Großer, und Du weißt, ich würde mich sehr darüber freuen. Doch Du musst zurück nach Elenvina.“
 
„Nein. Das muss ich nicht und das werde ich nicht.“
 
„Aber Dein Vater…“
 
„[[Garetien:Leonora II. von Ochs|Leo]] und ich haben unsere eigene Entscheidung getroffen. Deine große Tochter ist mir nachgefolgt und nun Kanzleirätin für Eich- und Wägewesen. Ich bin frei und ich werde alles tun, damit ich Dir die Unterstützung sein kann, die Du benötigst.“
 
Jetzt flossen bei Korhilda die Tränen. „Und Dein Vater?`“
 
„Wie Vater ist. Er wird sich einkriegen, irgendwann. Und auch ihr werdet euch vertragen, wenn die Zeit reif ist. Du kennst Vater, er kann sehr mürrisch sein, aber er ist nie lange nachtragend, wenn sich die Situation nicht mehr ändern lässt.“
 
=Trisdhan und Alion=
==Trisdhan und Alion -Stalljunge==
Ende Ingerimm 1041 BF, Schloss Rossgarten, Baronie Wasserburg
 
Alles um ihn herum war neu und ganz anders als in der Kaiserstadt Gareth, wo er die letzten Monde lebte. Nachdem seine Großmutter überraschend als Baronin von Wasserburg belehnt wurde, war sein Leben von ein auf den anderen Tag ein anderes.
 
Trisdhan Du wirst beizeiten ein Baron, hatte seine Mutter gesagt. Ein Baron wie irrwitzig das klang. Gerade war er noch ein viertgeborenes Kind, jetzt sollte er ein Erbe sein – nach seinem Vater Wolfaran. Seine Schwester Rohaja würde in ferner Zukunft Bärenau erben und seiner Mutter folgen. Sein Bruder Leobrecht war versprochen in die Familie Ruchin und Ophelia gehörte dem Klerus der Perainekirche an.
 
Es erschien dem siebenjähren Jungen mehr als unwirklich was gerade mit ihm geschah. Seine Großmutter hatte ihre Vögtin geschickt, um ihn aus der Kaiserstadt abzuholen  und aufs Perricumer Land zubringen. Hier duftete alles nach Wasser, Feldern und Bergen. Nicht so dreckig wie der Moloch der Kaiserstadt. Das gefiel ihm sehr gut, obwohl er seine Geschwister vermisste.
 
Auf dem Hinweg reiste er am Fluss vorbei zu dem schönen Schlösschen in dem seine Großmutter wohnte. Großmutter ging es leider noch nicht so gut, so erkundete der Junge alleine die Umgebung. Wer immer dieses Gemäuer errichtet hatte, da war sich Trisdhan sicher, hatte einen ganz schlechten Geschmack und Hang zum Kitsch.
 
Das Schloss sah aus, wie die Schlösser die in Märchen beschrieben wurden. Keine Frage irgendwie war es auch schön, schön kitschig, schön protzig – keine wehrhafte Burg eines Ritters. Nicht wie die Praiosburg in Bärenau. Die anliegende Gartenanlage war fein säuberlich angelegt, hier ließe sich sicher gut Imman spielen. Er musste daran denken, seine Großmutter nach Schlägern zu fragen. Seine Ausrüstung musste er bei seinen Geschwistern in Gareth zurücklassen.
 
Vorbei an einem großen Rote und Weiße Kamele Spiel, welches aus Stein im Garten aufgebaut war, schlenderte er bei strahlendem Sonnenschein vom Schloss hin zum Gut Rossgarten. Hier gab es mehrere Pferdekoppeln und Ställe. Seine Großmutter erzählte die Barone von Wasserburg hätten eine eigene Pferdezucht von Tulamiden Pferden. Das fand er unübertrefflich gut.
 
Trisdhan ging zu den Ställen, wo ein junger Bursche die Boxen ausmistete. „Bist Du der neue Stalljunge?“, rief der schwarzhaarige Nebachote zu ihm herüber. Trisdhan grinste innerlich und nahm sich eine Mistgabel. „Ich bin neu hier. Meine Freunde nennen mich Tris.“
 
„Na dann herzlich willkommen, Tris. Ich bin Alion. Kommst Du gerade aus der Praiostagsschule? Du solltest Dich das nächste Mal besser umziehen, bevor Du zur Arbeit kommst.“  Gemeinsam schaufelten sie den Dreck aus den Pferdeboxen und verteilten neues Heu.
 
Die Stunden vergingen und die beiden Jungen freundeten sich an. Die Arbeit war getan, als Trisdhan sich verabschiedete. „Ich muss jetzt gehen, sicher vermisst meine Oma mich schon. Sehen wir uns morgen wieder?“
 
Alion runzelte ein wenig die Stirn. „Ja, oder denkst Du ein Stalljunge arbeitet nur einen Tag in der Woche. Bei Morgengrauen wieder hier.“
 
==Trisdhan und Alion -Sitten und Gebräuche==
Ende Ingerimm 1041 BF, Schloss Rossgarten, Baronie Wasserburg
 
„Du kommst nicht von hier, oder?“ Trisdhan kam Alion so fremd vor.
 
„Nein, ich komme aus Gareth. Ich bin erst vor ein paar Tagen nach Wasserburg gekommen.“
 
„Echt, aus Gareth, toll. Ist bestimmt eine atemberaubende große Stadt.“ Alion war begeistert und lauschte den Erzählungen seines neugewonnen Freundes von der riesigen Metropole, während sie erneut die Ställe ausmisteten.
 
„Müssen wir jeden Tag die Ställe reinigen, oder dürfen wir auch mal zu den Pferden. Sie striegeln und reiten?“ Trisdhans Anfrage führte bei Alion zu einem ungläubigen Kopfschütteln. „Auf welchem Hof warst Du denn? In ein paar Jahren dürfen wir vielleicht zu den Pferden, wenn mein Vater Armadeon, der leitende Pferdezüchter, uns gut gewogen ist.“
 
„Ach, weißt Du, der Hof an dem ich vorher war, der war nicht so schön. Der Herr des Hofes starb, seine Kinder auch und seine Ehefrau ging fort. Da war es total gruselig. Überall Leid und tote Menschen und viele skurille Gestalten. Ich war froh, wieder zu meiner Mutter zurückzugehen.“ Hof war Hof, auch wenn Trisdhan von einem Adelshof und Alion von einem Bauernhof redete.
 
