Geschichten:Mieses Gefühl: Unterschied zwischen den Versionen
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Fassungslos starrte [[Garetien:Oderik Dankhardt von Schwingenfels|Oderik]] auf das Turnierfeld. Es hatte sich eine beängstigende Ruhe über das Turniergeschehen gelegt, nachdem die Grafenkinder aufeinander geprallt waren. Einzig und alleine der Jubel des Erben Hartsteens war zu vernehmen. | Fassungslos starrte [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Oderik Dankhardt von Schwingenfels|Oderik]] auf das Turnierfeld. Es hatte sich eine beängstigende Ruhe über das Turniergeschehen gelegt, nachdem die Grafenkinder aufeinander geprallt waren. Einzig und alleine der Jubel des Erben Hartsteens war zu vernehmen. | ||
Oderik konnte es dem jungen Mann eigentlich nicht verdenken. Wer konnte dies schon? Der erste Turniersieg war im Leben eines Ritters immer von Bedeutung. Die Freude darüber durfte man einem Ritter nicht nehmen. Doch welche Freude und vor allen welche Bedeutung hatte ein solcher Sieg, wenn er so zu Stande kam. Oderik ging in Gedanken dieser Frage nach ohne eine Antwort erwarten zu können. | Oderik konnte es dem jungen Mann eigentlich nicht verdenken. Wer konnte dies schon? Der erste Turniersieg war im Leben eines Ritters immer von Bedeutung. Die Freude darüber durfte man einem Ritter nicht nehmen. Doch welche Freude und vor allen welche Bedeutung hatte ein solcher Sieg, wenn er so zu Stande kam. Oderik ging in Gedanken dieser Frage nach ohne eine Antwort erwarten zu können. | ||
„Bei den Göttern, was für ein Treffer!“ entfuhr es [[Garetien:Sigmann von Windischgrütz|Oderiks Knappen]] schließlich, während auf dem Turnierfeld ein heilloses Durcheinander an Helfern und Medici sich um die verletzte Lechmin kümmerten. Oderik schaute betreten zu Boden. | „Bei den Göttern, was für ein Treffer!“ entfuhr es [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Sigmann von Windischgrütz|Oderiks Knappen]] schließlich, während auf dem Turnierfeld ein heilloses Durcheinander an Helfern und Medici sich um die verletzte Lechmin kümmerten. Oderik schaute betreten zu Boden. „[[Nebendarsteller ist::Garetien:Lechmin Rondara von Luring|Lechmin]] wird alle Götter brauchen, fürchte ich, Sigmann!“ Der junge Windischgrütz schaute nunmehr ertappt zu seinem Ritterherrn. „Meinst Du wirklich? Sie hat sich doch gerade noch bewegt!“ Oderik antwortete ohne den Blick vom Turnierfeld zu nehmen. „Beten wir lieber für eine rasche Genesung!“ | ||
Oderik hatte die charmante und fröhliche Lechmin durchaus schon früher gesehen und sich gewundert, dass nicht die gesamte Reichsforster Ritterschaft ihr den Hof machte. Aber wahrscheinlich ziemte sich dies wenig bei der Tochter des Königs der Ritter. Umso verwunderter war er, als er erfuhr, dass sie schwanger in das Turnier gehen würde. Und seine Bewunderung für die junge Frau steigerte sich noch einmal. All diesen Gedanken hing Oderik nunmehr in seinem Zelt nach, als [[Garetien:Haldora von Windischgrütz|Haldora]] das Zelt betrat. Sie war sehr bleich, als sie mit leiser Stimme sprach: „Man erzählt sich, dass Lechmin mit dem Tode ringt und das Kind nicht zu retten sei!“ Oderik blickte auf. „Das ist schlimm!“ „Was werden wir jetzt machen?“ „Was können wir schon machen?“ Haldora setzte sich Oderik gegenüber. „Ich habe auch [[Garetien:Voltan Lechmar von Schwingenfels|Voltan]] reden gehört, dass Lechmin selbst schuld sei. Eine Schwangere habe nichts beim Turnier zu suchen.“ Oderik nickte langsam. „Das kann man so sehen. Aber der Stoß Odilberts war unnötig.“ „Deshalb frage ich erneut: Was werden wir jetzt machen?“ Oderik erhob sich, seufzte und nahm Feder und Tinte an einem Pult hervor. Nachdem er seinen Brief beendet hatte, rief er Sigmann: „Setze die Schwingenfelser Banner auf Halbmast! Und dann wirst Du diesen Brief an [[Garetien:Nimmgalf von Hirschfurten|Nimmgalf von Hirschfurten]] überbringen!“ Als sich Sigmann aufgemacht hatte, der Aufforderung Folge zu leisten, schaute Haldora fragend zu Oderik auf. Dieser seufzte: „Ich glaube kaum, dass irgendjemand in Reichsforst uns Gehör schenken wird. Der Hirschfurten ist mit Hadrumir befreundet gewesen und der Schwager Lechmins. Also habe ich ihm in dem Brief mein Bedauern über den Verlust ausgedrückt.“ „Das ist gut, denke ich!“ Oderik seufzte erneut. „Ich | Oderik hatte die charmante und fröhliche Lechmin durchaus schon früher gesehen und sich gewundert, dass nicht die gesamte Reichsforster Ritterschaft ihr den Hof machte. Aber wahrscheinlich ziemte sich dies wenig bei der Tochter des Königs der Ritter. Umso verwunderter war er, als er erfuhr, dass sie schwanger in das Turnier gehen würde. Und seine Bewunderung für die junge Frau steigerte sich noch einmal. | ||
