Geschichten:Krieger des Wassers - Spruch der Karten: Unterschied zwischen den Versionen
Steinfelde (D | B) (Vorlage „Briefspielindex“ bearbeitet.) |
Steinfelde (D | B) KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
||
(Eine dazwischenliegende Version desselben Benutzers wird nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
'''''Auf See vor Mhanerhaven, 30. Rondra 1042 BF'''''' | |||
„Was hat das zu bedeuten?“, wandte sich [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Helmbrecht von Steinfelde|Helmbrecht]] überrascht an Nazmeya. Doch ein Schatten schien sich plötzlich auf ihr schönes Gesicht gelegt zu haben und sie schüttelte den Kopf: „Das Lied, das die Karten Yaira zugetragen haben... es ist klar wie der Tag, dass die Melodie nicht ihr Gefallen gefunden hat.“ | |||
Sie drehte sich um und lief ihrer Schwester nach, den verdutzten Steinfelder einfach allein zurücklassend. Eine Zeitlang stand Helmbrecht wie versteinert. Eigentlich wollte er ihr sofort nach, doch etwas hielt ihn zurück. Stattdessen nahm er schließlich die heruntergefallenen Inrahkarten auf und legte sie ordentlich auf die Seekiste zu den anderen. Bevor er die Kajüte verließ, betrachtete er noch einmal nachdenklich die Bildnisse. Was davon hatte die Maid so tief berührt? Warum sollte der Götterbote ein Unglück sein? Und was war mit der Weissagerin der Luft? | |||
Der verwirrende Sinnestaumel, in den ihn Nazmeyas Gegenwart trotz der so kurzen Zeit ihres Beisammenseins gestürzt hatte, verflog nur langsam. Um sich etwas abzulenken, packte Helmbrecht seine wenigen Habseligkeiten in Erwartung der baldigen Landung zusammen und sah dann der Besatzung bei ihrer Arbeit zu, als Kapitän Kuttelhöver das Schiff in die Hafeneinfahrt von Mhanerhaven manövrierte. Erst als die ‚Tjelgos Bart’ ihren Landungsplatz erreicht und den Anker geworfen hatte, entdeckte Helmbrecht die beiden Schwestern, als sie an Deck traten und sich anschickten, das Schiff zu verlassen. Nazmeya hatte einen Arm um ihre Schwester gelegt und schien sie dabei halb zu stützen. Bei vollem Praioslicht sah Yaira noch jünger und schmaler aus, als im Halbdunkel der Kajüte; und sie hatte offenbar geweint, auch wenn sie das zu verbergen trachtete. Doch auch der Gesichtsausdruck der älteren Schwester zeugte von großem Ernst und kontrastierte umso mehr mit Helmbrechts Erinnerung an das strahlende Lächeln in ihrem Gesicht. | |||
Der Hartsteener atmete tief durch und trat neben sie: „Wenn ich vorhin einen Fehler begangen habe, seid versichert, es tut mir leid und...“, begann er, doch Nazmeya schnitt ihm mit einer Handbewegung das Wort ab und meinte leise: „Das muss es nicht. Es ist einfach der Spruch der Karten; Schicksal – Euer Schicksal.“ | |||
„Was denn? Erklärt es mir, bitte“, versuchte er es erneut. | |||
„Jetzt nicht, Sayid“, lehnte sie ab, „Maha as-salama.“ | |||
Bevor Nazmeya sich abwandte, trafen sich ihre Blicke ein letztes Mal und Helmbrecht vermeinte, neben der stillen Bitte so etwas wie Bedauern darin zu lesen. | |||
{{Briefspielindex | {{Briefspielindex | ||
|Titel=Spruch der Karten | |Titel=Spruch der Karten | ||
Zeile 13: | Zeile 30: | ||
|Dichtung= | |Dichtung= | ||
|Barde= | |Barde= | ||
|Anderswo= | |Anderswo=Khunchom | ||
|Zusammenfassung=Geheimnisse | |Zusammenfassung=Geheimnisse offenbaren sich nur der Kundigen - die aber nicht davon reden will. | ||
}} | }} |
Aktuelle Version vom 13. April 2019, 05:41 Uhr
Auf See vor Mhanerhaven, 30. Rondra 1042 BF'
„Was hat das zu bedeuten?“, wandte sich Helmbrecht überrascht an Nazmeya. Doch ein Schatten schien sich plötzlich auf ihr schönes Gesicht gelegt zu haben und sie schüttelte den Kopf: „Das Lied, das die Karten Yaira zugetragen haben... es ist klar wie der Tag, dass die Melodie nicht ihr Gefallen gefunden hat.“
Sie drehte sich um und lief ihrer Schwester nach, den verdutzten Steinfelder einfach allein zurücklassend. Eine Zeitlang stand Helmbrecht wie versteinert. Eigentlich wollte er ihr sofort nach, doch etwas hielt ihn zurück. Stattdessen nahm er schließlich die heruntergefallenen Inrahkarten auf und legte sie ordentlich auf die Seekiste zu den anderen. Bevor er die Kajüte verließ, betrachtete er noch einmal nachdenklich die Bildnisse. Was davon hatte die Maid so tief berührt? Warum sollte der Götterbote ein Unglück sein? Und was war mit der Weissagerin der Luft?
Der verwirrende Sinnestaumel, in den ihn Nazmeyas Gegenwart trotz der so kurzen Zeit ihres Beisammenseins gestürzt hatte, verflog nur langsam. Um sich etwas abzulenken, packte Helmbrecht seine wenigen Habseligkeiten in Erwartung der baldigen Landung zusammen und sah dann der Besatzung bei ihrer Arbeit zu, als Kapitän Kuttelhöver das Schiff in die Hafeneinfahrt von Mhanerhaven manövrierte. Erst als die ‚Tjelgos Bart’ ihren Landungsplatz erreicht und den Anker geworfen hatte, entdeckte Helmbrecht die beiden Schwestern, als sie an Deck traten und sich anschickten, das Schiff zu verlassen. Nazmeya hatte einen Arm um ihre Schwester gelegt und schien sie dabei halb zu stützen. Bei vollem Praioslicht sah Yaira noch jünger und schmaler aus, als im Halbdunkel der Kajüte; und sie hatte offenbar geweint, auch wenn sie das zu verbergen trachtete. Doch auch der Gesichtsausdruck der älteren Schwester zeugte von großem Ernst und kontrastierte umso mehr mit Helmbrechts Erinnerung an das strahlende Lächeln in ihrem Gesicht.
Der Hartsteener atmete tief durch und trat neben sie: „Wenn ich vorhin einen Fehler begangen habe, seid versichert, es tut mir leid und...“, begann er, doch Nazmeya schnitt ihm mit einer Handbewegung das Wort ab und meinte leise: „Das muss es nicht. Es ist einfach der Spruch der Karten; Schicksal – Euer Schicksal.“
„Was denn? Erklärt es mir, bitte“, versuchte er es erneut.
„Jetzt nicht, Sayid“, lehnte sie ab, „Maha as-salama.“
Bevor Nazmeya sich abwandte, trafen sich ihre Blicke ein letztes Mal und Helmbrecht vermeinte, neben der stillen Bitte so etwas wie Bedauern darin zu lesen.