„Arbeiten Deine Eltern garnicht hier?“ fragte der nebachotische Stalljunge.
 
Trisdhan schüttelte, ein wenig traurig, den Kopf. „Nein, mein Vater hat ganz weit weg gearbeitet in einer Kanzlei und meine Mutter studiert in Gareth. Meine Oma nahm mich mit nach Wasserburg, sie ist neu hier am Schloss.“
 
„Meine Mutter wohnt auch nicht hier. Sie ist Magierin und lebt in Perricum. Hin und wieder, wenn sie zu Forschungsreisen in den Wall zieht, kommt sich mich und Vater besuchen. Von Vater hatte ich Dir ja schon erzählt, er leitet hier das Gestüt Aquamarin. Ich soll ihm mal folgen und auch Pferdezüchter werden. Er ist nur der Meinung, dass man unten anfangen soll. Erst nach und nach wird er mir zeigen, wie eine Pferdezucht betrieben wird. Reiten kann ich schon, bin schließlich ein Nebachote. Aber nicht auf den Rassepferden, die durfte ich bisher nicht reiten.“
 
„Ein Nebachote, dann kommst Du nicht ursprünglich von hier oder?“
 
„Meine Familie kommt mehr aus dem Süden, aus Weißbarûn“ Alion sah Trisdhan fragenden Blick. „Das ist an der Grenze zu Aranien.“
 
Trisdhan lauschte dieses mal Alion, wie er ihm über Nebachoten und ihre Kultur berichtete. Der junge Ochs fand die Fremdländer total faszinierend. So ganz anders als die Hartsteener und Kaisermärker Rittern, mit denen er bisher zu tun hatte.
 
„Abu’l kachlaq, habe ich es richtig ausgesprochen? Was hieß es nochmal … “ fragte der blonde Bursche.
 
„Vater des Ungeziefers oder Dreckschwein, je nachdem, wie Du es übersetzen willst. Ich habe noch eines für Dich… Schaddai heißt so viel wie Feigling.“
Sie schäkerten und lachten. Trisdhans Wortschatz war nach dem Tag um einige nebachotische Schimpfwörter reicher.
 
„Okay, Du bist ein Nebachote und kommst von der Grenze Perricum Aranien. Sonst leben hier aber nicht so viele von euch in Wasserburg oder?“
 
„In der Baronie eher weniger. Du hast hier die kruden Bergbewohner. Die sind echt schon ein eigenes Völkchen. Wahrscheinlich wird man da oben zwischen Steinen und Felsen ein anderer Mensch. Und dann hast Du hier die Bewohner um die Darpatauen. Viele Bauern und Fischer. Dazu noch die Stadt. Keine Metropole wie Gareth, ich freue mich dennoch immer wieder, wenn Vater mich dahin mitnimmt.“
 
Sie hatten ihre meiste Arbeit erledigt, und schaufelten nur noch Mist aus der letzten Pferdebox, als Armadeon näher trat und ungläubig guckte.
„Vater, das ist Tris, er ist der neue Stallbusche, von dem ich Dir erzählt habe.“
 
Trisdhan legte seinen Finger auf seine Lippen, schüttelte den Kopf und grinste schelmisch über das ganze Gesicht. Armadeon schmunzelte, ein Lachen konnte er gerade noch verkneifen. „Dann herzlich willkommen, Bursche. Macht den Stall noch fertig, dann gebe ich euch heute eher frei. Genießt die Zeit und geht spielen.“ Armadeon wollte sich nicht gleich Ärger einfangen, wenn herauskommen sollte, dass er den jungen Trisdhan zum Stalldienst aufgefordert hatte.
 
==Trisdhan und Alion – Ausbildung in Rossgarten==
Ende Ingerimm 1041 BF, Schloss Rossgarten, Baronie Wasserburg
 
Trisdhan hatte sich gut eingelebt am Hofe seiner Großmutter. Mit Alion hatte er einen Freund gefunden, der ihm verzieh, dass der junge Ochse ihm am Anfang nicht sein wahres Ich verrat.
 
Die beiden Jungen genossen die Sommermonate und nachdem Trisdhan sich offenbart hatte, kein Stalljunge zu sein, musste er auch weniger die Pferdeboxen säubern. Die Monde vergingen und Korhildas Enkel verbrachte die Tage auf dem Pferderücken und mit Tagträumereien.
 
Iralda, Wolfaran, Leobrecht und Korhilda unterhielten in der Zwischenzeit einen regen Schriftverkehr, was denn nun aus dem Jungen geschehen sollte. Nach dem verkorksten Ausbildungsversuch auf Burg Zweifelfels, wollten dieses mal alle das Richtige für den Jungen finden.
 
Vor allem Iralda wollte die zweite Entscheidung besser treffen, als die Erste. Ihr lag immer noch schwer im Magen, wie verängstigt ihr Sohn aus Zweiflingen zurück gekehrt war. Korhilda konnte sie zwar beruhigen, da er in Wasserburg vollends aufzublühen schien.
 
Nach einigem Hin und Herr beschlossen die vier, dass Trisdhan die Pagenzeit bei seiner Großmutter absolvieren sollte. Das Thema Knappenvater vertagte man somit um ein paar Jahre nach hinten.
 
Es war wieder ein sonniger, warmer Sommertag, an dem Trisdhan mit Alion bei den Pferden war. Sie aufsuchend kamen Armadeon und Korhilda zu den beiden Jungen, die sich mit Stroh bewarfen und freudig dabei lachten.
 
