Geschichten:Gähnende Leere Teil 2: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Stadt lag in Trümmern, doch das war nicht das was ihn erschreckte. Er hatte viel Schlachtfelder und viele verwüstete Städte gesehen. Nein, hinter der Stadt, wo man sonst in der Ferne die [[Ortsnennung ist::Garetien:Helburg|Helburg]] im Gebirge thronen sah, war nichts. Die Helburg verschwunden, an ihrer Stelle war gähnende Leere. <br> | |||
Er spürte die Unruhe seiner Männer, trieb sie zur Eile. <br> | |||
Am Rande der Stadt stießen sie auf das Gräberfeld. Neunfinger wusste nicht, wie viele Menschen hier einst gelebt hatte, doch ein großer Teil von Ihnen lag nun wohl unter der Erde. Einige Gräber waren mit Blumen geschmückt, welche bereits verwelkten. <br> | |||
Wie lange war es her? Eineinhalb Götternamen? <br> | |||
Langsam ritten sie durch die Trümmer. Im Zentrum hatten Überlebende ein paar Hütten zusammengezimmert. Der Geruch von Rauch, Krankheit und Tod war ekelerregend. Das hier war kein Schlachtfeld, nichts was Kor gefiel. <br> | |||
„Wer hat hier das Sagen?“, fragte er in die Runde. <br> | |||
Die Menschen blieben stumm. Ein paar zeigten auf ein Zelt am Rande des Platzes. <br> | |||
Neunfinger stieg ab, ging zu dem Zelt. Es stank nach verwesendem Fleisch. <br> | |||
Drinnen lag ein Mann. Oder das was von ihm übrig war. Der linke Arm fehlte, war notdürftig versorgt. An den Beinen trug er ebenfalls schmutzige Verbände. Der Blick war glasig. <br> | |||
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Der Angesprochene hob die Augen. War das [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Denderan von Pfiffenstock|Denderan von Pfiffenstock]]? Er hatte ihn nicht erkannt. <br> | |||
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„Er hat sie alle einbestellt, die ganze [[Akteursnennung ist::Garetien:Familie Helburg|Helburger Sippe]]. Und dann hat er sie geopfert.“ <br> | |||
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Neunfinger stand auf. Das konnte nicht stimmen, das durfte nicht stimmen. <br> | |||
„Er hat ein Ritual vollzogen, seine Familie geopfert, die Helburg und alle darin. Es war furchtbar.“ <br> | |||
Neunfinger blickte hinaus. <br> | |||
„Wer weiss noch davon?“ <br> | |||
„Niemand. Er hat mich als Einzigen überleben lassen. Damit ich berichten kann.“ <br> | |||
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Aktuelle Version vom 23. September 2019, 20:14 Uhr
Schon lange bevor Neunfinger mit seinen Korgonern Höllenwall erreichte, sah er es.
Die Stadt lag in Trümmern, doch das war nicht das was ihn erschreckte. Er hatte viel Schlachtfelder und viele verwüstete Städte gesehen. Nein, hinter der Stadt, wo man sonst in der Ferne die Helburg im Gebirge thronen sah, war nichts. Die Helburg verschwunden, an ihrer Stelle war gähnende Leere.
Er spürte die Unruhe seiner Männer, trieb sie zur Eile.
Am Rande der Stadt stießen sie auf das Gräberfeld. Neunfinger wusste nicht, wie viele Menschen hier einst gelebt hatte, doch ein großer Teil von Ihnen lag nun wohl unter der Erde. Einige Gräber waren mit Blumen geschmückt, welche bereits verwelkten.
Wie lange war es her? Eineinhalb Götternamen?
Langsam ritten sie durch die Trümmer. Im Zentrum hatten Überlebende ein paar Hütten zusammengezimmert. Der Geruch von Rauch, Krankheit und Tod war ekelerregend. Das hier war kein Schlachtfeld, nichts was Kor gefiel.
„Wer hat hier das Sagen?“, fragte er in die Runde.
Die Menschen blieben stumm. Ein paar zeigten auf ein Zelt am Rande des Platzes.
Neunfinger stieg ab, ging zu dem Zelt. Es stank nach verwesendem Fleisch.
Drinnen lag ein Mann. Oder das was von ihm übrig war. Der linke Arm fehlte, war notdürftig versorgt. An den Beinen trug er ebenfalls schmutzige Verbände. Der Blick war glasig.
„Neunfinger“, krächzte der Mann.
Der Angesprochene hob die Augen. War das Denderan von Pfiffenstock? Er hatte ihn nicht erkannt.
„Dendar ...“
„Er hat alle in den Tod gerissen. In die Verdammnis. Der verdammte Helburger.“
„Langsam, Dendar. Was ist geschehen?“
„Er hat sie alle einbestellt, die ganze Helburger Sippe. Und dann hat er sie geopfert.“
„Ich verstehe kein Wort.“
„Er hat Kor verraten, mein Freund. Vor langer Zeit schon. Er hat hemlich dem Rattenkind gehuldigt.“
Neunfinger stand auf. Das konnte nicht stimmen, das durfte nicht stimmen.
„Er hat ein Ritual vollzogen, seine Familie geopfert, die Helburg und alle darin. Es war furchtbar.“
Neunfinger blickte hinaus.
„Wer weiss noch davon?“
„Niemand. Er hat mich als Einzigen überleben lassen. Damit ich berichten kann.“
Neunfinger blickte zu Boden.
Dieser Bericht war gefährlich. Zu gefährlich.
Er griff nach seinem Dolch.
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