Geschichten:Angespült - Beichte in Bergthann: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 7. Juni 2019, 09:07 Uhr
Markt Bergthann, Baronie Bergthann 11. Rondra 1042 BF
Bärfried, Orwin und Gero waren gegen Mittag in Markt Bergthann angekommen. Bärfried hatte schon am Rand der Gemeinde einen Bauern angesprochen und nach einem guten Gasthaus gefragt. Der Bauer hatte sich nicht damit begnügt ihm eine Wegbeschreibung zu geben, sondern brachte die Gruppe persönlich zu einem Gasthaus, dass unweit des Marktplatzes stand. Es machte einen guten Eindruck und schien auch eher die besserbetuchte Gesellschaft anzuziehen. Die Pferde wurden in einem Anbau des Gasthauses untergebracht. Orwin bezog abermals ein Einzelzimmer während Bärfried und Gero ein Zweibettzimmer neben dem von Orwin bezogen. Für den Rest des Tages würden sie hierbleiben und erst morgen wieder aufbrechen. Das fand der Waffenknecht zwar etwas seltsam, sagte aber nichts und bezog Stellung an einem Tisch im Schankraum.
Bärfried jedoch, suchte das Zimmer des Baronets auf. Zweimal schlug er kräftig gegen die Tür, welche unter seinem Plattenhandschuh leicht knarzte. Kurz darauf öffnete sie sich und Orwin blickte etwas zu dem Ritter hinauf und verzog etwas die Mundwinkel ehe er leicht genervt zu sprechen begann. "Hm? Was ist Euer Begehr hoher Herr?" Bärfried atmete tief ein und aus, "Eure Hochgeboren, darf ich eintreten? Ich sehe es als meine Pflicht als Ritter an, Euch über die verhängnisvolle Nacht zu berichten, seit der Euch eurer Kiefer schmerzt!" Orwin hob eine Augenbraue und blickte mit seinen braunen Augen sehr interessiert an Bärfried hoch, während er etwas zur Seite ging und den Ritter einließ.
"Nun... Euer schmerzende Kiefer ist tatsächlich das Ergebnis des Alkoholgenusses eurerseits. Allerdings..." Bärfried atmete tief durch und blickte beschämt zu Boden, "Nicht so wie Ihr wohl denken könntet. Ihr... Ward dem Alkohol an diesem Abend sehr zugetan und lalltet... Habt Euch nicht eures Standes gemäß verhalten. Und als ich Euch vor weiteren Eskapaden retten wollte habe ich..." Bärfried hob den Kopf und blickte den immer kritischer schauenden Orwin direkt in die Augen. "Ich habe euch einen Kinnhaken verpasst, der Euch zu Boden gehen ließ und mir die Möglichkeit gab Euch zu Bette zu bringen. Ich hätte niemals die Hand gegen Euch heben dürfen, das ist mir klar. Ich bitte Euch dennoch um Vergebung." Orwin blickte, den fast einen Kopf größeren, Bärfried einige Augenblicke an, wendete sich dann ab, ging zu einem kleinen Tisch und setzte sich. Bärfried blieb wie angewurzelt stehen, er erwartete eine Schelte die sich gewaschen hatte, der junge Baronet hatte jedes Recht dazu.
Das ist es was ich gebraucht habe! Ein Mittel zur Rache an diesem verdammten Ritter, der mich nicht nur durch die halbe Markgrafschaft hetzte sondern auch immer viel zu früh aufweckte! Dachte sich Orwin, ohne auch nur ein Anzeichen seiner Gedanken auf seinem Gesicht widerzuspiegeln. Er blickte viel mehr auf seine Füße. Damit werde ich es nicht nur ihm heimzahlen sondern auch meiner Mutter und Schwester! Immerhin haben sie mich diesem Grobian überantwortet! Orwin blickte zu Bärfried auf und nickte langsam, er atmete schwer aus und schürzte dann die Lippen, ehe er zu sprechen begann, "nun, es ehrt Euch und steht einem Ritter zu seinen Verfehlungen zu stehen. Das ist eine Eigenschaft die ich schätze. Und ich kann wahrscheinlich nicht nachvollziehen wie schwer es für Euch war mir dies zu sagen. Ihr hättet schweigen können und es wäre nie herausgekommen. Darum vergebe ich Euch, immerhin habt Ihr mich wahrscheinlich davor bewahrt mich noch mehr der Lächerlichkeit preis zu geben. Habt nochmals Dank für Eure Aufrichtigkeit." Orwin nickte dem Ritter zufrieden zu und bedeutete Ihm zu gehen. Dieser blickte kurz verwirrt zu seinem Schutzbefohlenen, machte dann auf den Absätzen kehrt und ging aus dem Zimmer.
Das... Lief anders als erwartet. Ich hätte nie gedacht, dass in diesem faulen Jüngling so viel Verständnis steckt... Dachte sich Bärfried während er selbst in den Schankraum ging und sich zu Gero setze, der schon zwei Bierhumpen vor sich stehen hatte.
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