„Trisdhan, Alion“, rief die Baronin von Wasserburg die Jungen zu sich. „Wie ich sehe, habt ihr viel Spaß.“ Beide Burschen nickten eifrig mit einem breiten Grinsen auf den Lippen. „Dann wird es euch erfreuen, dass ihr nun ein wenig länger zusammen bleiben könnt.“
 
Beide fielen sich freudestrahlend um den Hals. „Das heißt aber nicht, dass ihr euch weiter in Tagträumereien verlauft. Wir, Armadeon und ich haben entschieden, dass ihr beide in die Pagenausbildung geht. Wir werden sie nur ein wenig anders gestalten, als Du Trisdhan es aus Hartsteen kennst. Ihr werdet beide von Damina von Drosselpfort die ritterlichen Tugenden lehren und Armadeon kümmert sich um die Reitausbildung und den dazugehörenden Pferdeverstand. Die Ausbildung umfasst zuerst einmal die nächsten Götterläufe. In wieweit die Knappschaft daran anschließt müssen wir sehen und ist noch nicht entschieden. Ich gebe Euch noch eine Woche, in der ihr machen könnt was ihr wollt, bevor der Ernst des Lebens anfängt und ihr wieder in einen geregelten Tagesablauf kommt.“
 
Es fühlte sich so gut an, jemandem Freude bereitet zu haben. Zufrieden verließen die beiden Erwachsenen die Jungen, die voll Abenteuerlust Gut und Schloss unsicher machten.
 
==Trisdhan und Alion –Im Umland von Rossgarten==
Ausritte in die Umgebung, Vorstellung der Wasserburger Landschaft
==Trisdhan und Alion –Die Mauern der Ruine Grimmberg==
Übernachtung im Freien, Vorstellung der Wasserburger Landschaft
==Trisdhan und Alion -Was die Stadt zu bieten hat==
Besuch in der Stadt Wasserburg, Vorstellung der Wasserburger Landschaft
==Trisdhan und Alion -Auf in den Wall==
Auflug in die Umgebung, Vorstellung der Wasserburger Landschaft (Wall)
 
=Zacken und Wall=
Auszüge aus den ständigen Briefwechseln zwischen den befreundeten Herrschern von Sturmfels und Weißbarûn (namentlich Korhilda von Sturmfels und Gidiane von Waltern)
 
=Ophelias phexgefälliges Gespür=
==Fahrt der Elidana==
[[Garetien:Villa Ox|Villa Ox]], [[Garetien:Kaiserstadt Gareth|Kaiserstadt Gareth]], 1042 BF
 
"Hochgeboren, seit einigen Tagen lungert eine südländisch aussehende Frau vor der Villa Ox herum. Wenn ich mich ihr nähern wollte, war sie jedoch phexgeschwind verschwunden." [[Garetien:Hitta vom Wirsel|Hitta vom Wirsel]] berichtete dem Reichsvogt [[Perricum:Leobrecht von Ochs|Leobrecht von Ochs]], als es an der Tür klopfte.
 
Die Haushofmeisterin öffnete die Eingangstür und blickte in das Gesicht der Frau. Dunkle schwarze Haare, dunkler Teint, Kleidung die man eher nahe der Al'Anfaner Botschaft vermuten würde.
 
"Der Launenhafte und der Listige zum Gruß! Fiorella Geraucis mein Name, ich bin auf der Suche nach Iralda von Bärenau. " Völlig überkandidelt gab sich die fremde Person.
 
Von hinten ertönte eine Stimme "[[Garetien:Iralda von Ochs|Iralda von Ochs]]. Sie hat geheiratet. Darf ich vorstellen, Leobrecht von Ochs, der Herr des Hauses. Was ist Euer Begehr?"
 
Iralda, die ihren Namen vernahm gesellte sich hinzu. "Ich kenne euch nicht, würdet ihr mir verraten weshalb ihr mich aufsucht?"
 
"Wie ich eurem Gatten..." "Schwiegervater..." "Ah passt auch besser zum Alter...."
 
"Mehr Respekt bitte." Räusperte sich der Reichsvogt.
 
"Wie ich dem Herrn des Hauses bereits mitteilte, ist mein Name Fiorella Geraucis. Ich stamme aus der hochangesehenen Reederei [[wikav:Haus_Geraucis|Geraucis]]."
 
"Nie von gehört" bemerkte Iralda.
 
"Tststs.  Also ich komme aus der hochangesehenen Reederei Geraucis mit Sitz in Brabak. Ich bin hier, da ich noch ein Geschäft abschließen muss." Die Dame war ein wenig pikiert, dass ihr Familienname hier offenbar nicht bekannt war.
 
"Wir machen keine Geschäfte mit Kopfgeldjägern aus dem Süden " warf Leobrecht ein.
 
"Werter Herr, das Geschäft wurde bereits im Götterlauf 1022 BF getätigt.“ Fiorella schüttelte ungläubig den Kopf. „Bin ich bei der Iralda, dessen Mutter Ophelia von Bärenau war?"
 
"Ja, die bin ich. Was hat meine Mutter damit zu tun?"
 
"[[Garetien:Ophelia von Bärenau|Ophelia von Bärenau]]. Wann ist sie verstorben?"
 
"Was wollt ihr? Sprecht." Leobrecht wurde bestimmter, jedoch beschwichtigte Iralda "1026 BF."
 
"[[Garetien:Brander von Bärenau|Brander von Bärenau]] und [[Garetien:Baduar von Bärenau|Baduar von Bärenau]]? Lebendig oder tot?"
 
"Verstorben 1027 BF. Beide." Iralda gruselte sich bei dem Gedanken des Ablebens ihrer Liebsten. Ihr Vater der heldenhaft verstarb, als er das Zedernkabinett verteidigte und ihr Bruder, der sein Leben lassen musste, als er sie beschütze. Welch grausame  Zeit.
 
"Gut, dann habe ich richtig recherchiert. Eure Mutter schloss im Götterlauf 1022 BF einen Handel mit uns ab. Wir, die Familie Geraucis, gehören als Granden zu der [[wikav:Audienzia|Audienzia]] von [[wikav:Königreich_Brabak|Brabak]]."
 
Während die südländische Händlerin weiter dozierte, führte Leobrecht die beiden Damen ins Arbeitszimmer.
 
"Der Handel war eine Investition in unsere Südmeerfahrten. Und was soll ich euch sagen, eure Mutter hatte ein gutes Händchen."
 