All diesen Gedanken hing Oderik nunmehr in seinem Zelt nach, als [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Haldora von Windischgrütz|Haldora]] das Zelt betrat. Sie war sehr bleich, als sie mit leiser Stimme sprach: „Man erzählt sich, dass Lechmin mit dem Tode ringt und das Kind nicht zu retten sei!“ | |||
Oderik blickte auf. „Das ist schlimm!“ | |||
„Was werden wir jetzt machen?“ | |||
„Was können wir schon machen?“ Haldora setzte sich Oderik gegenüber. „Ich habe auch [[Briefspieltext mit::Garetien:Voltan Lechmar von Schwingenfels|Voltan]] reden gehört, dass Lechmin selbst schuld sei. Eine Schwangere habe nichts beim Turnier zu suchen.“ | |||
Oderik nickte langsam. „Das kann man so sehen. Aber der Stoß Odilberts war unnötig.“ | |||
„Deshalb frage ich erneut: Was werden wir jetzt machen?“ | |||
Oderik erhob sich, seufzte und nahm Feder und Tinte an einem Pult hervor. Nachdem er seinen Brief beendet hatte, rief er Sigmann: „Setze die Schwingenfelser Banner auf Halbmast! Und dann wirst Du diesen Brief an [[Briefspieltext mit::Garetien:Nimmgalf von Hirschfurten|Nimmgalf von Hirschfurten]] überbringen!“ | |||
Als sich Sigmann aufgemacht hatte, der Aufforderung Folge zu leisten, schaute Haldora fragend zu Oderik auf. Dieser seufzte: „Ich glaube kaum, dass irgendjemand in Reichsforst uns Gehör schenken wird. Der Hirschfurten ist mit Hadrumir befreundet gewesen und der Schwager Lechmins. Also habe ich ihm in dem Brief mein Bedauern über den Verlust ausgedrückt.“ | |||
„Das ist gut, denke ich!“ | |||
Oderik seufzte erneut. „Ich weiß nicht. Ich habe bei der ganzen Angelegenheit ein echt mieses Gefühl!“ | |||
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Aktuelle Version vom 4. Juni 2019, 11:39 Uhr
Burg Luringen, auf dem Erlgardsfeld, 14. Praios 1043 BF
Fassungslos starrte Oderik auf das Turnierfeld. Es hatte sich eine beängstigende Ruhe über das Turniergeschehen gelegt, nachdem die Grafenkinder aufeinander geprallt waren. Einzig und alleine der Jubel des Erben Hartsteens war zu vernehmen.
Oderik konnte es dem jungen Mann eigentlich nicht verdenken. Wer konnte dies schon? Der erste Turniersieg war im Leben eines Ritters immer von Bedeutung. Die Freude darüber durfte man einem Ritter nicht nehmen. Doch welche Freude und vor allen welche Bedeutung hatte ein solcher Sieg, wenn er so zu Stande kam. Oderik ging in Gedanken dieser Frage nach ohne eine Antwort erwarten zu können.
„Bei den Göttern, was für ein Treffer!“ entfuhr es Oderiks Knappen schließlich, während auf dem Turnierfeld ein heilloses Durcheinander an Helfern und Medici sich um die verletzte Lechmin kümmerten. Oderik schaute betreten zu Boden. „Lechmin wird alle Götter brauchen, fürchte ich, Sigmann!“ Der junge Windischgrütz schaute nunmehr ertappt zu seinem Ritterherrn. „Meinst Du wirklich? Sie hat sich doch gerade noch bewegt!“ Oderik antwortete ohne den Blick vom Turnierfeld zu nehmen. „Beten wir lieber für eine rasche Genesung!“
Oderik hatte die charmante und fröhliche Lechmin durchaus schon früher gesehen und sich gewundert, dass nicht die gesamte Reichsforster Ritterschaft ihr den Hof machte. Aber wahrscheinlich ziemte sich dies wenig bei der Tochter des Königs der Ritter. Umso verwunderter war er, als er erfuhr, dass sie schwanger in das Turnier gehen würde. Und seine Bewunderung für die junge Frau steigerte sich noch einmal.
All diesen Gedanken hing Oderik nunmehr in seinem Zelt nach, als Haldora das Zelt betrat. Sie war sehr bleich, als sie mit leiser Stimme sprach: „Man erzählt sich, dass Lechmin mit dem Tode ringt und das Kind nicht zu retten sei!“
Oderik blickte auf. „Das ist schlimm!“
„Was werden wir jetzt machen?“
„Was können wir schon machen?“ Haldora setzte sich Oderik gegenüber. „Ich habe auch Voltan reden gehört, dass Lechmin selbst schuld sei. Eine Schwangere habe nichts beim Turnier zu suchen.“
Oderik nickte langsam. „Das kann man so sehen. Aber der Stoß Odilberts war unnötig.“
„Deshalb frage ich erneut: Was werden wir jetzt machen?“
Oderik erhob sich, seufzte und nahm Feder und Tinte an einem Pult hervor. Nachdem er seinen Brief beendet hatte, rief er Sigmann: „Setze die Schwingenfelser Banner auf Halbmast! Und dann wirst Du diesen Brief an Nimmgalf von Hirschfurten überbringen!“
Als sich Sigmann aufgemacht hatte, der Aufforderung Folge zu leisten, schaute Haldora fragend zu Oderik auf. Dieser seufzte: „Ich glaube kaum, dass irgendjemand in Reichsforst uns Gehör schenken wird. Der Hirschfurten ist mit Hadrumir befreundet gewesen und der Schwager Lechmins. Also habe ich ihm in dem Brief mein Bedauern über den Verlust ausgedrückt.“
„Das ist gut, denke ich!“
Oderik seufzte erneut. „Ich weiß nicht. Ich habe bei der ganzen Angelegenheit ein echt mieses Gefühl!“
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