"Just vor ein paar Monaten steuerte Kapitän [[wikav:Gerion Geraucis|Gerion Geraucis]] sein Schiff Elidana - übrigens benannt nach der verstorbenen Elidana Geraucis - in den Hafen von Brabak. Und ich als Sprachrohr habe nun die freudige Aufgabe, die Gewinne an die Teilhaber auszuschütten. Euren Adelsbrief als Legitimation bitte."
 
Iralda und Leobrecht schauten verdutzt, während Fiorella Papier und Feder bereit legte.  Sie zerriss drei Briefe, um einen weiteren sich bereit zu legen. Dazu stellte sie noch ein größeres Kästchen auf den Tisch. "Der Adelsbrief, sonst kann ich nicht weiter machen"
 
Iralda legte ebenjenen vor und die Händlerin prüfte diesen sehr genau.
 
Anschließend reichte sie Iralda einen Vertrag, den einst ihre Mutter mit stippwitzschem Geschäftssinn abgeschlossen hatte, einen Brief mit dem Siegel Bärenaus und schob das Kästchen hinüber "Euer Ertrag aus dem Geschäft. Herzlichen Glückwunsch. Das Haus Geraucis bedankt sich für das entgegengebrachte Vertrauen und hofft, dass die Barone von Bärenau auch weiterhin in die Seefahrt investieren. Wie eure Mutter einst zu eurem Vater sagte "Brander, die Schlacht an der Trollpforte sollte uns lehren, nicht all unser Geld in der Heimat zu horten" wohl gesprochen, guter Geschäftssinn."
 
Formvollendet verabschiedete sich die Dame und ließ völlig perplexe Ochsen mit einem großen Batzen voll Perlen und Edelsteinen zurück, sowie einem Brief den Ophelia vor ihrem Ableben geschrieben hatte.
 
 
== Vermächtnis aus vergangenen Tagen==
 
{{Brief
|Adressat= Meine geliebte [[Garetien:Iralda von Ochs|Tochter ]],
 
|Text=etwas Schlimmes muss vorgefallen sein, wenn Du diesen Brief nun in den Händen hältst. Dein [[Garetien:Brander von Bärenau|Vater]], Dein Bruder [[Garetien:Baduar von Bärenau|Baduar]] und ich sind dann von Golgaris Schwingen übers Nirgendmeer begleitet worden. Ich hoffe [[Garetien:Alderan von Bärenau|Alderan]] geht es gut, denn er wäre der nächste Briefempfänger nach Dir.
 
Was auch immer zu unserem Ableben geführt haben sollte, hoffe ich, dass es Dir gut geht.
 
Als der Dämonenmeister unsere Lande in Angst und Schrecken versetzte und nach der Schlacht an der Trollpforte in den Rausch der Ewigkeit entrückt wurde, konnte ich Deinen Vater überzeugen meinem Stippwitzer Geschäftssinn zu vertrauen.
 
Unsere Lande waren nicht sicher und wahrscheinlich sind sie es auch in der Zeit nicht mehr, in der Du diesen Brief liest. Dämonenmeister, Usurpatoren, Orks, Oger, Ränkespiele des Adels, alles bedroht uns, unsere Familien, unsere Ländereien, unsere Untertanen.
 
Die Region um Gareth war seit jeher in Kämpfen verstrickt, auch wenn Bärenau bisher von allem Unheil verschont wurde. Beziehungsweise das letzte Unheil schon seit den Anfängen der Priesterkaiser zurück liegt.
 
Ich habe daher eine Geldanlage im Süden des Kontinents aufgetan und konnte Deinen Vater zur Einsicht bringen eine beträchtliche Summe in das Vorhaben des Handelshauses [[wikav:Haus Geraucis|Geraucis]] zu investieren. Unsere Geldanlage war auf lange Sicht ausgelegt, so dass ich am heutigen Tage nicht absehen kann, wann Dich dieser Brief erreicht.
 
Nutze, den Dir überstellten, Betrag weise. Da Dir dieser Brief nur bei unserem Ableben überbracht wird, prüfe auch weiterhin, ob Garetien ein sicherer Ort ist.
 
Vielleicht lebt noch einer Deiner [[Garetien:Familie Stippwitz|Stippwitzer]] Verwandtschaft im Kosch, sie können Dir bei einer weiteren Geldanlage behilflich sein.
 
Meine Große, ich hoffe Du hast ein erfülltes Leben.  Blicke immer nach vorne und nie zurück. Vertraue auf Dein Gespür und gehe Deinen Weg.
Sei Dir gewiss, ich liebe Dich und Deine Geschwister sehr.
 
|Absender=[[Garetien:Ophelia von Ochs|Deine Mutter]];
Gegeben Praios 1022 BF; [[Garetien:Burg Bärenau|Burg Bärenau]] }}
 
==Für schlechte Zeiten==
 
{{Brief
|Adressat= Verehrter [[Perricum:Leobrecht von Ochs|Leobrecht ]],
 
|Text=Ich bin dem Rat meiner Mutter gefolgt und habe daher meinen Großvater [[kos:Gobrom zu Stippwitz|Gobrom]] im Kosch aufgesucht.  Großvater ist ein herausragender Händler mit einem feinen Geschäftssinn.
 
Das Vermächtnis meiner [[Garetien:Ophelia von Bärenau|Mutter]] soll auch weiterhin ein Rettungsanker für schlechte Zeiten sein. Ein wenig des Geldes habe ich [[Garetien:Alderan von Bärenau|Alderan]] zu kommen lassen, damit der den bereits sehr weit fortgeschrittenen Wiederaufbau [[Garetien:Baronie Bärenau|Bärenaus]] vollenden kann.
 
Den anderen Teil habe ich auf Großvaters Ratschlag hin geteilt und bei mehreren Bankhäusern, verteilt auf dem Dererund, verstreut. So wie ein Teil, welches ich bei den Gebrüdern Stippwitz angelegt habe.
 
Das Geld soll unser Notgroschen sein. Die Rücklage für die Baronie Bärenau und unser [[Garetien:Haus Ochs|Haus Ochs]], zu dem ich nun hinzu gehöre.
 
Wenn wir an das Ersparnis gehen, sollten wir am Rande des Abgrunds stehen. Es soll nicht dazu dienen uns einen angenehmen und ausladenden Lebensstil zu ermöglichen.
 
[[Garetien:Wolfaran II. von Ochs|Wolfaran]] habe ich bisher nichts von der wundersamen Geldvermehrung erzählt. Ich möchte, dass es ein Geheimnis zwischen Euch und mir bleibt.
 
[[Garetien:Hitta vom Wirsel|Hitta]], unsere Haushofmeisterin, kann sich nicht mehr an die südländische Dame erinnern. Dafür habe ich gesorgt. Wie, bleibt meine Angelegenheit.
 
Bitte vernichtet den Brief nach Erhalt. Ich werde Euch beizeiten in einem persönlichen Gespräch mitteilen, wo und an welchen Orten sich die Wechsel und Unterlagen befinden.
 
|Absender=[[Garetien:Iralda von Ochs|Deine Schwiegertochter]];
Gegeben 1042 BF; [[Garetien:Villa Ox|Villa Ox]]}}


=Aventurische Monate=
=Aventurische Monate=
Zeile 624: Zeile 214:
#  Rahja - Juni
#  Rahja - Juni
#  Namenlose Tage
#  Namenlose Tage
=Ochsenherde=
===Bastarde Ardor===
*1042 Rhianna von Hordenberg
*1044 NN
*1046 NN

Aktuelle Version vom 11. November 2024, 13:04 Uhr

Briefspiel Ina

Das Feierkomitee

Auf Burg Devendoch herrschte eine gedämpfte und feierliche Stimmung. Die Gedenkfeierlichkeiten zur Dritten Dämonenschlacht, der größten Schlacht der vergangenen Zeit, standen bevor. Die hohen Mauern der Burg waren mit Bannern und Wimpeln geschmückt, die im leichten Wind flatterten. Viele der Anwesenden hatten Angehörige verloren und gedachten ihrer mit tiefem Respekt und Trauer. Doch gleichzeitig sollte auch dem Frieden und der Zusammenarbeit gedacht werden, die nach der Schlacht errungen worden waren.

Leobrecht von Ochs stand in einer Ecke des großen Festsaals und beobachtete das bunte Treiben. Die prächtigen Roben und Rüstungen der Anwesenden spiegelten das flackernde Licht der Kerzenleuchter wider, die den Saal erhellten. Trotz der festlichen Stimmung konnte Leobrecht seine Unzufriedenheit nicht verbergen. Anstatt bei den wichtigen diplomatischen Verhandlungen um einen neuen Beistandspakt mit dem Horasreich mitzuhelfen, war er ins Feierkomitee berufen worden. Diese Entscheidung stieß ihm bitter auf.

„Warum ausgerechnet ich?“ murmelte Leobrecht und ballte die Fäuste. Er fühlte sich herabgesetzt und übergangen, als ob jemand seine Fähigkeiten und seine Erfahrung als Diplomat nicht zu schätzen wüsste.

Korhilda von Sturmfels, seine Frau, trat zu ihm und sah ihn besorgt an. „Was bedrückt dich, Leobrecht?“

„Sie haben mich als mittelreichischen Gesandten zum Feierkomitee verbannt, Korhilda. Mich, einen erfahrenen Diplomaten, der schon so viele erfolgreiche Verhandlungen geführt hat! Warum nicht zu den Diplomaten, die den neuen Beistandspakt verhandeln?“ antwortete er zornig.

Korhilda legte eine Hand auf seine Schulter. „Vielleicht gibt es einen Grund dafür. Vielleicht wollten sie sicherstellen, dass die Feierlichkeiten perfekt organisiert sind. Es muss doch nicht hinter allem eine großangelegte Intrige stehen.“

„Jemand hat dafür gesorgt, dass ich kaltgestellt werde, während andere die wichtigen Verhandlungen führen. Und das auf kaiserlichen Befehl.“ sagte Leobrecht bitter und sah seine Frau an, die aus seiner Sicht zu naiv dachte.

„Wer könnte das gewesen sein?“ fragte Korhilda nachdenklich.

„Das ist es, was ich herausfinden muss. Aber ich kann nicht überall gleichzeitig sein,“ erwiderte Leobrecht entschlossen. Korhilda seufzte. „Und was schlägst du vor?“

„Ich brauche dich als mein Auge und Ohr, Korhilda. Gehe zum Aimar Gor und lasse dich in die Abordnung des Mittelreichs aufnehmen,“ bat Leobrecht.

Korhilda zögerte. „Du weißt, dass ich keine gute Diplomatin bin. Ich bin eine Kämpferin mit dem Schwert, nicht mit Worten und der Feder.“

Leobrecht nahm ihre Hand und sah ihr fest in die Augen. „Ich weiß, dass das nicht deine Stärke ist, aber ich vertraue dir. Ich brauche deine Hilfe, Korhilda.“

Sie seufzte erneut und nickte widerwillig. „Ich werde es tun, für dich, Leobrecht. Aber sei dir bewusst, dass das nicht meine Stärke ist.“

„Danke,“ sagte Leobrecht erleichtert. „Gemeinsam schaffen wir das. Ich werde dir mit Rat und Tat zur Seite stehen und dich von der Ferne aus unterstützen.“

„Ich hoffe, ich bin dem gewachsen,“ murmelte Korhilda. „Aber für dich werde ich es versuchen.“

Die Unruhestifter

Auf Burg Devendoch herrschte trotz der Feierlichkeiten eine unterschwellige Spannung. Die Gedenkfeierlichkeiten der Dritten Dämonenschlacht sollten nicht nur an die tragischen Verluste erinnern, sondern auch den Frieden und die Zusammenarbeit feiern. Leobrecht von Ochs und seine Frau Korhilda von Sturmfels standen im Schatten eines großen Tapestries, weit abseits des Trubels. Leobrecht hatte genug von den endlosen Reden und Diskussionen.

Korhilda war deutlich genervt. „Diese Lucia de Pilar und der Irian von Tandosch! Schreihälse, die Leute aufwiegeln und keinen Funken Diplomatie besitzen. Es ist zum Verrücktwerden!“ Leobrecht nickte nachdenklich. „Ich verstehe deinen Frust, Liebste. Aber du musst einen kühlen Kopf bewahren. Sie zu behandeln, als wären es deine Kinder oder Enkel, könnte helfen.“ Korhilda warf ihm einen skeptischen Blick zu. „Du weißt, dass ich keine geborene Diplomatin bin. Ich bin eine Kämpferin. Mein Schwert ist meine Sprache, nicht diese endlosen Worte und Intrigen.“

Leobrecht lächelte leicht. „Ich weiß, aber genau deshalb brauche ich deine Hilfe. Geh zum Aimar Gor und schlage vor, dass er Kommissionen bildet. So würde ich es handhaben. Vielleicht findet das bei dem versierten Diplomaten Anklang. Wahrscheinlich denkt er bereits in eine ähnliche Richtung. Um Eurem Ziel näher zu kommen, wäre es sinnvoll Tandosch und de Pilar eine Kommissionsleitung zu übertragen, die fernab der Vertragsverhandlung agiert. Das ist der Weg, um in Ruhe arbeiten zu können.“

Innere Dämonen

Tagebucheintrag, Korhilda von Sturmfels im Ingerimm 1046 BF

Es war spät in der Nacht, und wie jedes Jahr, wenn der Jahrestag der Dritten Dämonenschlacht nahte, wurde ich von Alpträumen und Schlaflosigkeit geplagt. Mein Gatte schlummerte friedlich in unserem Bett, während ich, gegen die Dämonen meiner Erinnerungen ankämpfte.

Schließlich erhob ich mich aus dem Bett und ging zu dem kleinen Schreibpult in unserer Schlafstube. Ich zündete die Öllaterne an und dämmte das Licht, um die Stille der Nacht nicht zu stören. Mit ruhiger Hand tauchte ich die Feder in die Tinte und begann, meine Gedanken in dieses Tagebuch zu schreiben:

Die Gedenkfeierlichkeiten zur Dritten Dämonenschlacht auf Burg Devendoch verlangen mir mehr ab, als ich je erwartet hätte. Mein Herz schmerzt beim Gedanken an die vielen Gefallenen, deren Verlust wir hier ehren. Der Schatten ihrer Taten und Opfer lastet schwer auf uns allen, besonders auf jenen, die das Schlachtfeld damals lebend verlassen durften.

Zusätzlich fühle ich mich überfordert von den Aufgaben, die mir als Teilnehmerin der Verhandlungsdelegation des Mittelreiches auferlegt wurden. Ich bin eine Veteranin des Krieges, gezeichnet von Schlachten und Kämpfen, die mich einst mit Stolz erfüllten. Doch nun kämpfe ich nicht mit Schwert und Schild, sondern mit Paragraphen und Gesetzestexten. Die Verträge von Weidleth und Mantrash Mor, deren Klauseln und Bestimmungen ich mir aneignen muss, erdrücken mich mit ihrer schieren Komplexität. Wie bin ich nur in diese Lage geraten? Ich bin keine Rechtsgelehrte, sondern eine Ritterin und fühle mich wie ein Fisch auf dem Trockenen, weit entfernt von dem, was ich beherrsche und kenne.

All dies tue ich nur aus Liebe zu meinem Gatten Leobrecht. Er hat mich gebeten, sein Auge und Ohr zu sein, um in seinem Willen zu handeln. Er ist schwer enttäuscht, dass er zur Feierkommission abberufen wurde. Ich versuche, all seine Einwürfe und Ratschläge umzusetzen, doch es fällt mir schwer. Die Angst, ihn zu enttäuschen, sitzt tief in mir und nagt an meiner Entschlossenheit.

Heute sprach ich mit dem Reichsvogt der Gerbaldsmark, so wie es Leobrecht mir nahegelegt hatte. Ich hoffe, dass Leobrechts Vorschlag Gehör findet und Früchte trägt. Mit jedem Schritt, den ich auf diesen ungewohnten Wegen gehe, hoffe ich, meinen Liebsten nicht zu enttäuschen. Mögen die Götter mir die Stärke und Weisheit verleihen, diese Herausforderung zu meistern, so wie ich viele Schlachten auf dem Schlachtfeld meisterte. Doch hier, in den hallenden Fluren von Burg Devendoch, fühle ich mich oft verloren und allein.

Mit jedem Tag wünsche ich mir, dass die Gedenkfeierlichkeiten hier enden und ich nach Hause zurückkehren kann. Aber bis dahin werde ich standhaft bleiben, für meinen geliebten Leobrecht, und die Hoffnung hegen, dass meine Bemühungen nicht umsonst sind.

Der Vertrag

Ausgehandelt von:

  • Dom / Seine Wohlgeboren Algerio Juliando da Selaque von Culming, Edler von Selkethal
  • Seine Hochgeboren Reto Eorcaidos von Aimar-Gor, Reichsvogt der Gerbaldsmark, Anführer der mittelreichischen Delegation
  • Seine Wohlgeboren Oderik Dankhardt von Schwingenfels, Junker zu Weizengrund
  • Seine Hochgeboren Metzel d.J. von Uztrutz, Landvogt von Uztrutz
  • Ihre Hochgeboren Korhilda von Sturmfels, Baronin zu Wasserburg
  • Adeptus / Hoher Herr Concitatus Murako Flaviora, Magier / Horasreich
  • Comto Erlan Sirensteen von Irendor, Comto zu Bomed / Baron des Yaquirbruchs, Verhandlungsführer Horasreich
Trenner Garetien.svg

Memento mori – in mente illorum contractuum, adhuc valentium, pro thronis binis, vasallis eorum et subvasallis, etc. pp., quae apud Weidleth et Mantrash’Mor sancita sunt – imprimis Passus Rondrae – confirmamus nos sustinere pacem inter duo regna intra fines tempore tractationum contractus Mantrash’Mor.

Hic contractus fundamentum sit pro Sigillum Sancta Boronia.


In spirito Sancta Boronia…

Passus Golgari: …

Passus Bishdariel: …

Passus Marbo: …

Passus Noiona: …

Passus Etilia: …

<ENDE>

Weitergehende Informationen:

Garethi/Horathi-Übersetzung

Siegelwerk von St. Boronia 1. Präambel: offen 2. Passus: geheim 3. Addendum (Nicos Gruppe) Präambel:

Memento mori - im Geiste der für die beiden Throne, deren Vasallen und Aftervasallen etc.pp. immer noch geltenden Verträge von Weidleth und Mantrash‘Mor - insbesondere die Passus Rondrae - bekräftigen wir die Unterstützung des Friedens der beiden Reiche in den Grenzen zum Zeitpunkt der Verhandlungen des Vertrages von Mantrash‘Mor.

Dieser Vertrag soll die Basis für das Siegelwerk von St. Boronia sein.

(Meisterinformation) In spirito Sancta Boronia…

Zu 1 (Golgari): gegen „mindere“ Sphärenschänder, Paktierer etc.pp. (unterhalb des Dämonenmeisters)

Zu 2 (Bishdariel): Kommunikation innerhalb der beiden Reiche

Zu 3 (Marbo): Wie gehen wir entsprechend mit solchen Herausforderungen außerhalb der beiden Reiche um?

Zu 4 (Noiona): jedes Reich hat seine eigenen komplizierten Herausforderungen…

Zu 5 (Bishdariel): Wer berät bei Problemen und Auslegungsfragen zu diesem Vertrag? Die Geweihtenschaft am Kaiserhof des Raul‘schen Reiches und die Geweihtenschaft am Sangreal

borongefälliges Schweigen

Tagebucheintrag - Korhilda von Sturmfels im Ingerimm 1046 BF

Es war spät in der Nacht, und erneut fand ich keinen Schlaf. Nicht einmal der gute Torbelsteiner Brand, den wir mit der Koscher Gesandtschaft getrunken hatten, und das rhythmische Schnarchen meines geliebten Leobrecht konnten mich beruhigen.

Leobrechts Einwände wurden erfreulicherweise vom Reichsvogt der Gerbaldsmark wohlwollend aufgenommen und umgesetzt. Die Tage vergingen, und ich verbrachte unzählige Stunden in der Kommission für den Beistandspakt zwischen Horasreich und Mittelreich. Paragraphen und Vertragserstellung begleiteten mich von Tag zu Tag. Wie sehr wünschte ich mir, eine Horde Orks vor mir zu haben, denen ich den Garaus machen könnte.

Was mich jedoch erfreute, war die Harmonie innerhalb der Delegation. Keine Schreihälse, die nur ihr eigenes Interesse verfolgten, sondern eine Gruppe, die gemeinsam etwas erreichen wollte. Natürlich hatte jede Delegation ihre eigenen Ziele, doch es wurde konstruktiv und ohne Schuldzuweisungen verhandelt.

Die mittelreichische Kommission wurde angeführt von Reto von Aimar-Gor, während die horasische Delegation von Comto Erlan Sirensteen geleitet wurde. An meiner Seite verhandelten Landvogt Metzel der Jüngere von Uztrutz, Junker Oderik Dankhardt von Schwingenfels und Dom Algerio da Selaque von Culming. Die horasische Delegation wurde durch den Magus Concitatus Maruko Flaviora komplettiert.

Nachdem auf Burg Devendoch schwarzmagisches Übel um sich griff, entschloss sich die Delegation, sich einzuschließen. Von da an war ich auf mich allein gestellt und konnte nicht mehr auf Leobrechts Weisheit zurückgreifen. Es fühlte sich an, als sei ich in einer Schlacht eingekesselt – nur noch viel schlimmer, denn die Feder in meiner Hand beherrsche ich nicht so wie das Schwert.

Die Stunden verstrichen, doch wir verhandelten weiter. Am Ende stand ein Beistandspakt mit fünf borongefälligen Passus. Doch was nun? Wie sich im Nachgang herausstellte, herrschte schwarzschelmisches Übel um uns herum. Wie sollten wir den Vertrag schützen?

Nachdem wir den Verhandlungsraum verlassen hatten, spürte ich die schwere Last auf meinen Schultern. Die jüngsten Ereignisse hatten uns alle aufgewühlt, und das schwarzmagische Übel, das auf Burg Devendoch umging, ließ uns kaum einen Moment der Ruhe finden. In dieser bedrückenden Stimmung wandte ich mich an den Borongeweihten Aedin zu Naris, um Hilfe und Beistand zu suchen.

Mit leisen, aber entschlossenen Schritten führte ich ihn in die kleine Kapelle, die abseits des Trubels lag. Das Kerzenlicht flackerte sanft an den steinernen Wänden und schuf eine Atmosphäre der Ruhe und Besinnlichkeit. Ich bat Aedin, die Kommission zu segnen, damit wir mit einem borongefälligen Schweigen unser Wissen bewahren konnten. Es war von größter Wichtigkeit, dass nur die Kaiserin und der Horas zuerst davon erfuhren, denn wir konnten niemandem mehr trauen – nicht, solange Torxes von Freigeist sein Unwesen auf Burg Devendoch trieb.

Der Borongeweihte Aedin zu Naris nickte verständnisvoll. Die Delegation, die den Beistandspakt verhandelte, sammelte sich in der Kapelle und der Geweihte des Schweigenden Gottes begann, die borongefällige Liturgie zu sprechen. Seine Stimme war sanft und beruhigend, jeder seiner Worte schien die Last von unseren Schultern zu nehmen. Er sprach die Segensformeln mit einer solch ergreifenden Würde, dass wir alle tief bewegt wurden.

Der Boronsegen in der kleinen Kapelle war für uns alle eine Quelle der Beruhigung. Aedin vollführte die Liturgie seines schweigenden Herrn mit einer solchen Andacht und Hingabe, dass wir spürten, wie ein Hauch von Borons Weisheit und Schutz über uns kam.

Mit dem Segen Borons fühlten wir uns gestärkt und vorbereitet auf die kommenden Herausforderungen. Wir wussten, dass unser Wissen sicher bewahrt werden würde und dass unsere Bemühungen nicht umsonst gewesen waren.

Bewegende Ereignisse

Tagebucheintrag, Korhilda von Sturmfels im Ingerimm 1046 BF

Heute schreibe ich von den bewegenden Ereignissen der Gedenkfeierlichkeiten. Der Gottesdienst zu Ehren der Gefallenen der Dritten Dämonenschlacht war von tiefem Respekt und Ehrfurcht geprägt. Auch wenn er die alten Wunden wieder aufriss, berührte er mein Herz zutiefst. Graf Growin zu Ferdok, der Koscher Zwergengraf, hielt seine Rede kurz und prägnant. Die Worte passten perfekt zu seinem Wesen, und ich war überrascht und stolz zu erfahren, dass Leobrecht der Verfasser dieser ergreifenden Rede war.

Nach dem Gottesdienst formierte sich der Adel zu einem feierlichen Marsch der Gläubigen zur Pforte der verhüllten Boronstätte Sankta Boronia. In Andacht und Trauer vereint, hielten wir dort unter den feierlichen Worten des Borongeweihten Seine Ehrwürden Aedin zu Naris, Sprecher des Schweigenden Kreises, einen weiteren Gottesdienst ab. Seine tiefe Stimme erfüllte die Stille mit einem feierlichen Anstand, die den Schmerz und die Ehrfurcht in unseren Herzen widerspiegelte.

Zum Abschluss wurde der Choral zum Lichten des Nebels angestimmt. Der Gottesdienst war erhebend und zutiefst bewegend. Der Choral wurde mit solch inbrünstiger Hingabe vorgetragen, dass die Melodie den Nebel zu umarmen und fortzutragen schien, bis Sankta Boronia wieder frei zugänglich war. Die Klänge hallten durch die versammelte Menge, und ich konnte die Tränen nicht zurückhalten, so ergriffen war ich von der inbrünstigen Hingabe aller Anwesenden.

Zum krönenden Abschluss der Feierlichkeiten wurde mir die große Ehre zuteil, im feierlichen Rahmen ihrer kaiserlichen Majestät Rohaja von Gareth höchst selbst den Greifenstern in Bronze verliehen zu bekommen. Diese Auszeichnung erhielt ich anlässlich meiner Teilnahme an der Dritten Dämonenschlacht und sie erfüllt mich mit großem Stolz und tiefer Dankbarkeit. Neben der Kaiserin standen Seine kaiserliche Majestät Khadan Varsinion Firdayon und Seine Erlaucht Gernot von Mersingen, der Markgraf der Rabenmark. In feierlichem Rahmen verteilte der Markgraf Rosen und überreichte ein Schriftstück - Junker Eberhelm von Eychgras hatte seine herzlichen Glückwünsche und seine sorgfältig gezüchteten Rosen nach Burg Devendoch gesandt.

Im Publikum verfolgte Leobrecht ehrfurchtsvoll die Zeremonie. Seine Augen strahlten vor Stolz, und ich konnte spüren, wie sehr er diesen Moment mit mir teilte. Die Feierlichkeiten hinterließen in mir ein Gefühl des Friedens und der Erfüllung, wissend, dass die Opfer der Dämonenschlacht nicht vergessen waren und ihre Erinnerung in unseren Herzen weiterlebte.

Von Schwarzschelmen und Schmuggel

Tagebucheintrag - Korhilda von Sturmfels im Ingerimm 1046 BF

Heute Abend, an unserem letzten Abend auf Burg Devendoch, nehme ich mir die Zeit, um die dortigen Ereignisse endgültig zu verarbeiten und niederzuschreiben. Die bedrückende Präsenz von Torxes von Freigeist, dem Schwarzschelm, lastete schwer auf unseren Gedenkfeierlichkeiten. Seine Umtriebe und Störungen waren allgegenwärtig und nicht zu übersehen. Was wollte er mit seinem Angriff auf die Adelsgesandtschaft bezwecken? Missgunst und Vertrauensbruch, das war sicher. Kein Wunder, dass wir uns gezwungen sahen, uns einzuschließen und unter Ausschluss der Öffentlichkeit weiter zu verhandeln. Der Schwarzschelm wollte alle auseinanderbringen; er sehnte sich nach Zwietracht und Hass anstatt nach Frieden und Zusammenarbeit.

Ein besonderes Detail bleibt mir in lebhafter Erinnerung: Torxes setzte eine Quintlinga anstelle ihrer Exzellenz Lucia de Pilar, Siegelbewahrerin von Almada, ein, um weiter Unheil zu stiften. Ich war die Erste, die ihr misstraute, ohne zu ahnen, dass sie ein Dämon war und es schließlich durchsetzte, dass sie von den Verhandlungen abgezogen wurde. Im Nachhinein bin ich sehr stolz auf meine Menschenkenntnis, eine Fähigkeit, die ich durch meine fünf Kinder und fünfzehn Enkelkinder erlernt hatte.

Doch nicht nur diese Intrige bereitete mir Sorgen. Der Schmuggel von Theriak und Bernstein durch die garetischen Lande beschäftigte mich ebenfalls. Diese Waren wurden unbemerkt nach Gareth gebracht und von dort aus weiter nach Tobrien und Weiden transportiert. Es scheint, als sei die HPNC in Riva unterwandert, und die Westflotte, von der ich vermutete, dass dort noch Abtrünnige unterwegs waren, stahl diese unlauteren Waren, indem sie horasische Handelsschiffe überfielen. Wer steckt hier alles dahinter?

Besonders beunruhigend war ein Schriftstück, das mir von einem Ucuriatan überbracht wurde. Es berichtete von alten kaiserlichen Schiffen, die nun auch an der Ostküste gesichtet wurden, während zuvor nur die Westküste betroffen war. Hängt alles zusammen? Die abtrünnigen Schiffe, der Schmuggel von Bernstein und Theriak? Was wird hier bezweckt? Wer ist der Feind, und was hat er vor?

Ich werde den Darpatweg, der durch meine Baronie verläuft, stärker im Auge behalten. Ob auch hier Theriak und Bernstein über die Straße geschmuggelt wird? Oder doch eher über den Flussweg?



Ein Brief aus der Admiralität

Handout AAK direkt an Korhilda von Sturmfels übersandt.

Schreiben aus der Admiralität.jpg



















Aventurische Monate

  1. Praios - Juli (Jahresanfang)
  2. Rondra - August
  3. Efferd - September
  4. Travia - Oktober
  5. Boron - November
  6. Hesinde - Dezember
  7. Firun - Januar
  8. Tsa - Februar
  9. Phex - März
  10. Peraine - April
  11. Ingerimm - Mai
  12. Rahja - Juni
  13. Namenlose Tage